von katlmau » 02.07.2006, 21:26
Hallo M.
Mutti "llliiieeebbbttt" das Fernsehen,sie kann/konnte es stundenlang und es ist bzw. war für sie immer die beste Medizin.
Radio empfindet sie als Geleier, es muß sich was bewegen.
Sie hört auch zu Hause nie Radio. Für mich war es nicht verwunderlich das sie lieber fernsehen als Radio hören will.
Mal sehen wie es sich entwickelt.
Wie weit (Breite und Höhe) war dein Bauch denn dann noch offen und wann (nach wieviel Wochen) endlich richtig zugewachsen. Weißt du wie ob man da die ganze Zeit im Krankenhaus bleiben muß? Oder kann soetwas auch ein ambulanter Pflegedienst betreuen. Am Anfang des Komas sagte mir der Arzt, sie müße gleich im Anschluß falls sie es überlebt zur Reha-Kur.
Wenn sie das nun nicht will?
Viell. kann man sie ja auch zu hause betreuen?
Wie war das bei Dir bzw. Euch? Sie will ja unbedingt heim (....und sich erschiesen-sagt sie mind. 20 mal am Tag).
Liebe Grüße
Kathrin
Kathrin
von Monsti » 02.07.2006, 21:49
Hallo Kathrin,
ich wurde nach ca. 2 Monaten auf eigenen Wunsch in die häusliche Pflege entlassen. Damals klaffte mein Bauch aber nur noch ca. 5 cm und auf einer Länge von ca. 12 cm, allerdings immer noch stark eiternd. Zu Hause übernahmen mein Hausarzt (Hausbesuche) und unser lokaler Gesundheitssprengel die weitere Betreuung. Der Gesundheitssprengel ist unser offizieller mobile Pflegedienst, der ganz normal über die Krankenkasse abgerechnet wird. Die Schwestern/Pfleger erschienen 2x am Tag, um die Wunde zu versorgen. Bei Problemen konnte ich jederzeit anrufen. Sie kamen dann innerhalb einer Stunde. Das ging noch ca. 6 Wochen so, dann war der Bauch endlich dicht.
Eine Reha hatte ich damals noch nicht in Anspruch genommen. Diese folgte erst ein halbes Jahr später, nach der 3. großen OP des Jahres 2004, weil ich ansonsten echt nimmer auf die Beine gekommen wäre.
Mein Gott, wenn ich das so schreibe, kommt es mir vor, als wäre es erst gestern gewesen ...
Liebe Grüße von
Angie
von chaosbarthi » 02.07.2006, 23:00
Hi Kathrin,
ich war nie ein großer Fernsehfan. Aber als ich da in Isolation im KH lag, dudelte der Ferneher ununterbrochen, teilweise bis morgens um 4, weil ich nicht schlafen konnte. Um 4 konnte ich es auf dem Flur schon wieder klappern hören und ich wusste, die Nachtschicht kommt gleich, um mich zu waschen (war eine interne Vereinbarung zur Entlastung der Tagschicht, weil ich eh wach war). Ich denke, Fernsehen ist nicht zuviel. Das läuft auch nebenbei, ist ja nicht so anspruchsvoll.
Bei deiner Ma ist aber verdammt viel Personal im Einsatz. Ich weiß nicht, wie viele bei uns auf Intensiv waren, aber auf Station hatten wir tagsüber nur 2 Pflegekräfte und eine Auszubildende für 26 frisch operierte Patienten (bin echt froh, dass ich noch lebe).
Dass deine Mutter immer noch unruhig ist, ist völlig normal. Gibt sich irgendwann. Und dass sie sich einsam fühlt ist auch verständlich. Ich lag, weil ich mir einen Klinikkeim eingefangen hatte, fast 5 Wochen in Isolation. Ich sah nur Vermummte und hörte, wenn die Ärzte bei der Visite vor meiner Tür abbogen, weil ihnen das Vermummen zu zeitaufwändig war. Von meiner Familie war jeden Tag jemand da - auch vermummt - und das war gut so. Ich hätte in der Einsamkeit die Wände rauf und runter gehen können. Die Tage waren schrecklich lang. Minuten haben sich teils zu Stunden gedehnt.
Mit Oma und deiner Arbeit bist du dann ja jetzt gut zusätzlich eingespannt. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft und Durchhaltevermögen. Du leistest sehr viel im Moment. Das ist nicht selbstverständlich. Du hast meine Hochachtung dafür. Ich drücke weiter beide Daumen.
LG chaosbarthi
von Dia » 03.07.2006, 09:32
Hallo liebe Kathrin!
Ich habe die ganze Zeit deine Berichterstattung über den Zustand deiner Mum als stiller Leser mitverfolgt. Ich habe mit dir und deiner Familie sowie auch mit deiner Mutter mitgefühlt.
Oftmals fehlten mir die Worte, als ich deine täglichen Klinik-Berichte von der ITS las.
Ich freue mich sehr für dich und all deine Angehörigen, dass deine Mutter jetzt endlich über den Berg ist!!!
Für morgen oder Mittw., ganz egal an welchem Tag die OP des Netzeinsatzes ist, drücke ich euch ganz fest die Daumen und vor allem, dass deine Mutter weiter nach vorne schaut und sie es relativ unproblematisch übersteht!!!
Ganz liebe Grüße aus Bayern sendet dir bzw. auch deiner Familie Diana
von katlmau » 05.07.2006, 08:42
Hallo Ihr Lieben!
Will mich schnell mal melden, muß gleich arbeiten.
Mutti ging es den letzten Tagen, bis auf die Psyche, ganz gut. Der Chefarzt der 2 Wochen Urlaub hatte war sehr überrascht, was sie für Fortschritte gemacht hat. Soetwas hätten sie nach 5 Wochen Koma sehr selten. Sie ist wohl über den Berg.
Heute vormittag soll der Verschluß des offenen Bauches mit Netz kommen-hoffentlich klappt es. Die Chrirurgen wollten sich noch nicht eindeutig festlegen, aber man macht uns erstmalig Hoffung.
Drückt die Daumen das Mutti es übersteht. Bis jetzt hatte sie immer arge Herz/Kreislaufprobleme an diesen OP Tagen.
Bei den Temperaturen draußen auch zusätzlich kein Wunder.
Meld mich heut abend mal-wenn wir das überstehen sind die Tage auf der ITS gezählt.
Eure Kathrin
von Pet » 05.07.2006, 12:33
Hallo Kathrin,
es freut mich sehr, das zu lesen. Ich drücke Deiner Mam ganz fest die Daumen.
LG Pet
von chaosbarthi » 05.07.2006, 16:43
Hi Kathrin,
ich freue mich für euch und drücke weiter Daumen. :)
LG chaosbarthi
von Julchen » 05.07.2006, 16:58
Hallo Kathrin,
na dann drücken wir mal weiterhin feste die Daumen ... und alles Gute für Deine Mum .
Liebe Grüße Julchen
von katlmau » 05.07.2006, 19:21
Hallo, ganz schnell wieder paar Zeilen.
Muttis Bauch ist mittels eines Netzes verschlossen worden. leider nicht ganz, es soll eine ca. 5cm breiter zu den Enden schmal verlaufender und ca. 10 cm langer "Spalt" geblieben sein, der nun wahrscheinlich zuwachsen muß.Ich konnte selbst nicht mit der Ärztin sprechen, da ich arbeiten mußte.
Aber man sei erstmal sehr zufrieden.
Nun bin ich gespannt wie das weiter geht. Heute Nacht soll sie noch ihren Luftröhrenschnitt mit Sauerstoffzufuhr behalten. Morgen dann wieder der Ausstausch mit der Sprechkanüle, Freitag ev. vollständige Entfernung.
Nun bin ich gespannt wie das mit dem Verbleib auf der ITS wird. Heute sagte mir die Schwester sie leide an einem
Durchgangssyndrom. Das sei normal, weil sie ja jetzt halbwegs bei Verstand sei, aber nun nicht so kann wie sie will. Deshalb sei sie sehr unleidig und auch sehr verwirrt.
Manchmal kommt sie mir vor wie eine Alzheimerkranke. Ständig zupft sie am Bettlaken, stiert ins Lehre, drückt pausenlos an ihrem Mobilitätsbett und fährt Kopf-und Fußteil hoch /runter. Dann wischt sie sich mit ihrem Kuscheltier ständig nach dem Trinken den Mund ab. Die Schwestern würden es ihr wegnehmen, sagt sie und in die Ecke feuern..?
Ich hoffe das gibt sich, es sind aber erst 1 1/2 Wochen das sie aus dem fast 6 wöchigen Koma wach ist. Die Schwestern meinten das hätte sich bei den meisten gegeben-aber wohl doch nicht bei allen....!
Naja warten wir was die nächsten Tage bringen. Sie soll ja zur Reha gleich vom Krankenhaus aus. Kann man sich die Kliniken (je nach Krankenkasse oder Versicherungsanstalt) raussuchen. Mutti ist ja Rentnerin, da läuft das sicher über die Krankenkasse? Oder?
Wer weiß zu meinen vielen Fragen ne Antwort? Ich bin schon nervig was.....! Aber ohne Euch wäre mir vieles schwerer gefallen.DDDDDDDDAAAAAAAAAAANNNNNNNNNNNNNKKKKKKKKKKKKKEEEE.
(DANKE)
Eure Kathrin:kiss:
von doro » 05.07.2006, 19:56
Hallo Kathrin,
die Klinik für die Anschlußheilbehandlung kann sich deine Ma sicherlich aussuchen, mit der " Tüddeligkeit" Deiner Ma solltet ihr noch viiieel Geduld haben,das wird wieder besser.Es ist für Angehörige immer schlimm diesen
" Zustand" zu verkraften,
Nur Mut, Deine Ma hat doch nun schon einen langen Weg geschafft.
LG doro
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