von Sabine049 » 09.06.2009, 22:37
... Pflaster ist nicht gleich Pflaster. Der Wirkstoff Fentanyl ist effizienter als Buprenorphin.
Postop. eingesetzte Starkopioide zur Akutanalgesierung werden dank rascher zunehmender Schmerzlinderung vom Organismus relativ zügig kompensiert, sodass mit Entzugserscheinungen nach Absetzen der Medikation kaum zu rechnen ist. Diese nebst einer physischen u. gelegentlich psychischen Abhängigkeit treten vornehmlich bei einer Behandlung über Monate auf, weil sich der Schmerz dann verselbständigt quasi verchronifiziert u. indes zu einem interventionsbedürftiges Krankheitsbild manifestiert hat.
@Mini62-Petra bei Durchbruchschmerzen (tumorindiziert) haben sich bspw. inzwischen Fentanyl-Lollies = Actiq "bewährt". Da der Wirkstoff Fentanyl über die Mundschleimhaut aufgenommen wird, flutet sich das Opioid sehr rasch an (Blut-Hirnschranke). Die Wirkung setzt postwendend ein und wird ebenso schnell vom Organismus wieder abgebaut, sodass ein etwaiges Sucht-Potential fast auszuschliessen ist.
Trotz einer komplexen Applikation von Starkopioiden bin ich in meiner Handlungsfähigkeit in keinster Weise eingeschränkt.
@Jens, zu Deiner Frage in Hinblick: Entzugs- o. Absetzerscheinungen sage ich nur soviel: "ES WAR einmal von einigen Horrorzsenarien "DIE HÖLLE AUF ERDEN" . Allerdings erlitt ich infolge von Fremd- u. Eigenschusselei einen *kalten Entzug* nicht aufgrund Weglassens - ähnlich wie bei Petra - eines Opioids sondern eines handelsüblichen Neuroleptikums (Antikonvulsivum) = Clonazepam werde ich mir zeitlebens einverleiben dürfen, weil ich inzwischen von dem Medikament physisch = körperlich abhängig bin!
Liebe Grüße und
Sabine
von mini62 » 09.06.2009, 22:59
Hallo Sabine,
und wieder bewahrheitet sich ein Spruch meiner Omma:
Du kannst alt werden wie eine Kuh,
lernst du immer noch dazu!
danke für die Aufklärung .
Sind die Lollies vergleichbar mit den Temgesic Lingual? Hier wird der Wirkstoff ja auch über die Mundschleimhaut aufgenommen.
Die Wirkung setzte sehr schnell ein, war aber von rel. kurzer Dauer und ließ bereits nach ca. 20 min. wieder schnell nach.
Davon wurden mir 4 x tägl. 1 mit 0,4 mg? mikrogramm? zugestanden. Ich hätte die Dinger gern als "Dauerlutscher" gehabt. Aber dann wäre der böse erhobene Zeigefinger vom Onkel Doc gekommen.
LG Petra
von mini62 » 09.06.2009, 23:01
Handlungsfähigkeit war damals auch nicht eingeschränkt. Nur Autofahren hätt ich nicht wollen/dürfen.
von Sabine049 » 10.06.2009, 17:50
... vergleichbar insofern, dass die Lollies/Sticks sublingual appliziert über die Mundschleimhaut absorbiert wird .
Der Wirkstoff ist aber FENTANYL. Bisher half mir *Actiq* bei Durchbruchschmerzen schnell und ausreichend. Meistens penne ich von dem Zeug ein. Verwende den Lolly explizit, wenn nix mehr geht und dann _nur_ unter engmaschiger Überwachung quasi GöGa ist in unmittelbarer Nähe, um notfalls prompt eingreifen zu können.
Stümmt, Petra , unter der "Dröhnung" bin ich nicht mehr fahrtüchtig. Mein Schmerzdoc untersagte mir unter der Medikation sogar das manuelle Bedienen meines ROLLIS. Angebl. ist der Wirkstoff bis zu 24 h nachweisbar u. beeinträchtigt für den Zeitraum u.a. die Konzentrationsfähigkeit - achselzuckend!?
Liebe Grüße Sabine
von Jovako » 10.06.2009, 21:14
Ich danke Euch nochmals für Eure Antworten. Im Moment komme ich mit dem Tilidin und dem Novaminsulfon ganz gut zurecht. Ich bin auch ehrlich gesagt froh, dass ich nun doch nix stärkeres brauche, wenn ich so lese, was man für Entzugserscheinungen bekommen kann.
Liebe Grüße
Jens
von doro » 10.06.2009, 21:47
Du solltest vielleicht einmal Herrn Google bemühen das findest Du dieses dieses http://db1.rehadat.de/gkv2/Gkv.KHS
von La Tigram » 10.06.2009, 22:40
Hallo Jens,
au weia - ich weiss auch wie grauenhaft diese Schmerzen nach Fistel-OP sind. Hatte einige davon ...
Mir halfen Tramal-Tropfen recht gut, Novalgin geht nicht gut, wegen HIT, auf Intensivstat. habe ich tolle Erfahrung mit Schmerzpumpe gemacht, habe aber auch Transtec-Pflaster erhalten. Ich hatte bei meiner Krebserkrankung das hochdosierte Pflaster etliche Monate und trotzdem gab es für mich beim absetzten keinerlei Entzug zu spüren!! Man sieht wiedermal: jeder Mensch empfindet anders. Ich war immer sehr, sehr zufrieden mit der für mich zurechtgeschneiderten Schmerztherapie. Übrigens habe ich nach der Fistel-OP immer einen sterilen Tupfer mit großzügig Anästherit-Salbe darauf(oder heißt die Anästhesin? )zwischen meine Popacken "geklemmt" --- das hat sehr geholfen!!
Sprich doch mit deinem Doc, es ist unsinnig Schmerzen zu leiden, wo es nimmer notwendig ist.
Ausserdem wünsche ich dir, dass du schleunigst völlig schmerzfrei und also wieder putzmunter bist!! Zeigen wir doch den Fisteln wo´s lang geht
von Jovako » 15.06.2009, 17:19
Nachdem ich letztes Wochenende wieder die Hölle mit Schmerzen hatte, wurden mir heute die FentaMat Sandoz 12µg/h auf gelben Rezept verschrieben. Leider bekomme ich die Pflaster erst morgen, weil die Apotheke es erst besorgen muss. Nun hoffe ich, dass diese Nacht besser als die letzten 2 Nächte ist. Werde dann weiter berichten.
Liebe Grüße
Jens
von Jovako » 19.06.2009, 00:32
Nun kann ich Euch berichten, dass ich mit den Fentanyl-Pflastern nahezu schmerzfrei bin in Kombination mit Tilidin. Ich hätte heute fast Bäume ausreißen können, so gut war ich drauf. Nur wenn ich den Salben-Verband nach dem Ausduschen der Wunden frisch anlege, schmerzt es noch einige Zeit, wenn die Kompresse an den Wunden reibt. Aber das verfliegt ja wieder nach einiger Zeit - ist nur beim Gehen etwas hinderlich.
Nur mal eine Frage: Muss ich, wenn ich Fentanyl anwende eine entsprechende Bescheinigung oder Ausweis mit mir führen? Es ist ja schließlich ein Betäubungsmittel.
Liebe Grüße
von einem
Happy Jens
von wolli111 » 19.06.2009, 06:36
Nein Jens brauchst kein Attest im normalen Alltag . Nur im Ausland.
Ich benutze das Fentany schon 5 Jahre. Keine Probleme bei einer Kontrolle mit dem PKW .
In meinem Stomapass , den ich immer mit habe in der Geldbörse, habe ich vermerkt was für Medikamente ich nehme und was für eine Versorgung ich trage. Das ist freiwillig, das ist kein muss.
Da habe ich auch das Fentanyl Pflaster eingetragen. Das ist für meine eigene Sicherheit, da ich auf alle Schmerzmittel die es noch gibt allergisch bin.
Und wenn wir an die See fahren, lass ich mir genügend Pflaster von meinem Hausarzt verschreiben.
Hier stehen Infos über das Reisen mit Betäubungsmitteln.
http://www.schmerzzentrum-wiesbaden.de/ ... fo_02.html
wenn du noch weiter googelst findest noch einige andere Beiträge was das Thema betrifft.
Lg Petra
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