von Waltraud Mayer » 18.05.2009, 22:57
Hallo Klaus ruf bei den Herstellern an und laß Dir Austreifbeutel einteilig und zweitelig als kostenlose Muster schicken und such Dir ein Sanitätshaus oder eine Homecarefirma die müssen seit April alle eine Stomatherapeutin beschäftigen und da wird man Dir sicher weiterhelfen können, ruf vielleicht erst mal bei der Krankenkasse Deiner Mutter an und frage mit welchen Sanitätshäusern die Verträge haben und zahlen mußt Du nur 10 Euro pro Monat für sämtliche Stomaartikel. Vielleicht braucht Deine Mutter ja auch eine Übergangspflege, wo Sie auch angelernt wird sich selber zu versorgen, kannst Du auch bei der Krankenkasse erfragen wie es da mit den Kosten aussieht, solltest vielleicht auch Pflegestufe beantragen... Geht Deine Mutter nicht in Reha oder AHB (Anschlußheilbehandlung)??? würde Ihr sicher gut tun und da würde man sich dann auch um das Stoma kümmern...
Ich finds schön das Du Dich so um Deine Mutter kümmerst
LG Waltraud
von foxisd » 22.05.2009, 08:46
Hallo Klaus,
ich finde es erschreckend, wie mit Deiner Mutter umgegangen wird bzw. wie sich die Stomatherapeutin verhält.
Auch meine Mutter hat ein Stoma (Colostoma), benutzt ein einteiliges System, das geklebt wird. Davor hatte sie ein Ileostoma. Hier war die Versorgung viel schwieriger.
Im Moment kann meine Mutter den Beutel auch noch nicht selbst wechseln. Das mach dann ich eben für sie. Schablonen bringen uns im Moment noch nicht viel, da sich das Stoma von der Größe jeden Tag ändert, wenn auch nur ein bischen.
Du mußt Dich auf jeden Fall gut von einer Stomatherapeutin bzw. Sanitätshaus beraten lassen. Sie müssen sich Deine Mama anschauen oder mach Bilder, die Du mitnimmst. Probier alles aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man manchmal nur mit nerven bzw. Hartnäckigkeit weiterkommt.
Bleib dran - ich wünsche Dir und Deiner Mama alles Gute.
Lieben Gruss
Simone
von derklausi » 27.05.2009, 16:49
Hallo mal wieder
Zwischenzeitlich hat sich einiges getan. Das Krankenhaus hat meine Mutter meiner Meinung nach falsch versorgt. Sie brauchte eigentlich eine Konvexe Basisplatte. Der Zuschnitt der Öffnung war immer sehr ungenau.
Die Haut um das Stoma herum hatte sich entzündet. Das Stoma wurde daraufhin (mangels Haftung) immer wieder undicht, meine Mutter hatte durch die Flüssigkeiten in der offenen teils blutenden Wunde starke Schmerzen.
Sie wurde mit einer Entzündung um das Stoma herum entlassen.
Dazu kam die Bauchwunde von der OP deren Saugkompressen sich auch immer wieder mit Flüssigkeiten des Stomas vollsaugten.
Im Krankenhaus waren sie scheinbar nicht in der Lage das Stoma richtig zu versorgen. Platten und Beutel waren Mangelware, wurden teilweise von anderen Stationen zusammengesucht. Platten und Beutel variierten, wie es gerade verfügbar war.
Naja, Zuhause sollte die Sozialstation die Versorgung machen. Diese können es leider auch nur bedingt. Solange alles ok ist geht es. Jedoch mit der Entzündung und den nicht haltenden Platten wussten sie sich keinen Rat mehr.
Unsere vom Krankenhaus als zuständig vorgestellte Stoma-Beraterin hatte ich sowieso gefressen (war sehr unfreundlich, hat sich das Stoma nicht 1x richtig angesehen, nur mal auf den Beutel geschaut, bringt falsche Sachen die sie nicht mal persönlich abgibt, ist nach Entlassung erst mal 1 Woche nicht verfügbar und nennt nur nach mehrmaligem Nachfragen eine Vertretung). Es gab eine ganz nette Vertretung, an die ich mich in meiner Not wandte. Diese sagte mir dann eher aus versehen, für welches Sanitätshaus die andere überhaupt arbeitet.
Ich sollte in der Apotheke diverse sachen (Paste, Spray und Puder) holen. Der Apotheker, den ich im meiner Verzweiflung ständig nervte, sagte, ich solle mich nochmal an die Krankenkasse wenden. Eigentlich dürfte er mich nicht versorgen und wenn er es doch macht würde ich evtl. auf den Kosten sitzen bleiben.
Naja, also habe ich mich an die AOK gewandt. Dort war man sehr bemüht und fand das wie alles lief ebenfalls unter aller ... - Die von der AOK sagte mir dann das die "Beraterin" für ein Sanitätshaus arbeite, das nicht "abgabeberechtigt" sei. Die AOK hätte mit bestimmten Partner Verträge und über diese müssten Produkte bezogen werden. Daraufhin hat die Dame der AOK mir eine zuständige Beraterin gesucht, diese kam gleich am nächsten Tag.
Sie war sehr nett und so wie ich mir eine "Beraterin" eigentlich vorstelle. Sie hat das ganze ordentlich gereinigt und dann gepudert. Dann so ein "Sorb" teil untergelegt, darauf einen Film geklebt. Darauf dann die Basisplatte. Das hält nun und wird nicht undicht.
Sie hat alles weitere was wir brauchen besprochen, ordentlich mit allen Nummern aufgschrieben, damit ich ein Rezept holen kann und direkt portofrei an coloplast schicken kann.
Sie hat uns das ganze vorgeführt und alle Fragen beantwortet.
Ich habe dann für die Sozialstation eine "Anleitung" geschrieben wie das Stoma, solange eine offene blutende wunde herumliegt, zu behandeln ist.
Mittlerweile denke ich in der Lage zu sein es im Notfall selbst meiner Mutter wechseln zu können. - Jedenfalls besser als die im Krankenhaus und die Sozialstation.
Es ist schon echt traurig was im Krankenhaus und mit dieser pseudo-beraterin abging.
Zurückverlegen werden wir es in einem anderen Krankenhaus lassen.
Ich hätte euren Ratschlag, mich an die Krankenkasse zu wenden, früher beherzigen sollen. Ich dachte aber halt die "Beraterin" im Krankenhaus käme von der Krankenkasse, zumal sie auch wissen wollte bei welcher Krankenkasse meine Mutter versichert ist.
Naja, wir haben jetzt eine sehr nette Beraterin und vor allem das richtige "Handwerkszeug". Ich bin echt sehr erleichtert.
von foxisd » 27.05.2009, 19:05
Hallo,
das hört sich nach dem langen hin und her schon mal nicht schlecht an.
Auf jeden Fall kann ich Dir einiges sagen : Du wirst es auf jeden Fall besser machen als die im Krankenhaus oder die Sozialstation !!!!! Denn - ich kenn das aus eigener Erfahrung - Du hast Zeit , aber die anderen arbeiten scheinbar in Akkord und möchten so schnell als möglich fertig werden
Erkundige Dich ! Lies hier im Forum jeden Bericht und die Geschichten - es hilft !!!! Erkundige Dich, wenn Du nicht weißt, was manches zu bedeuten hat - habe ich auch gemacht.
Als Angehöriger ist es schwer, aber nicht unlösbar. :p Die Stomatherapeuten, oder die die sich dafür halten erschrecken manchmal, wenn man mit "Fachfragen" kommt, obwohl Mann bzw. Frau dies gar nicht wissen könnte.
Bleib am Ball - das Kind ist oft die bessere Krankenschwester !!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich über die Apotheke nicht alles bekomme und wenn ich es bekomme ein heiden Geld dafür ausgeben muss. Über eine gute Stomatherapeutin bekommst Du alles leichter - wird auch nach Hause geliefert und ist billiger.
Bei meiner Mama war die Haut oftmals ebenfalls völlig defekt, Blut lief usw. usw. man sah das rohe Fleisch. Wir sind sehr gut damit klar gekommen bzw. benutzten alles OHNE ALKOHOL - denn das brennt wie Feuer (hier habe ich Mama auch schon weinen gesehen). Wir verwendeten Cavillon (Lollis) und anschließend unter die Platte Hautschutzringe (Eakins). Die kann man formen und es ist ein Schutz für das angegriffene Gewebe.
Lieben Gruss auch an deine Mama
Simone
von doro » 27.05.2009, 19:33
Hallo derKlausi,
ja leider ist es,aus unterschiedlichen Gründen,oft ein langer Weg,bis die Stoma Versorgung optimal gefunden wurde.Aber nun schaut es ja endlich gut aus mit Deiner Ma.Es stimmt,wer durch Krankheit geschwächt ( alt muss dabei keiner sein ) niemanden hat,der seine Interessen vertritt, :mad: gibt es häufig chaotische Entscheidungen.Das ist so.
Bleibe weiter am Ball, denn Pflegestationen oder auch Pflegedienste haben zwar eine Pflegedienstleitung ( hoffe die versteht die Stomaversorgung ) aber das ausführende Organ,Angstellte im Pflegedienst, haben oft keine Ahnung davon.Kein Wunder -
von Linie 22 » 27.05.2009, 20:34
Hallo derklausi,
Zwischenzeitlich hat sich einiges getan. Das Krankenhaus hat meine Mutter meiner Meinung nach falsch versorgt.
Sie wurde mit einer Entzündung um das Stoma herum entlassen.
Im Krankenhaus waren sie scheinbar nicht in der Lage das Stoma richtig zu versorgen. Platten und Beutel waren Mangelware, wurden teilweise von anderen Stationen zusammengesucht. Platten und Beutel variierten, wie es gerade verfügbar war.
von MiniBonsai » 27.05.2009, 21:38
Wirklich erschreckend, was bei euch abging!
Und bloß gut, dass du so engagiert bist!
Was ich nicht kapiere ist, wieso das Krankenhaus keine AHB (Anschlußheilbehandlung) eingeleitet hat, denn das steht jedem patienten mit frischem Stoma zu! Und bei Komplikationen erst Recht!
[quote="derklausi"]
{...}
Naja, Zuhause sollte die Sozialstation die Versorgung machen. Diese können es leider auch nur bedingt. Solange alles ok ist geht es. Jedoch mit der Entzündung und den nicht haltenden Platten wussten sie sich keinen Rat mehr.
{...}
Ich habe dann für die Sozialstation eine "Anleitung" geschrieben wie das Stoma, solange eine offene blutende wunde herumliegt, zu behandeln ist.[/quote]
Verkuppel doch mal die Sozialstation und die Stomatherapeutin mit einander
Vielleicht kann sie sogar dann mal ne Fortbildung bei der Sozialstation machen.
Aber auf jeden Fall sollte sie die Schwestern anleiten wie das bei deiner Mutter gehandhabt werden soll in diesem besonderen Fall.
Ich arbeite ja selber in der ambulanten pflege seit fast 12 Jahren und habe schon oft die Versorgung anfänglich mit einer Stomaberaterin gemeinsam gemacht bei Komplikationen... und später haben wir nur noch die Bestellungen über sie abgewickelt, wenn alles in der Versorgung klappte. Oder uns zufällig bei den Patienten getroffen, wenn sie einen hausbesuch machte.
AUf jeden Fall weiter alles Gute für deine Mutter und dir Nerven wie Drahtseile und immer die richtigen Ansprechpartner!
von derklausi » 27.05.2009, 23:20
Hallo,
genau das habe ich auch gemacht, Minibonsai. Die Stoma-Beraterin hat sich auch direkt angeboten mal für die Sozialstation einen Vortrag/Fortbildung zu halten. Ich habe es entsprechend weitergegeben, ich hoffe sie nehmen das wahr
von Jutta B » 28.05.2009, 05:39
Hallo Klaus,
super, dass du nicht locker gelassen hast und die ganzen Wege für deine Mutter gegangen bist ... Leider hat nicht jeder so tolle Angehörige.
Wie schon gesagt wurde, gibt es nicht an jedem KH ausgebildetes Stoma-Fachpersonal, da wird oft eine K'schwester mal schnell im Durchlauf unterrichtet. Ausgebildete Stomaschwestern sind in vielen KH's leider nur noch in Teilzeitjobs.
Viele Pflegedienste/Sozialstationen sogar Krankenhäuser nehmen Hilfe von außen, wie die Beratung durch eine Stomaberaterin oder Mitarbeiter der ILCO oft gerne in Anspruch. Am liebsten ist ihnen, wenn dann noch jemand "Modell" sitzt.
von Waltraud Mayer » 28.05.2009, 10:04
super, dass du nicht locker gelassen hast und die ganzen Wege für deine Mutter gegangen bist ... Leider hat nicht jeder so tolle Angehörige
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe