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Durchfall nach Chemo – Seite 1

Du hast ein Ileostoma und Fragen dazu? In diesem Forum findet ihr Antworten auf Fragen zum Dünndarm-Stoma (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Ileostoma, Alternativen wie dem ileoanalen Pouch oder Kock-Pouch usw).
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31 Beiträge • Seite 1 von 4 • 1, 2, 3, 4

Durchfall nach Chemo

Beitrag von chamene » 16.02.2012, 20:58

Hallo,
ich habe mal wieder ne Frage...
Ich schreibe hier für meine Mutter, die vor 1,5 Jahren an Darmkrebs erkrankt und operiert wurde.
Sie hat inzwischen 2 Ausgänge, da der erste nicht mehr gefördert hat.
Nun liegt der 2. Ausgang ziemlich ungünstig, so dass sie sich nciht selbst versorgen kann und ihr Mann somit die Wechsel - und Säuberungsaktionen übernimmt.
Ist ja auch sweit alles kein Problem..aber...
nachdem meine Mutter die vorherige Chemotherapie nicht vertragen hat ( Schlapp, Appetitlosigkeit, kein Schwung, nur müde...), wurde ein neues Präparat ausprobiert. Seitdem gehts bergauf, sie bekommt zwar immer noch jeden Abend Infusionen, damit sie genug Flüssigkeit und auhc Nährstoffe bekommt, aber sie ist fit und hat wieder Lust auf Essen und Leben.
Allerdings plagen sie seitdem schreckliche Durchfälle, die niemand in den Griff bekommt...
Und somit steht sie wieder vor dem Problem, sich nicht rauszutrauen, weil sie alle Nas lang den Beutel wechseln muß und der sich auch wieder öfter löst...
Sie nimmt 10x täglich Eindickungskapseln, die nicht helfen, sie hat auch Okubaka probiert, schwarzen Tee...
Hat vielleicht noch jemand einen Tip?
Es ist echt schwierig im Netzh was zu finden, was diese Kombi aus Chemo,Stoma und Durchfall beinhaltet.

Vielen Dank
Sadia

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chamene
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von mucki53 » 16.02.2012, 23:41

Hallo Sadia,
also bei mir dickt den Stuhl ziemlich ein: Kartoffeln, Nudeln, Rotwein (1/2 Glas).
Probiert es mal aus, aber vorsichtig, wenn es zu dick ist, kann es vorkommen, dass die Platte abhebt :aah: .
Hoffe, ich konnte Euch helfen, Grüsse an die Mama und gute Besserung :roseSchenken:
LG
mucki

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mucki53
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von Hanna70 » 17.02.2012, 01:39

Hallo Saida,

aus Deinem Beitrag geht nicht hervor, was für ein Stoma Deine Mutter jetzt hat. Ein Kolostoma fördert anders als ein Ileostoma. Hat sie noch den gesamten Dünndarm? Wie oft muss sie den Beutel leeren? Ist die Chemo jetzt abgeschlossen?

Kannst Du etwas mehr darüber schreiben?

Liebe Grüße
Rosi

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Hanna70
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von chamene » 17.02.2012, 08:32

Hallo,
@mucki: das hat sie alles schon ausprobiert...leider ohne Erfolg

@rosi: Ja,ein paar Infos kann ich geben:

Sie hat ein Ileostoma, vom Darm wurde,soweit ich weiß, ziemlich viel weggenommen, so das die Ärzte ihr auch gesagt haben, das es lange dauern kann, bis der Restdarm die Tätigkeiten des fehlenden übernimmt - daher auch die weiter bestehenden Infusionen. Allerdings hatte sie vor der jetzigen Chemo eher sämigen Stuhl.
Im Moment leert sie etwa alle 2 Stunden den Beutel, vor allem morgens nach dem Frühstück muß sie immer warten, bis der Beutel das erste Mal voll ist, da es wohl sehr viel ist.
Die Chemo ist leider nicht abgeschlossenund ich denke auch nicht das das je der Fall sein wird.
Es wurde damals Krebs im Endstadium diagnostiziert und es heisst, sie wird sie bekommen,solange sie lebt. Allerdings sind die Tumore wohl sehr zurückgegangen und bei den Untersuchungen, auch CT und diese spezielle Art, kleinste Zellen zu finden ( mir fällt der Name grad nicht ein ) haben keine Tumore mehr angezeigt.
Wir wissen nicht, wie das weietr geht, aber im Moment heisst es Chemo bis ??????

Lg Sadia

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chamene
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von rammi » 17.02.2012, 11:05

Hallo Sadia,

ich gehe mal davon aus, dass Deine Mutter Tabletten als Präparat der Chemo bekommt da diese wahrscheinlich auf Dauer fortgeführt werden soll.

Viele Medikamente führen bei unterschiedlichen Patienten zu unterschiedlichen Wirkungen. So gibt es Medikamente, welche bei der Darmpassage dafür sorgen, dass vermehrt Wasser aus der Darmschleimhaut in den Darm gezogen wird. Dadurch steigt natürlich das Volumen der Ausscheidung. Wird chologener oder osmotischer Durchfall genannt.

Helfen kann häufig Quantalan 50. Da aber dieses Medikament auch so ganz allgemein eine Stuhlgang eindickende Wirkung hat(Verstopfung ist zum Beispiel eine absolute Kontraindikation) könnte es aber vielleicht auch dann helfen, wenn die Ursache nicht an dieser Durchfallursache liegt.(Vielleicht kriegt sie ja doch Infusionschemo geade weil Tabletten wegen der schnellen Darmpassage nicht gegeben werden können) Du könntest dies vielleicht mal mit dem Arzt Deiner Mutter besprechen.
Frag doch mal gezielt nach, welche Darmanteile nun tatsächlich entfernt sind. Ohne diese Information sind unsere Schätzungen wann es wie schnell besser wird (Sprich Stuhlgang wird wieder sämig) doch sehr spekulativ.

HG
rammi

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rammi
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von chamene » 17.02.2012, 15:45

@ rammi:Ja, ich könnte mich nochmal schlau machen.
Sie bekommt Chemo als Infusion, sollte zwar eigentlich auf Tabletten umgestellt werden, ist dann aber doch nicht passiert - weiß aber nicht mehr warum.
Das Problem ist auch, das die Chemo quasi auf "gut Glück" gegeben wird, da ihr Tumor und die damit verbundenen Komplikationen nicht unbedingt so häufig sind. Was aber sicher ist, das sie bisher super angeschlagen hat, nur eben jetzt mit der unerwünschten Nebenwirkung Durchfall...
Sie bekommt die Chemo alle 2-3 Wochen. Dieses Mal hat sie ne Pause von fast 4 Wochen, damit der Darm sihc evtl nochmal erholen kann... was ich persönlich nicht glaube

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chamene
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von Häslein » 17.02.2012, 16:03

Hallo zusammen,

wieso muss sie so oft den Beutel wechseln?

Benützt sie geschlossene Beutel? :hmm:

Falls noch nicht geschehen, würde ich auf Ausstreifbeutel umstellen. Dann muss man nur den Beutel leeren und nicht wechseln.

Ich muss auch alle 2 h den Beutel leeren.

Ich habe noch Fragen zur Versorgung:

Welche Beutelgröße wird genutzt? Evt. kann man auf Beutel mit größerem Auffangvolumen umstellen.

Welches System ( Hersteller ) wird getragen? Oft kann man auch noch viel optimieren.

Für die Nacht kann sie entsprechende Nachtdrainagen bzw. Beutel nutzen und so länger schlafen.

Wie ist denn der Stuhl? Wasserähnlich? Leicht breiig?

Wurde bereits Opium - Tinktur gegen die Durchfälle versucht?

Je nach Art des Stomas und des verbliebenen Restdarmes sind es keine Durchfälle, sondern für die Darmlänge normale Stühle.

Deine Mutter wird doch wissen, welche Darmteile entfernt wurden?!
Die Info ist am wichtigsten.
Die Tragedauer der Versorgung kann man mit Sicherheit verbessern.

LG, Häslein

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Häslein
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Beitrag von Hanna70 » 17.02.2012, 17:04

[quote="chamene"],

weil sie alle Nas lang den Beutel wechseln muß und der sich auch wieder öfter löst...

Hallo Saida,

das klingt nach Einteiler der Versorgung. Ich würde es auf jeden Fall mit Zweiteilern versuchen.

Im Übrigen hat mir Häslein schon vieles vorausgenommen. :danke:
Bei mir hat die Einnahme von Tinctura OPII die Leerung des Beutels von ca 30/Tag auf ca. 12/Tag verringert. Weniger wird es nicht.

Hat Deine Mutter Fettstuhl? Bei mir schiebt sich häufig ein Ölfilm unter die Platte und hebt sie ab. Wenn es so sein sollte, dann schreib das noch mal. Ansonsten würden meine Hinweise dazu nur verwirren.

Dass der Restdünndarm die Aufgaben des entfernten Teiles übernimmt, ist meiner Meinung nach auch sehr weit vom Alter der Patienten abhängig. In 4 Jahren hat sich da bei mir nix getan.

Zur Ernährung: Bitte nur Weißmehlprodukte. Ich kaue zwischendurch öfter einfache Kekse und Salzstangen, da habe ich den Eindruck, dass das viel Flüssigkeit aufnimmt.

Liebe Grüße von
Rosi

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Hanna70
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von chamene » 19.02.2012, 16:53

Hallo,

danke schon mal für die vielen Antworten und Nachfragen.
Ich kann nun weitere Infos geben:
die Ärze haben meiner Mutter gesagt, das sie einen Restdarm von 4-5 Meter hat. Sie benutzt Zweiteiler und kommt im Allgemeinen damit gut klar. Im Moment hat sie auch die großen Ausstreifbeutel und für Nachts welche mit Ablauf.
Anfangs ( nach der Legung des 2. Ausgangs) hat sie noch flache Platten benutzt und ist dann auf vertiefte umgestiegen. Sie benutzt auch einen Bauchgürtel.
Wenn die PLatte hält, hält sie 1-2 Tage,mit dem Durchfall läuft allerdings auchmal was unter die Platte und die löst sich dann und die HAut um das Stoma ist gereizt und teils offen...
Ich habe Fragen zu der Opiumtinktur: kann sie dann noch Autofahren? Macht sie nicht süchtig? Wie funktioniert das Zeug? Sie hat nach der 1. OP Opium bekommen und sie hta tierisch Angst vor Abhängigkeit...!!!

Danke mal wieder
Sadia

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chamene
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Durchfall nach Chemo

Beitrag von Hanna70 » 19.02.2012, 17:31

Hallo Sadia,

der Wechsel zu konvexen (gewölbten) Platten und der Gürtel hat bei mir auch besser gehalten als die planen (flachen) Platten. Länger als 2 Tage halten aber auch die nur sehr selten bei mir. Trotz ständiger Unterwanderung ist aber meine Haut wenigstens relativ OK - GsD -, was aber möglicherweise auch an dem bewussten "Ölfilm" liegen kann.

Zu den Hautirritationen wirst Du sicherlich noch Tipps bekommen.

Wegen der Opium-Tinktur hatte ich erst auch Bedenken. Aber in der Dosierung, wie sie für die Stuhlregulierung angezeigt ist, ist keine Abhängigkeit zu befürchten. Und ganz ehrlich, in dem Alter, in dem Deine Mutter ist (ich bin 2 Jahre älter), sollte die dadurch erhaltene Lebensqualität im Vordergrund stehen. Ich musste vorher an die 30 x/Tag den Beutel leeren, jetzt um die 13 bis 15 x/Tag. Das ist für mich schon ein Gewinn an Lebensqualität.

Allerdings macht diese Opium-Tinktur schon etwas müde. Ich habe aber noch ein paar andere Baustellen, die dabei auch mitspielen könnten. Ob Deine Mutter da noch Auto fahren könnte, kann ich also nicht sagen.

Die Opium-Tinktur wäre die letzte Option, wenn wirklich nichts anderes hilft und kann ohnehin nur in Absprache mit dem Hausarzt erfolgen. Denn das Rezept wird streng kontrolliert nach dem BMG ausgegeben.

Liebe Grüße von
Rosi

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