von Wolle » 12.01.2008, 19:02
Erstmal Hallo an alle, ich bin der Wolfgang!
Ich bin am 21.12.07 mit einem Dünndarmverschluß und einer Bauchfellentzündung ins Krankenhaus gekommen. Bei der Not-OP wurden mir ca. 25cm Dünndarm entfernt. Ausserdem wurde mir links ein künstlicher Darmausgang gelegt der in ca. 3 Monaten zurückverlegt werden soll. Ca. 10 Tage nach der OP wurden die Klammern der Narbe gelöst, aber leider gabs Probleme mit Wundwasser im Bereich des Bauchnabels, das eine erneute OP nötig machte. Die erneute Narbe wurde dann vernäht und die Nähte sollen Dienstag gezogen werden.
Nun zu meiner Frage. Wenn ich nachts im Bett liege bin ich nahezu beschwerdefrei und mein Bauch fühlt sich gut locker an. Wenn ich allerdings tagsüber länger sitze oder stehe dann tut im Bereich des Bauches wieder alles weh und der bauch fühlt sich ziemlich hart an, vergeht aber nach ca. 2 Std. wenn ich abends wieder im Bett liege. Ist das normal oder muss ich mir Sorgen machen? Werde zwar Dienstag meinen Arzt noch befragen, aber wäre hier für ne Info schon dankbar, da hier doch bestimmt einige Erfahrung damit haben.
Oder können diese Beschwerden auch durch die nahrung hervorgerufen werden?
Ansonsten mal Respekt für dieses Forum hier, hab mir schon vieles durchgelesen. Ist sehr informativ. Leider erschreckend mit wasfür Krankheiten sich viele befassen müssen.
Gruß Wolle!
von Monsti » 12.01.2008, 19:39
Hallo Wolle-Wolfgang,
zunächst einmal sei herzlich willkommen in unserer netten Beuteltier-Runde!
An Deiner Stelle würde ich regelmäßig die Körpertemperatur messen. Ist diese normal, brauchst Du Dir - glaube ich - keine Sorgen zu machen. Ist sie nur leicht erhöht, bedeutet dies, dass Dein Körper am Kämpfen ist (kein schlechtes Zeichen). Steigt die Temperatur über 39, solltest Du umgehend einen Arzt konsultieren bzw. eine Blutuntersuchung veranlassen. Liegt der crP-Wert über 50 mg/l bzw. 5 mg/dl, hast Du eine Entzündung, der man nachgehen sollte. Meistens sind dann auch noch andere Werte (v.a. Leukos und Hb) außerhalb der Norm.
An Deinem Aufnahmetag ins KH wurde ich rektumamputiert. Seit vorgestern bin ich wieder zu Hause. Nach wie vor fühle ich mich sehr schlapp und habe auch ständig erhöhte Temperatur bis leichtes Fieber (37.7-38.3). Ich mache mir darum aber keinen Kopf, weil ich denke, dass dies nur durch die große Wundhöhle kommt. Mein Körper ist jetzt halt schwer mit umfangreicheren Reparaturarbeiten beschäftigt ...
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
von Wolle » 13.01.2008, 10:04
Hi Monstie,
danke für deine Antwort. Fieber habe ich keins. Hatte diese Nacht aber sehr häufig so ein ziehen rechts im Bauch. Momentan geht das auch wieder. Ich hoffe das dies alles irgendwie normal ist und ich mir unnötig Gedanken mache.
von michelinchen » 13.01.2008, 13:12
hallo wolfgang,
auch von mir ein herzliches willkommen im känguru-klub .
in den ersten 3-4 wochen nach meiner not-op hatte ich auch diese probleme . wenn ich dann mal längere zeit sitzen oder stehen mußte tat mir auch der bauch weh und war ziemlich hart. ich hab mich dann immer wieder mal etwas langgelegt,einfach um dem bauch bzw. die große wunde zu entspannen. meine ärztin sagte mir ja auch, das es immer ein zeichen sei, das mein körper noch zu kämpfen hat mit dem heilungsprozess und der ganzen umstellung wegen dem stoma. bei mir wurde ja auch ständig das blutbild kontrolliert um entzündungen ausschließen zu können. in den ganzen sieben wochen kh war ich zum glück immer fieberfrei und nach und nach hat sich das mit dem bauch dann auch eingespielt. es ist ja bei dir auch noch alles ziemlich frisch.
lg michaela
von Rosinante » 13.01.2008, 20:28
Hallo Wolle!
Ich denke, nach kaum mehr als drei Wochen darf es nach einer großen OP schon noch gelegentlich weh tun. Ich war nach etwa einem Monat komplett schmerzfrei, aber als ich mich nach einigen Monaten wieder ganz normal bewegte und Sport betrieb, merkte ich richtig, wie es in der Naht wieder "arbeitete".
von Wolle » 19.03.2008, 11:36
So am Freitag den 28.März ist es endlich soweit, dann ist die Rückverlegung. Muss bereits Donnerstag schon ins KH wegen Vorbereitung auf OP. Diese wird unter Vollnarkose mit der Schlüsselloch-OP gemacht. Nur wenn dabei noch irgendwie was entdeckt wird kann es sein das man den Bauch nochmal aufschneiden muss.
Mal eine Frage an die bisher rückverlegten. Man muss ja einen Tag vorher dieses Zeugs trinken*graus*. Wieviel Liter werden das sein und wie wird das mit dem Stoma gemacht? Die Beutel kann man doch so schnell garnicht wechseln oder leeren wie das Zeug dann da raus kommt. Hat da jemand Infos drüber? Wäre ich sehr dankbar für! Ansonsten hoffe ich das alles gut ausgeht und später nicht zuviele Probleme wegen Durchfall usw. kommen.
von Hugo » 19.03.2008, 12:37
Hallo Wolle,
du bist am besten dran wenn der Beutel nur halb voll ist und dann schon zum ausleeren gehst. So hast immer eine reserve. ih bin damit bis jetzt immer gut gefahren wenn ich das wegen einer Spiegelung machen musste.
von Sabine049 » 19.03.2008, 14:05
Hi Wolfgang,
du wirst genauso abführen müssen, wie vor der Anlage. D.h. Clean-Prep o. Vergleichbares. Selbst vor einer Darmspiegelung = Coloskopie muss der Pat. einen Tag zuvor abführen = Lavage.
Deinerseits lass dir am Abführtag entweder die einteiligen Maxi-Ausstreifbeutel geben oder einen Irrigations-Drainage-Beutel von Dansac, die fassen locker weit über 1 l Flüssigkeit.
Einst in den 70-zigern und Anfang der 80-ziger Jahren wurde der Pat. kurzerhand in die Wanne gesteckt :p:abgedreht:.
G`ttseidank sind die Zeiten vorbei.
Liebe Grüße Sabine
von Wolle » 19.03.2008, 14:26
Danke schonmal für die Antworten, weiß denn einer wieviel Liter man von diesem Zeugs trinken muss? Ich hatte noch nie eine Darmspiegelung, von daher weiß ich das nicht genau. Kurz vor meiner Not-Op wurde ja bei mir ein CT gemacht und vorher musste ich binnen 2 Stunden 1 !/2 ltr irgendso ein Zeugs trinken. Obs jetzt zwecks CT oder für die OP war, weiß ich nicht. Bei CT wurde ja noch zusätzlich Kontrastmittel in den Po gedonnert :feiern: Das Zeugs schmeckt doch so ekelhaft und ob ich da soviel runterbekomme*schüttel*
von lufti » 19.03.2008, 16:32
Hallo Wolle,
solltest du wirklich CleanPrep oder so was trinken müssen, werden es erfahrungsgemäß wohl mindestens 3 Liter sein. Zur besseren Trinkbarkeit habe ich mir immer 6 Brausetabletten "Blutorange" in einem Liter aufgelöst. Dann läßt sich das Zeug ganz gut trinken. Alle 10 Minuten einen Platikbecher, dann war der Liter in genau einer Stunde weg. Hab ich schon mehrfach praktiziert.
Allerdings wurde vor meiner letzten OP (s.unten) nur mit Prepacol gearbeitet. Das ist ein kleines Fläschchen mit einer ungeheuer salzigen Lösung (nur ein paar ml) das man auf ex trinken muss. Ein paar Stunden später dann noch 4 Tabletten. Danach habe ich allerdings noch bis 5 Minuten vor der OP auf der Schüssel gesessen und sogar in der OP-Vorbereitung noch was von mir gegeben.
Trotzdem, alles Gute für die RV. Hoffentlich hast du hinterher nicht so große Probleme.
Schöne Grüße
Lambert
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