von chamene » 22.02.2012, 20:42
Hallo Rosi,
was meinst du mit andere Baustellen?
Ich hab meiner Mama schon mal von der Opiumtinktur erzählt, sie war allerdings nicht so begeistert -aufgrund der besagten Ängste und ich denke auch wegen Unwissenheit.
Wie handhabt man diese Tinktur denn eigentlich? Nimmt man die wie Tropfen ein,oder wie???
Mit den Hautirritationen haben wird die letzten Male schon herumexperimentiert. Aber so richtig geholfen hat auch nix.
Lg Sadia
von Hanna70 » 22.02.2012, 22:51
Hallo Saida,
mit "andere Baustellen" meine ich Krankheiten bzw. Medikamente, die für sich allein auch müde und schlapp machen. Meine Müdigkeit muss nicht zwangsläufig durch die Opium-Tinktur sein. Man sagt auch, der Körper stelle sich nach einer gewissen Zeit darauf ein (ohne jedoch abhängig zu werden!).
Die Opium-Tinktur werden als Tropfen eingenommen. Die Dosierung bestimmt der Arzt. Und da das Rezept nach dem BTM-Gesetz (Betäubungsmittel-Gesetz) ausgegeben wird, ist auch die Kontrolle gegeben, dass nicht mehr als vorgeschrieben eingenommen wird. Ich nehme 3 x 20 Tropfen/Tag. Aber selbst damit muss ich noch ca. 15 x/Tag den Beutel leeren.
Angst muss Deine Mutter nicht haben, aber entscheiden muss sie selbst.
Übrigens musste ich jetzt auch wieder täglich die Platte wechseln. Es gibt nun mal so ne und so ne Tage. Man muss einfach durch!
Liebe Grüße
Rosi
von rammi » 23.02.2012, 10:32
Hallo Sadia,
der Restfarm ist also ca. 4,5 m lang. Das ist ganz ordentlich bis fast normaler Dünndarm und die Verdauung sollte sich wieder auf "sämig" einspielen können(Natürlich nur wenn Du mit Restdarm den förderden Teil meinst und nicht noch "stillgelegte Darmanteile" mit gemeint sind.)
Seit wann genau bekommt sie denn jetzt die neue Chemo? Und wieviele Zyklen hatte sie denn jetzt schon? Wann sind denn die 4 Wochen Pause rum?
Es hört sich für mich so an, dass der Grund der Duchfälle tatsächlich einzig die Chemo ist. Und ist es durchaus üblich, dass der Körper/ der Darm sich irgendwann auf das Medikament einspielt und die massiven Durchfälle aufhören. Leider nicht immer. Hast Du mal selber beim Hersteller des Medikamentes angerufen? Vielleicht ist das Problem mit diesem Chemomedikament/ Zytostatika dort schon bekannt und man weiß eine Lösung die den Ärzten aber noch nicht mitgeteilt wurde.
HG
rammi
von chamene » 26.02.2012, 21:10
Hallo,
Ich habe nun mal erfragt, welche Chemotherapie meine Mutter bekommt.
Sie musste selbst erstmal in den Unterlagen nachsehen, und das Zeug heißt Ardalan 5Fu/Leukoverin.
Soweit ich bisher gegoogelt habe, wird das als Palliative Chemotherapie angesehen und es wird lediglich beschrieben, um welche Zeiträume das Lebensverlängernd ist, was wir nicht wirklich wissen wollen. Allerdings konnte ich nirgends eine Firmennamen finden, der das Medikament vertreibt...
Vielleicht sagt das ja einem von euch was. Das Durchfälle durchaus vorkommen können wird angegeben, aber das ist bei Chemo ja nix neues.
Am Dienstag hat sie die nächste Chemo, der Zyklus beträgt 14-21 Tage. Die wievielte dass jetzt ist, weiß ich nicht genau, Schätze mal die 7.-8.
Lg Sadia
von rammi » 27.02.2012, 16:22
Hallo Sadia,
lasst Euch nicht ganz verrückt machen. Seit der Chemo geht es Ihr doch deutlich besser. Die Chemo wirkt also. Auch wird sie ja auf "Gut Glück" gegeben da der Tumor eher selten ist und es da wohl noch keine Schemes gibt. Manchmal wird so eine Chemo vorsichtshalber gegeben. So zumindest hae ich Deinen Eingangstext verstanden.
Aber. Wer fragt und recherchiert bekommt auch Antworten. Und die sind nicht immer gut. Um Klarheit zu bekommen ob die Chemo jetzt palliativ ist oder nicht müsst Ihr schon den Arzt fragen.
Das Medikament kannst Du nicht finden. Der Name beschreibt 3 Produkte.
Ardalan ist der Name für ein Therapieschema zum Beispiel bei Dickdarmkrebs. Es besagt, welche Medikamente in welcher Dosierung wie oft gegeben werden.
5FU ist das Chemo Präparat. Anbieter ist zum Beispiel Hexal.
Leukovorin ist Folinsäure. Wird zum Beispiel auch bei Mangelerscheinungen eingesetzt.
Ein Versuch über den Anbieter vielleicht ein Mittel gegen den massiven Durchfall zu finden wäre mir ein paar Anrufe und wahrscheinliches Warten (verbinden) am Telefon wert. Vielleicht gab es ja doch schon mehrere gute Tipps von Betroffenen die wir hier noch nicht aufgeführt haben.
In der Zwischenzeit würde ich aber schon die bisherigen Tipps, insbesondere die Opium Tropfen, mit dem Arzt besprechen.
Was macht die Haut? Hält die Platte jetzt besser(Auch bei Durchfall 2-3 Tage)? Nach den 4 Wochen Pause. War die Verdauung wieder Richtung sämig? Schreib doch mal.
HG
rammi
von chamene » 14.03.2012, 10:50
Hallo,
ich wollte mal ein feedback geben, zu den letzten Wochen.
Ihr Zustand hat sich bisher nicht verbessert, der Durchfall ist weiterhin stark und beeinflussend.
Auch die Haut um das Stoma ist mal wieder wund und blutig,so das die Platten natürlich wieder schlecht halten.
Sie hat nun mit ihrer Ärztin gesprochen ( gestern auf heut war wieder Chemo), wegen den Opium-Tropfen und sie scheint das durchaus versuchen zu wollen. Meine Mama hab ich zum Glück dann auch überzeugen können, es wenigstens zu versuchen.
Zusätzlich hat sie jetzt doch mal Laktosefreie Milchprodukte gekauft und probiert nun aus, ob das auch ne Verbesserung bringt.
Ich hab jetzt mal wieder ne neue Frage: Was kann sie noch auf die Haut machen, das diese schnell heilt und die Platten besser und evtl auch länger halten?!
Lg Sadia
von Häslein » 14.03.2012, 12:43
Hallo Sadia,
für mich persönlich sind die Beschreibungen von der Stomaumgebung zu schwammig.
So kann man eher schlecht helfen:
Deine Mutter trägt konvexe Platten und Gürtel! Das kann sehr viel Druck aufbauen, welcher die Hautreaktionen erklären kann.
Am besten würdest Du ein Photo hier einstellen.
Was.sagt denn die Stomatherapeutin? Die sieht das Stoma doch.
Zu den Opiumtropfen: eine Abhänigkeit kann evt. gegeben sein, was aber doch im Hinblick auf die Diagnose und die Beschwerden keine Rolle spielen sollte.
Lebensqualität geht doch eindeutig vor.
Um welche Krebsart handelt es sich denn genau?
Mein Rat: besorgt Euch Eakin cohesive modellierbarer Hautschutz!!!
Das sind Hautschutzringe, die ums Stoma herum aufgebracht werden. Sie "neutralisieren" die aggressiven Darmsektete, die Haut wird weniger wund und heilt schneller ab! Außerdem quellen sie bei Stuhlkontakt auf und dichten so gut ab!
Die Tragedauer der Versorgung wird deutlich verlängert.
LG, Häslein
von chamene » 14.03.2012, 16:00
Hallo,
das ist alles etwas kompliziert...
Meine Mutter hat Darmkrebs, ihr wurden damals ( Sept 10) nur noch wenige Wochen diagnostiziert. Sie hat Metastasen im ganzen Bauchraum und ihr wurde einiges an Darm entnommen, wie oben schon geschrieben, hat sie ca 4m Restdarm. Desweiteren wurde ihr ein Ileostoma gelegt. Sie hat sich dann für eine lebensverlängernde Chemo entschieden, obwohl die Chancen wirklich besch... aussahen.
Die Chemo hat gut angeschlagen, und es ging ihr auch viel besser, bis sie plötzlich wieder Schmerzen hatte und einen enormen Kugelbauch. Sie wurde darauf nochmals operiert, es wurde nochmal Darm entnommen und Verwachsungen wurden weggeschnitten- ein 2.Stoma wurde gelegt, da das erste nicht mehr transportierte!
Das 2. Stomaliegt ziemlich ungünstig knapp unter der rechten Brust, so das sie sich fast unmöglich selbst versorgen kann und mein Stiefpapa diese Afgabe übernimmt.
Dieser blockt jedoch leider ganz vieleHilfestellungen,die man versucht zu geben, unter anderem habe ich mal eine Stomatherapeutin angerufen und einen Termin vereinbart, das sie sich das Ganze mal anschauen sollte- darüber war er nicht erfreut...
Ich kann hier leider kein Foto einstellen, es sei denn, meine Mama lässt mich das nächste Mal, wenn sie CHemo bekommt eins machen...
Ich weiß nur, das das Stoma unterhalb der Hautoberfläche liegt,und sie demenstprechende Platten hat und den genannten Gürtel.
Werde deinen Tip weiter geben...
Hoffe das die Tröpfchen endlich die erhoffte Verbesserung bringen!!!
Lg Sadia
von Webkänguru » 14.03.2012, 19:42
Hallo Sadia, hallo Häslein,
eine konvexe (nach innen gewölbte) Platte und ein Hautschutzring sind evtl. zu viel des Guten und erzeugen dann auch zu viel Druck.
Ich würde mich ebenfalls auf den Durchfall konzentrieren. Und wenn im Moment die Ursache für den Durchfall nicht feststellbar ist, dann ist die Opiumtinktur ein gangbarer Weg. Zusätzlich zur Steuerung über die Ernährung.
Viele Grüße,
euer Christian
von Häslein » 14.03.2012, 19:46
Hallo Christian,
den meisten Druck verursuchen oft die Gürtel; meine Idee galt einer planen Platte, ich halte weiter die Eakin für richtig hier.
Wenn man bei konvex bleiben will, dann Hautschutzplatten, trotzdem ohne Gürtel.
Eine gut abgedichtete Platte hält jedem Durchfall stand.
LG, Häslein
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