von Andele » 27.03.2010, 18:18
Hallo, liebes Forum,
ich bin neu hier und habe seit Sommer letzten Jahres ein Ileustoma. (Dickdarm wurde entfernt wg. Darmkrebs bei Colitis Ulcerosa.) Im Januar hatte ich einen Briden-Ileus, der anfang Februar operativ entfernt wurde. Seitdem kann ich nichts mehr essen!
Der Kostaufbau im Khs. Lief nur so weit, dass ich ein paar Löffel Süppchen essen konnte.
Inzwischen geht noch viel weniger, dann muß ich erbrechen. Ich hänge vollständig an der heimparenteralen Ernährung.
Mein Stuhl ist flüssig, ich spüre die Peristaltik im Dünndarm, habe aber keine Schmerzen und keine Krämpfe. Im Sono sieht man eine völlig chaotische Darmbewegung: mal Pendelperistaltik, mal völliger Stillstand, dann wieder ein kurzer „Weitertransport“.
Das ganze geht nun schon seit 1 1/2 Monaten.
Was kann ich tun, damit mein Dünndarm wieder richtig arbeitet? Meine Onkologin hat schon gemeint, möglicherweise ließe sich das Problem gar nicht mehr lösen. Das wäre für mich der Super-GAU.
Bitte um Hilfe, ich bin verzweifelt.
von Fiona » 27.03.2010, 20:41
Hallo Andele,
erstmal willkommen im Forum!
Suppe, Pendelperistaltik und Erbrechen kommt mir irgendwie seeehr bekannt vor - ich hatte das "Vergnügen" auch für zwei Monate nach einer Bauch-OP. Ursache war bei mir eine Dünndarmschlinge, die ins kleine Becken abgerutscht war. Und Abhilfe schaffen konnte letztlich nur eine weitere Operation, die ich aber dann in einem anderen Krankenhaus durchführen ließ. Ich habe grade gesehen, dass wir in der selben Stadt wohnen, schicke Dir noch eine PN mit weiteren Einzelheiten.
Ansonsten: Nicht verzweifeln!!!
Viele Grüße,
Fiona
Geändert: Grade im Moment hakt es irgendwie beim Versenden privater Nachrichten - ich werde es später nochmal versuchen!
von Webkänguru » 27.03.2010, 23:40
Hallo Fiona,
bitte nicht vergessen einen Betreff in der PN einzutragen, sonst geht die PN nicht raus.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Fiona » 28.03.2010, 00:12
Danke, liebes Webkänguru!
Ausnahmsweise lag es aber diesmal nicht an meiner eigenen Blödheit! Unsere Netzwerkverbindung hat heute etwas merkwürdige Aussetzer.
Viele Grüße,
Fiona
von Andele » 10.04.2010, 12:17
Hallo, Fiona,
Danke für Deine ausführliche PN.
Inzwischen war ich wieder im Krankenhaus und habe mich mit Prostigmin behandeln lassen. Hat leider nichts gebracht. Am 19.04. habe ich ein MRT, da wollen wir mal sehen, ob sich etwas Genaueres im Bauch erkennen läßt.
von Andele » 29.04.2010, 15:30
So, hier eine kleine Aktualisierung.
Das MRT letzten Montag hat nichts Neues ergeben. Eine Bride ist nicht direkt sicht bar, lediglich eine gewissen Ansammlung von Bauchwasser.
Mittlerweile bin ich so weit, daß ich hin und wieder doch eine Kleinigkeit esse und das nachfolgende Erbrechen in Kauf nehme. Ich bin ratlos.
von Fiona » 29.04.2010, 18:22
Hallo Andele,
das gibt's doch gar nicht!! Ich würde auf jeden Fall nochmal genau nachfragen, WER sich die MRT-Bilder angesehen hat. Bei mir hat ein Oberarzt auch gesagt, dass er nichts sieht - der Chef und der Chef der Radiologen haben aber sehr wohl etwas gesehen! Auch da kommt es auf die Erfahrung der Ärzte an.
Und wenn das alles nichts bringt, würde ich mir eine CD mit den MRT-Bildern aushändigen lassen und eine zweite Meinung einholen - es kann nicht sein, dass es für diesen Zustand keine Abhilfe gibt! Und wenn das Erbrechen schlimmer werden sollte, kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur raten, sofort in die Klinik zu gehen! Wehr Dich, wenn Dir jemand sagt, da kann man nichts machen!! Im Nachhinein betrachtet habe ich auch viel zu lange gewartet, bis ich mich auf die Hinterfüße gestellt habe.
Liebe Grüße und alles Gute,
Fiona
von AP-Auspuff » 30.04.2010, 11:19
Hallo Andele,
ich kämpfe zur Zeit auch mit dem Problem nur noch Trinknahrung zu mir nehmen zu können. Aber bei mir hat man auch schon gesagt, daß es von der Krankheit kommt, und ich mich wohl leider damit abfinden muß.
Aber ich denke wie Fiona schon schreibt ist es nie verkehrt sich so viele Meinungen ein zu holen wie möglich. Leider kann ich Dir also auch nicht mit guten Tipps weiter helfen, nur mit Daumen drücken, daß Du Erfolg bei der Suche nach Abhilfe hast.
AP-Auspuff
von Andele » 31.05.2010, 12:22
Fortsetzung der unendlichen Geschichte:
Nach einem neuen Zusammenbruch wurde mir eine PEG-Magensonde gelegt (für Laien: durch die Bauchdecke). Alle Ärzte, mit denen ich gesprochen habe, hielten das jetzt für die beste Lösung. Die leitet jetzt die überschüssigen Magensäfte ab, so daß der Darm entlastet wird. Der hat auch schon wieder zeitweise angefangen zu arbeiten.
Leider scheine ich ihn auch schon wieder etwas überfordert zu haben: nachdem ich im KH an zwei Tagen zwei kleine Malzeiten gegessen habe, liegt das Stoma wieder still. Na gut- jetzt mal wieder zwei Tage aussetzen, vielleicht "kommt" er dann wieder.
von Fiona » 31.05.2010, 16:52
Hallo Andele,
interessant - der Darm hat einfach so wieder angefangen zu arbeiten? Gibt es denn eine Vermutung zur Ursache?
Das mit der Magensonde ist sicherlich nicht die schlechteste Idee, besser jedenfalls als Dauererbrechen...
Ich wünsche Dir und hoffe für Dich, dass der Darm sich weiter beruhigt und den Betrieb bald wieder aufnimmt!
Viele Grüße,
Fiona
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