von miro09 » 12.04.2009, 11:20
Hallo,
ich hatte vor 3 Wochen meine OP (Dickdarm raus nach CU) und vorübergehendes Stoma.
Die OP (in Oldenburg) ist total super verlaufen, ich habe keine Schmerzen und was auch nach zwei Wochen wieder zu Hause.
Jetzt habe ich aber das Problem, daß es mir irgendwie nicht so richtig besser geht. Ich verliere jeden Tag noch fast 1kg Gewicht und fühle mich nach 10 Schritten wieder total schlapp. Ich stopfe den ganzen Tag Essen in mich rein und trinke so viel ich nur kann, aber mein Gewicht kann ich trotzdem nicht halten.
Ist das bei Euch auch so gewesen, und wenn ja was habt Ihr gemacht.
Danke.
von howe » 12.04.2009, 11:30
hallo miro09
meine op endständiges kolostoma liegt schon ein jahr hinter mir aber ich habe da keine probleme gehabt und hatte schnell mein altes gewicht wieder, aber du solltest mal mit deinem arzt reden ob da alles ok ist
lg
howe
von temperence » 12.04.2009, 14:55
Hallo Miro,
erstmal willkommen hier im Forum. Meine OP liegt ebenso wie Deine noch nicht lange zurück und ist insgesamt auch sehr schmerzlos und problemlos verlaufen; hab wie Du eine Kolektomie nach CU und Darmkrebs hinter mir.
Ich habe allerdings in den ersten Wochen nach der OP durchaus gut Kraft und auch ein wenig Gewicht aufbauen können; bei mir hat die "Erfahrung" (naja, das "ausprobieren") gezeigt, dass ich mit einer Banane als Basis morgens nen guten Stopfer habe, der mich das Frühstück besser umsetzen lässt. Auch habe ich auf "viele kleine Mahlzeiten" umstellen müssen. Das mit dem "k.o." nach ein wenig Bewegung hat bei mir aber auch noch Wochen nach der OP angehalten. Tja, und als es besser wurde, langte die Chemo hin (andere Baustelle ).
Du scheinst aber insgesamt wohl genug zu essen? Hast Du die Möglichkeit, Dich mit jemandem zu kleineren Spaziergängen zu verabreden? Ich habe einen Hund und war von daher vom ersten Tag zuhause an wieder "Frauchen vom Dienst", mit Klapphocker über die Schulter und im Zeitlupentempo, aber jeden Tag ein paar Schritte mehr.
Sprich aber mal mit Deinem Arzt oder auch mit Deiner Stoma-Therapeutin darüber, vielleicht fehlen Dir auch Mineralien, geht ja halt alles fix durch.
Gruß aus Bremen Lucia
von miro09 » 12.04.2009, 16:40
Hallo Lucia,
den Tipp mit der Banane werde ich mal ausprobieren. Das mit dem Spazierengehen versuche ich, meine Kinder halten mich schon ein bißchen auf Trab.
Ich werde auch Dienstag noch mal zum Artzt gehen um zu sehen, warum ich immer noch abnehme.
Gruß
von Monsti » 12.04.2009, 18:14
Hallo miro,
zunächst auch von mir ein herzliches Willkommen!
Zwar hatte ich keine CU, aber nach der Kolektomie hatte ich ebenfalls massive Probleme mit meinem Gewicht. Bei mir waren dies sicher die Nachwirkungen von zwei großen Darm-OPs innerhalb von fünf Tagen und einer schweren Bauchfellentzündung. Da ich trotz zusätzlich hochkalorischer Trinknahrung einfach nicht zunehmen wollte, wurde mir zwei Monate später ein Port à cath implantiert, über den ich täglich parenteral zusatzernährt wurde, bis ich wieder mein Ausgangsgewicht erreicht hatte. Dies dauerte 10 Monate.
Meine Schlappheit hing u.a. auch mit Elektrolytmangel zusammen. Ich konnte gar nicht soviel trinken, wie es zum Stoma wieder rauskam. Dies hat sich mit der Zeit aber normalisiert.
Wichtig: Jede Speise gut salzen!!!
Liebe Grüße aus Tirol
Angie
von Jovako » 13.04.2009, 01:17
Hallo miro,
natürlich auch von mir Herzlich Willkommen hier im Forum!
Ich denke mal, dass Dein Körper noch ziemlich durcheinander ist nach dieser Darm-OP. Er muss also erst mal registrieren, dass die Verdauung nun umgestellt werden muss. Das passiert auch bei vielen Leuten, bei denen nur Teile des Darmes entfernt wurden, dass sie nach der OP noch abnehmen. Mir sagte mal ein Arzt, er würde mich erst operieren, wenn ich 10 Kg mehr wiege, weil ich nach der OP viel abnehmen würde.
Warte vielleicht noch etwas ab und wenn es nicht wieder hoch geht mit dem Gewicht, dann könnte man mal wie bei Angie die parenterale Ernährung in Erwägung ziehen. Dazu muss man noch nicht einmal im Krankenhaus sein, denn das geht auch zu Hause. Da kenne ich sogar eine Person, zu der jeden abend jemand kam und ihr eine neue Flasche angeschlossen hatte. Aber das können nur Deine Ärzte entscheiden.
Zusätzlich könntest Du es auch noch mit Trinknahrung probieren, da gibt es einige leckere Sachen. Jedoch auch dies solltest Du nur in Absprache mit Deinen Ärzten machen, denn wenn die Notwendigkeit besteht, wird diese Trinknahrung auch von der Krankenkasse bezahlt - ansonsten muss man selbst zahlen.
Nun hoffe ich für Dich, dass es bald besser wird und drücke Dir dazu jedenfalls die Daumen.
Gute Besserung und Alles Gute
wünscht Dir Jens
von Linie 22 » 13.04.2009, 15:21
Hallo miro09,
auf der Skippi Plattform.
Nach beiden OP`s der Stoamanlagen habe ich, bereits schon im KH, zusehends an Gewicht verloren. Habe dann kalorienreiche Kost verabreicht bekommen. Anfangs über Sonde, später als Mahlzeiten.
Tschüüüss. topoffnormalgewichtig, grüßt Linie 22
von crohnstoma » 13.04.2009, 21:36
Hallo Miro09,
da Du sicher ein Ileostoma hast, denke daran mindestens einen Liter mehr/ Tag zu trinken wie Du über das Stoma verlierst. Die Ärzte vergessen meist das zu sagen, denn Du hast durch die Entfernung des Dickdarms das Teil verloren, wo die Flüssigkeit wieder rückresorbiert worden ist.
Ansonsten frage beim Operateur nach, ob nicht, wie Monsti es beschreibt, ein vorübergehender Port mit hochkalorischer Ernährung Sinn macht, und das frühzeitig, bevor die Reserven aufgebraucht sind.
Gute Besserung!
von Siskinanamok » 14.04.2009, 00:19
Hallöchen miro09 und Herzlich Willkommen hier!
zu dem Thema Schlappheit würde ich auch nochmal den HB Wert überprüfen lassen. Ich war auch total schlapp, konnte den ganzen Tag schlafen und war immer noch total erledigt.. ein Einkauf im Supermarkt hatte mich für zwei Tage ins Bett befördert.
Ich musste mehrere Wochen nach den jeweiligen OP's Eisen gespritzt bekommen (HB Wert von 7 da geht auch mit Tabletten nix mehr). Geht eigentlich ganz einfach im regulären Blutbild zu überprüfen.
Ich würde damit auch nicht zu lange warten, auch wenn man meinen sollte das die Ärzte darauf achten müssten.. manchmal muss man die auch erst mit der Nase drauf stoßen.
Lieben Gruß
Siski
von Jovako » 14.04.2009, 01:42
Ähnlich wie Siski wollte ich es auch schreiben, nur muss ich dem von ihr Geschriebenen noch etwas ergänzen. Es sollten im Blutbild nicht nur die HB-Werte, sondern auch schon angesprochen der Eisenwert und auch Vitamin B12 kontrolliert werden. Bei einer Dickdarmentfernung wird meistens auch der terminale Ileum mit entfernt. Das ist der Übergang vom Dünn- in den Dickdarm. Im terminalem Ileum wird das Vitamin B12 aus der Nahrung aufgenommen. Fehlt dieser kann der Körper es nicht mehr aufnehmen. Als Folge sessen bekommt man einen von Siski beschriebenen Eisenmangel, der wiederum zur Blutarmut führt. Man sollte dann nicht nur Eisen spritzen, sondern auch in regelmäßigen Abständen Vitamin B12 (bei mir alle 3 Monate) Leider kommt da nicht gleich jeder Arzt drauf, mir wollte man im Krankenhaus erst Blutkonserven geben wegen der Blutarmut. Das wäre allerdings nur eher eine kosmetische Behandlung gewesen (mehr Farbe im Gesicht) aber gebracht hätte es letztendlich nicht viel. Erst als ich die entsprechende Seite aus meinem CED-Patiententagebuch den Ärzten vorlegte, leiteten die eine andere Therapie ein und siehe da - mein HB-Wert stieg von 6,2 allmählich in 0,2er Schritten. Der Normalwert des HB ist zwar 14-17,5 g/dl aber bei einer CED (chronisch entzündlichen Darmerkrankung) ist ein Wert von 8-10 g/dl üblich, also nicht Besorgnis erregend. Vitamin sollte zwischen 240-900 pg/ml liegen. Die Vitamin B12 Spritze macht einen von jetzt auf gleich richtig stark, das heißt, man könnte Bäume ausreißen, so fühlt man sich. Sie tut überhaupt nicht weh, bei der letzten wartete ich vergebens auf den Pieks bis der Arzt mir sagte, ich könne meine Hose wieder hochziehen. Wichtig: Manche Ärzte sind der Meinung, dass die Vitamin B12 Spritze vom Patienten selbst bezahlt werden muss. Dies ist aber in den meisten Fällen ein Irrtum!
Wie schon in meinem letzten Thread wünsche ich Dir auch diesmal wieder Gute Besserung!!!
Liebe Grüße
Jens
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