von Pia Apollo » 30.03.2014, 17:49
Guten Tag.
Mein Name ist Pia und ich frage hier im Namen meines Mannes Fritz nach.
Bei Ihm wurde letztes Jahr im August die Harnblase wegen Krebs komplett entfernt und er bekam einen künstlichen Uro Ausgang. Damit kamen wir gut zurecht.
Zwei Monate später konnte er nicht mehr sitzen und es wurde ein weiterer Tumor festgestellt. Der war laut aussagen vom behandelten Arzt nicht zu operieren oder zu bestrahlen. Es wurde eine Chemo angesetzt.
Nachdem im Februar alle vier Zyklen zu Ende waren und eine CT gemacht wurde, stellte man fest, das die Chemo total versagt hat und der Krebstumor weiter gewachsen ist. Sitzen geht gar nicht mehr.
Es wurde eine neue Chemo über zwei Zyklen mit je 21 Tagen Pause angesetzt.
Drei Tage nach der ersten neuen Chemo ging es mit Fritz bergab. Im Krankenhaus ständig Fieber und er war fast nicht mehr bei sich.
Laut den Ärzten vom Tumorboard hat der Tumor den Darm perforiert. Fritz wurde in ein anderes KK verlegt. (Seines macht nur Uro) und bekam einen weiteren Ausgang.
Urothelkarzinom – gedeckte Sigmaperforation – endständiger Transversostoma.
Die OP war am 14.03.2014
Seit Donnerstag liegt er nun zu Hause, ist nicht gehfähig und die Damen vom Pflegedienst schauen zwei mal am Tag nach seinen beiden Stomas.
Unser Problem ist , was wir und die Pflegedamen nicht begreifen, das in dem Stomabeutel außer Luft kaum Fäkalien sind, aber am After immer noch der ganze Kot herauskommt. Am Tag müssen wir 5-6 mal die Windeln und Einlagen wechseln. Ist das normal. Von dem behandelten KK bekommt man nur die Aussage, das gibt sich noch.
Wie lange dauert so etwas in der Regel. Wenn der Darm durchtrennt wurde und der Ausgang über den Stomaausgang geht, kann doch dort hinten nichts mehr produziert werden, außer vielleicht Schleimabsonderungen.
Wir wissen uns keinen Rat mehr. Sollen wir in ein anderes Krankenhaus gehen?
Da Fritz nicht mehr gehfähig ist, ist das nicht so einfach für uns.
Danke schon mal im Voraus für Eure Tipps und Ratschläge.
Pia und Fritz (Stuttgart)
von doro » 30.03.2014, 17:59
Hallo Pia,
es stimmt, ausser Schleimabsonderungen sollte aus dem stillgelegten Anus nichts mehr kommen.Soweit mein Wissen.Warum Windeln und Einlagen? Wer hat sie warum verordnet?
Ich hoffe ich verbreite hier keine falsche Panik, aber da stimmt etwas nicht.Hat Dein Mann Schmerzen?
von Hanna70 » 30.03.2014, 18:28
Hallo Pia,
ich sehe das genau wie doro. Allein die Verordnung von Windeln ist mehr als ungewöhnlich. Gab es das Problem auch schon im KH?
Die OP ist jetzt 16 Tage her. Wie und was soll sich da noch geben?
Ob nun in das gleiche KH oder ein anderes - auf jeden Fall gibt es ja den Krankentransport.
Deinem Mann alles Gute!
LG Rosi
von TiBoe » 30.03.2014, 18:34
Hallo Pia,
ich bin etwas erstaunt über die Antwort des KH. Hatte er dort auch schon Stuhlgang? Ich kann Euch nur empfehlen schnellstmöglich ins Krankenhaus/ Notaufnahme zu gehen.
Alles Gute für Euch.
Gruß
Tine
von Pia Apollo » 30.03.2014, 18:36
Hallo Doro,
danke für deine schnelle Rückmeldung. Ausser dem Tumorschmerz, wofür mein Mann 4x am Tag Oxygesic 20mg bekommt hat er keine Schmerzen. Also keine Blähungen oder Bauchschmerzen.
Im Krankenhaus haben Sie gesagt, das währe normal, das dort noch Fäkalien abgesondert wird, der Darm sei ja bei der OP nicht leer gemacht worden.
Aber warum kommt dann beim Stomabeutel so gut wie nichts heraus. Im KK wurde dieser Beutel, neben den Windel auch ständig gewechselt.
Aber dort im KK lief sowieso viel schief. Habe uns die Windeln und Einlagen, Handschuhe usw. alles selber besorgt. Bekam auch keine List mit, was er oder ich für die Pflege zu Hause benötige.
Im verbleiben mit seinem Krebs laut Aussage vom Arzt noch 5-6 Monate. Aber die sollen doch noch einigermaßen erträglich sein. Er ist erst 58 und ich bin noch voll berufstätig. In ein Heim stecken wo er so vor sich hinvegetiert, will ich nicht.
von Pia Apollo » 30.03.2014, 19:08
Danke,
wir werden am Montag eh mit dem ersten KK, die auch den Uro gelegt haben telefonieren. Die müssen noch eine Chemo durchführen.
Eigentlich sollte Fritz am Mittwoch zur ambulenten Blutabnahme und am Donnerstag zur letzten Chemo fahren. Das würde aber nur mit dem Krankenwagen gehen, da er nicht gehfähig ist. Aber sitzen kann er auch nicht, und der Transport am Donnerstag in einem Tragestuhl war schon sehr schmerzhaft. Wir wohnen im 3. Stock ohne Aufzug. Liegen mit der Trage ging nicht, wegen engem Treppenhaus.
Ob wir die Chemo verschieben können oder ob die Blutabnahme und Chemoinfusion zu Hause statt finden kann müssen wir noch klären.
von TiBoe » 30.03.2014, 19:19
Hallo Pia,
Du schreibst, Sitzen tut weh. Laßt Euch einen Sitzring verschreiben. Gibt es im Sanitätshaus, kann man auch so kaufen. Oder einen großen Schwimmring.
LG
Tine
von Pia Apollo » 30.03.2014, 19:27
Sitzring tut auch weh. Haben auch schon unterschiedliche Kissen mit diversen Füllungen ausprobiert.
Liegen geht auch nur rechts oder links. Auf dem Rücken auch unmöglich.
Die Pflegerin von der Sozialstation meint es gebe Schaumstoffkissen, wo man einzelne Segmente raus nehmen kann. Muß ich mal suchen.
Hallo Pia,
meine Frau hatte auch Krebs und starke Schmerzen im Hintern gehabt. Wir haben es mit Luftringe und sonst was probiert. Dann brachte unser Sohn ein sogenanntes Antidekubitus-Luft-Sitzkissen an. Ich weiß nicht mehr, was das Ding gekostet hat, müsste ich mein Sohn mal fragen, auch wo er das her hatte. Auf jeden Fall war das Kissen endlich geeignet, ihr die Schmerzen zu lindern. Hab eben nochmal gegoogelt, aber viele Einträge gefunden, jedoch keine Preise. Auf jeden Fall werden die von Coform auch von Rollifahrer gelobt, hier ein Link: http://www.rolli-mobil.de/de/conform-sitzkissen.htm.
Das Fritz jetzt, wo er ein Stoma hat, noch aus den Anus Kot absondert, halte ich für eigentlich nicht möglich. Das kurz nach der Stoma-Op nach was rauskam - ok, aber doch nicht Tage danach. Da stimmt doch was nicht, es kann nicht sein, dass Tage später noch Kot aus dem Hintern kommt. Lasse das nochmal überprüfen!!
LG
Hermon
von doro » 30.03.2014, 20:14
Hallo Pia,
noch einmal, was bei Deinem Mann läuft ist nicht normal.Selbst wenn die Theorie des Krankenhauses stimmen sollte, das der Stuhl noch aus altem Bestand stammt.... Die OP ist 14 Tage her, da sollte es, wenn es dann so sein sollte, es 50:50 stehen.Also, sofern Dein Fritz kein Hungerkünstler ist, sollte die Nahrung ab dann,der Teil im Beutel landen.Irgendwie ist dort die Umleitung nicht so toll eingerichtet.
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