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Verwirrtheitszustände nach OP – Seite 1

Viele Wege führen zu einem Stoma. Hier ist Platz für eure Fragen zu Erkrankungen, Behinderungen und Therapien, die ein Stoma notwendig werden lassen.
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10 Beiträge • Seite 1 von 1

Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von heinerle » 19.07.2015, 21:58

Hallo, wir sind neu hier : wir sind mein Lebensgefährte um den es hier geht und ich, die für ihn schreibt, da er noch stationär ist.
Nur kurz : Nach der Diagnose Darm-CA (wahrscheinlich keine Chemo und kein Stoma) begann dann der Super-Gau : Verletzung der Bauchspeicheldrüse bei der OP mit massiven Blutungen, in der gleichen Nacht Not-Op wegen massiver Nachblutung, Einnähen von Tüchern in Bauch, dann Lavage-Einlage, beim Wechseln des Schwammes wurde bemerkt dass die Darmnaht aufgegangen ist aufgrund eines porösen Darms, dann Anlage eines Ileostomas und Colonstoma, dann Blutvergiftung, massive beidseitige Lungenentzündung. 37 Tage auf Intensiv, davon 6 oder 7 Tage künstl. Koma, dannach noch Beatmung mittelns Intuation..
So nun hat er es geschafft ( ein kleines Wunder) ... ist jetzt seit Donnerstag auf Normalstation und ist zeitweilig sehr verwirrt... weiß nicht wo er ist, erzählt irgendwelche Sachen, die überhaupt nicht stimmen können, verwechselt Gegenstände usw. Dann ist er aber auch wieder zeitlich voll orientiert und weiß alles... habt ihr so etwas schon gehört, bzw. ist euch auch so etws selbst passiert... ich würde mich über Antworten wirklich sehr freuen... Danke schonmal im voraus ! :winke:

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heinerle

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von Sirumbu » 19.07.2015, 22:37

hallo
ich weiß zwar nicht wie lange es bei euch schon anhält, das verwirrt sein.
bei mir war es durch die lungenentzündug gekommen, sauerstoff unterversorgung, habe ein
durchgangstrauma mitgemacht, was irre war. meine kinder waren sehr erschrocken, so hätten sie mich noch nicht erlebt, war die aussage.
bin handgreiflich geworden, wurde fixiert, wusste nicht das ich in deutschland im KH bin
ich war in namibia, es war , f?r die anwesenden, denke ich , war e eine erfahrung, laut
meinem sohn, hatte es ca. 2 tage angehalten, war durch sauertoff unterversorgung, gekommen.
Sirumbu

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Sirumbu

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von heinerle » 19.07.2015, 22:53

Danke Sirumbu... er ist nicht immer verwirrt, die letzte OP ist jetzt ca. 14 Tage her.. aber es waren ja 8 OPs.. Er spricht ganz normal mit mir und dann erzählt er mir sehr komische Sachen oder fragt etwas, verwechselt Gegenstände z.B. den Schwesterruf mit seinem Glas... wenn ich ihm dann später davon erzähle weiß er es aber... Was ist ein Durchgangssydrom ?

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heinerle

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von Ariela » 19.07.2015, 23:18

Hallo heinerle,
nach dem, was dein Lebensgefährte in kurzer Zeit durchgemacht hat, ist eine gewisse zeitweilige Verwirrtheit vollkommen normal: mehrere Operationen, künstliches Koma, und dazu noch die anderen Komplikationen... das Gehirn braucht - genau wie der Körper - einfach ein wenig Zeit all das zu verarbeiten und zu überwinden.
Ist es dir noch nie passiert, dass du aus dem Tiefschlaf aufwachst und einen Moment nicht weisst, wo du bist (auch wenn du in deinem Bett liegst) und womöglich herumtasten musst, um das Licht einschalten zu können?

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Ariela

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von heinerle » 19.07.2015, 23:27

Hallo Ariela,
danke für Deine Antwort... ich muss manchmal einfach solche Fragen stellen, es ist halt alles neu für mich (uns)...
Aber es ist ja gut wenn mich jemand beruhigt und ich auch ihm sagen kann, dass dies alles nur vorübergehend ist...
Er ist halt total schwach und ist unzufrieden mit seinem Zustand... Ich sage ihm immer wieder, dass dies ganz normal ist, nach dem was sein Körper alles aushalten musste, aber irgendwie ... ach ich weiß auch nicht.. er ist so ungeduldig... möchte auch nichts essen, muss zu jedem Schluck fast gezwungen werden...
Aber ich werde ihm jetzt sagen, dass diese Verwirrrtheit definitiv wieder weggeht und er einfach weiter kämpfen soll, wie er es bis jetzt ja auch so toll gemacht hat...

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heinerle

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von Sirumbu » 20.07.2015, 08:08

guten morgen
hier mal erklärung für durchgangssyndrom

Durchgangssyndrom ist die veraltete, nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für ein kurzzeitiges Delir. Darunter verstand man Erscheinungen meist bei postoperativen Patienten und ganz besonders bei Intensivpatienten,


ich denke es brauch seine zeit, aber es wird schon werden, bei mir hatte ich festgestell, das ich immer nach namen suchte und manche wörter waren mir nicht eingefallen.

gruss sirumbu

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von doro » 20.07.2015, 08:13

Wie Ariela es beschreibt, dieses " Durchgangssyndrom" ist nach so schweren Operationen nicht unnormal.
Ich hatte, nach 3 Monaten Krankenhaus und Reha, wieder zurück am heimischen PC totale Probleme meine einzelnen Tasten auf der Tastatur zu finden.
Die von Dir geschilderten Probleme verschwinden mit der Zeit.

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von hoffnung » 20.07.2015, 09:20

Auch ich litt nach einer OP und künstlichem Koma ein Durchgangssyndrom.

Wußte nicht mehr wo ich war, kannte keine, noch nicht einmal die eigene TEL.-Nr. ,u und hatte kein Zeitgefühl mehr. Was das Schlimmste für mich war, war das ich das was ,ich im künstl. Koma geträumt hatte, als Wirklichkeit empfand. Aber auch das habe ich mit Gesprächen schnell realisiert.

Das mit den TEL.-Nr., irgendwie mit allen Zahlen, hielt auch nach der KH-Entlassung. Noch eine Zeitlangan. Alles Andere war nach kurzer Zeit wieder normal.

Alles war aber nach einiger Zeit wieder normal.

Liebe Grüße

Ute

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von Peter51 » 24.07.2015, 11:38

Hallo und einen schönen Tag,
Hallo heinerle,
ich hatte ja in einen anderen Beitrag kurz etwas geschrieben, heute ist es mir ein besonderes Bedürfnis dir und deinen Lebensgefährten meine persönlichen Erfahrungen zum Thema zu schreiben.

Ich war nach meinen häufigen Operationen, gesamt 23 Notoperationen und zweimaligen gelegten Koma Zeit, physisch, psychisch völlig durch „den Wind“.
Ein persönlicher Zustand den ich hier nur vom berichten meiner Frau, Kinder und Familie gesagt bekommen habe. Ja auch ich habe „Sachen“ erzählt die abnorm waren und meiner Persönlichkeit in Keiner Form entsprachen. Nicht selten kam es zu Wutanfällen, Vorwürfen oder auch Ausdrucksweisen die für meine Familie eine Zumutung waren. Wenn ich hier schreibe ich hätte eine gute Kinderstube oder bin in vielen die Ruhe selbst gewesen, ja dann war es für meine Familie die absolut nichts dafür konnten, eine unschönes „Erlebnis“.

Wenn ich in bestimmten Phasen des Ausnahmezustandes war, war ich nicht nur ungeduldig, nein ich machte den Ärzten/Schwestern mal so locker unbegründete Vorwürfe. Meine Frau und Kinder haben mir mal (ich wollte es!) nach über ein Jahr ihre Aufzeichnungen gezeigt, oh jäh, ich war von mir enttäuscht.

Natürlich haben meine Frau und Kinder über alles hinweg gesehen und nicht im Ansatz ist persönlich genommen. Die Auswirkungen von langer Koma Zeit und natürlich die nachhaltigen langen Narkosen können enorme Auswirkungen haben. Auch heute noch gibt es „Nachwirkungen“ die im Zusammenhang bewertet werden, aber das WICHTIGSTE ist doch ich darf LEBEN und das ist gut so.
Genug angedeutet heinerle und dein Lebensgefährten wünsche ich Schritt für Schritt Besserung, habt Geduld, alles braucht seine Zeit und vor allem Geduld.


LG aus den sonnigen Berlin Peter51 der heute schon schwimmen war und das mit drei Versorgungen am Bauch mit einer zusätzlichen Wundversorgung.
Es geht vieles man muss es nur wollen und zulassen.

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Peter51

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Verwirrtheitszustände nach OP

Beitrag von heinerle » 24.07.2015, 21:41

Danke Ihr lieben für die vielen aufbauenden Worte... Es geht ihm besser, er erinnert sich an manche, aber nicht an alle Sachen, sagt halt es war total krass was für eine Angst er jeden Tag vor der Nacht hatte. Er hatte Angst vor seinen Träumen, die immer schlimm waren, wo er verfolgt wurde...
Aber momentan ist er total klar, nicht mehr verwirrt und ich hoffe ganz stark, dass dies so bleibt...
Also nochmal ein herzliches Dankeschön an Euch alle !

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heinerle

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