von Lichtblick » 09.01.2017, 14:34
Ihr Lieben,
ich bin ganz neu hier im Forum und das ist mein erster Beitrag. Ich suche dringend Ratschläge und Menschen die vielleicht die gleichen Erfahrungen mit uns teilen.
Es geht um folgendes. Mein Papa ist an Dickdarmkrebs erkrankt. Ihm wurde der Mastdarm entfernt und er bekam ein doppelläufiges Ileostoma. Es plagt ihn leider eine Komplikation nach der anderen.
Erst reißen seine nähte auf und er wird erneut operiert. Dann hatte er eine Darmlähmung. Anschließend hatte er eine große Wasseransammlung im kleinen Becken. Alles in allem hat er alles einigermaßen gut überstanden. Doch leider haben die Sorgen kein Ende. Seit der OP plagen ihn sehr starke Schmerzen im Po-Bereich. Mehrere CT´s, MRT´s, Darmspiegelungen etc. wurden durchgeführt. Die Ärzte können nicht finden. Anfänglich wurde von einem Phantomschmerz gesprochen. Jetzt liegt er schon seit Wochen im Krankenhaus. Er bekommt seit 1 Woche täglich Infusionen mit Morphium. Aber nicht einmal diese schlagen mehr an und lindern seine Schmerzen.
Ich habe mittlerweile die Vermutung, dass durch die OP vielleicht ein Nerv eingeklemmt ist. Denn wenn er ganz ruhig auf der Seite liegt und sich nicht bewegt ist der Schmerz ein kleines bisschen weniger. Hat vielleicht jemand Erfahrungen oder Vermutungen woher die starken Schmerzen kommen können?
Freue mich über eure Hilfe!
Liebste Grüße
Sandra
von Butterfly » 10.01.2017, 00:30
Hallo,
Ich glaube zwar nicht, dass es das ist - aber der Teufel wills und er hat das gleiche Problem wie ich.
Ich habe von einer falschen OP-Lagerung Rückenschmerzen bekommen. Später hat der Orthopäde dann festgestellt, dass die letzten zwei Zentimeter vom Steissbein entzündet sind. Diese Entzündung nervt und Knochendoc und Schmerztherapeut sagen, dass sie auch nicht mehr weggehen wird.
Wegen dem fehlenden Darm sind die Bänder nun zu lang und das Steissbein hätte sich abgesenkt. Weil ich schlank bin, sitze ich nun darauf.
Man sagt mir schonen, versuchen ob spezielle Sitzkissen entlasten. Schmerzmittel kommen sowohl als Tabletten als auch als Infusionen kaum an, da es das Ende eines Gelenks ist und die Blutversorgung dort eher gering ist. Wenn, dann Rheumamittel mit beschränktem Erfolg. Das geht aber in einer hohen Dosierung nicht für immer.
Mir wurde angeboten wöchentlich ein Anästhetikum direkt dorthin gespritzt zu bekommen. Das gruselt mich aber und ich habe Angst davor. Das ging wohl immer. Er hat eine andere Patientin, der es Linderung bringt - mein Strohhalm.
Eine Entzündung im Ileosakralgelenk ist eher unwahrscheinlich, dass hätte man bei den Untersuchungen gesehen. Evtl. bekommt er auch einen Dekubitus? Den habe ich schon zwei Tage gemerkt, bevor man ihn gesehen hat. Aber wenn, dann wäre er bestimmt schon offen...
Toitoitoi und ihm gute Besserung
Butterfly
von Trudi » 10.01.2017, 00:54
Hallo Schmetterling!
Hallo Lichtblick!
Es könnte aber auch eine Steißbeinfistel oder ein Abszess sein, sieht man auch nicht immer in allen Bildgebungen.
Wenn es aber diese blöde Entzündung wäre, was spräche dagegen, den entzündeten Teil des Steißbeins zu entfernen?
Ich hab mir das meine vor rund 25 Jahren gebrochrn und nachdem ich über 1 Jahr nicht sitzen konnte, hat ein Chirurg das abgebrochene Stück entfernt. Und seitdem is alles gut!
Auch ein Dekubitus wäre evtl möglich und dass da dann innen was entzündet ist!
Gebt nicht auf, nervt die Ärzte!
Ein Freund hat 3 Tage drauf bestanden, dass die seine Bauchnarbe nochmal öffneten und kriegte immer zu hören, dass da nix sei. Erst der Wochenend-Assistenzarzt machte sich die Mühe. Ergebnis: Ein mittlerweile tennisballgroßer Abszess, der sofort entfernt werden musste!
Ihr müsst da dran bleiben, nicht abwimmeln lassen!
Viel Erfolg!
von Butterfly » 10.01.2017, 19:30
Hallo Trudi
Bei mir müsste das Steissbein erst gebrochen werden, danach soll man auch nicht sitzen können und es wäre die elfte OP in 1,5 Jahren. Nee, lieber nicht - da muss ich erst noch ein wenig mehr Leiden.
Viele Grüße
Butterfly
von Lichtblick » 12.01.2017, 11:28
Hallo Butterfly,
Hallo Trudi,
vielen lieben Dank für eure Antworten. Die 11 OP in 1,5 Jahren. Da kann man absolut nachvollziehen das man nicht sofort zu einer neuen OP freudig ja sagt. Ich wünsche dir das eine Besserung eintritt! <3 Nur nicht die Hoffnung verlieren.
Also einen Dekubitus hat mein Vater nicht. Toi Toi Toi.
Eine wichtige Information die ich vergessen habe. Seine Blutwerte sind völlig in Ordnung. Keinerlei Entzündungen festzustellen. Deshalb kommen uns ständig Fragen auf, woher diese extremen Schmerzen kommen können. Hätte er Abszesse, Fisteln, Entzündungen etc. würde man das im Blut doch feststellen können. Daher sind wir eigentlich auf die Idee mit dem eingeklemmten Nerven gekommen. Ein Neurologe hat ihn nun aber bereits untersucht und einen eingeklemmten Nerven ausgeschlossen. Ein weiterer Arzt wurde hinzugezogen und er ist der Meinung die Schmerzen kommen von seiner Sekreteinlagerung im kleinen Becken. Das erscheint uns jedoch auch sehr merkwürdig. Diese "Wassereinlagerung" ist bereits schon etwas zurück gegangen und der Arzt zuvor hat diese Vermutung eigentlich schon längst ausgeschlossen. Es fällt mir mittlerweile wirklich sehr schwer den Ärzten zu glauben. Es ist deprimierend wenn man sieht das kaum etwas unternommen wird. Das einzige was sie im Krankenhaus jetzt tun, ist weiterhin zu versuchen durch verschiedene Schmerzmittel die Schmerzen zu reduzieren.
Viele Grüße
Lichtblick
von Sabine049 » 13.01.2017, 17:04
Hallo Lichtblick,
ein sog. "Phantomschmerz" sollte nicht unterschätzt werden, schliesslich wurde dein Pa. unten komplett ausgeräumt (Rektumamputation). Medikamente helfen, falls ein Phantomschmerz vorliegt, _nur_ bedingt. Bittet, doch einmal einen Anästhesisten mit Zusatzausbildung zum Schmerztherapeuten um Rat. Vllt. lindern ein lokal injiziertes Medikament bzw. sog. Procain-Infusionen die Schmerzen!?
Mit
ist damit ein sog. Serom gemeint?Diese "Wassereinlagerung"
von Sabine049 » 13.01.2017, 17:17
Anästhetikum direkt
von Butterfly » 13.01.2017, 22:50
Hallo,
Bzgl. Entzündung: Es kommt drauf an, wo und wie heftig die Entzündung ist. Meine zwei Zentimeter entzündetes Steissbein haben kaum Auswirkung auf die Entzündungswerte und wurden auf einem Röntgenbild gesehen.
Was mir noch eingefallen ist: Wie wird eine Knochenhautentzündung oder -reizung festgestellt? Beim PDK, also einige Wirbel weiter oben, hatte ich eine Knochenhautreizung (hatte ich vollkommen vergessen). Ich fand das noch schlimmer als den Dekubitus. Ich habe dann auf einem Gelkissen gelegen. Vllt. da noch mal nachfragen? Wir rätseln eigentlich nur rum, aber ich wünsche mir für Deinen Vater, dass irgendjemand von uns durch Zufall das Richtige sagt...
Habt Ihr schon mal zur Entlastung versucht Gelkissen zu nehmen? Ich würde es probieren - unabhängig davon, was es ist, wenn es zumindest etw. helfen würde, wäre es für die Psyche auch ganz gut. Hört sich komisch an, aber: Wenn Dein Vater auf Toilette oder dem Badewannenrand sitzt, quasi Hintern in der Luft, sind die Schmerzen genauso unverändert vorhanden oder merkt er dann eine Entlastung?
An Phantomschmerzen habe ich gar nicht gedacht, dass könnte es auch sein...
Viele Grüße
Butterfly
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