von Chiara73 » 14.11.2009, 14:43
Hallo Leutchen,
ich muss Euch mal eben berichten, was aus meinen "Steißbeinbeschwerden" geworden ist. :mad:
Ich war bei einer Orthopädin in Behandlung, die mir mehrere Schmerzspritzen in den unteren Rückenbereich gejagt hat. Als es nicht besser wurde, wurde eine MRT-Untersuchung veranlasst, die am Rande der letzten Bilder eine Flüssigkeitsansammlung zeigte, die abgeklärt werden musste.
Da ich aber unter einer hartnäckigen Bronchitis litt, habe ich den Untersuchungstermin im Krankenhaus auf den 02.11.2009 gelegt (kleine Bemerkung am Rande: in diesem KH wurde ich am 19.11.2007 notoperiert, Kolektomie nach Perforation und Stomaanlage und am 02.03.2009 Rektumresektion unter Schließmuskelerhalt). Das Ganze sollte auch nur drei Tage dauern, also Voruntersuchungen, "angebliche Abszessspaltung", einen weiteren Tag zur Kontrolle.
Ihr werdet es kaum glauben: Als ich wieder bei Verstand war, wurde mir eröffnet, dass eine Rektumamputation vorgenommen werden musste, da sich Restschleimhaut im Rektum befunden habe, die Colitis wieder ausbrach und sämtliches umliegendes Gewebe mit entzündet war. Wenn Ihr Eure Hände wie zum Gebet faltet und sie dann unten ca. 7 cm auseinandernehmt, könnt Ihr Euch in etwa ein Bild davon machen, was aus mir rausgeschnitten wurde.
Ich habe hier glaube ich immer gelesen, dass so eine Wunde von innen nach außen heilen muss. Mir wurde der Popo aber zugenäht und die Drainage nach 8 Tagen gezogen. Was soll ich davon halten? Ich kann na nicht sehen, wie es von innen aussieht.
Die Schmerzen halten sich (liegend) in Grenzen, nur das Sitzen ist trotz Sitzring noch die Hölle (na ja, die OP war ja auch erst am 03.11.2009).
Jetzt überlege ich, ob es etwas bringen würde, den vorherigen Chirurgen, der die Restschleimhaut übersehen hat, auf Falschbehandlung in Anspruch zu nehmen.
Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht oder wie schätzt Ihr meine Chancen ein, einen solchen Prozess zu gewinnen?
Bin froh, mich wieder unter Euch mischen zu können, im KH war ich internetmäßig ziemlich abgeschottet
Ganz liebe Grüße
Chiara
von Linie 22 » 14.11.2009, 15:58
Chiara73 hat geschrieben:Ich habe hier glaube ich immer gelesen, dass so eine Wunde von innen nach außen heilen muss. Mir wurde der Popo aber zugenäht und die Drainage nach 8 Tagen gezogen. Was soll ich davon halten? Ich kann na nicht sehen, wie es von innen aussieht.
von Webkänguru » 15.11.2009, 13:09
Chiara73 hat geschrieben:Jetzt überlege ich, ob es etwas bringen würde, den vorherigen Chirurgen, der die Restschleimhaut übersehen hat, auf Falschbehandlung in Anspruch zu nehmen.
von Chiara73 » 15.11.2009, 13:15
Hallo Christian,
danke für Deinen Beitrag, den ich gerade erst entdeckt habe, als ich meinen weiteren schon erstellt hatte.
Du hast Recht, man sollte sich lieber von dem ganzen Stress erholen und nach vorne blicken, da man in den seltensten Fällen gegen die "Götter in weiß" eine Chance hat, obwohl 10 Anwälte (meine Chefs) hinter mir stehen. Der Fachanwalt in unserer Kanzlei für Patientenrecht machte mir zwar Hoffnungen, aber wenn ich mir vorstelle, dass ein oder mehrere Gutachten eingeholt werden, die dann auch noch meinen Popo in Nahaufnahme zeigen.... Ne ne, das muss nicht sein.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Chiara
von Chief » 17.11.2009, 10:05
Hallo Chiara,
ich wurde auch nach der Rektumamputation direkt "dicht" gemacht und es verheilte sehr gut aber das ist bei jedem individuell zu betrachten (auch was die Schmerzen im sitzen betrifft). Mit der Zeit wird es aber bestimmt wesentlich besser und in einigen Wochen ist das auch kein Thema mehr, habe Geduld.
Gruß
Uli
von Jovako » 12.12.2009, 10:06
Mir wurde vor der OP auch gesagt, dass nach der RA einfach zugenäht wird. Allerdings fehlte mir dafür wegen der vorherigen Abszess- bzw. Fistelwunden die dafür notwendige Haut. Außerdem war umliegendes Gewebe von florierenden, abszedierenden und fistulierenden Entzündungen umgeben, so dass man etwas mehr entfernen musste. Nun habe ich da unten noch eine Wunde, die von innen nach außen heilen muss. Um das zu gewährleisten, werden täglich frische Lavanid-Kompressen als Tamponade in die Wunde gesteckt. Ich muss auch gleich wieder zum VW.
Dir Chiara Gute Besserung weiterhin!
Liebe Grüße
Jens
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