von Monsti » 30.08.2006, 21:47
Hi Kathrin,
wie geht's Deiner Mum? Ich hoffe doch, dass es weiterhin aufwärts geht!
Liebe Grüße von
Angie
von katlmau » 31.08.2006, 09:30
Hallo!
Meiner Mutti geht es soweit gut. Leider ist ihr psychischer Allgemeinzustand sehr schlecht. Sie lässt sich total hängen, will nicht oder kann nicht essen. Sie wird immer weniger.
Vati will sich heute noch mal den Chefarzt vorknöpfen.
Bis jetzt hat man keinen Psychologen dazu genommen, obwohl wir das mehrfach gefordert haben. Angebl. hätte der soviel zu tun.
Jetzt soll sie mal für einen Tag nach Hause, aber sie ist ja so schwach noch, und bei den vielen Treppen-ich weiß nicht.
Klar würde ihr das mal gut tun, aber es ist ja noch eine Anstrengung zu sitzen und paar Schritte allein zu gehen. Das KH ist außerdem gut ne 3/4 stunde Autofahrt entfernt. Und dann haben wir sehr schlechte Straßen teilweise.
Ich kann mich zur Zeit nicht um Mutti groß kümmern. Mich hats selbst aus dem Rennen genommen. Meine Hausärztin rätselt noch. Angeblich habe ich was mit der Galle, mein urin sei auffällig. Aber mir tut sie nicht weh. Dagegen habe ich schlimme Rückenschmerzen vom Brustwirbel abwärts ganz schlimm. Jetzt soll ich erstmal den Bauch checken lassen und anschließend will sie mal sehen ob an der WS was ist. Habe übelste Blähungen und ein bischen Temperatur. Bin krankgeschrieben. Leider sind die Termine für Sonograpie erst in 14 Tagen. Wenn ich mich einweisen lassen würde, käme ich gleich dran. Das würde mir noch fehlen. Aber mal sehen, hab jetzt noch mal einen Termin bei der Hausärztin.
Das wärs liebe grüße
Eure kathrin
von chaosbarthi » 31.08.2006, 20:15
Hallo Kathrin,
habe mich selbst über Monate dahingeschleppt und war zu schwach, um auch nur 10 Meter alleine zu laufen. Ich hatte Komplikationen, aber bei Weitem nicht so schlimm wie deine Mutter. Trotzdem bin ich in der Zeit fürchterlich dünn geworden. (Die Kilos sind jetzt leider alle wieder da. ) Ich hatte lange Zeit noch Schmerzen und Fieber. 4 Monate nach Entlassung aus dem KH ging es mir langsam besser und ich habe um meine ersten 100 m am Stück gekämpft und war tierisch fertig von der Strecke. :shock::shock: 6 Monate nach Entlassung aus dem KH bin ich zur Reha gekommen. Die hat mich kräftig aufgebaut. Seitdem ging es zunehmend prima. Meine erste OP ist jetzt 15 Monate her. Seit Anfang Juli arbeite ich wieder und seit Mai bin ich stracks auf den Weg zu meinem viel zu hohen Ausgangsgewicht. :angry::angry:
Ich erzähle das nur, damit du dir wegen deiner Mutter keine allzu großen Sorgen machst. Sie war und ist sehr krank. Wieder zu Kräften kommen bedarf einer langen Zeit. Das ist ganz normal.
Ich wünsche Dir für deinen eigenen Kram von Herzen alles Gute. Das ist ja wahrscheinlich genau das, was du jetzt unbedingt gebrauchen kannst... *ironischgemeintist*
LG chaosbarthi
von katlmau » 16.09.2006, 18:00
Hallo an alle!
Ich möchte heute endlich mich wieder einmal bei euch melden.
Es sind seit meinem letzten Besuch des Forums 3 Wochen vergangen. Mir selbst ging es davon 1 Woche nicht so gut.
Jetzt gehe ich schon 2 Wochen 6Tage arbeiten und es ist so einiges passiert. Meine Tochter (16) ist nun ausgezogen, und wir leben wie ein alterndes Ehepaar so nebeneinander. Es ist schon ein komisches Gefühl. Aber für sie beginnt ein neuer Lebensabschnitt und bis jetzt ist sie sehr glücklich.
Ich bin auch sehr glücklich-meine liebe Mutti ist am 12.09.aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ihr geht es den Umständen entsprechend ganz gut. Die große Bauchwunde (13x16cm) wird täglich von der Diakonie versorgt. Der Hausarzt kommt anfänglich noch 2x die Woche. Außerdem hat er Physiotherapie und Ergotherapie verordnet. Die kommen auch 2x die Woche. Heute hatte ich einen Pflaumenkuchen gebacken, sie hatte es sich gewünscht, und wir haben schön zusammen Kaffee getrunken. In der Wohnung kann sie etwas gehen, aber es fällt ihr schon noch schwer.
Am liebsten liegt sie auf dem sofa und schaut "fern".
Mein Vater macht alles für sie, ich bin sehr stolz auf ihn.
Er wechselt sogar die Stomabeutel mit ges. Grundplatte. Ich glaube das ist nicht unbedingt selbstverständlich, besonders für einen Mann. Ich kann froh sein das er so rührig ist, muß mich selbst um nichts kümmern. Hoffentlich bleibt er gesund. An was anderes will ich dieser Tage nicht denken.....!!!!!
So ihr lieben, ich hoffe allen geht es gut, die mir in dieser schlimmen Zeit immer mit Rat zur Seite standen..???
Habe leider wenig zeit mich mal länger einzuklinken. Vielleicht wird es im Winter wieder mehr.
Also an alle liebe Grüße
Eure Kathrin.
von Julchen » 16.09.2006, 19:10
Hallo Kathrin,
na das freut mich aber, dass nun endlich der Tag gekommen ist, wo Du uns berichten kannst, dass Deine Mutti aus der Klinik raus ist.
Na dann wünsche ich ihr beste Genesung und alles Gute
Liebe Grüße Julchen
von Monsti » 16.09.2006, 19:56
Hallo Kathrin,
wie schön zu lesen, dass Deine Mutter wieder zu Hause ist. Wahrscheinlich ist die Wundversorgung durch die Diakonie sogar effektiver als jene in der Klinik (So war's jedenfalls bei mir).
Auch wenn es Deiner Mum schwer fällt, sollte sie sich regelmäßig bewegen, wobei z.B. 5x 5 min. besser ist als 1x anstrengende 25 min. Nur so kommt ihr Körper wieder zu Kräften. Gut, dass ihr Physio- und Ergotherapie verordnet wurde.
Die grauenhafte Zeit in der Klinik verblasst zum Glück mit der Zeit.
Deiner Mum weiterhin beste Genesung und ebenso perfekte Betreuung!
Liebe Grüße von
Angie
von Waltraud Mayer » 16.09.2006, 23:12
Hallo Kathrin!
Das freut mich sehr das sich bei Deiner Mutter soviel gebessert hat. Es ist wunderbar das sich Dein Vater um die Stomaversorgung kümmert (ist wirklich nicht selbstverständlich).Da sieht man mal wieder das man viel Geduld und nochmehr Energie und vor allem jemand der sich darum kümmert, braucht damit man wieder auf die Beine kommt.
Ich wünscht Euch allen das es weiter aufwert geht...
LG Waltraud
von Sabine049 » 17.09.2006, 12:56
Liebe Kathrin,
seit dem 12. ds. mts. ist deine Ma. wieder zuhause, ergo am Die. dieser Woche eine :;), gottseidank!
Jetzt, wo sie monatelang im Krhs. verweilt, nein ein Martyrium durchlitt, wird sie sich verständlicherweise daheim - endlich - erst einmal wieder akklimatisieren müssen. Das Ausmass des Aufenthaltes kommt jetzt erst zum Tragen; im Krhs. fühlte ich mich postop. generell ganz schnell wieder fit, fit genug um "Bäume auszureißen" ... oder "sonstiges aus den Angeln zu heben".!
Daheim in den eigenen vier Wänden setzten dann grundsätzlich die Nachwehen ein und die Erschlagen- und Müdigkeit, fast unfähig mich/sich zu rühren, überkam mich/einen wie ein Blitz. Daheim wird dir (kollektiv) erst bewußt, wie schlauchend und belastend für Körper, Geist und Seele die Tage, Wochen oder gar Monate in der Klinik waren.
Dank deines wirklich vorbildlichen Papas wird deine Mum sicherlich wieder auf die Beine kommen.
Allerdings unverblümt abba liebgemeint, Kathrin, deine Mum möge nein muss sich step for step, jeden Tag ein bisschen mehr körperlich betätigen und mobilisieren durch regelmässige kleine Gänge, angefangen im Haus + Garten, nach und nach ein Gang um den Pudding, von Tag zu Tag das Pensum behutsam abba mit Nachdruck steigern.
Und aus meiner Sicht, da deine Mum, ja geistig noch vollkommen agil (weder senil noch dement) ist, - die Schnute verziehend - sollte man deine Mutter nach einer mehrwöchigen Phase der Erholung und Genesung; oder ggf. doch in einer Reha.klinik in die eigenständige Versorgung ihres Stomas anleiten.
Denn - wir neigen gern zum Abgeben, Aufgeben bzw. Abschieben von unliebsamen Dingen, aber jedwede Unselbständig- und Hilflosigkeit läßt uns in ein Verhaltensmuster von Lethargie und Motivationslosigkeit rutschen, verdammt schnell, oftmals wird man es erst gewahr, wenn das "Kind bereits in den Brunnen gefallen ist". Irgendwann kann man dann tatsächlich die kleinsten Dinge nicht mehr ohne Hilfe verrichten. Man läßt sich treiben wie ein ruderloses Boot.
Dein Paps ist ein Schatz, dem m.E. ebenfalls eine Kur zusteht :ballon::ballon::ballon:. Nein selbstverständlich ist das wahrlich nicht, obgleich meiner ganz unbefangen mit meinen Zipperlein umgeht, hat er doch arge Bedenken mein un-angezogenes Stoma zu berühren bzw. anfänglich ließ er sich _nur_ widerwillig in die Versorgung einweisen. Notfalls will ich damit ausdrücken, ja, aber solange ich mich selbst versorgen kann, um so besser für beide Seiten.
So ich wünsche euch allen weiterhin ganz viel Glück und insbesondere deiner Mum weiterhin eine stete Bergauffahrt, aber dennoch weder dich noch deinen Paps gänzlich vergessen, auch an euch denken und
LG Sabine :kiss:
von katlmau » 17.09.2006, 21:00
Hallo Sabine, und alle die es lesen.
Mutti ist überhaupt gar nicht fit und fühlt sich auch gar nicht so. Ich glaube nicht, das sie sich gehen läßt, nein es geht ihr wirklich schlecht. Wenn ich sie so beobachte, dann befürchte ich ernsthaft, das sie ein Pflegefall werden könnte.Sie war immer eine sehr rege und arbeitsame Frau.
Die schwere Sepsis u. über fast1 1/2 Monate des Komas wird sie nie mehr so werden lassen wie sie mal war, das hat mir der Chefarzt der ITS bereits am Anfang des ganzen gesagt. Ich merke oft wie teilnahmslos sie alles beobachtet, wie sie sich nicht aufrappeln kann, weil es wirklich noch nicht geht.
Sie versucht die 10m bis in die Küche und 5m aufs Klo zu gehen.Sitzen ist schon nach eine 1/2 bis 3/4 h zuviel.
Leider wohnen meine Eltern in einem Haus in der 1. Et., Mutti müßte 20 Stufen nach unten und wiedern hoch, um in die Natur zu kommen, das schafft sie noch nicht. Sie hat ein Ziel, das wäre mein Geburtstag am 11.10. - da wollte sie mich gerne besuchen kommen. Nun, ich hoffe die Ergo- und Physioth. können ihr helfen. Eine Rehakur ist angedacht, aber Mutti wollte unbedingt erst einmal heim. Noch dazu wäre es wichtig, das bevor sie zur Kur geht, erstmal der Bauch zuwächst. Sie kann sich ja damit kaum bewegen. Jetzt bekommt sie noch eine Art Korsett, aber wie gesagt, es muß der Heilprozess in der großen Wunde vorangehen. Außerdem schleppt sie ja noch den KH-Keim mit sich rum. Mein Vater macht alles, aber ich habe auch Angst um ihn, das es ihm bald zuviel wird, es ist schon eine arge Belastung. Aber Mutti kann das Stoma allein nicht wechseln, weil sie es im liegen gar nicht sieht. Vor dem Spiegel lange stehen schafft sie ja auch nicht. Die Stomabetreuerin kommt ja nur einmal im Monat.
Naja, es sind schon große Probleme für sie, für meine beiden
Eltern. Sie spricht und fragt schon sehr oft über das erlebte auf der ITS und auch was ihr dabei alles durch den Kopf gegangen ist. Wie oft wollte sie sterben....!
Wie oft war sie dem wirklich nahe, ohne das sie es wußte.
Sie spricht jetzt darüber, was ihr alles durch den Sinn-wenn auch vernebelt-gegangen ist. Oft kommen mir bei ihren Schilderungen die Tränen.
Ich habe keine Minute, keine Stunde dieses Höllentrips für mich verarbeitet. Wenn ich an all die schlimmen Tage und Stunden, denke bricht es aus mir heraus. Am liebsten würde ich Mutti dabei in den Arm nehmen und gemeinsam mit ihr mal so richtig weinen...! Aber sie hat erst mal mit sich zu tun.
Ich glaube ich verdränge für mich noch sehr viel, auch bedingt durch meine Arbeit und dem dieses Jahr nicht stattgefundenen Urlaubs (er fand tägl. auf der ITS statt) der mir fehlte um einfach mal zur Ruhe zu kommen. Ich merke es in Momenten die mir oftmals sehr nahe gehen, sei es ein Film oder irgenwie bei Situationen die mich melancholisch machen- da kommt wie ein Weinkrampft über mich und manchmal kann ich gar nicht aufhören.
Ich hoffe das in den Griff zu kriegen, aber solange die Sorge nicht aufhört, wird es schwierig abzuschalten und nur mal an sich zu denken. Das kann ich wahrscheinlich nicht mehr, denn Mutti ist wrklich sehr sehr krank.
So ich bin müde, war heut arbeiten.
Ich meld mich in den nächsten Tagen sich wieder.
Kathrin
von chaosbarthi » 18.09.2006, 19:44
katlmau hat geschrieben:... Ich habe keine Minute, keine Stunde dieses Höllentrips für mich verarbeitet. Wenn ich an all die schlimmen Tage und Stunden, denke bricht es aus mir heraus.
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