Neu hier? | schnell registrieren!

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma – Seite 2

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
Antwort erstellen
19 Beiträge • Seite 2 von 21, 2

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Ricky » 07.01.2008, 13:18

Hallo Marylin,

ich danke für Deine Informationen.
Von einer Analirrigation (Peristeen von Coloplast) hatte ich noch nichts gehört. Es ist auch sehr schwer, von der Existenz brauchbarer Methoden, "Geräte" oder ähnlichem zu erfahren. Das Forum ist wirklich die ideale Plattform für Ratsuchende und sich gegenseitig Aufzubauende. Ich habe den Weg ein bißchen spät gefunden, bin aber jetzt froh darüber, in Eurer Runde zu sein.
Ich werde mich jetzt theoretisch mit der Analirrigation beschäftigen und dann sicher das Angebot, Dich zu konsultieren, dankbar annehmen.
Marylin, wieviel Rektum (Mastdarm) ist nach Deiner OP noch vorhanden? Hattest Du befallene Lymphknoten?
Hattest Du Probleme mit der Anastomose (Verbindung von Rektum mit Colon (Dickdarm), gab es auch Stenosen (Verengungen)?

Ich wünsche Dir viele weitere, gesundheitlich "ereignislose" Jahre.

liebe Grüße Ricky

kein Profilfoto
Ricky

Mitglied

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Marylu » 07.01.2008, 14:51

Hallo, Ricky,danke für Deine Antwort. Ich geb Dir hier mal einen Link:

Analirrigation

Ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen.
Bei mir wurde 4 cm ab Anus bis nach dem Sigma weggeschnitten. Ich habe nie gefragt, wieviel ich noch Restdarm habe.
Ich habe sehr starke chronische Verwachsungen im Bauchraum, mußte deswegen im Frühjahr vergangenen Jahres am Darmverschluß operiert werden. Ansonsten habe ich die üblichen Probleme durch die Narben, auch das Aufblasen des Ballons beim Irrigieren ist nicht immer angenehm, aber dafür bin ich dann meist (je nach Verträglichkeit der Nahrung, denn ich hatte auch schon einen Krebs an der Bauchspeicheldrüse,) 24 Stunden stuhlgangsfrei. Solltest Du allerdings nur flüssigen Stuhl haben, also zu wenig Dickdarm, dann hat es wohl keinen Sinn. Bei Durchfall z.B. hält es auch nicht bei mir, weil es immer nachrutscht.

kein Profilfoto
Marylu

Mitglied

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Ricky » 07.01.2008, 15:58

Hallo Marylu,

danke, ich habe inzwischen alles "studiert". Es wäre eine Alternative zum Ausprobieren.
Mein Dickdarm ist noch komplett vorhanden.

Biofeedback ist ja bei Dir, genau wie bei Jutta, ohne Erfolg gewesen. Bin gespannt, ob ich über diese Methode noch eine positive Nachricht erhalte.

liebe Grüße Ricky

kein Profilfoto
Ricky

Mitglied

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Angie46 » 07.01.2008, 20:05

Hallo Ricky,

ich habe dein Thread gelesen, und es hat mich sehr interessiert, da ich auch ein Rektumkarzinom hatte, der im April 07 entfernt wurde. Zur Entlastung wurde bei mir ein Ileostoma angelegt, den ich 4 Monate lang hatte. Der Tumor lag 5 cm vom Schließmuskel entfernt. Somit wurde mir bei der OP das gesamte Rektum entfernt (14 cm).
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Stoma, kam ich damit sehr gut zurecht, konnte alles essen und nahm sogar an Gewicht zu. Allerdings hatte ich in der Zeit nur eine Runde Chemo. Die Anastomose ist gut verheilt, habe dort bis jetzt noch keine Schmerzen oder Probleme gehabt.
Nach der Rückverlegung im August fingen dann die Verdauungsprobleme an.
1. Häufiger Stuhldrang mit dünnem, brennendem Stuhl
2. Leichte Inkontinenz, d.h. ich kann den Stuhl schon halten, aber wenn der Drang sehr häufig ist, kann schon mal ein Malheur passieren. In dieser Zeit habe ich auch abgenommen, etwa 8 Kilo. Da ich aber übergewichtig bin, kann ich das Verlust gut ertragen.

Jetzt nach 4 Monate hat sich die Situation schon verbessert, auch wenn sie noch nicht optimal ist.
Ich versuche, den Darm zu trainieren, d.h. ich habe festgestellt dass bestimmte Nahrungsmittel eine beruhigende Wirkung habe, vor allem Weißmehlprodukte, wie Semmelknödel, Nudeln, Laugengebäck usw. Auch Joghurt, Käse, Eier, Fleisch und Dosenobst und Bananen vertrage ich gut, d.h. der Stuhl ist fest und sammelt sich im Sigmoid so dass ich alles auf einmal rauslassen kann und sonst am Tag keinen Stuhldrang habe. Zudem nehme ich 40 Opiumtropfen am Tag. Es hat als Nebenwirkung Verstopfung.

Allerdings wenn ich bestimmte Lebensmittel esse, die mein Darm nicht so gut verträgt, z.B. Gemüse oder gewürzte Speisen, dann bekomme ich inzwischen davon einen richtigen Durchfall.
Deshalb versuche jetzt solche Lebensmittel zu vermeiden, bzw. wenn ich eine gewisse Stabilität erreicht habe, möchte ich versuchen, den Speisezettel peu a peu zu erweitern.
Die häufigen Stuhlgänge haben auf jeden Fall nachgelassen, es bleibt noch die Gefahr eines Durchfalles, aber ich hoffe es so in Griff zu bekommen. Dadurch hat sich auch die Schleimhaut im Afterbereich gebessert. Geholfen haben auch Zäpfchen Doloposterine N von Dr. Kade, Chironcreme, und Vaseline.

Mit Biofeedback habe ich keine Erfahrung, habe aber gehört, dass die Irrigation helfen soll.

Wenn ich Dich wäre, würde ich versuchen, den Stuhl fester zu hinzukriegen, dann lernt das Sigmoid den Stuhl länger zu halten und zu sammeln. Uns fehlt jetzt ein wichtiger Organ, das Rektum, das auch wichtige neuronale Funktionen zur Steuerung der Verdauung hatte. Diese Nerven wurden mit der Amputation zerstört. Die übrigen Nerven im Darm müssen jetzt lernen, diese Funktionen zu übernehmen. Das dauert sicherlich seine Zeit.

Bei mir hat es jedenfalls geholfen, auf die Ernährung zu achten und die Weißmehlprodukte sind auch sättigend, und wenn richtig verdaut, können sie helfen Dein Gewicht zu stabilisieren.

Ich weiss natürlich nicht, ob ich die Verdauung wieder "normal" hinkriege, aber ich bin bereit, es noch eine Weile zu versuchen.

Ich wünsche Dir viel, viel Glück und alles Gute
LG
Angie46

P.S. Noch ein Tipp: in der Reha nach der RV war mein Darm oft sehr unruhig und was mir dort am meisten geholfen hat war das Malen. D.h. ich bin in die Ergotherapie gegangen und habe dort mit Acrylfarbe Bilder gemalt. Ich kann nicht wirklich malen, aber die Beschäftigung mit den Farben hat eine wirklich beruhigende Wirkung auf mein Darm gehabt, d.h. der ständige Stuhldrang liess dann für eine Weile nach. Vielleicht kann so eine Beschäftigung dir auch helfen!:troest:

kein Profilfoto
Angie46

Mitglied

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Angie46 » 07.01.2008, 23:00

Auch Mucofalk - indische Flohsamenschalen hilft den Stuhl einzudicken!

kein Profilfoto
Angie46

Mitglied

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Ricky » 08.01.2008, 11:07

Hallo Angy 46,

Du bist mir zuvor gekommen. Ich hätte mich bei Dir auch noch gemeldet, da Diagnose, OP-datum, Ileostoma, Rückverlegung in etwa übereinstimmen. Wollte nur erst alle Deine Beiträge lesen, um nicht Fragen an Dich zu stellen, die Du schon x-mal beantwortet hast. Habe es aber noch nicht geschafft, da man die neuen Beiträge auch "verarbeiten" möchte.

Danke für Deine ausführliche Information. Ich war nach der Rückverlegung völlig kopflos in bezug auf Stuhlabgang, es war am laufenden Band und sehr schmerzhaft. Bei mir war es sicher durch die Mukosistis, die ich gerade überstanden hatte und die Bestrahlung (auf den geschädigten Darm) noch viel zu früh für die Rückverlegung. Ich habe es ja schon geschildert, daß es sein mußte, um nicht "zu verhungern".
Vor der Beseitigung der Anastomosestenose und Mariskenentfernung hatte ich die "Sache" schon ein bißchen im Griff, jetzt geht alles von vorn los.
Deshalb auch meine Frage, ob Biofeedback etwas bringt.

Deine Hinweise auf Ernährung sind sehr gut. Ich habe mir auch seit längerem Notizen gemacht, um herauszufinden, was mir am besten bekommt.
Reha konnte ich bisher nicht wahrnehmen, da ich völlig an das Haus gebunden bin.
Den Einfluß von Stress, den Du angedeutet hast, merke ich auch. Wenn nichts an Terminen vorliegt, geht es meinem Darm viel besser. Er ist ein richtiges "Sensibelchen".

Den Stuhl etwas zu festigen habe ich vorsichtig begonnen, da ich noch Schmerzen durch den letzten Eingriff (Weitung der Stenose und Mariskenentfernung) habe. Denke auch, daß es etwas bringt.

Angie, da bei Dir das Rektum komplett entfernt ist, sitzt die Anastomose direkt am Sphincter?
Hattest Du im April Lymphknotenbeteiligung?

Für Ende Januar, wenn Du wieder nach Göttingen fährst, drücke ich Dir ganz doll die Daumen. Gut ist, daß Du eine Klinik gefunden hast, zu deren Fachleuten Du Vertrauen hast. Versuch bis dahin nur positiv zu denken. Dieses Jahr soll für Dich ein Op- und Chemofreies Jahr werden.

liebe Grüße Ricky

kein Profilfoto
Ricky

Mitglied

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Ricky » 15.01.2008, 22:42

Hallo,

ich möchte Euch auf dem Laufenden halten und Euch mitteilen,
daß ich jetzt mit dem Biofeedback beginnen wollte, obwohl ich wenig Hoffnung auf Erfolg habe, da von Euch keine positiven, erfolgversprechenden Erfahrungsberichte kamen. Ich denke, probieren kann man es, das Stoma ist bei Nichterfolg immer noch als Endlösung möglich.
Mein Chirurg hat aber heute bei der Konsultation (1 Monat nach der OP - Anastomose weiten, Mariskenentfernung) noch kein grünes Licht für den Beginn gegeben, da die Entzündungen noch zu stark sind. Ich habe auch das Gefühl, daß sich so langsam eine erneute Stenose ausbildet. Sollte es sich bei der nächsten Konsultation bestätigen, werde ich vom Biofeedback Abstand nehmen, denn die Weitung ist auch kein Spaß, wenn man weiß, es ist nur für kurze Zeit.

liebe Grüße Ricky

kein Profilfoto
Ricky

Mitglied

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Webkänguru » 17.01.2008, 09:44

Hallo Ricky,

weiterhin alles Gute, tut mir leid das die Entzündung immer noch nicht in Ordnung ist. Ich bin der Meinung, dass du die Dehnung auf jeden Fall probieren solltest, sobald deine Ärzte grünes Licht geben. Und sei es nur um später sicher zu sein, alles erdenkliche versucht zu haben.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

kein Profilfoto
Webkänguru

Moderator

Suche Rat: Biofeedback oder Stoma

Beitrag von Ricky » 17.01.2008, 10:27

Hallo Webkänguru,

danke für Deinen Zuspruch. Du hast recht, ich werde mich erst einmal in Geduld fassen, bis ich mit dem Biofeedback beginnen darf.

@alle - wer von Euch, die auch am Rektum operiert wurden und nur noch ein kleines Teilstück besitzen, hat "Erfahrung" mit Anastomostenosen? Bei mir hatte sie sich so verengt, daß für den Stuhl nur noch ein Durchgang kleiner als 1 cm war. Jetzt einen Monat nach der Weitung ist es schon wieder etwas eingeengt. Man kann zwar dadurch den Stuhl besser halten, hat aber im Hinterkopf, daß es bei einem Fehlgriff in der Ernährung zu einem "Stau" kommen kann.

liebe Grüße Ricky

kein Profilfoto
Ricky

Mitglied

Antwort erstellen
19 Beiträge • Seite 2 von 21, 2


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: