von stitch » 02.08.2008, 20:47
Hallo,
ich schreibe hier für meine Mutter.
Sie hat seit 2,5 Wochen ein Stoma, dass jedoch nach 3 Monaten wieder zurückverlegt wird.
Ihr hat man aufgrund von Darmkrebs 25 cm Dickdarm entfernt. Zum Glück wurden keine befallenen Lymphknoten gefunden und laut den Ärzten ist der Krebs nun weg.
So schön das ganze auch ist, so schlimm sind für sie im Moment die Schmerzen, die sie jeden Abend bekommt.
Es sind wohl Wundschmerzen die an den Nahtstellen des Darms auftreten.
Sie nimmt jeden Abend ein starkes Schmerzmittel, damit sie schlafen kann, aber das kann ja hoffentlich nicht zur Gewohnheit werden?!
Eine Frage an die Betroffenen hier im Forum:
Sind diese Schmerzen 2,5 Wochen nach der OP normal?
Wenn ja, wann kann sie ungefähr mit Besserung rechnen?
Es macht sie nämlich ziemlich fertig zur Zeit, da sie dadurch auch nicht so schnell auf die Beine kommt, wie sie sich das vielleicht vorgestellt hat.
Lieben Gruß an alle
stitch
von Jutta B » 02.08.2008, 21:02
Hallo Stitch,
die Operation deiner Mutter ist noch viel zu frisch, als dass die Wundschmerzen in dieser kurzen Zeit verschwinden können. Hier ist viel Geduld angesagt, und etliche Wochen bzw. Monate sind kein Einzelfall. Auch das wieder auf die Beine kommen dauert etwas. Denn es wurde ja nicht einmal schnell nur der Darm zusammen genäht, sondern es war bestimmt eine größere Bauchoperation?
Keine Sorge, dass das Nehmen von Schmerzmittel zur Gewohnheit wird. Aber eines solltest du dir bitte vor Augen halten, KEIN Krebspatient, oder Patient überhaupt, sollte heute unnötig Schmerzen ertragen müssen. Tumorschmerzen (auch wenn der Tumor schon operiert wurde) sind keine angenehmen Schmerzen.
Ich wünsche deiner Mutter alles Gute. Bekommt sie weitere Behandlungen? War sie schon in der AHB?
LG
Jutta B
von stitch » 02.08.2008, 21:25
Hallo,
danke erstmal für die schnelle Antwort.
Im Krankenhaus hat man das ganze noch mal kontrolliert und anscheinend war alles in Ordnung. Man hat ihr auch gesagt, dass dies eine Begleiterscheinung ist. Allerdings bleibt bei uns immer ein bisschen Skepsis bei Aussagen von Ärzten (ich habe meinen Vater unnötigerweise im Krankenhaus verloren)
Zumindest beruhigt es mich, dass dies nichts außergewöhnliches zu sein scheint.
Die OP hat alles in allem 6 Stunden gedauert. Wie gesagt, es wurden 25 cm Darm entfernt.
Da in diesen 25 cm keine befallenen Lymphknoten gefunden wurden (der Tumor war auch sehr klein), wird auch keine adjuvante Chemotherapie gemacht - sie gilt als geheilt.
Gegen die Schmerzen hat sie ein BTM-Medikament bekommen. Dort ist wohl auch Morphium enthalten. Es scheint aber zumindest so gut zu helfen, dass sie einigermaßen gut schlafen kann.
Meinst du mit AHB die Reha, die ihr zusteht?
Sie wird übernächste Woche für 3 Wochen in Reha fahren (nach Bad Neuenahr). Ich hoffe, dass sie bis dahin etwas schmerzfreier ist und sich dann darauf konzentrieren kann wieder etwas dicker zu werden
Lieben Gruß
von Monsti » 02.08.2008, 21:28
Hallo Stitch,
herzlich willkommen im Forum!
Nach 2,5 Wochen sind mehr oder weniger starke Schmerzen (mit oder ohne Krebs) normal. Es dauert auch recht lange, bis die alte Leistungsfähigkeit zurückkehrt. Deine Mutter muss leider Geduld haben.
Sinnvoll kann es sein, dass Deine Mutter täglich 2-3 kurze, sehr gemütliche (!) Spaziergänge unternimmt. Diese leichte Bewegung an frischer Luft ist oft besser als jedes Schmerzmittel. Evtl. braucht sie dann weniger oder sogar gar nichts mehr.
Deiner Mutter wünsche ich beste Genesung!
Liebe Grüße
Angie
von stitch » 02.08.2008, 21:32
Hallo Angie,
auch dir schon mal danke für die Antwort.
Ich habe sie gerade übrigens gefragt wie sich denn ihr Schmerz anfühlt.
Sie meint es wäre auf Höhe des Steißbeins. Es fühlt sich wohl an wie der Druck, als wenn man auf die Toilette müsste. Halt nur an der falschen Stelle und sehr stark.
von chaosbarthi » 08.08.2008, 01:46
Stitch,
ich denke auch, dass sich Deine Ma keine Gedanken machen muss. Wenn die Ärzte nichts finden und keine weiteren Beschwerden hinzu kommen, wird es ok sein. 2 1/2 Wochen ist eine schrecklich kurze Zeit. Der Darm hat ein eigenständiges Nervensystem. Eine Besonderheit dabei ist, dass es viele Rezeptoren im Darm gibt, die Schmerzen registrieren und ans Zentralnervensystem leiten können, aber sehr viel weniger Nervenenden zum Darm zurück führen, um den Schmerz dort zu signalisieren. Deshalb wird die Schmerzempfindung dort oft irregeleitet und es tut halt nicht zwingend am Ursprungsort weh, sondern woanders.
Außerdem ist der Darm ein echtes Sensibelchen. Der kann ganz lange herummaulen. Schmerzen muss deine Ma aber nicht haben. Sie soll ihre Schmerzmittelchen ruhig weiterhin nehmen. Ich war - allerdings dank Komplikationen - sechs Wochen im Krankenhaus und unter schwersten Drogen. Auch zuhause habe ich noch einige Monate Schmerzmittel schlucken müssen. Es hat mir nicht geschadet.
Grüssi chaosbarthi
von einpils » 08.08.2008, 16:07
Hallo stich
Ich bin sich die Schmerzen bei deiner Mutter werden
bald nachlassen und dann ganz verschwinden war bei mir
auch so.
Was ich aber sagen wollte , ich war im März wegen meines Stomas in Bad Neuenahr in der Knappschaftsklinik.
Ist wirklich eine sehr moderne Klinik mit super Essen
toller Umgebung und sehr kompetenten Personal(Sehr liebe Stomaschwester).Mir haben die 3 Wochen sehr gut getan
obwohl ich 3 Wochen nur Regen hatte.Mann bekommt sehr viel
beigebracht bei der Stomatherapie und in Gruppengesprächen.
Ich wünsche dir und deiner Mutter alles gute
Liebe Grüsse der Einpils
von Renate » 08.08.2008, 17:35
Hallo stitch,
also ich erinnere mich, dass ich nachmeiner OP auch jede Nacht Schmerzen hatte und Schmerzmittel nahm. Dann ging ich aber zum Arzt, der untersuchte meinen Urin und hat festgestellt dass ich ich weiss nicht wieviele Mio Bakterien in der Blase hatte, musste dann Antibiotika nehmen. Die Schmerzen vergingen dann, hab auch immer geglaubt, die kämen vom Darm von der OP aber es war die Blase. Vielleicht ist das bei Deiner Mutter auch der Fall. Lg Renate
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