von Rudolfulus » 10.08.2007, 08:45
Bin neu hier im Forum und möchte mich gleich mit einer Frage an die Teilnehmer wenden:
Meine Frau hat seit ca.6 Wochen einen dauerhaften künstlichen Ausgang bekommen. Die OP ist ohne Komplikationen verlaufen und sie kommt auch mit der neuen Situation seelisch gut zurecht- auch mit dem Stomabehälter wechseln hat sie keine Probleme. Nun aber hat sie am verschlossenen Anus immer noch periodisch auftretende Schmerzen. Nicht das sie nicht auszuhalten währen, aber sie empfindet halt immer einen innerlichen stechenden Schmerz an der Stelle. Die behandelnden OP-ärzte sagten das es normal währe im Heilungsprozess. Nun meine Frage: wer hat mit diesem Schmerz auch schon Erfahrung gemacht, ist es wirklich normal und wie lange kann der Zustand anhalten. Gut, ich weiß, dass nicht jeder Mensch gleich ist und nicht jede OP und die Zeit danach bei jedem Menschen gleich verläuft- aber trotzdem währe ich für eine Rückantwort dankbar.
Besten Dank dafür:
Rudi und Karin
von lufti » 10.08.2007, 11:58
Hallo Rudi,
ich habe seit 4 Wochen mein Stoma und empfinde auch immer noch ein leichtes Zwicken oder manchmal einen ganz kurzen Stich. Das ist nicht weiter unangenehm, es ist halt nur da. Ab und an habe ich auch bei stärkeren Darmbewegungen das Gefühl von Stuhldrang. Aber das ist wohl nur ein Phantom. Mein Arzt sagt, dass sich das mit der Zeit gibt und ich soll mir keine Gedanken machen.
Schöne Grüße
Lambert
von Sabine049 » 10.08.2007, 16:38
Lieber Rudi und liebe Karin,
bedenkt bitte, dass das Stoma durch die Bauchdecke ausgeleitet wurde, die Muskulatur parastomal durchtrennt und mit Nahtgut fixiert wurde.
Ein Stechen, Pieksen oder wie bei Lambert ein Zwicken ist bis zu circa zwei Monaten postoperativ völlig unbedenklich.
Voraussichtlich ist es die zirkuläre Naht rund um das Stoma, die sich gelegentlich implizit bei Wetterumschwung und/oder beim Versorgungswechsel bemerkbar macht.
Solange das Stoma völlig normal fördert, keine Schwellung sichtbar ist, keine Rötung parastomal, kein Stechen von innen heraus oder gar Schmerzen auftreten, ist alles im Normbereich. Ferner ist das Stoma weiterhin gut durchblutet und verändert sich weder erheblich in Größe noch Form (Absenkung auf Bauchdeckenniveau) alles paletti.
Insidertipp: Chironcreme - verschreibungsfähig - wirkt Wunder: Auftragen, gut einmassieren, neue Versorgung erst anbringen, wenn die Salbe gut eingezogen ist: schützt, pflegt und heilt"!
Liebe Grüße Sabine
von Monsti » 10.08.2007, 18:05
Hallo Rudi (und Karin),
herzlich willkommen in unserer netten Kängururunde!
Wenn ich Dich richtig verstehe, wurde bei Karin eine Rektumamputation vorgenommen. Ich glaube, da ist es ganz normal, dass der Anus noch längere Zeit schmerzt. Teils hängt dies sicher mit den extremen Wetterwechseln der letzten Wochen zusammen, teils auch daran, dass sich langsam wieder die beleidigten Nerven melden.
Bei solchen Wetterlagen wie zur Zeit habe ich bis heute mit Nervenschmerzen zu tun. Meine Stomaanlage liegt immerhin schon gut 3,5 Jahre zurück.
Liebe Grüße
Angie
von lufti » 10.08.2007, 18:06
Hallo Sabine,
so wie ich Rudi verstanden habe, geht es um Schmerzen am verschlossenen Anus. Mein Kommentar bezog sich auch darauf. Am Stoma habe ich überhaupt keine Schmerzen.
Schöne Grüße
Lambert
von Sabine049 » 10.08.2007, 18:31
ups ... ebenfalls wetterbedingt ... momentan haben wir eine hohe Luftfeuchtigkeit - hinkt meine Konzentrationsfähigkeit arg nach.
Sorry ... Lambert, jou, just, wo ich mir Rudis Beitrag nochmals zu Gemüte geführt habe, fiel der Groschen - nochmals: Pardon ;) ... (mit reichlicher Verspätung)!
Liebe Grüße Sabine
PS. Dieses Zwicken im Analbereich ist mir sogar trotz eines noch vorhandenen Stumpfes = Hartmannstumpf bekannt.
Die Symptomatik tritt bei mir vornehmlich an Tagen auf, wo mein Darm entweder völlig mau oder spastisch verkrampft ist. Je mehr sich der gesamte Darm füllt und die Transitdauer der Exkremente verzögert und aufgrunddessen bedingt der absteigende Dickdarmast (Colon descendens) zunehmend füllt, desto größer wird der Druck auf den Hartmannstumpf. D.h. durch das Stuhlvolumen wird einerseits die Peristaltik beschleunigt, andererseits fördert mein Darm allerdings oft in die verkehrte Richtung - der eingedickte Stuhl setzt sich dann sowohl im Colon als auch im terminalen Ileum fest, Resultat: Koprostase mit Kotsteinbildung.
Als mein Beckenboden vollkommen weggeeitert war (1977) litt ich monatelang unter einer massiven Schmerzsymptomatik, so dass ich monatelang explizit weichgepolstert auf meinem Hinterteil sitzen konnte. Zwecks Entlastung verwendete ich anfangs einen Schwimmring um zumindest stundenweise halbwegs eine Erleichterung zu verspüren.
von Rudolfulus » 27.08.2007, 20:03
Danke schon mal für die vielen Antworten. Sind gerade vom Urlaub zurück gekommen. Mussten ihn aber vorzeitig abbrechen und nach hause fahren. Karin bekam starke Schmerzen. Die Blutwerte waren so abgesagt, auf Grund der Metastasen, dass sie sofort auf die Intensivstation gelegt wurde und eine Bluttransfusion erhielt. Jetzt ist sie ganz alleine in einem Zimmer, weil sie auch noch einen Virus eingefangen hat. Bei der neuerlichen Untersuchung stellte sich nun heraus, dass sich die Metastasen wieder vermehrt haben. Glaube es sieht nicht gut aus.
Bis dann mal- lasst was hören von Euch: Karin u. Rudi
von Angie46 » 27.08.2007, 21:24
Hallo Rudi & Karin,
Das tut mir leid zu hören.
Ich wünsche Deine Frau ganz viel Kraft.
Viele Grüße
Angie46
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