von grad70 » 30.12.2011, 10:39
Hallo Ihr Beutelträger,
unser Sohn hat seit August 2011 ein Ileostoma. Bisher lief alles prima, aber seit ner Woche hat er Probleme.
Am 23.12. waren wir im KH, weil er unerträgliche Schmerzen hatte und sich auch immer wieder erbrechen musste. Das Stoma förderte auch nix mehr.
Dort stellte man einen "Knick" kurz hinter dem Stoma fest, mit einem Darmrohr hat man viel dünnflüssigen Stuhl ablassen können. Kurzfristig ging es ihm viel besser, bevor sich am Nachmittag das Dilemma fortsetzte, allerdings in abgeschwächter Form.
Heilig Abend war dann genauso...
Seit dem 1. Feiertag geht es besser, erbrechen nur noch bei schlimmen Schmerzattacken, die sich aber bisher in Grenzen hielten.
Ultraschall wurde im KH auch gemacht, dort war alles in Ordnung.
Der Arzt im KH und auch die Bereitschaftsärztin (war eine Internistin mit Spezialisierung auf gastroenterale Erkrankungen), die wir am 23.12. abends noch zum Hausbesuch riefen, meinte beide, dass er sich den derzeit grassierenden MD-Infekt eingefangen hat.
Allgemein geht es ihm wirklich besser, aber die Bauchkrämpfe sind wieder schlimmer geworden. Es schmerz hauptsächlich bei den Darmbewegungen, Erleichterung bringt das Entleeren in den Beutel.
Mitunter schmerzt es aber so sehr, dass er sich erbrechen muss...
Kennt das jemand von euch? Wie eine Blockade hört es sich ja nicht unbedingt an, zumal das Stoma auch gut fördert...
Was können wir gegen die Schmerzen tun? Dass er aufgrund seiner Vorerkrankung (Lymphdrüsenkrebs) länger an Infekten rumlaboriert, ist bestimmt nix ungewöhnliches..
Hättet Ihr noch einen Tipp?
Danke Euch schon mal!
Viele Grüße
Gabi
von Skyfire » 30.12.2011, 12:10
Hallo Gabi,
ich kann dir Ratschläge geben wenn man Koliken hat bei Morbus Crohn, da nehme ich persönlich entweder Duspatal oder Buscopan.
Wie das aber nun bei Lymphdrüsenkrebs ausschaut und man dann diese Medikamente überhaupt nehmen darf, das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich vermute das er Grundsätzlich diese Medikamente einnehmen dürfte, ich bin aber kein Arzt.
Duspatal ist speziell für Darmkoliken, Buscopan im allgemeinen für Koliken/Krämpfe.
Ausserdem würde ich versuchen die Ausscheidungen recht flüssig zu halten momentan. Z.B. mit viel Joghurt essen oder Suppen wie einer Hühner oder Rindfleischsuppe mit wenig Einlage.
Ich habe auch so einen Knick am Darm zusätzlich noch eine Stenose aufgrund des Morbus Crohns. Wenn da z.B. nur ein Maiskörnchen hängen bleibt, glaub mir, ich geh die Wände hoch vor Schmerzen. Sobald dieses eine Maiskörnchen raus ist, dauert es in etwa noch eine Woche bis die Krämpfe weg sind. Ausserdem übergebe ich dann auch.
Hört sich nach einer Passagestörung an, aufgrund des Knicks.
Falls du weitere Fragen hast, immer nur her damit.
Es melden sich sicherlich noch andere zu eurem Problem.
Ich drück die Daumen das es deinem Sohnemann recht zügig wieder besser geht.
von grad70 » 30.12.2011, 12:31
Liebe Claudia,
danke dir ganz sehr für deine Antwort!!!
Der Lymphdrüsenkrebs ist durch die harte Chemo momentan "besiegt", durch die Nebenwirkungen hatte Sohnemann massive Darmentzündungen mit Darm- und Blinddarmdurchbruch, deshalb das Stoma, das im Januar zurückverlegt werden soll.
Buscopan haben uns die beiden Ärzte auch empfohlen, da werde ich, wenn es wieder schlimmer wird, Max etwas geben.
Gerade hat er aufpassen können, wie sich innerhalb von wenigen Sekunden das Stoma gefüllt hat - er fühlte sich sehr befreit hinterher
Danke, dass ihr so nett und hilfsbereit seid! Gelesen hab ich seit meiner Anmeldung hier schon sehr viel!!
Viele Grüße
Gabi
von Mücke » 30.12.2011, 14:14
Hallo Grad70
Wenn es mich erwischt mit einer Darmgrippe,habe ich auch Tage lang Krämpfe und der Beutel füllt sich in Sekunden schnelle.
Ich wärme dann mit dem Kirschkernsäckchen,trinke Tee und nehme auch Buscopan.
Muß mich dann auch übergeben,was ich aber als Erleichterung empfinde.
Gute Besserung an deinen Sohn.
Viele Grüße Mücke
von leila1 » 03.01.2012, 14:28
Hallo, ich bin die Mama von Leila1 und meiner Tochter geht es auch seit einigen Wochen sehr schlecht,denn es geht kaum Stuhlgang in den Beutel rein und sie hat furchtbare Krämpfe,auch mit Erbrechen.
Seit vorgestern liegt sie wieder in der MHH in Hannover,aber die Ärzte wissen nich so richtig was sie machen sollen.
Wenn sie nichts ißt geht es Ihr gut aber wenn sie dann "normal" ißt geht es nach 2 Tagen wieder los. Sie hat auch einen starken Pilzbefall im Magen der wohl auch im Darm sitzt,aber ob die Schmerzen daher kommen kann man nicht sagen.
Die Verenung/Knick sitzt bei Ihr im Dünndarm und läßt die Speisen nicht durchgehen,dann kommt alles oben raus.Einige Ärzte vermuten einen Darmverschluß ander nicht.
Sie ist schon so fertig und selbst die Ärzte wissen nichts.
Kennt jemand vieleicht einen Darmspezialisten???????
Ich wünsche Euch alles Gute für das Neue Jahr.
Gruß
Tina
von kochmax » 03.01.2012, 15:21
Moin,
ich würde da mal das
http://www.vinzenzkrankenhaus.de/darmzentrum.htm
ansprechen und evt. einen Wechsel vornehmen. Die hätten nämlich die Geräte um den Dünndarm zu checken, notfalls mit einer Kamerakapsel.
Grüßle
max
von zwerg » 03.01.2012, 21:24
Hallo Tina
Das ist ja garnicht schön das es Leila noch nicht besser geht und ihr nicht wirklich geholfen werden kann .
Bestell ihr mal ganz liebe Grüße!
Ich hoffe, die Ärzte finden bald eine Lösung für euch und dass möglichst schnell!
von Hanna70 » 03.01.2012, 22:59
Hallo Tina,
wenn die Ärzte so herumrätseln und drucksen, verunsichert das noch zusätzlich. Max hat Dir ja schon einen Link geschickt. Du kannst aber auch zusätzlich einmal googeln unter "Weiße Liste", die ist nach Postleitzahlen geordnet und weist Krankenhäuser mit Kompetenzzentren aus. Außerdem würde ich mich mit der KK in Verbindung setzen, auch wegen einer eventuellen Verlegung.
Ich hoffe, dass Leila bald geholfen werden kann. Gute Besserung und liebe Grüße.
Rosi
von Webkänguru » 04.01.2012, 14:47
Hallo Tina,
das hört sich schon nach einer Engstelle an, verursacht vielleicht durch Verwachsungen, eine Entzündung oder etwas anderes.
Welche Untersuchungen wurden denn bereits durchgeführt, um der Ursache auf den Grund zu gehen? Wurde z.B. ein Röntgen unter Kontrastmittel nach Sellink durchgeführt? Mit solchen Untersuchungen werden Engstellen eindeutig sichtbar.
Ansonsten würde ich euch ebenfalls den Wechsel in ein zertifiziertes Darm(krebs)zentrum empfehlen, Max hat ja schon einen hilfreichen Link gepostet.
Viele Grüße,
euer Christian
von grad70 » 04.01.2012, 19:03
Hallo Ihr Lieben,
Max geht es seit vorgestern besser, er hat auch wieder etwas Appetit und isst.
Es war wahrscheinlich wirklich eine "nur" eine Passagestörung. Erbrochen hat er schon einige Tage nicht mehr, die Krämpfe werden immer weniger. So hoffen wir, dass das ausgestanden ist. Nächste Woche haben wir einen Termin zwecks Darm-Rückverlegung...
Liebe Tina,
das hört sich ja gar nicht gut an, was du da schreibst. Da ist man ja als Mama total verunsichert, wenn selbst die Ärzte nicht genau wissen, was sie machen sollen.
Ich wünsch euch alles erdenklich Gute!!!
Alles Liebe für euch!
Viele Grüße
Gabi
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