von Ingeborg » 19.07.2009, 15:43
Hallo, ich bin neu hier in der Runde. Meine Mutter hat seit 3 Wochen einen künstlichen Darmausgang gelegt bekommen. Es ist ein Dünndarmausgang und eine Zurückverlegung kommt für meine Mutter nicht in Frage, da sie die Belastungen der OP nicht überstehen würde.
Also muss ich mich jetzt mit dem Thema STOMA auseinander setzen. Habe auch schon einige Informationen, meist im Internet gefunden.
Nun zu meiner ersten Frage: Wie entsorgt Ihr denn den Stuhlgang? Kommt der ziemlich flüssige und aggresive Stuhlgang beim ausstreifen in einen wasserdichten Beutel?
Oder ist es vielleicht besser ein Gefäß zu nehmen? Will mir jetzt z.B. einen 3Liter Messbecher besorgen und dann die Ausscheidungen in der Toilette zu entsorgen. Meine Mutter ist leider in Ihren Bewegungen zu eingeschränkt um selbst auf die Toilette zu gehen. Aber die Lösung mit dem Messbecher scheint mir nicht optimal zu sein, da man immer eine Hand braucht um den Becher zu halten.
Wisst Ihr vielleicht noch andere Möglichkeiten?
Wäre froh, wenn ich von Euch bald ein paar Tipps erhalten würde, denn meine Mutter kommt am Mittwoch von der Reha nach Hause!
Danke für Eure Mithilfe...Daria
von Linie 22 » 19.07.2009, 17:31
[quote="Ingeborg"] Wie entsorgt Ihr denn den Stuhlgang? Kommt der ziemlich flüssige und aggresive Stuhlgang beim ausstreifen in einen wasserdichten Beutel?
Ich entsorge dünnen Stuhl, in meinem persönlichen Fall beziehe ich mich speziell auf dünnen Stuhlgang hervorgerufen durch Durchfall, per Ausstreifbeutel in der Toilette.
Meine Mutter ist leider in Ihren Bewegungen zu eingeschränkt um selbst auf die Toilette zu gehen. Wisst Ihr vielleicht noch andere Möglichkeiten?
Wie wäre es mit einem 10L oder 5L Eimer?
Eimer unterstellen, Austreifbeutel reinhängen, öffnen, Brühe raus und Austreifbeutel wieder zu. Inhalt des Eimers im WC entsorgen.
Wäre froh, wenn ich von Euch bald ein paar Tipps erhalten würde, denn meine Mutter kommt am Mittwoch von der Reha nach Hause!
Wie handhabt Deine Mutter die Entleerung Stomaversorgung während der Reha? Könnte man ja evtl. übernehmen und zu Hause weiterführen!?
[/quote]
Tschüüüss. ach.ja.und. herzlich.willkommen .im.stoma.forum, grüßt Silke (Linie 22)
von doro » 19.07.2009, 17:48
Hallo Ingeborg,
mir wurde im Krankenhaus mein Beutel in der Bettpfanne entleert.Die Pfanne kann Deine Ma wohl halten? da sind für Dich beide Hände frei Dann wird natürlich im WC entsorgt.Wasserdichten Beutel würde ich absolut nicht empfehlen,denn das ist eine sehr schwabbelige Sache und gibt mit Garantie ein Malheur.Messbech,ist für meine Vorstellung zu hoch und unpraktisch zu händeln.Der Stuhl will und wird aus dem Beutel abfließen,eventuell kann sich Deine Ma auf die Bettkante setzen, dann wie Linie schrieb Eimerchen zwischen die Beine und ab die Post
von hoffnung » 20.07.2009, 07:21
hallo ingeborg.
im KH haben sie es so, wie doro beschrieb gemacht.
bettpfanne aufs bett gestellt, musste ich noch nicht mal festhalten, beutel entleert und wieder veschlossen. den inhalt der bettpfanne dann dann im WC entsorgt.
liebe grüsse
ute
von MiniBonsai » 20.07.2009, 15:00
Hallo und Willkommen
Also ich selber entleere direkt in die Toilette, bin aber ja auch mobil
In der Klinik in den Anfangstagen haben die Schwestern entweder in die "Bettpfanne"/Schieber entleert
oder
in einen Beutel, den sie in einen großen Meßbecher taten, ähnlich wie beim Mülleimer. Dadurch schwabbelt der Beutel selber nicht so sehr und man hat das gut im Griff.
Mit der (einhändigen) Handhabung, das wirst du schnell raus kriegen, wie du das für dich am Besten hinkriegst.
Evtl kann dir auch eine Stomaberaterin zu Hause Tipps geben, wenn sie das genaue Umfeld sieht wo deine Mum lebt.
von Ingeborg » 20.07.2009, 19:40
Hallo, vielen Dank für eure Antworten. Werde es so mal versuchen! Daria
von thomas1967 » 23.07.2009, 23:04
Als ich nach der OP auf der Intensivstation lag, kam eine der Schwestern auf eine wirklich gute Idee!
Ich hatte (und habe) die sogenannten Ileo Tagdrainagen, die am Ende einen Plastikstöpsel haben, an den man bequem einen Urosidbeutel anschließen kann. Der ist zwar primär für Urin gedacht, tut aber auch als Auffangbehälter für dünnen Stuhlgang gute Dienste. Den Beutel kann man dann wenn er voll ist vom Stomabeutel abklemmen und den Inhalt bequem in der Toilette entsorgen.
Das habe ich noch eine Weile zu Hause so gemacht, bis ich dann weniger Ausscheidungen hatte.
MfG
Thomas
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