von Udde » 31.10.2012, 22:57
Hallo Ihr Lieben,
da mein Verwachsungsbauch nun schon über eineren längeren Zeitraum sehr schmerzt, habe ich gestern Targin bekommen.
Hatte das Medikament schon während der Rektumentfernung und da kam die 20 Uhr - Tablette gegen 8 Uhr wieder "abgelutscht" raus. Die Tablette vom Morgen wurde aber von Körperchen damals aufgelöst - damals!
Heute war die 8 Uhr- Tablette nach 6 Stunden im Beutel; sprich Wirkung war weg.
Kennt das jemand von Euch? Gibt sich dies vielleicht nach ein paar Tagen, so wie die anderen Nebenwirkungen?
Sollte eigentlich Morphinsulfat nehmen, hatte aber Angst, dass der Darm träge wird; und nun das :wuetend: .
Lieben Gruß von Ute
von Biggi0001 » 31.10.2012, 23:45
Hallo Udde,
das gleiche Problem habe ich mit Tabletten/Kapseln auch - ich könnte sie dann sogar nach dem Rauskommen "sortieren" :/
Mein Arzt verschreibt, wo es geht, Tropfen, Pflaster oder Brausetabletten, halt alles in flüssiger Form, weil's schneller aufgenommen wird.
Allerdings - so hab ich mir sagen lassen von ihm - ist die Wirkung dann nicht so stark, aber einen Tod muss man sterben, hilft ja nix.
Wenn Du auf die Pflaster nicht allergisch reagierst ( wie ich derzeit ), dann frag doch danach mal. Bei mir hat sich die Reaktion ( starke Rötung, juckend und rot schuppig ) allerdings erst nach einiger Zeit gezeigt.
von Hanna70 » 01.11.2012, 02:06
Hallo Ute,
dass Kapseln und Tabletten raus wie rein kommen, kenne ich auch. Ich kenne allerdings Targin nicht.
Vielleicht könntest Du Deinen Arzt nach Tramal-Tropfen fragen. ???
Schmerzpflaster führen bei mir spätestens nach 3 Wochen zu Übelkeit, Erbrechen und vollkommener Appetitlosigkeit.
Hoffentlich wird für Dich das Richtige gefunden. Jedenfalls gute Besserung!
Liebe Grüße
Rosi
von Häslein » 01.11.2012, 04:43
Es kommt darauf an, WIE sie rauskommen: Wenn sie weich und zerdrückbar sind, ist es nur noch die Hülle und nicht schlimm. Dann wirkten sie aber.
Tragin enthält ja Naloxon, eigentlich ein Antagonist zu Opiaten. Hier wird es eingesetzt, um eine Verlangsamung der Peristaltik zu bewirken.
Ohne Naloxon wirken Opiate gerne darmlähmend, bis hin zur Verstopfung.
Bei Fehlen des Dickdarmes allerdings lange nicht so sehr.
Opiate müssen dann immer mit einem zusätzlichen Laxanz gegeben werden. ( so üblich! )
@Rosi: Es kommt auf die Dosierung an! Wenn sich nach 3 Wochen derartige NW einstellen, die typisch sind, ist die Dosis zu hoch! Es hat sich dann ein Depot im Körper gebildet.
Tramaldol ist auch ein Opiatabkömmling, hier braucht man aber kein BTM Rezept, weil es zu Verkaufszwecken in seiner Strukturformel so verändert ist, dass es nicht mehr unter BTM fällt.
In richtiger Dosierung wirst Du kaum solche NW haben. Ggf. am Anfang, bis die kleinstwirksame Dosis gefunden ist.
Gegen Pflaster sprechen mehrere Gründe, so lange man Medis oral nehmen kann: Wirkstoff wird verstärkt abgegeben, wenn man schwitzt, auf dem Pflaster liegt, oder Fieber hat. Alles, was die Durchblutung steigert, steigert die Aufnagme über die Haut! Dann kommt es oft zu Wirkstoffsteigerungen im Blut, später kann nicht mehr genug abgegeben werden, der Spiegel sinkt, das verursacht Durchbruchschmerz... sie sind auch deutlich teurer...
Man müsste herausfinden, ob z. B. ein retardiertes Morphin wirklich den Dünndarm so lähmt ( @Pia) ... Bei mir verlangsamt sich nix, auch nicht bei 200 mg Morphin.
LG, Häslein
von Filtertüte » 01.11.2012, 07:26
Hallo Ute,
Genau diese Erfahrungen hab ich mit Targin auch gemacht, die Tablette landete nach wenigen Stunden unversehrt im Beutel. Im KH hatte ich am Anfang diese durchsichtigen Beutel und mir ist sofort aufgefallen das die Tablette wieder da ist, ich konnte sogar die Zahl darauf noch lesen.
Hat mir erst keiner so recht glauben wollen bis ich's gezeigt hab, ich weis gar nicht mehr was mir die verwunderten Schmerztherapeuten dann gaben, hatte alles mal von Pflastern über Tropfen und Morphium-Lollies..
LG Filtertüte
von Udde » 01.11.2012, 14:05
Vielen Dank für Eure Antworten.
Das Targin von gestern abend hat überhaupt nicht gewirkt; Tablette allerdings nicht gefunden. Heute morgen wieder die Dosis genommen und seit einer Stunde zu den üblichen Schmerzen nun auch leichte Krämpfe, Übelkeit und Kreislaufprobleme.
Mal sehen, was mein Arzt sagt; soll ihn nachher anrufen.
Ich weiß, anderen geht es viel schlechter, aber mir reicht es gerade .
Lieben Gruß von Ute
von Hanna70 » 01.11.2012, 15:29
Liebe Ute,
@ Häslein,
Danke für Deine Erklärungen. Da lernt man immer wieder dazu!
Ich hatte die Morphinpflaster im KH wegen der Wirbelsäule und wegen des langen Liegens. Die Tramadoltropfen hatte ich noch vorher auch wegen der Wirbelsäule. Nachdem ich mich nach dem Tramadol 5 mal übergeben hatte, fand ich mich Minuten später zwischen Toilette und Wanne liegend wieder. Muss ja aber nicht bei jedem passieren.
Rosi
von Biggi0001 » 01.11.2012, 23:21
Krämpfe, Übelkeit und Kreislaufprobleme deuten aber eher auf eine Überdosierung hin oder irre ich mich jetzt?
LG Biggi
von Hanna70 » 01.11.2012, 23:49
Edit: Ich hatte Biggis Beitrag auf mich bezogen beantwortet und erst danach gemerkt, dass sie Ute meinte mit "Übelkeit, Krämpfen und Kreislaufproblemen".
Rosi
von angeli » 02.11.2012, 10:08
Hallo Udde,
ich nehme seit fast 3 Jahren regelmäßig das Targin und das selbe ist bei mir auch der Fall.
Habe zu Beginn der Schmerztherapie sogar die Fa. Mundipharm angemailt und das so geschildert, denn Ärzte glauben das (meist) nicht so recht.
Aber bei Targin handelt es sich um eine Retard-Tablette und die kommen i.d.R. immer im ganzen wieder raus. Sinn des "retard" ist (zumindest bei "normal-darmigen"), daß die Wirkung über einen Zeitraum von ca. 12 Std. abgegeben wird. Bei mir kommen die Dinger auch nach 4-8 Stunden wieder raus. Deswegen habe ich mittlerweil bei den Schmerztherapeuten eine Art "Sonderstatus", daß ich versuche mindestens 6 Stunden Zeit zwischen den Einnahmen zu lassen. Ich nehme praktisch nicht direkt nach einem Zeitplan ein, sondern wie unüblich in der modernen Schmerzther. "bei Bedarf". Aber wie gesagt - mit mindestens 6 Stunden Einnahmepause. Es gibt Tage, da können auch mal 8-10 Stunden dazwischen liegen. Zusätzlich zu den Targin nehme ich übrigens noch 2 verschiedene Psychopharmaka zur Unterstützung. Zur Vorbeugung von Darmlähmungen gibts dann noch ein MD-Medik., aber eigentlich nur, wenn ich mal etwas üpiger gespeist habe und auch nur zur Nacht.
Eigentlich wäre eine Therapie mit Pflaster oder Tropfen bei uns "Dickilosen" effektiver, aber Tropfen wirken mir zu heftig (da bekommt man wirklich einen Rausch und "braucht" immer mehr...) und bei Pflastern ist mir das ganze nicht flexibel genug. Da stimmen die Schmerztherapeuten mit mir überein.
Bis ich die für mich akzeptable Wirkung für mich gefunden habe, brauchte ich schon eine Weile. Es musste erst die richtige Tablettenstärke für mich gefunden werden und ich war wegen der unterstützenden Therapie auch beim Psychiater. (wegen der Psychopharm.)
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