von Sabine049 » 16.04.2006, 22:13
hallo Bea,
bitte während des Narkoseaufklärungsgespräches gezielt Anästhesist/IN nach einer adäquaten postoperativen Schmerztherapie befragen. Die meisten Anästhesisten verfügen über eine Zusatzausbildung zum Schmerztherapeuten.
Empfehlenswert ist ein "PDA" - eine Peridalanästhesie mit externer Pumpe.
Ansonsten i.m. brachten bei mir generell Dolantin und Dipi. sichtliche Schmerzlinderung, okay mir wird über meine Medikamentenpumpe kontinuierlich Analgetika (Opioide) infundiert - rund um die Uhr.
Die klassische Schmerzversorgung ist der sogenannte Würzburger Tropf: Novalgin + Tramal + Paspertin, aus meiner Sicht allerdings antiquiert.
Lass dich beraten und bitte zusätzlich postoperativ um ein ANTIEMETIKUM, ein Medikament gegen Übelkeit wie Vomex?? ... - mist fällt mir partout nicht ein verabreichen.
In einer koloproktologischen Abtlg. ist man am besten aufgehoben, weil das Personal + Ärzteschaft speziell auf Darmpatienten eingestellt/ -geschossen sind.
:troest::troest::troest: viele, liebe Grüße aus Osnabrück Sabbelinchen
von miechen » 17.04.2006, 13:52
Hallo Beate!
Ich habe auch auf Intensiv Dipi bekommen und danach auf Station auch wenn ich es benötigte. Probleme hatte ich eigentlich nicht und süchtig bin ich auch nicht geworden. Als ich keine Schmerzen mehr hatte habe ich es einfach nicht mehr gebraucht.
Gruß Miechen
P. S. Wie läuft es mit deiner Arbeit?
von Sabine049 » 17.04.2006, 16:52
Generell sollte bitte zwischen einer psychischen ... (Sucht) und einer physischen (köprerlichen) Abhängigkeit differenziert werden. Die Entzugserscheinungen sind zwar fast identisch, laufen allerdings auf eienr völlig anderen Schiene ab. Entzugserscheinungen treten i.A. generell erst nach einer gewissen Zeit der Opioidapplikation (-verabreichung), die dann abrupt abgesetzt wird, ein ("kalter Entzug").
Werden bei Schmerzpatienten Opioide abgesetzt, werden diese langsam ausgeschlichen oder stationär unter strengster ärztlicher Aufsicht ausgeleitet.
Bei einer max. zweiwöchigen Gabe von Opioiden (Opiaten) infolge einer postoperativen Schmerzsymptomatik tritt keine Sucht auf, allenfalls bei prädisponierten Pat..
Bereits als Kind wurde ich postoperativ mit Schmerzmedis vollgepumpt, süchtig wurde ich allerdings nie.
Im Rahmen meiner Schmerzsymptomatikbekämpfung hingegen würde ich heutzutage, entzöge man mir jetzt ad hoc Morphine und Co., mit massiven körperlichen Abzugserscheinungen reagieren.
Diese Prozedur durchlebte ich nichtsahnend im Jahr 2002 nach dem Absetzen eines gängigen Antiepileptikums undzwar Rivotril. Von diesem werde ich zeitlebens nicht mehr von runterkommen.
Last not least: Beate, lass dich gut beraten, Argumente ärztlicher- oder pflegerischseits, wie: "Sie werden süchtig" sind schlicht und einfach profane und an den Haaren herbeigezogene, inkompetente Kommentare, einfach ignorieren und um ein adäquates Analgetikum bitten, schliesslich gehört die Ära:" Ein Indianaer kennt keinen Schmerz" der Vergangenheit an.
Ein Grund für die Verweigerung einer wirksamen Medikation könnte ggfs. aus Kostengründen erfolgen , wie mir mal ne "doofe" Sr. platt in Gesicht sagte: "Nene, Frau D., die sind zu teuer." Die hab ich anschließend nicht mehr mit dem A**** angeguckt.
Alles Gute, Bea, daumendrückend und viel Glück!
:troest::winke: Sabbelinchen
von Waltraud Mayer » 17.04.2006, 23:46
Ich hatte nie Schmerzen aushalten müssen, im Gegenteil hatte immer das Gefühl, das ich zuviel bekam, grad das letztemal, war ich die ersten 3 Tage immer völlig weggetreten, wie auf Drogen, hatte auch schlimme anstrengende Alpträume, hab dann die Medis(weisleider nicht welche)nur im Bedarfsfall genommen und dann auch ein leichters Präperat bekommen, wollte ja schließlich nicht Tag und Nacht schlafen... Es hies mindestens 3mal am Tag:" Brauchen Sie was gegen die Schmerzen..." und dann stellte man die Tropfen hin...die ältere Dame neben mir war Tagelang völlig daneben, ich dachte Anfangs die hätte höchstgradig Alzheimer, waren aber nur die Schmerzmittel...
LG Waltraud
von Pet » 24.04.2006, 17:05
Hallo Beate,
bekam nach meiner letzten großen OP Dipidolor in so einer Schmerzpumpe. Die war so eingestellt, daß ich alle 20 min bei Bedarf drücken konnte. Nur das Zeug macht etwas wirr im Kopf, aber abhängig wurde ich nicht.
Viel Glück bei der OP.
Liebe Grüße Pet
von heimchen80 » 05.05.2007, 15:08
hallo!
bin neu hier und wollt mich einfach mal hier einklinken...
ich wurde zwar die letzte zeit nicht operiert, war aber dennoch alle paar wochen im KH zwecks chronischer bauchsp.drüsenent. - was ja auch sehr unangenehm ist.
obwohl ich immer im selben KH war, wurde ich verschieden behandelt. das schlimmste war, dass ich meist nur novalgin-tropfen und sowas bekommen hab, was ja mal rein gar nix bringt. einmal lag ich auf intensiv. da bekam ich dann tramal per pumpe und dipi per anpulle. da war ich einigermaßen schmerzfrei für ca. 1 std.
bekam dann aber erst nach 2 - 3 std. wieder eine ampulle. somit musste ich (besonders nachts) so oder so die schmerzen aushalten. ich wär fast durchgedreht...
die anderen male hab ich nur novalgin oder ähnliches bekommen und dann meist auch noch in den 1 liter kochsalzlösungen, damits ja schön lange dauert, bis das mittel anschlägt.
bei meinem letztem KH-aufenthalt bekam ich dann wieder dipi. und das ganze war dann nicht mehr so schlimm, weil die schmerzen diesmal auch nicht ganz so krass waren wie auf intensiv vor 2 jahren. nur viele der schwestern stellen sich wirklich an, das mittel bei bedarf zu geben...
PS: wie gehts denn jetz der beate? OP müsste ja schon lange vorbei sein?!
LG
von Sabine049 » 05.05.2007, 17:34
Hallo Heimchen,
ich greife dreist mal vor , der Beate geht´s mittlerweile schon wieder so gut, dass sie seit Wochen wieder im Arbeitsleben steht .
nur viele der schwestern stellen sich wirklich an, das mittel bei bedarf zu geben...
von tronic » 05.05.2007, 18:49
schmerzmittel im kh ist wirklich so ne sache.
"ich habe schmerzen" darauf bekam ich mal zur antwort "sie können keine schmerzen haben"
es war ein graus....
bei den letzten beiden op´s bekam ich alle 4 std. dipi und das bis zur entlassung.
und zu hause habe ich dann insgesamt 2x30 mg Mlong genommen und noch ein paar kleinere sachen wie ibu und noch so ein zeug.
ich bin nicht abhängig geworden, hatte nicht mal anzeichen davon.
schmerzen muss man wirklich nicht aushalten müssen.
schon komisch, das der hausarzt direkt mehr verschreibt, wie die krankenhäuser!
hab diese erfahrung bisher auch gemacht.
von Cordu » 06.05.2007, 14:03
Also,
bei mir ist das auch immer sehr schwierig gewesen, weil ich die Schmerzmittel auf Opiatbasis nicht vertrage, mein Kreislauf rauscht in den Keller und ich fang an zu brechen wie ein Weltmeister.
Nach den letzten beiden Ops (subtotale Kolektomie und eine Woche später Not-Op wegen Darmverschluss und Peritonitis) bekam ich deshalb über die PDA eine Schmerzpumpe, ich weiß nicht mehr, wie das Mittel hieß, aber damit ging es erstaunlich gut. Die anderen Schmerzmittel hätte ich eh nicht bekommen dürfen, da sie den Darm "ruhigstellen" und meiner war durch den Darmveschluss eh schon paralysiert und alle warteten nervös auf erste Peristaltik!
Auf Normalstation gingen aber dann ebenfalls die bereits beschrieben Diskussionen los. Ich hatte aber vom Anästhesisten bereits gesagt bekommen, ich solle bei Problemen mit Schmerzen oder so immer direkt ihn rufen lassen, das hat dann manche Diskussion mit den Schwestern abgekürzt! Nur eine war so hartnäckig, dass sie nicht mal den Arzt rufen wollte sondern ebenfalls meinte, ich könne gar keine Schmerzen haben und wenn ich jetzt noch was bekommen würde, würde ich abhängig werden!:abgedreht:
Ich glaube, die "normalen" Schwestern haben davon erstens wenig Ahnung und überschreiten zweitens ihre Kompetenz erheblich. Sehr ärgerlich!:angry:
Viele Grüße,
Cordu
von heimchen80 » 06.05.2007, 16:57
Sabine049 hat geschrieben:Hallo Heimchen,
ich greife dreist mal vor , der Beate geht´s mittlerweile schon wieder so gut, dass sie seit Wochen wieder im Arbeitsleben steht .nur viele der schwestern stellen sich wirklich an, das mittel bei bedarf zu geben...
... Dipidolor darf nicht unbegrenzt verabreicht werden. Ferner unterliegt Dipi. dem BtM-Gesetz, so dass die diensthabende Sr. sich strikt gemäss an die ärztlichen Anweisungen halten muss.
Dir empfehle ich für einen etwaigen erneuten Aufenthalt - hoffentlich nicht soooo schnell - prompt den diensthabenden bzw. behandelnden Arzt darauf hinzuweisen, dass du bislang mit den herkömmlichen "Schmerzmedis." kaum oder garnicht zurecht gekommen warst. Notfalls einen Anästhesisten (i.d.R. Zusatzausbildung zum Schmerztherapeuten) hinzuziehen und einen individuellen Therapieplan erstellen lassen. Es gibt mittlerweile zig hochwirksame und schnell anflutende Schmerzmedis. wie Actiq oder gute Erfolge werden gegenwärtig mit einem weit weniger "starken" Opioid bewirkt undzwar mit Tilidin.
Liebe Grüße und weiterhin Beschwerdefreiheit .
Sabine
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