von Sabine049 » 12.07.2006, 17:31
:(:(:( Katrin, sch**ße.
Ich bete für deine Mama und wünsche euch alles erdenklich Gute!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
:troest::troest::kiss: Sabbelinchen
von katlmau » 12.07.2006, 20:21
Hallo Ihr lieben!
War das ein sch... Tag.
Mutti wurde nach unserem Anruf gegen 13.00 beim Oberarzt der ITS und auf Drängen unsererseits von diesem auf der Normalstation besucht. Er hat wohl mitentschieden sie wieder mit auf die ITS zu nehmen. Sie hat geschlafen als wir da waren. Soweit ist sie stabil, ohne künstliche Beatmung. Bekommt noch leichte Unterstützung für Herz/Kreislauf.
Der Oberartz der ITS war sehr in Sorge.
Man hat heute nach einem schweren Schüttelfrostanfall auf Normalstation und darauffolgend 41 C Fieber (gestern war es ähnlich nur nicht so hoch, aber sie zog schon verdächtig nach Luft) das bauchnetz rausmachen müssen, da sonst keine Körperorgane Auffälligkeiten für Fieber entwickelt hatten. Unter dem Netz hat man wieder einen Eiterherd gefunden.
Man hat gespült und jetzt einen Verband mit Natr.-tüchern gemacht (glaub so hieß das??) Man kann uns nicht sagen warum sie wieder sowas entwickelt hat. man schiebt es auf das schlechte Immunsystem und die Abwehrkräfte. Ob sie das jemals schafft konnte mir der Arzt nicht beantworten. Bis jetzt hieß es immer das man das in den Griff bekommen wird.
Heute sagte er, wir tun unser bestes, aber irgendwo sind Grenzen. Na das klingt aufbauend.
Nun geht das ganze von vorne los, nur ohne Koma und Sepsis.
Mutti will sowieso nicht mehr und nun bekommt sie ja alles mit, das wird sie nicht mehr wollen. Wir sind nicht nur einen Schritt zurück sondern mindestens 3 von 4.
Natürlich will ich die Hoffnung nicht aufgeben, aberes tut so unsagbar weh. Ich glaub wenns mir so ging wöllte ich auch nicht mehr. Wir sind jetzt in der 10 Woche....!
Danke trotzdem für eure Wünsche und alle die an mich denken und an meine Mutti.
Mein ganzes Familienleben geht den Bach runter. Ich bin gereizt und oftmals tu ich mir und meinem Mann selber weh.
Es ist als ob ich allein dastehe, er kann mir schlecht helfen. Er kennt keine Krankheiten, soetwas gab es auch für ihn noch nie. Jeder von uns beiden verkriecht sich in seine Ecke. Es ist schwer miteinander umzugehen.
Naja was solls, da muß man eben durch.
Gute Nacht euch allen:heul:
Ich meld mich morgen wieder
Kathrin
von chaosbarthi » 12.07.2006, 22:19
Hi Kathrin,
gebe euch allen Zeit, auch wenn es schwer fällt. Wenn etwas kompliziert ist, kommt oft Eines zum Anderen. Deshalb kann es trotzdem langfristig bergauf gehen. Rückschläge sind in so einer Geschichte normal. Mag sein, es gibt nochmal eine Sepsis, mag auch sein, es kommt eine Peritonitis (Bauchfellentzündung) hinzu.... Auch ich habe über lange Zeit sehr hohes Fieber gehabt. Das lag bei mir an einer Peritonitis, die sie im KH nicht korrekt behandelt haben. Man hat mich noch mit Fieber entlassen und ohne meinen Hausarzt hätte ich nicht überlebt. Ich hatte mir auch noch einen resistenten Klinikkeim (MRSA) eingefangen, der alles zusätzlich kompliziert hat... Lange habe ich Sauerstoff in die Nase bekommen und viele Blutkonserven vor und nach der eigentlichen OP. Dreimal hätte ich im letzten Jahr sterben sollen. Du glaubst nicht, wie oft ich in nachdenklich betretene Arztaugen geschaut habe und wusste, man gibt mir wenig Chancen. Kathrin, ich gehe seit eineinhalb Wochen wieder vollzeitlich arbeiten. Jetzt nach mehr als einem Jahr geht es mir wieder gut. Noch im Januar musste ich mir alles schönreden...
Ich weiß, es zerrt an den Nerven. Es ist schwer für dich und deinen Mann, damit umzugehen und keiner kann Garantien geben, dass alles gut geht - für niemandem und in keinem Leben. Mag sein, deine Ma wird 90 und irgendjemand, der noch sehr jung ist, wird morgen vom Auto überfahren. Es gibt keine Garantie auf Lebenslänge. Aber jeder sollte wissen, dass alles, wirklich alles, möglich ist - zu jeder Zeit, in jedem Leben... auch das Überleben einer schwer kranken Frau.
LG chaosbarthi
von katlmau » 12.07.2006, 23:03
Danke chaosbarthi, kann nicht schlafen und meld mich noch mal, hab zwar aus lauter Frust schon ne halbe Flasche Rotwein getrunken-mir war heut einfach so....!:( Wenn nur die Nacht erst wieder vorbei wär..!
Zum Glück ist unsere 86 jährige Oma seit heut abend auch zu Haus, war zur Nachkontrolle des frühzeitig erkannten Blasenkrebses vom Mai noch mal in der Klinik. Alles ist o.k., es bedarf keiner Nachbehandlung wie Bestrahlung oder Chemeo.
Liebe Grüße Eure Kathrin
Hab wohl doch schon nen kleinen Schwips, hatte viele Fehler nach dem erstem tippen.
von Monsti » 14.07.2006, 19:42
Liebe Kathrin,
bin heute abend aus dem KH entlassen worden (bzw. habe mich selbst entlassen) und lese traurig die neuerliche Entwicklung. Ich werde für Deine Mum beten, vor allem bete ich auch darum, dass sie sich selbst nicht aufgibt - nicht mehr vorhandener Überlebenswille ist nämlich eine ganz schlechte Voraussetzung, all den Mist zu meistern. Unsere Psyche ist gerade in solchen Situation nicht zu unterschätzen.
Alles, alles Liebe für Euch und natürlich ganz besonders für Deine Mum!
Liebe Grüße von
Angie
von Pet » 14.07.2006, 23:28
Liebe Kathrin,
ich hoffe und bete für Deine Mam. Ich hatte mich so gefreut, zu lesen, daß sie auf Normalstation kommt und nun das.
LG Pet :kiss:
von katlmau » 16.07.2006, 00:11
Hallo da bin ich wieder!
Hab lange nicht geschrieben, aber es war eine rammelvolle Woche. Fulltimejob 7 Tage am Stück, 3 Krankenhausbesuche, eine 10. Klasse Abschlußfeier meiner Tochter und heute 75 jähr. Geschäftsj. in der Firma wo mein Mann arbeitet.
Wir sind gerade heim.
Von Mutti gibt es soweit nichts neues. Sie liegt ja nun wieder auf ITS. Das Netz hat man ihr nicht entfernt, sondern nur dort eröffnet wo der Eiterherd zugänglich war.
Jetzt wird gespült und mit Mullkompressen verbunden. Ich habe mir den bauch angesehen. Es ist nur eine Folie farüber geklebt. Es sieht aus wie als hätte Mutti einen rosaroten Ball im Bauch. Die öffnung ist ca. 20 cm breit und ca. 15 cm lang. Es sieht erschreckend aus. Ihr allgemeiner Zustand ist für mich nicht so gut. Sie bekommt dauernd sauerstoff durch die Nase, Sättigung lag wohl bei 94 %. Fieber hat sie keins mehr gehabt, Vati berichtet aber das sie ständig immer wieder fröstelt und dann aber wieder völlig normal sei. Außerdem hat sie enorm viel wasser wieder eingelagert, was man seit gestern versucht wieder mit Med. zu drosseln und auszuschwemmen.
Außerdem ist sie sehr kurzatmig und schnell erschöpft. 1 Stunde Besuchszeit und sie kann kaum sprechen. Schläft manchmal zwischendurch ein. Die Schwestern haben uns gesagt sie würde nicht "mitmachen" und nur rumliegen, sich nicht mal selber bewegen. Ich frag mich wie? Sie hat soviel Wasser in den Beinen, das ich nicht mal ihre Fesseln umgreifen kann mit meinen zwei Händen. Sie sagt es zwickt und spannt ungemein, außerdem seien die Beine soooo.. schwer.Essen tut sie wenig, aber regelmäßig. Der Stuhlgang und Stoma würden funktionieren. Heute hat sie meinem Vater erzählt man hätte ihr gesagt, das sie operiert würde und ein Stück Haut eingesetzt wird.
Die diensthabende Ärztin (meine persönl. "Freundin") hätte ihm dann auf Nachfrage erklärt, das sei noch gar nicht klar.
Es soll wohl schon nächste Woche sein, aber sie ist doch noch so schwach, wie soll das denn funktionieren. Da muß man doch sicher Eigenhaut transplantieren..?? Ich bin mir auch nicht sicher ob der Eiterherd unter dem Netz nun schon abgeklärt ist. Die ständigen Schwächeanfälle -also das frösteln- sind mir sehr komisch.
Morgen fahr ich mit, mal sehn welcher Arzt da ist und wir was neues erfahren. Sie liegt nun die 8. Woche mit dem Bauch...? Wie lange hält das ein Mensch eigentlich aus.Da kann sich doch kein neues Immunsystem aufbauen.
Ach hab ich es satt.
Zum Glück hat meine Tochter ein super zeugniss und tolle Abschlußnoten gehabt, sie war von 57 Abgängern die 4.beste mit 1,4 Durchschnitt.
In 1 1/2 Monaten geht sie zum MDR Fernsehen nach Leipzig zur Berufsausbildung- ich bin ganz stolz auf meine Tochter.
Mutti auch....!
Sie will unbedingt noch mal ihre neue Wohnung in Leipzig sehen. Nichts tät ich lieber als sie mitnehmen.
Mutti will keine psychologische Hilfe, sie hält nichts davon-das gequatsche....!
Wenn ich ihr einen Seelsorger vorbeischicke, glaubt sie doch gleich das sie bald sterben muß. Ich weiß nicht wie ichs richtig mache.
Wir werden sie in den nächsten Tagen mal mit "anderem" Besuchern überraschen. Natürlich nur kurz, aber das sie mal paar andere Bilder sieht und hört.Bis jetzt habe nur ich sie und mein Vater, sowie 1x die Enkel besucht.
Hoffe das ist ne gute Idee, sie soll mal sehen wie viele sich um sie sorgen und an sie denken. Vielleicht rappelt sie sich dann auf.
So es ist spät und mein Kopf brummt, ich hab den Garten mit 11 Jugendlichen voll sitzen. Eigentlich wollte und sollte ich schlafen gehen..!
Bis morgen abend
Eure Kathrin
von chaosbarthi » 16.07.2006, 11:33
Hi Kathrin,
den Umständen entsprechend geht das doch noch, was du schilderst. Ein paar Kommentare zu dem, was du schreibst:
Ich kenne eine Frau, die ein dreiviertel Jahr unter widrigsten Umständen im KH lag. Sie möchte das zwar nicht noch einmal durchmachen, aber insgesamt hat sie es sehr gut überstanden.
Seelsorger und Psychologen wollte ich im KH auch nicht sehen. In dem Moment können die auch nicht wirklich helfen. Du bist so schlapp, dass dir das Gequatsche einfach nur auf den Geist geht.
Bemühe dich, nicht auf die Sauerstoffzufuhr in die Nase zu achten. Das sieht nur schlimm aus, ist aber nichts Gravierendes. Hatte ich auch lange, ist aber eher belanglos. Hilft beim Fitwerden.
Ich konnte und mochte mich auch nicht bewegen und alle haben mit mir geschimpft. Im Nachhinein weiß ich, dass es eine goldrichtige Reaktion meines Körpers war. Lasst deine Ma und unterstützt sie in dem, was sie möchte - es sei denn sie redet vom Sterben *ichauchgetanhabe* Das gibt sich alles wieder, wenn es bergauf geht.
Wenn sie fröstelt, liegt es nahe, dass deine Mutter Fieber hat, was ja durchaus eine hilfreiche Körperreaktion sein kann. Wenn es nicht messbar ist, kann es daran liegen, dass immer nach den Schmerzmittelgaben gemessen wird. So senkt zum Beispiel Novalgin innerhalb von ca. 20 min Fieber um ca. 1 Grad.
Kopf hoch, es könnte viiieeel schlimmer sein. Gebe die Hoffnung noch nicht auf. Baue deinen Vater auf und lasse dich von mir virtuell knuddeln. :troest:
Ganz liebe Grüße chaosbarthi
von Monsti » 16.07.2006, 11:52
Hallo Kathrin,
1 Stunde Besuchszeit und sie kann kaum sprechen.
von katlmau » 16.07.2006, 20:06
Nur ganz schnell!!!!!!!!!!!!
Mutti ging es heute ganz gut, bis auf die starke wassereinlagerungen, vor allen in den Beinen.
Sie sagt das ihr das besonders weh tue.
Sie spricht ständig von einer OP, aber die ITS leute wissen nichts.
Der Chefarzt war am Freitag früh da und hat ihr was erzählt, jetzt ist sie wieder total durcheinander und ängstlich. Man will Haut ev. einsetzen..? Will man da ev. welche am Oberschenkel abmachen und transplantieren? Kann so ein Kreiskrankenhaus soetwas überhaupt machen. Er hätte gesagt jetzt müsse gehandelt werden und der Bauch muß nun zu kommen..?
Wir werden ihn wohl mal anrufen müssen.
So euch allen eine schöne, hoff.nicht wieder so heiße Woche, für mich wirds wieder bis Samstag abend durchgehen mit arbeiten...!
Eure kathrin.
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