von El Gorde » 27.09.2012, 21:09
Ich habe nach Entfernung meines Schließmuskels vor ca.
8Jahren (Siehe Biopsie Gutachten) immer noch eine
Wundhöhle in der Größe eines Gänseeies.
Letzte Woche mußte ich ins Krankenhaus, da in meiner
Wunde eine Arterie geplatzt war. Da die Arterie dort
nicht allzu groß ist, hatte ich noch ca. 1 Liter Blut
verloren.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses durch ein Gel
Proto San Gel verursacht wurde. Dieses nahm ich ca.
3 Monate.
Es soll in der Wunde Beläge lösen. Event. hat es auch
die Haut der Arterie angegriffen.
Nun ist es ja äußerst ungewöhnlich, dass die Wundhöhle
nicht zuheilt.
Im Krankenhaus wurde mir von 2 Ärzten ein Vakuumverband
empfohlen.
Allerdings wurde auch gesagt, dass die KK dieses nur
ungern bezahlen. Da die DAK bei mir aber schon täglich
die ambulangte Pflege bezahlt, habe ich da Hoffnung.
Hat jemand von Euch Erfahrung mit dem Vakuumverband?
Vielen Dank für Eure Infos
Liebe Grüße
El Gorde
von garfield19 » 27.09.2012, 21:46
Guten Abend El Cordo,
fünf Monate nach Entfernung des Schliessmuskels musste ich wieder ins Krhs wegen einer palpatorischen ca. 3X2 cm Bruchlücke in die sich der Dünndarm abgesenkt hatte. Es wurde eine Hernienrepair mit Anlage einer Unterdruck-Vakuumversiegelung durchgeführt. Alle fünf Tage erfolgte unter Vollnarkose der Wechsel des Vakum-Systems. Dies alles in allem 10 Mal.
Man wollte erreichen, dass sich die innere Höhle langsam von innen nach außen zugranuliert. Du kannst Dir vorstellen, dass dies seineZeit gedauert hat. Genau drei Monate, durfte nicht auf dem Rücken liege, dreimal täglich für 15 Min.aufstehen und sonst bitte keine Anstrengungen. Danach noch drei Wochen Pflegedienst zu Hause bis sich die Wunde ganz geschlossen hatte.Es hat sich gelohnt und ich bin froh, dass bis jetzt keine Probleme mehr aufgetreten sind.
Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben und wünsche Dir viel Erfolg bei dieser "Aufgabe".
LG Garfield 19
von El Gorde » 29.09.2012, 00:22
Hallo Garfield 19,
das hört sich ja erschreckend an.
Hoffentlich ist es nicht bei allen Wunden so schlimm.
Mir wurde gesagt, die Schwämme müssen alle 3 Tage aus-
gewechselt werden, damit sie sich nicht mit der Haut ver-
binden.
Da ich in der Wundhöhle keine Schmerzen und auch keine
Nervenzellen habe, dachte ich, dass es einen einfachen
Wechsel gibt, welcher auch vom Pflegedienst durchgeführt
werden kann.
MfG
El Gorde
von Häslein » 29.09.2012, 01:33
Ich hatte schon mehrmals eine VAC Behandlung und war immer sehr zufrieden. Meine Wunden am Po und Schließmuskel wurden genauso gut versorgt wie die am Bauch!
Ich konnte und sollte aufstehen und extra viel laufen !
Der Pflegedienst kann die Schwämme nicht wechseln und darf es nicht - das ist Arztsache, weil die Wunde auch beurteilt werden muss und der Schwamm muss angepasst werden.
Das geht ambulant, wenn die KK es bezahlt, es ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Ich war in der Klinik und der Schwamm wurde alle 3 Tage im OP in Kurznarkose gewechselt, später ohne Narkose. Kann man aushalten, wenn die Wunde nicht mehr so groß ist.
Das Gerät ist klein und kann überall mit hin genommen werden, wie eine Herrenhandtasche.
VAC Sealing beschleunigt die Wundheilung um mehr als das Dreifache und gehört zur modernen Wundtherapie. Die Ergebnisse sind erstklassig.
Garfield's Beschreibungen spiegeln nicht den üblichen Umgang damit wider. Nur wegen VAC Sealing gibt's keine Bettruhe, vielleicht lagen noch andere Gründe vor, die nicht genannt werden.
Zusätzlich kenne ich die VAC Therapie von vielen anderen Pat., immer mit guten Ergebnissen.
Ich kann mich noch an die Anfänge der Vakuumtherapie erinnern - wir mussten im OP eigentümliche Dinger mit Redons basteln... heute hat sich viel getan und die Geräte sind echt winzig geworden.
Wenn man Dir die VAC Therapie anbietet, nimm sie an, was Effektiveres gibt's nicht.
LG, Häslein
von garfield19 » 29.09.2012, 09:59
Guten Morgen El Gordo und Sabine,
sicher war der Fall bei mir insofern komplizierter, da ich einen Dünndarmvorfall hatte, der schon "sackartig" aus der offenen Afterwunde herabhing. Es wurde also ein Netz eingesetzt und dieses sollte erst richtig einwachsen um einen erneuten Dünndarmvorfall zu verhindern. Somit sehe ich bei Dir El Gordo die Sache wesentlich einfacher.
Um übrigen gehöre ich schon der etwas "älteren" Generation an und da heilt alles nicht mehr so schnell.
Nachdem ich nach der ersten OP mit einer relativ großen Wunde in die REHA entlassen wurde und dann das Dilemma seinen Lauf nahm, habe ich diesmal darauf bestanden, die Klinik nicht eher zu verlassen bis die Wunde gut verheilt ist, daher die lange Verweildauer.
Also, Sabine hat da vollkommen recht:ich bin kein Normalfall - Beispiel Fäden!!!
Wollte Dir auch keine Angst machen, sondern der Hauptgedanke war Dir zu vermitteln, dass ein VAC Behandlung sinnvoll ist aber die Ausgranulierung der Wundhöhle eben seine Zeit braucht.
Euch Beiden noch einen schönen und hoffentlich sonnigen Tag
LG Garfield19
von garfield19 » 29.09.2012, 10:02
Entschuldigung Häslein, dass ich Dich mit Sabine verwechselt habe...sag' ich doch, dass Alter fordert seinen Tribut.
Dir Häslein alles Liebe
von doro » 29.09.2012, 11:42
Ja, da stimme ich 100% zu.Aber Schwammwechsel nur mit der Chemie-Keule sonst gibt es dolles AaWenn man Dir die VAC Therapie anbietet, nimm sie an, was Effektiveres gibt's nicht.
von Sternchen1960 » 29.09.2012, 20:12
Ich hatte die Vac leider nur für vier Tage in der Klinik- der Wundheilungsfortschritt war beeindruckend. Und der Schwammwechsel in der Bauchwunde (ca 15 x 15 cm) auch ohne jedwede zusätzliche Schmerzebhandlung harmlos.
Ich wünschte, ich hätte mich da auf die Hinterfüß gestellt und duchgesetzt, dass ich auch zu Hause eine Vac bekommen hätte. o hat sich die restliche Wundheilung dann noch monatelang hingezogen.
Viel Glück
Lg
Helga
von Udde » 29.09.2012, 23:13
Hallo El Gorde,
ich habe noch im OP nach der Schließmuskelenternung die VAC-Pumpe bekommen. Nach einer Woche wurde sie wieder entfernt (unter Vollnarkose!). Da die Wundheilung durch dieses Teil sehr gut "angekurbelt" wurde, brauchte ich keine Pumpe mehr und nach reichlich 3 Monaten war die Höhle zu. In dieser Zeit wurde die Wunde 2x täglich vom Pflegedienst gespült und mit Trionic behandelt.
Bezüglich der Kostenübernahme wurde mir damals im KH gesagt, dass es während der stationären Behandlung überhaupt keine Probleme mit der Kostenübernahme gibt, nur bei ambulanter Behandlung.
Ehrlich gesagt war ich froh, dass ich im KH war, denn wenn die Pumpe Alarm machte, konnte das Pflegepersonal die Ursachen gleich wieder beheben und es pumpte fröhlich weiter.
Lieben Gruß von Ute
von Orchidee » 30.09.2012, 17:51
Hallo El Gorde ,
Die Vac-Pumpe kann ich nur empfehlen ,bei meinem Sohn war
die Wunde nach der Rektumamputation sehr gross und nach
der Behandlung ist die Öffnung inzwischen nur noch ca
1 cm tief und 2cm breit .Allerdings war er wegen der
enormen Grösse der Wunde auch fast 8 Wochen in der Klinik
aber es hat sich gelohnt .
Lieben Gruss
Lisa
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