von donald » 05.11.2008, 14:16
Hallo Zusammen,
ich habe zur Zeit etwas Probleme mit meinem Gedärm und frage mich ob es auch an Verwachsungen liegen kann.
Deshalb hier ein paar Fragen, vielleicht kennt sich ja der ein oder andere aus.
Wann stellen sich Verwachsungen ein, direkt nach der OP oder erst mit der Zeit, wenn ja, welcher Zeitraum? Kann man irgentwann mal sagen, so ab dann und dann können eigentlich keine Verwachsungen mehr kommen?
Gibt es bei jeder OP Verwachsungen und was ist eigentlich so schlimm daran?
So mal ganz lapidar gefragt, welche Erfahrung habt Ihr gemacht, ab wann ist man von der OP her gesehen über den Berg? Ich meine damit, nur die reine OP, keine Krankheiten, die wieder kommen oder neue Krankheiten, die nichts mit der eigentlichen OP zu tuen haben.
Für jede Anwort schon jetzt
Birgit
von Monsti » 05.11.2008, 18:16
Hallo Birgit,
grundsätzlich entstehen nach jedem Eingriff in den Bauchraum Verwachsungen, bei Laparoskopien meist geringere als nach großen OPs.
Zu ersten Verklebungen kommt es direkt nach der OP. Diese sind anfangs aber noch elastisch und können sich auch von selbst wieder lösen. Zu festen bindegewebsartigen Strukturen (sog. "Briden") haben sie sich ca. 5-6 Monate nach dem operativen Eingriff entwickelt. Ungefähr ab diesem Zeitpunkt können sie sich bemerkbar machen. Ob die Verwachsungen Beschwerden machen, hängt vor allem davon ab, wie ausgedehnt sie sind und welche Organe durch Briden in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Im Extremfall kann es passieren, dass Darmschlingen durch Briden so abgeschnürt werden, dass es zum Ileus kommt.
In der ersten Zeit nach einer OP kann man der Etablierung von Briden durch sehr viel körperliche Bewegung und Dehnungsübungen entgegenwirken, was aber voraussetzt, dass man 1. fit genug ist und 2. keine oder nur geringe Schmerzen hat. Leider ist beides nach großen Bauch-OPs i.d.R. nicht gegeben.
Liebe Grüße
Angie
von wolli111 » 05.11.2008, 18:40
Hallo Birgit,
wie Monsti schon sagt mit Bewegung kann man viel erreichen.
Ich habe nach über 40 Eingriffen große Last mit Verwachsunngen, ich habe vor nicht langer Zeit mit Krankengymnastik angefangen, speziell für die Bauchmukulatur.
In dieser Zeit habe ich weniger Probleme mit meinen Verwachsungenbeschwerden gehabt. Auch meine Darmperistaltik war besser intakt.
Leider musste ich dies stoppen wegen meiner neuen Hernien, die das nicht mehr mitmachen.
Ich habe aber immer noch dieses Übungsband , wo ich ab und an leichte Übungen zu Hause mache.
von donald » 06.11.2008, 09:34
Hallo Angie, hallo Wolli,
vielen Dank für Eure schnelle Antwort. Das mit der Bewegung hätte man mir auch im KH mal sagen müssen. Ich habe mich sobald es ging viel bewegt, wurde teilweise sogar gestoppt.
Um ehrlich zu sein bin ich in den letzten Wochen etwas fauler geworden (Arbeiten zu gehen, wenn auch im Büro, strengt halt doch an). Ich werde Eure Antworten als Ansporn nehmen und meinen Popo, (der Dank Lyrica sowieso gigantische Ausmaße angenommen hat)mal abends vom Sofa erheben und mich bewegen.
Vielen DANK Birgit
von Jutta B » 06.11.2008, 18:02
Hallo Brigit,
die Verwachsungen koennen auch schon vorhanden sein, wurden vielleicht nur durch die OP gestoert. Die Dinger kann man schon bei der Geburt durch Vererbung, meistens von der Mutter haben. Meine wurden schon mit 12 Jahren festgestellt.
Verwachsungen machen oft lange keine Probleme (wie sie sonst noch entstehen wurde ja schon erklaert). Bermerkbar machen sie sich, wenn es langsam starr im Bauch wird, d.h., der Darm, die Muskelstrange und vieles im Bauch kann sich nicht mehr "normal" mitbewegen wie ohne sie.
Beginne doch mit einer guten Runde Krankengymnastik, dann faellt der Uebergang nicht so schwer
Ich springe z.B. nach jeder OP am 3. Ttag schon durch das Krankenhaus, war schneller als die Wundheilung oft auf Arbeit .... dennoch machen die Dinger Beschwerden. So ist es bei Jedem eben anders.
Sei froh, dass sich die Lyrica nur am Po bemerkbar macht . Bei meiner Dosis hat es sich wunderbar ( ) noch weiter oben ausgebreitet.
LG
Jutta B
von Monsti » 06.11.2008, 22:38
Stimmt, man schätzt, dass bis zu 10% der Bevölkerung bereits mit inneren Verwachsungen zur Welt kommt. Allerdings haben diese in ihrem Ausmaß sicherlich nur wenig mit dem zu tun, was z.B. nach einer 4-Quadranten-Peritonitis plus großen Bauch-OPs im Bauch geschieht.
Das einzige, was mir gegen die Verwachsungsprobleme wirklich hilft, ist die Osteopathie. Nehme ich diese nicht regelmäßig wahr, kämpfe ich mit üblen Subileus-Zuständen, die sich bis zum Koterbrechen steigern.
Ansonsten treibe ich natürlich Sport, soweit er mir möglich ist. Dabei kann ich die inneren Organe aber nicht so intensiv mobilisieren, wie dies mittels osteopathischer Therapie möglich ist. Ich bin echt froh, dass es diese Therapie gibt.
Bei uns in Österreich wird die osteopathische Therapie von der KK offiziell nicht mitgetragen. Da es bei uns aber keine Heilpraktiker gibt, gehe ich zu einer kassenzugelassenden Physiotherapeutin, die ihre Therapie als "manuelle Physiotherapie" mit der KK abrechnet. Eigentlich sollte dies in Deutschland ähnlich funktionieren - vorausgesetzt, man geht zu einem kassenzugelassenen Physiotherapeuten, der auch Osteopathie anbietet.
Liebe Grüße
Angie
von donald » 07.11.2008, 09:40
Hallo JuttaB,
ja, bei mir auch überall, ich habe von Mai bis heute 17 Kilo zugenommen. Kann sein, dass das auch ein Problem in meinem Gedärm verursacht.
Halo Monsti,
bei mir waren vorher keine Verwachsungen, auch von der Blinddarm OP 1984 nicht, das wurde bei der ersten OP im MAi festgestellt. Also hoffe ich einfach mal, das mein Bäuchlein (auch gigantische Ausmaße, passt aber optisch hervoragend zum Popo )
Euch beiden, DANKE
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