von katlmau » 19.01.2007, 19:40
Hallo an alle!
Vor allem nat. ein besonderes Hallo an die dir mir im vergangenen Jahr so unendlich zur Seite gestanden haben, manch Tag und sogar Nacht. Ich wünsche allen ein gutes Jahr, für viele sicher auch wieder ein unbestimmtes Jahr mit neuen Herausforderungen, Kämpfen und natürlich trotzdem vielen schönen Stunden. Neue Diagnosen, neue Schmerzen, neue andere Sorgen werden auf uns zukommen, nur gut das wir alle wie hier auf Erden leben müssen oder dürfen, nicht wissen was uns bevorsteht.
Für uns hat das Jahr soweit ganz gut angefangen. Meine Mutti lebt und es geht ihr von Tag zu Tag etwas besser.Sie geht hin und wieder mit einkaufen, läuft allein ne Runde ums Haus und kommt mich mal für ein bis zwei Stunden besuchen.Die schlimmsten Schmerzen plagen sie in der Oberarmen und im Nackenbereich. Die Muskeln schmerzen ungemein, sagt sie. Sicher vom monatelangen liegen!?
Die riesige Bauchwunde( 20 cmx15 cm) ist immer noch nicht ganz zugewachsen. Es fehlen immer noch gut die 3 cm die nicht heilen wollen. Habe jetzt zum ersten mal die Wunde gesehen, es sieht einfach nur erschreckend aus. Für Mutti ist der Bauch selbst nicht zum ansehen, sie kann und will es nicht, ich kann nur verstehen. Ihr wurde die Pflegestufe 1 heute zuerkannt, mein Vater tut was er kann. Soviel ich Zeit habe kümmer ich mich um die beiden. Koche Essen vor oder versuche einfach nur für sie da zu sein. Ich hoffe der Bauch schließt sich nun endlich und sie könnten bald beide zur Kur fahren. Sie müssen einfach raus, meinem Vater geht es auch sehr schlecht. Wir können beide einfach nicht über das erlebte sprechen ohne zu weinen. ich trag diese Last immer noch mit mir rum und versteh nicht, das es mich immer noch so fertig macht. Obwohl ich wirklich viel darüber spreche, manchmal träume und trotzdem will der "Schmerz" nicht vergehen.
Naja.
Also ich wollt mich hier nur mal wieder melden.
Wie geht es euch so? Monsti-chaosbarti-doro usw. ????
Würde mich freuen was von euch zu hören.
Also allen noch ein gesundes-besseres-schmerzfreies und vor allem ein "ruhiges" (Diagnose)Jahr.
Eure Kathrin.
von Monsti » 19.01.2007, 20:04
Hallo Kathrin,
witzig, gerade heute hatte ich an Dich und Deine Mum gedacht ... wollte schon etwas schreiben, ließ es aber sein. Um so schöner, dass Du Dich meldest!!!
Eine Kur täte Deinen Eltern ganz sicher gut. Warum muss bis dahin der Bauch zugeheilt sein? Auch ich war für 4 Wochen in der Reha, obwohl der Bauch anfangs noch nicht dicht war. Sagte man Euch, dass eine Kur vorher nicht geht?
Ich hatte seit Anfang Oktober eine nicht verheilen wollende OP-Wunde (gegen das von Deiner Mutter aber geradezu lächerlich). 08.-11.01. war ich dann zwecks Wundrevision im Spital, und endlich ist alles in Butter.
Liebe Grüße und Deiner Mutter weiterhin beste Genesung!
Angie
von chaosbarthi » 20.01.2007, 01:41
Hi Kathrin,
schön, dass du dich meldest... habe oft an euch gedacht.
Ich freue mich, dass es deiner Mutter besser geht. Bei dir wird das auch noch kommen, konntest ja bislang nicht viel verarbeiten. Im Gegensatz zu Monsti würde ich schon bis zu endgültigen wundheilung mit der Reha warten. Wenn, dann würde ich das ganze Programm wollen, auch die entspannenden und die Bewegungsbäder...
Magst du erzählen, wie die Wunde deiner Mutter versorgt wird? Wird täglich gespült oder haltet ihr selbst die Handbrause mit kräftigem Strahl darauf? (funktioniert beides, wenn zusätzlich vernünftig versorgt wird) Nutzt der Doc das Enzym Leukase für die Wundheilung? Nimmt er Colloid-Pflaster? (können bei massivem Bakterienbefall die Wundheilung auch verzögern) Was macht der Doc? 3 cm sind ja nicht viel, eher eine kleine Herausforderung ...
Kathrin, ich wünsche dir und deiner Familie auch von ganzem Herzen ein besseres Jahr 2007!
LG chaosbarthi
von doro » 20.01.2007, 09:22
Hy Kathrin,
wie schön, Du schreibst es: Deine Mutti lebt !!
Auch ich war in der Kur noch mit offenem Bauch unterwegs,er wurde dort SUPER versorgt,
Wünsche Dir und Deiner Familie weiter alles Gute und Dir persönlich Glück und Gesundheit.
von Neufi » 26.01.2007, 19:02
Hallo Kathrin,
ich erlebe gerade den ähnlichen Horror wie Du ihn hattest!
Doch deine täglichen Berichte helfen mir sehr und ich gebe die Hoffnung nicht auf,dass meine sehr geliebte Schwiegermami wieder einigermaßen gesund wird.
LG Andrea
von stefan-stgt » 04.02.2007, 03:03
Hallo,
die Geschichte mit den offenen Bauch kommt mir so verdammt bekannt vor; liegt doch momentan meine 58-jährige geliebte Mama mit einem offenen Abdomen und Colostoma im KH.
Rein kam sie wegen einer Eierstockentfernung (gutartige Zysten), welche bei einer Bauchspiegelung entfernt wurden.
Dabei hat der Operateur ein stecknadelgroßes Loch zwischen Dickdarm und Sigma produziert, welches unbemerkt blieb.
1 Tag später bekam sie nachmittags starke Bauchkrämpfe, welche medikamentös behandelt wurden.
Einen weiteren Tag später erbrach sie schwallartig, hatte Fieber und eine Lungenentzündung.
3 Tage nach der OP musste eine dringende OP durchgeführt werden, bei der eine schwere Bauchfellentzündung festgestellt wurde.
Das Loch wurde vernäht und der Bauchraum gespült.
2 Tage später platzte die Darmwand, es wurde wieder gespült, der Darm wiederrum genäht und oberhalb nach außen (Colostoma) verlegt.
Durch das häufige und intensive spülen wurde das Bauchfell so stark geschädigt, das alles geschwollen ist und man den Bauch nicht zunähen kann.
Daher muss nun der Bauch alleine zuwachsen, was durch ein V.A.C Abdominal Dressing System erreicht wird.
Hunger hat meine Mama nicht, ißt dadurch natürlich fast nichts, da sie ja auch noch Infusionen erhält; durch das nichts essen sich aber wahrscheinlich eine Eisenmangelanämie gebildet hat ( sie bekam schon 2 Blutinfusionen ) und dadurch immer müde und schlapp ist.
Mein Papa hat in den letzten 3 Wochen stark abgenommen und das ganze nimmt in ganz schön mit.
Da ich als Altenpfleger arbeite, weiß ich zwar, was abgeht; ist manchesmal aber eher ein Fluch als ein Segen !
Morgen sehe ich meine Mama wieder und werde versuchen, das sie wieder anfängt, mehr zu essen.
Entlassen werden soll sie in 3 Wochen und danach gleich in Kur.
Das größte Problem wird aber das Stoma und die Versorgung sein...
Mein Papa und ich können meine Mama zwar unterstützen und ihr helfen, akzeptieren muss sie es aber allein.
( Soll in einem halben Jahr wieder rückverlegt werden )
Bis denne
Stefan
von doro » 04.02.2007, 09:37
Hallo Stefan,
auch Dir und Deiner Mum ein dickes Daumendrücken und haltet durch und unterstützt sie und Deinem Pa.Du siehst an Kathrins Beispiel: Es wird wieder gut.
Wenn Ihr Hilfe braucht oder Fragen habt, immer zu , hier werden sie geholfen .
von Neufi » 09.02.2007, 14:10
Hallo ,
speziell für Stefan u.Doro...
meine Schwiegerma liegt auch mit offenem Bauch im KrHa (35 er Tag).Habe berichtet.Jetzt Neues. Der Dünndarm ist seit der ersten OP am Rückrat teilweise angewachsen ( kl.Knick ).
Da meine Ma nur noch 36,8 kg wiegt wollen die Ä. nicht operieren.Sie meinen doch Essen - im Moment nicht viel - würde der Knick vielleicht sich wieder dehnen ?:confused: Geht das ?
Von Reha will sie wieder nichts wissen.Obwohl das eigendlich schon klar war.Jetzt warte ich auf Eure Antwort!;)
LG Andrea , die Euch alle echt toll findet.
von doro » 09.02.2007, 16:49
Hallo Andrea,
ob der Darm sich dehnen wird, , da solltet ihr den Doc`s vertrauen.Aber warum nicht, denn ein reduzierter Magen , so wie der Meine,deht hat sich auch " gedehnt"
Nach solch einer OP halte ich eine Reha für sehrwichtig, die bringt Deine Schwiegerma sicher besser auf die Füße, als wenn sie sofort wieder im Hause auf Schongang baut.Bitte unbedingt hierzu am Ball bleinen.
Weiter für Euch alles Liebe.
von katlmau » 09.02.2007, 17:18
Hallo Andrea!
Gestern war ich nicht im Forum, war arbeiten bis abends 7 und dann einfach zu müde.
Mit dem Knick im Darm, dazu kann ich dir nichts sagen, aber ich glaube das es rein logisch schon so ist, was die Ärzte sagen. Kommt den noch Stuhlgang im Beutel an? Wenn ja, dann ist es für die immer ein sicheres Zeichen, das die Verdauung und somit das Stoma und somit der Darm durchgängig ist und zwangsläufig funktioniert. Sollte sich ein verschluß ankündigen, z. Bsp. wenn der geknickte Darm genau an der Stelle nichts mehr transportiert, wäre sicher Erbrechen oder Übelkeit da.
Das mit der Kur-die sie ja ablehnt- kann ich verstehen. Sie will heim, weil sie sicher auch Angst um ihren Mann hat-auch wenn sie ihn sicher im jetzigen Zustand keine Hilfe ist-Dir gleich gar nicht. Aber zwingen würde ich sie zu nichts. Versuche mal mit dem sozialmedizinischen Dienst, den es in jedem KH gibt, zu sprechen. Vielleicht kann man dir doch erst mal für eine Zeit eine Schwester die 2x täglich kommt als Hilfe zur Verfügung stellen. Ich nehme an das du bzw. ihr für beide Schw.-elternteile Pflegestufe erhaltet. Normalerweise müßte auch die Pflegeschwester, die ja sowieso dann zum verbinden-auch in einer Kureinrichtung erforder-
lich- täglich zu euch kommen. Kennst du Pflegedienste in der Nähe und auch der Hausarzt müßte wissen wie es funktionieren könnte.
Wie gesagt, ich wiederhole mich, wenn ich dir noch mal aufschreibe, wie ich das finde mit der Kur. Sie brauch viel Ruhe, erst mal wieder Kraft-die nur übers essen und über eine gute Psyche wieder in Ordnung kommt- um mit ihrem Schicksal und dieser schweren Erkrankung klar zu kommen. Wenn sie geistig noch fit ist, sprich auch mit ihr über deine Ängste. Sie muß wissen, das du dir das allein nicht zutraust beide zu pflegen. Sie wird es verstehen, das man das nicht schaffen kann, noch dazu wo ihr Mann auch ständige Obhut und Fürsorge braucht. Vielleicht kann sich der behandelnde KH Arzt auch mal mit dem Hausarzt (oder umgekehrt) in Verbindung setzen. Beide können ja dann den Pflegeaufwand besprechen und sicher abschätzen ob das häuslich überhaupt geht und wenn ja, dann muß eben Hilfe ran. Du mußt weiterleben und dabei gesund bleiben, es nützt keinem was, wenn du nach Jahren ausgepauert bist und selbst nicht mehr kannst. Damit meine ich nicht nur körperlich-das andere ist oft schwerer- die Psyche leidet still. Man merkt es kaum, vor allem wenn noch soviel Druck dahinter ist. Es muß ja jeden Tag funktionieren-du mußt funktionieren. Allein wird es zuviel. Sprich mit den Ärzten und deiner Familie.
Wenn es gar nicht geht, und dann istfür dich keine Schande -nein zu sagen- dann müssen beide in ein betreutes wohnen gehen. Meine Mutter ist soweit, das sie sagt, ich würde dir nicht zur Last fallen wollen. Du hast dein Leben, du mußt bei Kräften bleiben, du willst arbeiten und leben.
Sie würden beide, wenn Vati es nicht mehr schafft oder selbst krank werden sollte, in ein Heim gehen. Ich fände diesen Schritt zwar schlimm, denn mein Großvater ist in einem DDR Altersheim unmenschlich zu Grunde gegangen, aber meine Mutter ist eine sehr real denkende Frau und deshalb find ich ihre Einstellung sehr gut. Würd es nicht anders machen- wenns finanziell geht.
So meine liebe, es ist Kaffeezeit und meine Tochter muß vom Bahnhof geholt werden. Sie kommt jedes Wochenende heim.
Morgen muß ich den ganzen Tag arbeiten.
Bis irgendwann
Deine -Eure Kathrin
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