von Peggy » 02.01.2008, 17:38
Hallo Ihr Lieben,
bin am 20.11. ins KH wegen eines angeblichen Abzesses, der punktiert werden sollte und kam am 22.12. nach 2 großen Bauch-OP´s, davon eine Not-OP, wieder nachhause.
Folgendes war passiert:
Am Di., d. 20.11. wurde ich stationör im KH aufgenommen, nach etlichen diversen Untersuchungen wie CT, Sono u.a. wurde am 22.11. die Punktion (des angebl. Abzesses vor der Blase) versucht. Dabei wurde festgestellt, daß sich die Ansammlung von der angebl. Flüssigkeit verfestigt hätte u. man mit der Nadel nichts erreichen könnte. Also wurde nach Absprache der Radiologen, Chirurgen und Gynäkologen (der dortige OA machte einen Ultraschall von innen und schloß definitiv aus, daß irgendwas an den Ovarien wäre)eine OP am 27.11. festgesetzt, bei der, lt. Ltd. OA, ein kleiner Schnitt von ca 5-6 cm gemacht würde, um dieses "Etwas" rauszuholen.
Als ich nach der OP wach wurde, hatte ich riesige Schmerzen u. konnte mich kaum bewegen. Als ich meinen Bauch betastete, bemerkte ich einen Verband in der Länge meiner alten Bauchnarbe von ca. 30 cm. Am nächsten Tag zur Visite erzählte mir der Chirurg, daß sie sich durch cm-dicke Verwachsungen kämpfen mußten und zentimeterweise etwas aus mir rausholten, daß sie wie ein Puzzle zusammensetzen mussten. Da die Ärzte nicht erkennen konnten, was es war, liessen sie es noch untersuchen. Es war mein rechter Eierstock mit einem "Riesen-Knödel" dran, den sie da entfernten. Ich wunderte mich noch, daß ich keine Drainage hatte u. sprach eine Ärztin darauf an, daß ich solche Schmerzen hätte u. daß es das erstemal sei, daß ich nach einer solchen OP keine Drainage hätte. Sie sagte nur, diese sei auch nicht immer nötig. Jeden Tag erinnerte ich d. Ärzte an meine Schmerzen, ich konnte kaum laufen, links unten tat alles weh. Der Chirurg fragte mich nur, warum ich nach einer Woche immer noch nicht entlassen worden wäre, ob ich nicht nach hause wolle. Am 6.12. wurde ich trotz Schmerzen entlassen, ohne Sono, ohne irgendwas. Meine Beschwerden wurden als Wundschmerz abgetan.
Ich ging dann mit meinem Entlassungsbrief sofort zu meiner einweisenden Ärztin, die sich gottseidank im Nachbargebäude des KH befindet. Dort durfte ich mich hinlegen, es ging mir echt mies. Sie wunderte sich schon, daß man mich in einem solchen Zustand entlassen hätte u. fragte, ob ein Ultraschall gemacht wurde. Als ich das verneinte, machte sie einen und fiel bald vom Stuhl: In meinem gesamten Bauchraum befand sich ein Riesen-Hämatom, mondsichelförmig, riesig. Sie fragte mich, wer mich operiert hätte u. ließ von der Praxis im KH anrufen. Der Chirurg war nicht aufzufinden, also ließ sie sich mit dem Leiter der Chirurgie, Herrn Prof. Dr., verbinden. Sie teilte mir dann mit, daß ich bitte unverzüglich zu ihm rüber gehen soll auf die chirurg. Ambulanz. Er wolle sich das auch nochmal ansehen. Ich sollte mich auch nicht abwimmeln lassen von wegen, er behandelt nur Privatpatienten, falls ich nicht zu ihm vorgelassen werden würde, sollte ich anrufen, dann käme sie persönlich rüber!
Von der Praxis schob man mich im Rollstuhl auf die chirurg. Ambulanz, da ich nicht mehr laufen konnte. Der Prof. erwartete mich u. machte auch nochmal ein Sono. Ergebnis: sofortige Einweisung auf meine Station und am gleichen Tag noch Not-OP angesagt. Dabei wurde meine Naht nochmal geöffnet und das Hämatom entfernt. Meine Ärztin erzählte mir ein paar Tage später am Telefon, daß der Chirurg, der mich das zweite Mal operierte (war gottseidank ein anderer), zu ihr in die Praxis kam und sagte, daß zwischen 3 und 5 Liter Flüssigkeit in meinem Bauch waren. Es wäre knapp gewesen.
Die anderen Ärzte, die an meiner ersten OP im Nov. beteiligt waren, bekamen einen bösen Anpfiff vom Prof., was sie dann verbal an mir ausließen. Sie waren beleidigt, daß die ganze Aktion über den Chef lief!! Es wäre ja alles gar nicht so schlimm gewesen:haarezuberge:.... Seltsam nur, wenn´s nicht so schlimm war, warum denn die Not-Op?!? Außerdem waren die CRP-Werte auch zu hoch, was aber niemand kümmerte.
Nach dieser Sache wurden alle Untersuchungen wie CT, Sono und Magen-Darm-Passage angeordnet, um evtl. Nachblutungen zu finden. Hatte dann zwar noch mit Krämpfen u. Erbrechen zu kämpfen, das war wohl aber ein Virus, der nach ein paar Tagen vorbei war, sodaß ich am 22.12. endlich nach Hause kam.
Nun erhole ich mich langsam wieder, habe aber leider immer noch Schmerzen im Bauchraum und ich merke, daß die Narben, die sich innerlich neu bilden, ganz hart und verknuppelt sind, sodaß das Sitzen mir einige Probleme bereitet.
Sorry, daß ich soooo lange und soooo ausführlich geschrieben habe, aber das alles hat mich so aufgeregt.
Die KH hat mir mittlerweile ein Formular zugeschickt, daß ich ausfüllen musste. Ob es sich im einen Unfall handelte oder was genau passierte. Mußte auch Zeugen aufführen. Habe denen dann die Geschichte erzählt. Mal gespannt, was geschieht. Vielleicht zahlt die Kasse die zweite OP nicht, weil es ein Versäumnis der Ärzte war.
Schaun mer mal... und DANKE für´s Romane lesen:D
liebe Grüße
Peggy
von Mücke » 02.01.2008, 17:54
Hallo Peggy
Ich glaube manchmal muß man sich mal alles von der Seele reden.Denn wir werden auch oft als Simulanten dagestellt.Unsere Schmerzen können viele nicht nach voll ziehen.
Ich wünsche dir das es dir bald besser geht und alles gute für 2008.
Ich hatte 2007 auch ein schlechtes Jahr.Es kann nur besser werden.
Viele Grüße Mücke
Ilesostoma 2004 nach MC und zahlreichen Fisteln:angry:
von Wiper » 03.01.2008, 14:03
Hallo Peggy,
kein Problem mit der Länge des Beitrags. Was raus muss muss raus, so oder so
.. und bei der Geschichte kann ich es sehr gut verstehen.
Alles Gute
Ralf
Ich glaub das Jahr 2007 war für viele von uns ziemlich besch* - aber zum Glück haben wir alles so halbwegs gut überstanden!
Es kann nur besser werden!
Und wir sind immer für dich da! Haben immer mindestens ein Ohr offen
von Waltraud Mayer » 03.01.2008, 14:26
Peggy dann kann man Dir nur wünschen das jetzt alles in Ordnung ist und Du wieder bald genesen bist.
Dein KHaufenthalt muß ja der Horror gewesen sein, nur gut das Du eine super Hausärztin hast.
LG Waltraud
von Dejavue » 03.01.2008, 14:46
Hallo Peggy,
dein Beitrag berührt mich sehr. Ich musste letzes Jahr im Sommer eine ähnliche Katastrophe
(3 Monate langer KH Aufenthalt)
durchleben und verstehe sehr gut dass du das alles loswerden musstest .
Wünsche Dir alles liebe und Gute fürs neue Jahr
und ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen...
Es kann nur Besser werden !!!
Lass dich nicht unterkriegen
von Peggy » 03.01.2008, 14:58
Ihr Lieben,
ich danke Euch sehr für Euren Zuspruch und die guten Wünsche.
Euch allen auch viel viel Gesundheit und das Allerbeste für 2008.:kiss::)
Das stimmt, das neue Jahr kann für uns alle (hoffentlich) nur noch besser werden.
lg Peggy
von michelinchen » 04.01.2008, 17:12
Hallo Peggy
Als ich Deine Horrorgeschichte eben las,lief es mir kalt über den Rücken . Bei mir war es nichtmal ansatzweise so krass,aber ähnlichkeiten gabs schon. Als ich im März 2007 ins KH kam wegen unklaren Befunden in Sachen Magen/Darm /Unterleib ahnte ich nicht,das ich bald zur Stomaträgerin werden würde. Ähnlich wie bei dir,war es zuerst eine "simple" Entfernung des linken Eileiters,was sich dann durch operative Verletzung des ohnehin schon schwer geschädigten Darmes zur Not-OP mit Stomaanlage inklusive 4 tage ITS und 7 Wochen KH auswuchs. Aber ich staune schon,das du keine Drainage gelegt bekommen hast . Ich hatte nach der Eileiterentfernung eine und die war im nachhinein gesehen meine Lebensretterin,weil ich ne woche lang Stuhlgang in der Drainage hatte und die Ärzte dadurch erstmal bemerkten,das was mit dem Darm sein muß. Aber mittlerweile gehts es mir recht gut,bis auf einige Zipperlein hin und wieder und ich warte nur noch sehnsüchtig auf die Rückverlegung. Ich kann mich meinen lieben Vorrednern äääh Schreibern nur anschließen, es wird schon wieder besser werden,Kopf hoch.
Alles Gute und ein schönes neues Jahr noch.
LG Michaela
von Angie46 » 05.01.2008, 15:31
Liebe Peggy,
auch ich bin sehr betroffen von Deiner Geschichte und ich hoffe sehr dass du dich davon erholen kannst jetzt!
Es ist unglaublich was wir alles durchmachen und dabei sehnt man sich nur nach einer Sache - in Ruhe gelassen zu werden und ganz normal zu leben.
Ich genieße es gerade zu hause zu sein, die Feiertage waren sehr schön, abgesehen von ein Paar Anfälle von Durchfall.
Ich vermute dass ich auch starke Verwachsungen habe.
Ich will gerade eine neues Thread öffnen und von meiner Therapie in Göttingen erzählen.
Liebe Grüße
Angie
von anne14 » 05.01.2008, 16:52
Liebe Peggy,
es ist schlimm das Ärzte oft nicht reagieren wenn man über Schmerzen klagt. Ist meiner Mutter auch schön öfter passiert. Man zweifelt schon an seinem Verstand. Gut das du eine so aufmerksame Hausärztin hast. Ich wünsche dir gute Besserung und das du schnell wieder auf die Beine kommst.
Vlg
Annette
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