von Urmeline » 10.07.2013, 13:14
Danke Dir liebe Rosi,
heute komme ich endlich mal wieder zum Schreiben, denn es hat sich einiges in der Zwischenzeit zugetragen.
KOMPLIKATIONEN
Tja, Sinn und Unsinn, des frühen Entlassenwerdens.
Eigentlich war bis letzte Woche Mittwoch, außer Schmerzen, die Narbe und eine ständige Übelkeit, vor, während und nach dem Essen, Fettstühle, alles unauffällig, d.h. die Narbe war trocken. Am Freitag, musste ich dann ja mal wohl einkaufen gehen. Den Hinweg habe ich noch einigermaßen gepackt, auf dem Rückweg, konnte ich kaum noch ein Bein vor das andere setzen, solche Schmerzen bekam ich irgendwo im Inneren der Narbe, als ob mir ein Stock reingebohrt wird.
Samstag: Durch meinen Verband schimmerte plötzlich was durch, ich machte ihn ab und es war alles voll Eiter und Blut . Ich erst überlegt ob ich den Notarzt rufe, aber wollte noch abwarten, ob es wieder aufhört. Tat es aber nicht.
Montag: Ich hatte mich entschlossen zur ersten Hilfe in das KH zu gehen, wo ich operiert wurde. Fast 4 Stunden dort gelegen. Dann wurde der Verband abgemacht und die Narbe begutachtet. Anschließend wurde Blut abgenommen und ein Ultraschall gemacht. Es ließ sich nichts sonderlich Schlimmes feststellen, sogar mein hoher CRP-Wert war von über 90 auf 4,1 gesunken, ich war froh.
Dann wurden mir die Klammern entfernt und der Chirurg dort sagte mir, dass muss jetzt erst mal ablaufen und Verband drauf. Kaum zu hause war das Ding schon wieder durchgesuppt .
Mittwoch: heute war ich dann bei meinem Hausarzt zur Wundkontrolle. Der ordnete gleich an, die Schwestern mögen OP-Besteck bereit legen die fragten, was für ein OP-Besteck??? Und er: Na Skalpell und Pinzette, *schluck*. Das sind die dort wahrscheinlich nicht gewohnt, es ist übrigens ein neuer Arzt, meiner ist letzten Monat in Rente gegangen .
Er meinte einen Faden gesehen zu haben, die sich eigentlich von alleine auflösen, aber dort wo der Knoten gemacht wird, kommt es manchmal zur Entzündung.
Also rumgepopelt in der suppenden Wunde *autsch* Nun ja, es war kein Faden, sondern ein Hautstück.
Nun muss ich 10 Tage Antibiotikum nehmen und hab nen Packen voll Verbände mitbekommen. Sollte das Eiterzeugs anfangen zu riechen, dann soll ich wieder hin, ansonsten nach den 10 Tagen. Eitert es dann immer noch, muss ich zum Chirurgen . Man, es könnte ja mal was glatt gehen. Nun bin ich weiter bis 1. August krank geschrieben und schwupps sind dann 25 Wochen krank um.
Nun werde ich sicherlich auch noch vom MDK ne Einladung bekommen, weil ich schon so lange krank bin
ICH WILL ENDLICH WIEDER ARBEITEN !!!!
Werde weiter berichten, hoffe, nur Gutes
von Hanna70 » 10.07.2013, 15:14
Liebe Urmeline,
gings es denn nun nicht wirklich mal ohne Komplikationen?
Man möge mich bitte korrigieren, aber sollte eine eiternde OP-Wunde nicht regelmäßig gespült werden? Und zwar durch eine Schwester?
Gute Besserung!
Liebe Grüße
Rosi
von Häslein » 10.07.2013, 15:15
Hallo Urmeline,
ich lese schon länger in Deinem Thread mit.
Diese Eiterbildung ist sicher unangenehm und man fürchtet sich verständlicherweise auch dann, wenn man nicht mit so etwas rechnet.
Es ist trotzdem ja nochmal gut ausgegangen. Mir ging es auch schon mehrfach so. Wenn es Ablauf hat, bessern sich die Schmerzen.
Das lässt sich leider nicht immer vermeiden und es wäre auch so gewesen, wenn Du noch ein oder zwei Tage länger in der Klinik geblieben wärest.
Antibiose: Erfahrungsgemäß bringt die hier recht wenig. Es dauert mit und ohne gleich lang. Der Wirkstoff kommt auch nur sehr begrenzt dorthin, wo es eitert.
Wenn Du kein Fieber hast und die Entzündungsparameter sogar so rückläufig sind, frage doch Deinen Arzt nochmal, ob die Antibiose sein muss...
Man hätte dann einen Abstrich machen müssen und davon ein Antibiogramm anfertigen müssen. Daraus ergibt sich evt. der Erreger und man kann die Resistenz und Sensibilität auf das Antibiotikum testen.
Nun drängt sich nach Deinen Beschreibungen der Verdacht auf, dass es sich bei dem Keim um einen anaeroben handeln kann...die überleben NICHT bei Kontakt mit Sauerstoff und daher kommt dann beim Abstrich oft nichts raus. ( bei korrekter Technik schon... )
Wann wurde denn die Drainage gezogen? Vielleicht etwas zu früh und es hat sich noch etwas gestaut.
Falls kein Abstrich gemacht wurde, soll das nachgeholt werden, zum Ausschluss bestimmter "Krankenhauskeime", wie dem MRSA.
Würde man den finden, müsste die Antibiose umgestellt werden.
Wenn eine Narbe plötzlich eitert, bitte künftig nicht warten, ob es wieder aufhört, sondern gleich zum Arzt.
Gute Besserung!
LG, Häslein
Nachtrag: Nein, man kann nicht allgemein bestimmen, wann eine OP Wunde gespült werden muss. Es kommt u. a. auf die Tiefe und die Ursache an. Wenn es oberflächlich ist, geht das so ok.
von Hanna70 » 10.07.2013, 15:43
OK und Häslein!
von Urmeline » 10.07.2013, 16:51
Danke erst mal ihr Zwei
Also ich denke auch, dass ist nur oberflächlich, denn es wurde ja bei der ersten HIlfe am Montag ein Ultraschall gemacht und keine Eiterherde in der Tiefe gefunden. Der Chirurg dort sagte mir, es könnten noch Reste von Wundsektret vorhanden gewesen sein, die sich irgendwo einen Weg raus bahnen. Es ist ja auch nur auf einer Seite an der äußersten Ecke.
Die Drainage wurde am 2. Tag nach der OP gezogen, es waren insgesamt nur ca 50 ml Wundsekret drin, deshalb haben sie die dann raus gemacht. Nach der OP habe ich gleich ein paar Infusionen mit Antibiose bekommen, da die Gallenblase mäßig entzündet war.
Ich denke, mein Arzt will da nur auf Nr. Sicher gehen mit der Antibiose. Belastet natürlich wieder den Körper und eigentlich wollte ich mich jetzt endlich mal von all dem Zeug erholen.
Also, er hat gesagt, wenn es weiter suppt, dann nächste Woche noch mal kommen, besonders, wenn es anfängt übel zu riechen. Dann schickt er mich zum Chirurgen. Na gerochen hab ich natürlich gleich beim ersten Entdecken dran, riecht bis jetzt nach nix und ich hoffe, es bleibt auch so.
Er will dann natürlich auch Blut abnehmen, ob die Entzündugswerte wieder steigen, na hoffen wir mal nicht.
Was mich schon im KH gewundert hat, der Wundverband kam auch am 2 Tag ab und alle patschten auf meiner Narbe rum, ohne Handschuhe und ich natürlich auch, und der Arzt heute auch,nix Desinfektion, nix Handschuhe. Dabei sagte man mir, die Eintrittspforte für Keime ist nicht die Narbe, sondern die Klammern. Na toll, und wer hält sich dran ??? NIEMAND
Gegen die Schmerzen bekomme ich nun Novalgin statt Tramal, ehrlich gesagt Tramal hat gar nicht geholfen und seit gestern abend nehm ich schon Novalgin, da hab ich auch noch nicht viel gemerkt. Die Schmerzen kommen immer in Wellen daher. Aber es ist auszuhalten, bis schon schlimmeres gewohnt. Na schaun mer mal.
Noch ein PS hinterher: Nein ich habe kein Fieber ich schwitze nur bei der kleinsten Anstrengung. Ich hab natürlich schon an all die Vorkehrungsmaßnahmen gedacht, natürlich auch Fieber gemessen
Irgendwie ist es ja keine große Sache, habe nur manchmal Angst, dass aus dieser Narbe eine Fistel rauskommt, denn sie haben eine alte Darm-OP-Naht wieder geöffnet, bot sich so an, weil sie quer übern Bauch und unter den Rippen lang geht. Damals kam eine Fistel raus, der Bauch blieb ca. 6 Wochen offen, dieses Biest hat sich einen richtigen Fuchsbau gemacht, sie kam jedesmal an einer anderen Ecke wieder raus. Saniert wurde sie dann durch eine erneute ungeplante Darm-OP, da war ich das Ding endlich los.
Grad fällt mir noch ein - und dann werde ich meinen langen Roman erst mal beenden -
Ich nehme Blutgerinnungshemmer, villeich hat das auch mit der Wundheilungsstörung zu tun?!
Ein frommer Wunsch von mir: Ich möcht mal wieder auf der Seite schlafen können , das geht im Moment nur bedingt und kurz, hab das Gefühl als wenn sich alle Eingeweide dann der Schwerkraft bedienen und immer auf die Seite rutschen, wo ich mich grad hindrehen will, dass ist unangenehm, bin doch kein Rückenschläfer, da bekomm ich so schlecht Luft.
von doro » 10.07.2013, 17:23
Schwäche - also noch nix mit Arbeit.Nein ich habe kein Fieber ich schwitze nur bei der kleinsten Anstrengung
von Urmeline » 10.07.2013, 17:32
@doro: Jo ich weiß. Wahrscheinlich kommts auch daher, dass ich im Moment kaum was essen kann, bzw. sehr wenig. Der Körper muss sich im Moment von so vielen Sachen erholen, vor kurzem erst die Sache mit der Bauchspeicheldrüse, dann kurz darauf die OP und am 4. Tag rausgeschmissen.
Ok, man wird wirklich zu hause eher wieder fit, man macht ja doch mehr als im KH, manchmal auch zu viel aber wer solls sonst machen? Das habe ich auch meinem Arzt gesagt, er sagte ich solle mich schonen, leicht gesagt. Wer geht einkaufen? Wer macht das Mittag? Wer besorgt das Geld zum Einkaufen von der Bank? Wer wäscht die Wäsche? Wer saugt staub? Wer wischt auf? Und, und und......
Aber eins muss ich noch erwähnen: Habt ihr mal gezählt, wie oft euch am Tag was runterfällt??? Ich bis vor kurzem auch nicht, aber es ist unglaublich was man erst merkt, wenn man sich nicht so bücken kann Den einen Tag waren es 40 Mal.
von freewilli » 10.07.2013, 17:53
du weisst hoffentlich, dass die Krankenkasse unter bestimmen Voraussetzungen ne Haushaltshilfe bezahlt
von doro » 10.07.2013, 18:25
du weisst hoffentlich, dass die Krankenkasse unter bestimmen Voraussetzungen ne Haushaltshilfe bezahlt
von Urmeline » 10.07.2013, 18:53
Hast Recht doro, ist doch nur ne nicht mehr vorhandene Gallenblase
Vor ein paar Tagen hat mich meine Kontaktperson von SIEWA angerufen, die erinnern mich immer an eine Bestellung Die Dame bemerkte gleich meinen miesen Zustand und fragte, was denn los sei. Ich erzählte ihr das kurz und sie sagte: Waaaaaaaas und sie haben keine Pflegekraft bekommen. Also da musste ich auch lachen und habe ihr gesagt, hier bekommt man erst eine, wenn man halbtot ist Die war ganz verwundert.
Ich sagte ihr, noch nicht mal meine nun fast 83 jährige Mutter, die übrigens seit heute wieder mit einem Wirbelbruch im KH liegt, bekommt eine Pflegekraft .
Tja, ich weiß zwar nicht, wie es in anderen Bundesländern ist, aber mit Doro's Bundesland und meinem sind es dann schon 2, die sowas nur in äußersten Notfällen bewilligen.
Ist nicht bös gemeint freewilli
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