von Karin12 » 20.11.2009, 17:14
Sicherlich bin ich ein bisschen falsch, was das Thema anbelangt, aber vielleicht könnt ihr mir mit Eurer Erfahrung helfen.
Es geht um meine beste Freundin, eigentlich eher um ihren Mann.
Gestern abend habe ich nach langer Zeit endlich wieder meine Freundin am Telefon erreicht. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Ich wusste ja, dass ihr Mann Peter seit einigen Wochen unter starken Rückenschmerzen litt. Der Arzt war erst von einem Hexenschuss ausgegangen, später dann einen Bandscheibenvorfall. Erst gestern erfuhren meine Freundin Silvi und ihr Mann, dass es sich um Metastasen an der Wirbelsäule handelt, es kann nicht operiert werden.
Ein Arzt hatte endlich eine Röntgenaufnahme und ein CT veranlasst, wobei diese Diagnose heraus kam. Der eigentliche Tumor wurde noch nicht gefunden. Meiner Freundin hat man auch gesagt, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Meine Freundin gibt die Hoffnung jedoch nicht auf.
Ich würde jetzt gerne bei ihr sein und ihr beistehen, und wenn es nur einfach in den Arm nehmen wäre, aber das ist leider nicht möglich, denn Silvi lebt in Regensburg und ich in Lingen ( Niedersachsen ) uns trennen ungefähr 700 km.
Wenn ich das Geld hätte, wäre ich noch gestern nacht nach Regensburg gefahren. Ich habe schon nach der Bahnverbindung Ausschau gehalten. Aber es ist wegen meiner drei Kinder momentan einfach nicht möglich. Zur Zeit liege ich im Dauerclinch mit meiner Tochter (12). Diesbezüglich habe ich schon Kontakt mit dem Jugendamt aufgenommen. Meine Familie weigert sich momentan auch Katrin aufzunehmen wegen ihres schlechten Verhaltens.
Aber ich möchte meiner Freundin gerne helfen diese schwere Zeit durchzustehen, ich weiss aber nicht, ob es für sie ausreicht, wenn ich sie öfter anrufe?
Was meint ihr?
von doro » 20.11.2009, 17:56
Hallo,
Da Du ja zur Zeit genug eigene Probleme zu bewältigen hast,ist es für Deine Freundin wenig hilfreich sie damit zu belasten.Biete ihr an,dass Sie die Sorgen und Ängste,die sie belasten jederzeit bei Dir los werden kann.
Verschone sie mit Deinen Belangen zwecks Jugendamt und Deine 12 jährige schwierige Tochter, denn sie hat zur Zeit Sorgen zu bewältigen die niemend nach vollziehen kann,es sei denn,er hat ähnliche Situationen wuppen müssen.Sei ein geduldiger Zuhörer - das bewirkt häufig sehr viel.
von Skyfire » 20.11.2009, 18:37
Hallo Karin,
ich sehe das genauso wie Doro.
Ich selber war im Krankenhaus dieses Jahr und die einzigen die mich verstanden haben waren mein Freund und so einige hier im Forum die ich auf diesem Wege auch noch mal Danke sagen moechte.
Auch muss ich Dir leider sagen das meine Freundin nicht zu mir runter kommen konnte damals ins Krankenhaus, ich hatte mir gewuenscht das sie wenigstens angerufen haette oder wenigstens ab und zu mal eine Sms.
In den ganzen 7,5 Wochen wo ich im Krankenhaus lag, kamen nur 4 Sms und 2 Anrufe und das genau in den ersten 2 Wochen. Sie hatte mir sogar versprochen mir meine Waesche zu machen wenn ich im KH liegen wuerde.
Nichts von dem geschah. Haette ich Micha nicht gehabt in dieser Zeit, waere ich garantiert im KH mit stinkender Kleidung herumgelaufen, sofern mir dieses ueberhaupt moeglich war.
Haette sie mir wenigstens erklaert warum sie momentan nicht zu mir runterkommen koenne oder warum sie mir doch nicht die Waesche waschen kann in der absolut schwersten Zeit meines Lebens, haette ich ihr das vielleicht verziehen oder haette drueber hinweggesehen (auch beste Freundinnen koennen nicht immer so wie man es sich gerade wuenscht), aber das sie mich so haengen gelassen hat, ohne irgendeine plausible Erklaerung, das hat mich echt umgehauen und ich fand es fuer noetig ihr meine Freundschaft per Sms zu kuendigen, weil mehr war sie mir nimmer wert.
Was ich dir damit von meiner Seite aus sagen moechte ist, wenn sie eine Freundin ist, versteht sie deine momentane Situation. Das du auch Kinder zu versorgen hast, und die Kinder auch nicht erwachsen genug sind um mal ein paar Tage alleine zu verbringen. Zumal du genuegend Probleme scheinbar hast mit deiner 12 jaehrigen Tochter, die nun halt mal momentan an erster Stelle stehen sollte.
Schuldgefuehle brauchst du sicherlich nicht zu haben weil du nicht anwesend sein kannst bzw. vor Ort sein kannst. Auch Freundinnen koennen weit auseinander wohnen und per Telefon ein so gutes Verhaeltnis miteinander pflegen das man sich wenigstens verbal 100 % aufeinander verlassen kann.
Ich wuensch Dir viel Feingefuehl im Umgang mit deiner Freundin und deren Partner. Geb ihr die Kraft die sie noetig haben wird und sei vor allen Dingen immer fuer sie da.
Ganz liebe Gruesse
Claudia
von Karin12 » 20.11.2009, 19:32
Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich möchte auf jeden Fall für meine Freundin da sein.
Keinfalls habe ich vor, meine Freundin jetzt mit meinen Kummer zu belasten. Ihre Sorgen und ihre Ängste stellen meine total hinten an, das ist nichts dagegen.
Ich habe gerade noch mit ihr gesprochen, jetzt wissen die Ärzte vorher der Krebs kommt, es handelt sich um Prostatakrebs ( nicht zu operieren ). Aber die behandelne Ärztin setzt grosse Hoffnung in die Chemo und Bestrahlung.
Ich hoffe für beide, dass Peter die Kraft hat gegen seine Krankheit anzukämpfen und den Kampf gewinnt.
Ich habe meiner Freundin gesagt, dass ich jederzeit für sie da bin. Wenn sie möchte kann sie jederzeit anrufen. Sie hat mir damals auch sehr geholfen, als ich Trennung und Scheidung durchmachen musste...sicher das ist kein Vergleich zu dem was sie jetzt durch machen muss.
Es tut unheimlich weh, wenn sie so am Telefon weint.Aber ich will ihr helfen, diesen schweren Weg zu gehen!
Ich danke euch nochmals für Euer Zuhören!
Schön, dass ihr da seid!
von Skyfire » 20.11.2009, 20:20
Hi Karin,
immer wieder gern.
Wo immer man hier helfen kann wird geholfen.
Das ist der Unterschied zu manch anderen Foren, wir sind, wenn auch meist nur virtuell fuereinander da.
Dich mal virtuell Drueck
Claudia
von AP-Auspuff » 21.11.2009, 13:08
Hallo Karin12,
ich sehe es auch wie Doro. Versuche einfach für Deine Freudnin da zu sein, wenn sie möchte. Hör ihr einfach zu wenn sie was erzählen will. Aber eben nur wenn sie will. Versuche nicht Dich aufzudrängen, indem Du ständig anrufst. Ich denke es wird Zeiten geben, in denen sie auch einfach mal nicht darüber sprechen möchte, sondern die beiden versuchen werden irgendwie die Situation zu begreifen, und dann das Leben damit zu sortieren. Und wie Du schon sagst vielleicht hat ihr Mann ja die Kraft zu kämpfen, dann kann es noch ein langes Leben geben !!!
Aber es ist schön, wenn man weiß daß jemand da ist den man jeder Zeit einfach anrufen kann. Daß hilft !!!
Gruß
AP-Auspuff
von Waltraud Mayer » 21.11.2009, 14:47
HAllo KArin!
Ich schließe mich den anderen an und Dir zum Trost Regensburg hat eine sehr gute Uniklinik die sich super mit Metstasen in der Wirbelsäule auskennen und da auch gut helfen können, leider ist die Hilfe begrenzt wenn die schon weit fortgeschritten sind, aber man kann den Patienten wenigstens schmerzfrei halten....bei einer ganz lieben frau aus unserer gruppe war es leider auch so das Sie erst auf Bandscheibe und Verschleißerscheinungen vom Hausarzt behandelt wurde obwohl Siie 2 Jahre vorher an Darmkrebs erkrankt war, wurde viel zu lange mit dem CT gewartet...
vielleicht ist es ja bei Deinem Bekannten eher entdeckt worden und er einen besseren Verlauf hat....
LG Waltraud
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