von Playitagainsam » 25.12.2018, 16:51
Hi Silvi,
zunächst einmal auch euch schöne Feiertage, soweit das unter den genannten Umständen möglich ist.
Tut mir sehr leid, dass sich eure Situation noch nicht gebessert hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass euch das sehr belastet. Umso erstaunlicher finde ich es, dass euch die Ärzte damit so alleine lassen. Als ich mit meiner Wundheilungsstörung zu tun hatte und für eine erneute OP zur Defektdeckung noch nicht bereit war, haben mir die behandelnden Chirurgen sofort eine Verordnung zur häuslichen Pflege ausgestellt. Dadurch war sichergestellt, dass die Wunde täglich durch Wundschwestern professionell gereinigt und verbunden wurde. Dabei wurden u. a. antibakterielle Tamponaden in die Wunde eingelegt, die das Wundsekret zumindest zum Teil aufgenommen haben, denn einfach nur von außen abdecken bringt da gar nix.
Anfangs hatte man da noch Hoffnung, dass sich die Wunde evtl. von innen nach außen verschließen würde, aber die Wundhöhle wurde von selbst nicht kleiner. Daher wurde mir auf Betreiben der Chirurgen über die Krankenkasse eine ambulante Vac-Therapie verordnet. Dabei wird ein ebenfalls antibakterieller Schwamm in die Wundhöhle eingelegt, die Wundhöhle wird mit selbstklebender Folie abgedeckt, und über eine externe tragbare Pumpe wird ein Vakuum erzeugt. Das hat zwei Vorteile: 1.) ist die Wunde dadurch komplett verschlossen, so dass keine Keime von außen eindringen können, und 2.) wird das entstehende Wundsekret permanent abgesaugt. Man muss lediglich den Kanister regelmäßig wechseln, der das Sekret aufnimmt, und der Akku der tragbaren Pumpe muss ab und zu aufgeladen werden. Der Vac-Verband selbst wird ungefähr alle 3 Tage gewechselt; das erfolgte in meinem Fall ebenfalls über entsprechend geschulte Wundschwestern bei mir daheim.
Vielleicht kannst du über den/die behandelnden Chirurg(en) die Möglichkeiten für so etwas ausloten. Man muss allerdings dazusagen, dass meine damalige Lage nicht 1:1 vergleichbar ist - bei mir erfolgte die chirurgische Betreuung über eine Uniklinik mit entsprechenden Ressourcen und sehr engagierten Ärzten, die Chemo war abgeschlossen, die Wunde war komplett schmerzfrei, und es bestand keine Verbindung zum Bauchraum. Vor allem letzteres wäre in eurem Fall vermutlich ein Hinderungsgrund für die Vac-Therapie, aber zumindest eine professionelle ambulante Wundbehandlung sollte doch drin sein.
Ich drück euch jedenfalls die Daumen, dass das besser wird - kann ja nicht sein, dass man euch damit anscheinend derart im Stich lässt.
Viele Grüße, Tom
von Peter51 » 25.12.2018, 17:52
Hallo Silvia P,
Nach deinen Andeutungen zur "offenen Wunde"......,wenn ich persönlich so extrem lange von betroffen wäre, die ambulante häusliche Wundversorgung (je nach Notwendigkeit auch täglich) zulassen.
Jegliche VAC Therapie ist ja sicherlich abgeschlossen ? und jetzt sollten Wundmangement deinen Mann versorgen, die haben es in der Regel fachlich drauf.
von Monsti » 25.12.2018, 23:39
Hallo Silvi,
auch Euch ein schönes Rest-Weihnachtsfest!
Während einer Chemotherapie ist die Wundheilung leider massiv gestört. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Außer professionellem Wundmanagement durch einen mobilen Pflegedienst kann ich Euch da leider nichts raten.
Deinem Mann beste Genesung!
Liebe Grüße
Angie
von Silvi P » 26.12.2018, 11:33
Hey Tom danke für dein Statement...ich werde das mal in angriff nehmen und mit der Klinik reden denn er ist in einer Onkologischen Tagesklinik in Behandlung und die haben da bestimmt andere Möglichkeiten als ein Arzt draußen, denn so ist es kein Leben. Versuchen kann man es. Das belastet meinen Mann so stark das er leicht Depressiv wird was man ja auch verstehen kann. lg und noch schöne Restweihnachten.. Silvi
von Trudi » 26.12.2018, 16:23
Hmhmhm
Mein Arzt hätte jetzt gesagt, entweder Wundheilung oder Chemo, beides zusammen geht nicht!
Ich hatte eine Wundheilungsstörung in meiner Bauchnarbe, eklig groß, tief und breit.
Die Chirurgen drängten auf Beginn der Chemo, aber der Onko meinte nur: " Ein Keim in der Wunde bringt sie schneller um, als der Krebs es je könnte!"
Und dass es stinkt spricht dafür, dass da eine Infektion drin steckt!
Ich hatte im September einen tennisballgroßen Abszess am Hintern, der ausgeschält wurde, die Wunde heilt seitdem von innen her zu. Jeden Tag kommt einmal ein Wundexperte, der tamponiert und beguckt das Loch. Es ist jetzt von 7cm x 5cm auf 2cm Tiefe zu. Sie gucken immer, ob es riecht. Das darf es nämlich nicht.
Ich musste es am Anfang immer ausduschen.
Einen Tag vor der Op hatte ich die letzte Chemo, sonst hätte ich die nicht bekommen, weil unter der Chemo nicht operiert worden wäre, weil die Infektionsgefahr zu hoch wäre.
Sprich bitte die Ärzte auf die Möglichkeit einer Chemopause an.
Gute Besserung für deinen Mann
von Silvi P » 27.12.2018, 18:27
Hallo Trudi... Chemo auszusetzen kann er sich nicht erlauben da er noch Metastasen in der Lunge hat. Also bleibt nur noch die option mit den Ärzten zu sprechen zwecks Wundversorgung und oder mit ner Vac Pumpe.. Ich denke auch da ist eine Infektion drin denn der Geruch ist übelst.. Man traut sich nicht einmal nach draussen oder jemanden in die Wohnung zu lassen weil es sehr unangenehm ist. Aber es ist schön das ich hier einige Tipps bekomme die vielleicht hilfreich sein können.. Dafür danke ich allen mal.. lg Silvi
von Monsti » 27.12.2018, 19:47
Hallo Silvi,
wenn es extrem müffelt, hat sich eine Nekrose gebildet, d.h. Gewebe stirbt ab. Dann entsteht dieser entsetzliche Verwesungsgeruch. So etwas hatte ich auch schon zweimal. Ist ekelhaft. Da muss professionelles Wundmanagement ran! Davon haben Ärzte i.d.R. keine Ahnung. Die können Wunden ausräumen und dafür sorgen, dass Sekrete abfließen können. Für die Wundversorgung sind entsprechend ausgebildete Pflegekräfte zuständig.
Eine Unterbrechung der Chemo würde ich nicht empfehlen. Dass Wunden unter der Chemo nicht heilen, stimmt nicht, aber es dauert halt viel länger. Ich hatte nicht nur Chemo, sondern nahm wegen meiner entzündlich-rheumatischen Erkrankung auch noch Cortison und ein Immunsupressivum. Nach einem heftigen Sturz über eine Betontreppe holte ich mir eine ca. 10 cm lange und 3 cm breit klaffende Wunde am Schienbein. Die Wunde wurde genäht. Aufgrund einer Wundheilungsstörung wurden nach einer Woche zwei Knoten wieder entfernt, so dass der Eiter abfließen konnte. Es dauerte zwar insgesamt drei Monate, bis das Teil zu war, aber es ging zu - trotz o.g. Voraussetzungen.
Guten Rutsch nach 2019 und liebe Grüße
Angie
von zwergmutter » 28.12.2018, 18:46
Viel kann ich nicht dazu sagen, doch mein Mann hatte bei der Rückverlegung des Colostoma auch
Wundheilungsprobleme. Ihm wurde das VAC durch den After an die Wunde gelegt, was dann relativ
schnell abheilte.
Mit VAC haben wir schon gute Erfahrungen gemacht als er Sepsis im Fuß hatt, viel Gewebe weggenommen werden mußte und das Tranplantat nicht halten wollte.
Da hatten sie ein VAC angelegt und ich konnte ihn im Rollstuhl nach Hause holen.
Mir wurde das VAC genau erkärt, falls es zu Störung kommen sollte.
Jeden Freitag sind wir zum VAC-Wechsel in die Klinik.
Das ging sehr gut. Ansonsten hätten er in der Klinik bleiben müssen weil es vor Ort keinen Betreuer gab.
Wünsche Euch schnell gute Heilung und Hilfe
von Silvi P » 28.12.2018, 19:35
Ich danke euch für die Antworten..Ich werde das dann mal in Angriff nehmen und mit der Ärztin sprechen...die müssen ja was machen können denn so ist es kein Leben..für uns beide nicht..Danke und lg Silvi
von Silvi P » 29.12.2018, 17:36
Ich hab da noch mal eine Frage wer verordnet denn diese Vac Pumpe und woher bekomme ich die dann.. Über einen Pflegedienst oder im Santätshaus...lg
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