von Sternchen1960 » 11.07.2012, 11:17
Hallo, ihr Lieben,
ich brauche mal wieder eueren Rat/Erfahrungen.
Ich habe nach der RV wieder eine Wundheilungsstörung.
Nachden das bei der ersten OP auch so war, und ich da die Wunde nach 4 Wochen wieder zu Hause selber versorgt habe (Und die mittlerweile, nach einem dreiviertel Jahr, auch zu war), versorge ich die neue Wunde auch wieder sebst.
Nun ist die aber etwas anders, und will einfach nicht zuheilen- seit ca. 5 Wochen nehme ich keine merkliche Veränderung mehr wahr.
Die Wunde hat nur einen Durchmesser con ca 0,5 cm, geht aber ca 13 cm schräg in den Bauch rein.
Ich spüle mit mit Ringer-Lsung, dann mit Prontosan (und lasse das auch 15 Minuten einwirken, täglich, ich habe aber auch schon 2-Tages-Rhythmus versucht, damit die Zellen auch ihre Chance zum wandern bekommen. Dann Prontosan-Gel rein- ein Stückchen Mull-Gaze oben ins Loch, dass das nicht zugeht (Silberkolloid (habe ich amAnfang gemacht, weil ich es von der alten Wunde her kenne) rutscht raus, Wunde ging oben zu- daher nur die Gaze)
Aktuell spüle ich nur mit Prontosan und verbinde ohne Gel.
Beim Spülen komme immer gut sichtbare Mengen heller, manchmal auch gelber, Teilchen raus (zu sehen in der Spritze).
Es heißt immer, man soll feucht verbinden, weshalb ich die Mullganze zum Verschließen mit Prontosam anfeuchte. Wenn ich sie rausnehme ist die untere Spitze mit grün-gelbem Sekret voll (das kenne ich von der ersten Wunde, mein Körper wehrt sich ganz normal dagegen einen Fremdkörper reingestopft zu bekommen), von innen kommt allerdings nichts in dieser Farbe, auch Exudat kommt nicht, oder nur wenig, weshalb ich Bedenken habe, dass das nicht feucht genug verbunden sein könnte. Andererseits soll ja der Wundrand nicht dauernd zu nass sein. Hmm.
Statt Prontosan-Gel habe ich schon zweimal Medihoney reingegeben, was in meinen Augen ein verstärktes Lösen der Beläge bewirkt hat, aber keinen wesentlichen Fortschritt.
Wie sind euere Erfahrungen im Umgang mit so einer dünnen, aber tiefen Wunde?
Hat jemand Defibriment vom Arzt machen lassen? Bringt das was? Sol ich dies mal meinem Hausarzt vorschlagen? Im Moment drücke ich mich etwas davor hinzugehen *zugeb*, vesuche noch selbst Wege zu Besserung zu finden.
Ich verbinde die Wunde mit Opsite-Flex-Folie. Aber im Gegensatz zum ersten mal vertrage ich diesmal die Folie deutlich schlechter und die Haut ist ständig gerötet. Auch Cavillion (ich habe noch ein paar Schätzchen aus der Stoma-Zeit) bringt hier nicht viel. Das müsste man evtl. häufiger auftragen- aber für Wundversorgung kann man das ja nicht verschrieben bekommen. Also hilft nur immer wieder andere Hautareale mit der Folie zu bekleben. Oder weiß hier jemand noch einen guten Tipp?
Ich weiß, dass das alles hier bisher nicht so Thema war.Und dass da ein Arzt draufschauen muss ist auch klar. Aber vorab wären mir euere Erfahrungen und Tips lieb und Wert, da ich denke, dass das in etwa ist wie mit dem Stoma: Da solche Sachen sehr speziell sind, ist das Wissen im Praktischen bei Betroffenen meist größer. Und mit Informationen kann man auch besser gezielt nachfragen.
Danke schonmal vorab und liebe Grüße
Helga
von Häslein » 11.07.2012, 13:25
Hallo Helga,
da sich offensichtlich nicht genügend Granulationsgewebe bildet, müsste untersucht werden, ob die Wunde wirklich sauber ist.
Abstrich?
Ich bin der Meinung, dass es in die Hände von erfahrenen Wundtherapeuten gehört. Eine Stomafachkraft ist normalerweise auch sehr gut im Wundmanagement ausgebildet... hast Du noch Kontakt zu Deiner Fachkraft?
Es bestehet immerhin die Gefahr einer Fistulierung.
Was genau für Dich passt, ist aus der Ferne nicht zu bestimmen.
Evt. müsste es nochmals angefrischt werden.
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein erhöhter Proteinanteil in der Nahrung und erhöhter Zinkbedarf durch die Wunde entsteht.
Cavilon kann bei Bedarf ärztlich als Kassenleistung verordnet werden, da es eigentlich aus der Wundbehandlung kommt und nur in die Stomapflege übernommen wurde.
Vielleicht hat jemand noch andere Vorschläge.
LG, Häslein
von charla » 11.07.2012, 15:17
Hallo Sternchen "Helga"!
Ich würde Dir empfehlen, die Pflege bzw. die Kontrolle der Wunde in die Hände eines qualifizierten Pflegedienstes zu legen. Verordnung durch den Haus- oder Facharzt.
Die meisten Pflegedienste haben eine Fachkraft für Wundbehandlung. Ich hatte selbst wegen Abszess und dann OP bei Schließmuskelentfernung einen Pflegedienst und eine solche Fachkraft. Frag doch einmal einen Pflegedienst in Deiner Nähe.
Auch wenn Du Dir die Versorgung zutraust, diese Leute sind speziell ausgebildet und haben einen ganz anderen Blick darauf.
Ich wünsche Dir alles Gute und gute Besserung!
Charla
von Sternchen1960 » 11.07.2012, 15:58
Liebe Carla,
danke für Deine Antwort.
einen solchen Pflegedienst hatte ich beim ersten mal - die haben auch nur das gemacht, was die Wundmanagerin gesagt hat. Und die Wundmanagerinhat im Wesentlichen auch nur die Behandlung der Klinik fortgesetzt un mich bei Abweichungen zum Doc geschickt. Der hat einen Abstrch gemacht- war alles ok- und weitermachen wie bisher angeordnet.
Die haben alle einen langen Atem und machen sich wenig Gedanken.
Letzendlich ist nur die Behandlung aus dem Klinik fortgeführt worden- und die kann ich aus dem ff.
Ich hätte halt gerne gewußt was alles die Heilung effektiv beschleunigen kann.
Wenn ich meinem Arzt Vorschläge mache, geht er bestimmt darauf ein. Auch auf den, das Ganze mal einem Chirurgen zu zeigen, das wird sicher dem Arzt seine erste Wahl sein. Aber wie sind die Erfahrungen der Leute im Forum damit?
Das know how hier ist sehr hoch und die Wunde bei mir soweit nicht akut entzündet oder so. Aber die heilt halt auch nur sehr sehr laaaangsam..........*seufz*
Daher frage ich erst einmal hier nach Erfahrungen.
Liebe grüße
Helga
von Frank38 » 11.07.2012, 16:03
Hallo Sternchen,
ich würde mich nochmals erstmal in der Chirugischen Ambulanz vorstellig werden, in dem KH wo deine OP war. Wie Häslein schon schrieb erstmal einen abstrich machen lassen um heraus zu finden ob die Wunde sauber ist und warum die heilung zum stillstand gekommen ist, auch wenn schon einer gemacht wurde. Es ist immer besser einen Chirug drauf schauen zu lassen, als denn normalen Hausarzt.
wünsche dir gute besserung und das die Wunde sich bald schliesst.
lg Frank
von Sternchen1960 » 11.07.2012, 21:12
Hallo Häslein,
sorry, Deine Antwort ist mir heute Nachmittag erst entgangen.
Du beschreibst genau meine Befürchtungen- Fistel- Dauerloch im Bauch.
Ich wußte nur nicht wirklich, ob ich zu ungeduldig bin, es noch Dinge gegeben hätte, die ich tun kann.
Die Idee mit der Klinik gefällt mir ausgezeichnet - die haben wenigstens Ahnung.
Ich werde nächste Woche mal einen Termin mit meinen Hausarzt machen und das mit ihm besprechen.
Klar kann ich meine Wundversorgung schon - aber bin doch nur Laie. Und komme nun nicht mehr wirklich allein weiter.
Meine Wundmanagerin (und Stomatante aus Anfangszeiten) hat leider bei dem Versorger sehr überstürzt aufgehört. Leider weiß niemand wo sie hingegangen ist. Und die "Neue" bei dem Versorger habe ich nicht sonderlich kompetent wahrgenommen (zumindest beim Stoma und das ist auch die, die behauptet hat, dass die KK Cavillion für Wundversorgung abgelehnt hat- nachdem ich nach 2 Wochen mal nachgefragt habe. Ich denke, die hat das gar nicht beant´ragt gehabt- chließlich bin ich absehbar als Kundin weggefállen wg. RV)
Vielen Dank für Deinen Rat und auch den der anderen, die mir hier geantwortet haben. Ich werde eurem Rat folgen und zum Doc gehen. Aber jetzt kann ich- vor allem Dank Häslein - auch die richtigen Fragen stellen. Merci :-*
Liebe Grüße
Helga
von jettchen » 12.07.2012, 12:03
Hallo,
ich habe wiederholt geschrieben, bei mir hat Calendula Tinktur und Calendula Globuli Wunder gewirkt.
Jettchen
von Sternchen1960 » 13.07.2012, 14:41
Stümmt, Jettchen,
mache ich aber auch auch schon, die Spüllösung damit zu versetzen- funktioniert aber auch nicht wirklich
Dieses Wochenende ist hier großer Umzug von (fast) Schwiegermutter- aber ich hoffe, dass ich nächste Woche dazu komme zum Doc zugehen.
Ist aber lieb von Dir an die Calendula zu erinnern.
:-*
von kiracapper2011 » 23.07.2012, 12:54
dazu kann ich auch etwas schreiben, da mir am 18.06.12 die Blase rausgenommen wurde und ich ein Urostoma bekommen habe und mir ist auch die Wunde aufgeplatzt, nur halt aus einem anderen Grund, jedenfalls wurde ich am 10.07.12 in meine häusliche Umgebung entlassen und liege seitdem nur noch im Bett.
Jeden Tag kommt ein Pflegedienst und verbindet die Wunde (4 cm breit, 8 cm lang und ca. 4 cm tief) mit einer Tamponade die Cutimed Sorbact heißt, dann sterile Kompressen drauf und mit Fixomull stretch zugeklebt und bisher ist der Wundverlauf laut Urologe und Pflegedienst, super.
Vielleicht wäre das ja auch etwas für Dich
ich wünsche Dir jedenfalls gute Besserung
liebe grüße, Rebecca
P.S. gespült wird mit Prontosan
Edit: noch was vergessen
von Bine525 » 02.08.2012, 11:47
Hallo Helga!
Habe grade erst deinen Thread wahrgenommen....
Das Posting von kiracapper kann ich nur bestätigen!
Cutimed Sorbact Gel ist denke ich das Mittel der Wahl!
Wir haben es bei meinem offenen Bauch verwendet und benutzen es jetzt bei der Nahtdeheszens am Stoma auch. Es löst die gelben Fibrinbeläge und saugt Bakterien auf! Das Spülen mit Prontosan solltest Du auch unbedingt weiter machen!
Wenn Du noch fragen hast, können wir ja telefonieren!
Liebe Grüsse und nen dicken Knuddler!
Bine
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