von Rennente » 29.09.2013, 11:41
Hallo in die Runde ,
ich möchte mich kurz einmal vorstellen.
Ich bin 40 Jahre, habe seit 10 Jahren eine , mehr oder weniger, gut verlaufenden CU. Gut nur, weil ich seit diesen 10 Jahren auch durchgängig Cortison nehme. Aza usw. habe ich aufgrund von Schock nicht vertragen.
Vor einem Jahr wurde bei der Spiegelung eine Vorstufe von Krebs festgestellt und da stand für mich fest, daß etwas passieren muß.
Jetzt bin ich vom Kopf her auch so weit das Ganze in Angriff zu nehmen.
Ich hatte am Freitag ein Gespräch mit dem Chefarzt des Darmzentrums der auch die OP am 24.10. durchführen wird. Der hat mir schon etwas Angst gemacht von wegen "Kein Spaziergang" usw. Ich muß dazu sagen : Ich habe auch Typ1 Diabetes, Osteoporose, starkes Übergewicht....
Ist hier vielleicht sogar noch Jemand der zusätzlich auch Typ1 Diabetes hat??
Ich bin sooo froh, daß es dieses Forum gibt. Lese schon länger mit und habe schon viel im Vorfeld gelernt!
Danke
LG
Anja
von doro » 29.09.2013, 11:56
Hallo Rennente,
willkommen im Forum.
Sicher ist die OP die vor Dir liegt kein Spaziergang, aber für CU Erkrankte auch nicht ungewöhnlich.Mir hat man, im Rahmen einer Notoperation, den Dicken genommen.Seitdem habe ich ein komplikationsloses Ileostoma.
Bevor der Krebs sich im Dickdarm festsetzt ist die Lösung der OP eine ordentliche.
Mit Diabetes kann nich nicht dienen, wünsche Die aber alles Gute für die Op.
von Sabine049 » 29.09.2013, 17:37
Hallo Anja alias Renn-ente ,
auch ich kann mit Diabetes nicht aufwarten; auch nur begrenzt mit Colitis.
Allerdings jedweder womöglich offene = invasive Eingriff ist "kein Spaziergang" - ganz zu schweigen bei den Begleiterkrankungen, und einer womöglichen Totalkolektomie (Entfernung des Dickdarmes).
Jedoch wirst Du vor jeglichen Eingriffen über alle etwaigen Eventualitäten, Risiken und Komplikationen, hingewiesen und unterrichtet, letztendlich unterschreibst Du die Einwilligung. Selbst bei einer profanen Coloskopie (Spieg´lung kann es zu ungeahnten Komplikationen/Zwischenfällen kommen), es ist die Aufklärungspflicht eines jeden Chirurgens/Untersuchers, Risiken, Komplikationen etc. im Vorfeld anzusprechen, ausser im Notfall wie bei - siehe - doro!
Wichtig bei Dir ist, dass desweiteren ein ausführliches Gespräch mit dem Narkosearzt (Anästhesisten) bezügl. Deiner Diabetes geführt wird!
Vllt. beruhigt es Dich ein bisschen, mir wurde auch schon sehr oft gesagt, "Das wird kein Spaziergang".
Nach jedem Aufklärungsgespräch präoperativ war ich völlig groggy und bedient, und schaltete im Prinzip nach den ersten zehn Min. gänzlich ab. Aber es muss sein!
Im vergangenen Jahr sprachen die Operateure sogar von einer "Hoch-Risiko-Operation" , und wie Du lesen kannst, bin ich noch da und für meine Verhältnisse wohl auf .
Auch ich drücke Dir ganz fest die Däumchen und - bis zum Einbestellungstermin kannst Du, so oft Du magst hier posten - auch über Deine daraus resultierenden Ängste schreiben.
Liebe Grüße Sabine
... und sei herzlich Willkommen auf der hiesigen "Känguruh"plattform
von Hanna70 » 29.09.2013, 18:07
Hallo Anja,
auch von mir Herzlich Willkommen hier im Forum!
Ich habe keine CU, aber ich hatte Diabetes Typ 2. "Hatte", weil sich nach 4 Jahren mit Colostoma und Kurzdarmsyndrom der Blutzuckerspiegel wieder auf normale Werte eingepegelt hat. Wieso, kann mir niemand wirklich sagen, aber natürlich bin ich froh, dass es so ist.
Falls Du Bedenken wegen der Heilung hast, kann zumindest ich berichten, dass 4 große Bauchschnitte innerhalb von 6 Wochen trotz des Diabetes immer gut verheilt sind. Ein 5 cm langer Platzer nach der letzten OP lag an einer anderen Komplikation, die nichts mit dem Diabetes zu tun hatte.
Im KH werden Deine Werte ja ständig überprüft. Ich denke, deswegen musst Du keine Angst haben.
LG Rosi
von Rennente » 30.09.2013, 15:38
Vielen Dank für Eure Antworten
Ich bin jetzt schon total aufgeregt aber auch gespannt was kommen wird. Mir machen tatsächlich die einfachen Sachen Angst. Das CT z.B.... Wie lange so etwas dauert und wenn mit Kontrastflüssigkeit, ob ich das dann trinken muß oder als Einlauf bekomme.
Das fand ich schon blöd im Vorfeld.
Nach dem Motto : Hier sind die Termine, das und das wird evtl. gemacht und gut.
Und da ich mit Platzangst zu kämpfen habe und auch schon aus einem MRT gesprungen bin ist das CT für mich im Augenblick eine echte Hürde!
Das klingt hier für so Manchen bestimmt total bekloppt und ich habe bestimmt auch andere Sorgen aber das kommt als Erstes mit auf der Liste der Untersuchungen und deswegen....
LG
Anja
von snoopy66 » 30.09.2013, 16:01
Hallo Anja,
Kein Angst
beim CT ist es nicht so wie beim MRT. Das Gerät ist wie ein dicker Ring, keine Röhre.
Du bekommst vor der Untersuchung Kontrastmittel zum trinken( schmeckt na ja )
- für i.v Gabe des Kontrastmittels wird vorher noch eine Nadel gelegt
Die ersten Aufnahmen werden gemacht, dann wird das Kontrastmittel i.v gespritzt und wieder Aufnahmen gemacht.
Das ganze dauert ca. 10 min. und ist nicht schlimm...
Nur Mut, das schaffst du , Platzangst haben viele, dafür muß man sich nicht schämen...
LG snoopy
von Rennente » 01.10.2013, 12:38
Hallo,
wie wurde denn bei Euch operiert?? Man will es ja bei mir erst einmal minimaiinvasiv versuchen. Angeblich soll ich den gleichen Tag schon wieder was trinken dürfen und auch aufstehen muß ich dann schon wieder.
Nennt sich Fast-track-Methode....
Ging es Euch hinterher sehr schlecht?? Und ich lese hier öfters was, daß man einen Zugang über das Rückenmark bekommt.
Wird das automatisch gemacht oder kann man sich das aussuchen??
1000 Fragen.....
Vielen lieben Dank
Anja
von Häslein » 01.10.2013, 14:05
[quote="Rennente"] ... weil ich seit diesen 10 Jahren auch durchgängig Cortison nehme. [/quote]
Hallo Anja,
Du hast permanent über einen Zeitraum von 10 Jahren Cortison erhalten? Das ist Körperverletzung. Der Arzt, der das so verordnet hat, kannte sich mit CED offenbar nicht optimal aus. Eine solche Dauergabe ist nicht zu vertreten. Das hat nichts mit der Azatherapie zu tun.
Nun ist es aber so geschehen.
***
Die genannte Operationsmethode ist sehr gut. Ja, genau, am gleichen Tag gibt es Trinken, meist auch Essen. Wenigstens Joghurt oder Brei. Lange Zeiten, in denen man nichts ißt, sind für den Darm bzw. seine Dünndarmzotten schlecht und das vermeidet man, wo es geht.
Warum sollst Du nicht am Tag der OP aufstehen können? Wenn keine besondere Situation vorliegt, geht das durchaus, zumindest kurz vors Bett stellen, vielleicht dazu kurz in einen Sessel. Das beugt unschönen Komplikationen vor.
Die Patienten werden heute im Durchschnitt immer noch zu wenig und zu spät nach der OP mobilisiert. Das ist schlecht.
Mit dem Zugang übers Rückenmark meinst Du vielleicht eine [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Periduralanästhesie]klickklack[/url]
Damit ist das Aufstehen noch einfacher, man wendet dies auch zur ( zusätzlichen ) Schmerztherapie postop an.
Es ist aber nicht erforderlich, diesen Katheter zu legen...geht auch ohne. Das musst Du mit dem Anästhesisten besprechen.
Noch eine Frage: Warum soll bei Dir explizit noch eine CT gefahren werden? Warum keine MRT?
Eine CT beinhaltet Strahlenbelastung - eine MRT nicht. Aber CT ist billiger und die Geräte sind oft schon lange abgeschrieben, ergo mehr Knete für die Klinik.
Es gibt nur noch sehr wenige Situationen, in welchen eine CT geeigneter als die MRT ist. Aber das sehe ich hier nicht. Ich würde mich keiner unnötigen Strahlung aussetzen, wenn man anders auch zum Ziel kommt, sogar besser.
LG, Häslein
von Rennente » 01.10.2013, 15:21
Hallo Häslein ,
erstmal vielen Dank für Deine Antwort. Das macht wirklich Mut!
Der OP-Doc will ein CT machen, um zu sehen, wie der Darm liegt. Auch wenn es eine Strahlenbelastung ist bin ich froh, daß es nur ein CT ist. Wie gesagt : ich habe panische Platzangst!!
Was ich echt doof finde ist : Am Montag abend abführen, am Dienstag morgen zur Colo. und erst am Donnerstag die OP. So lange nüchtern bleiben. Ok, ist jetzt nicht das Schlimmste, hätte aber auch zeitlich besser gelegt werden können.
Tja, mit dem Cortison ist so eine Sache. Die Nebenwirkung sind schon krass. Habe Zähne verloren, Striae (oder so )und alle anderen Nebenwirkungen auch. Mittlerweile brechen mir einfach so die Sprunggelenke. Das ist schon krass.
Aber nun ist es bald vorbei und ich kann mich endlich wieder um meinen Diabetes kümmern. Diese wahnsinns Insulingaben sind nicht mehr zu verantworten. ( normal ca.60-80 Einheiten, ich bin bei über 200E!!) Nur wegen Cortison. Vor Immunsup. hatte ich immer Schiß wegen dem Schock, den ich schon mal hatte. Außerdem traute sich da kein Doc so richtig ran......
LG
Anja
von Sabrina1 » 02.10.2013, 14:10
Hallo Anja,
kann Dir nicht mit Colitis ulcerosa aber mit Colitis-Crohn und einem Diabetes Typ I dienen.
Bin seit meiner Proktokolektomie und Ileostomaanlage wieder ein glücklicher Mensch der so ziemlich alles machen kann.
Den Dm habe ich jetzt auch wieder gut im Griff.
Bin sicher, Du wirst es nicht bereuen. Den Schmerzkatheter würde ich mir schon legen lassen. Und mach Dein Diabetesmanagement möglichst rasch nach der OP wieder selbst. Ideal ist das allerdings, wenn man eine Pumpe hat.
LG Sabrina
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