von yakari7 » 04.09.2010, 20:44
Hallo. Ich bin neu hier und hoffe endlich auf Hilfe nach vergeblicher Suche im Netz.
Meine Mutter (60) hat vor 4 Wochen ein Dünndarmstoma bekommen. Sie hat ein großes Sarkom im Bauch. Dickdarm und Mastdarm haben somit keine Funktion mehr. Die Prognosen sind schlecht und Chemo fängt am Donnerstag an.
Nun meine Frage: Bei der Stoma-Öffnung hängt ca. 6 cm Gewebe/Darm raus. Ist das normal?
Damals nach der OP war das Stoma auch verstopft und mußte gespült werden. Eine erneute OP, so der Arzt (der nicht besonders kompetent wirkt, würde Mama nicht überleben).
Von Anfang an, hing der Darm aus der Stoma-Öffnung und Mama wird immer schwächer. Meiner Meinung nach, nicht allein von dem Tumor. Mama möchte jetzt nicht einen neuen Arzt aufsuchen, was ich für falsch halte (hat jetzt auch noch Ihren liebenswürdigen Dickkopf). Was für Komplikationen können denn da jetzt auftreten?
Ich würde mich sehr über Eure Meinung freuen, da ich sehr verzweifelt bin. Habe den Boden unter den Füßen verloren, weil ich Mama doch so sehr liebe. Lieben Gruß.
von doro » 04.09.2010, 22:16
Hallo,
Was bei Deiner Mutter aus dem Bauch hängt, ist das Stoma. 6 cm ist zwar sehr prominent aber für die Versorgung
Die Schwäche ist wahrscheinlich das Resultat der Krankheit als solches.Zu Erer Berhun lasst die Stoma Schwester des Krankenhauses das Stoma begutachten.Vorausgesetzt es gibt sie dort.
Schau einmal hier http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=1804&highlight=Stoma%20Bilder& doer siehst Du die B
von Rosinante » 04.09.2010, 22:36
[quote="yakari7"]Hallo. Ich bin neu hier [/quote]
Herzlich willkommen |
von yakari7 » 04.09.2010, 22:49
Danke, für die schnellen Antworten. Ich hatte mich halt als Laie nur so gewundert. Es hängt einfach nur schlaff Gewebe aus der Bauchöffnung (wie gesagt, ca 6 cm). Nicht so wie auf den Fotos (bei Antwort 1). Einfach Gewebe wie (Entschuldigung) wie bei einer ausgedrückten Kochwurst. Es sieht alles irgendwie total unprofessionell aus. Die Schablone für das Stoma (Stomabeutel mit Stomapaste wird alle 3 Tage erneuert) muß auch immer extra groß ausgeschnitten werden, da es sonst nicht über das lang heraushängende Gewebe passt. Lieben Gruß aus Bremen.
von Rosinante » 04.09.2010, 23:17
[quote="yakari7"]. Die Schablone für das Stoma (Stomabeutel mit Stomapaste wird alle 3 Tage erneuert) muß auch immer extra groß ausgeschnitten werden, da es sonst nicht über das lang heraushängende Gewebe passt. [/quote]
Das vorgestanzte Loch bei der Basisplatte (das Ding, das auf die Haut geklebt wird) ist immer viel kleiner als es der allerdünnst Dünndarm auch nur sein könnte (selbst bei einem Neugeborenen) da diese Versorgungen auch für die Versorgung von Fisteln etc verwendet werden kann.
Wenn deine Mutter die Versorgung nur alle drei Tage wechseln muss ist das bei einem neuen Ileostoma nicht "unprofessionell angelegt" sondern "toll gemacht". Ich komme bei meinem eineinhalb Zentimeter Stummelchen auch nach 11 Jahren und daher mit einiger Übung bei allen Tricks selten auf mehr als 2 Tage Tragezeit.
von doro » 05.09.2010, 08:18
das merke ich mir Super Beschreibung. Aber wie bereits gesagt,6 cm, ist eine tolle Anlage und sicherlich wenn der Bauch mit macht, gut zu versorgen.(Entschuldigung) wie bei einer ausgedrückten Kochwurst.
von temperence » 05.09.2010, 10:19
Hallo yakari,
auch von mir ein "Willkommen"; ich schließe mich den meinen erfahrenen Vorrednern uneingeschränkt an, das klingt alles sehr normal, mein "Bommel" hatte in den ersten Wochen nach der OP satte 48mm Durchmesser und stand auch ziemlich vor, inzwischen bin ich bei 25mm, und in dem von Doro verlinkten fred hab ich mich auch verewigt, das wird bei Deine Mom auch werden.
Die Schwäche kenn ich auch nur zu gut, ist auch normal. Im Körper geht durch die mächtige OP ne Wahnsinnsumstellung um, z. B. die Verwertung der Nahrung muss der Körper neu lernen. Außerdem treibt da ja auch ein Tumor noch sein Unheil, wie Du schreibst - das macht auch müde und schwach. Aber, die Ärzte passen gerade auch in der Chemo sehr gut auf, da muss Deine Mutter jede Woche genau erzählen, wie es ihr ergangen ist, da ist sie in den besten Händen.
Hey, in welcher Klinik/bei welchem Doc in Bremen seid ihr? Bin auch aus HB.
Gruß Lucia
PS: die "Kochwurst" find ich auch sehr treffend Erinnert mich an Grünkohl, legger!
von yakari7 » 05.09.2010, 11:03
Ja, aber irgendwie beruhigt mich das nicht. Die Stomabilder sehen alle ganz anders aus. Von einem Bommel kann man bei meiner Mama überhaupt nicht sprechen. Der Darm hängt total platt und zerfranst aus dem Bauch.
Dazu kommt ja noch, dass sie zu schwach ist und einen neuen Arzt nicht konsultieren will. Aber das Kämpfen hat sie nicht aufgegeben. Jammern kommt bei Ihr auch nicht in Frage. Ich bin megastolz auf meine tapfere Mama. Noch einmal Danke für Eure Antworten.
von Webkänguru » 05.09.2010, 18:39
Hallo yakari,
es kann unterschiedliche Gründe geben, warum das Stoma deiner Mutter vielleicht nicht ganz so aussieht wie das auf unseren Fotos. Aber soweit ich deine Beiträge verstanden habe sieht die "ausgedrückte Kochwurst" schonmal so rot und durchblutet aus wie die Bommel auf unseren Abbildungen. Falls nicht, ist da doch noch was anderes.
Aber wie schon geschrieben, wenn Platte und Beutel nur alle zwei Tage gewechselt werden und in der Zwischenzeit alles hält, dann ist das schonmal sehr gut.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von yakari7 » 06.09.2010, 11:20
War heute wieder bei Mama. Der Dünndarm guckt jetzt noch mehr aus der Bauchdecke. Bestimmt 9 cm. Die OP-Naht hat sich bestimmt auf 5 cm (in der Gegend vom Stoma) entzündet, zeigt sich eitrig. Zudem hat Mama einen großflächigen Ausschlag am ganzen Körper. Sie will aber nicht ins Krankenhaus. Den Hausarzt habe ich für heute Nachmittag bestellt. Man kann das irgendwie alles gar nicht mehr verarbeiten. Soviel, was schief läuft. Wenn ich bei Mama bin, versuche ich stark zu sein (war sie ja auch mein ganzes Leben für mich). Lieben Gruß aus Bremen.
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