von Marry » 08.07.2015, 12:33
Halloechen Stomatraeger ,
ich heiße Bea und bin neu hier. Ich habe seit April ein Ileostoma.
Vorerkrankung: Colitis Ulcerosa und total Entfernung des Dickdarms. Ich muss bei Durchfall den Beutel bis zu 20 mal leeren.Wer hat tipps und kann mir sagen was ich tun kann das derStuhlgang breiig wird.
Viele Grüße aus Ludwigshafen sendet euch Bea
von Börgi » 08.07.2015, 13:17
Grüß Dich Bea,
herzlich willkommen bei den Beutelträgern und Exkängeruhs!!
Ich hatte bis vor etwa 4Wochen auch noch ein Ileostoma und kenne das mit den Durchfällen. Meistens war es bei mir, wenn ich sehr hastig getrunken habe. So mal schnell einen Kaffeepot runter gekippt und es hat nicht lange gedauert und schon hat es im Beutel geschwappt!! Beim Leeren hat es auch nach Kaffee gerochen. Ich hab mich dann "gezwungen" langsam und in kleinen Schlücken zu trinken aber oft hatte ich richtigen Durst. Auch bestimmte Lebensmittel können Durchfall erzeugen, ich habe dann oft Salzstangen und -brezel gefuttert. Mach ich jetzt nach der RV auch, da ich auch keinen Dickdarm mehr habe.
Du müsstest mal kucken, was Du so isst und ausprobieren. Ein dünner Stuhl ist aber bei einem Ileostoma nichts ungewöhnliches!!
Ich wünsche Dir, das Du das alles bald im Griff hast, es wird sich mit der Zeit einpendeln, da Du Dein Stoma noch nicht so lange hast, das wird schon!!!
Alles Gute wünscht Dir Börgi!!!
von Marry » 08.07.2015, 13:24
Hallo Bördi ,
Danke für die Willkommensgruesse.Ich bin noch bei allem so unsicher. Vor allem weil meine Versorgung so oft nicht haelt. Ich könnte so oft Durchdrehen. Ich traue mich fast nicht aus dem Haus. Ich bewundere jeden der das locker nimmt. Wie macht man das?.
Gruß Bea
von Börgi » 08.07.2015, 14:00
Hi Bea,
auch dieses Problem kenne ich zu genüge.
Ständig gerötete, entzündete und schmerzende Haut unter der Stomaplatte, oftmals tat jede Bewegung weh. Ich war schon froh, wenn meine Versogung eine Tag und vor allem nachts gehalten hat. Manche Nächte bin ich wie ein Sumoringer ins Bett, Badehandtuch zur Sicherheit um den Bauch gewickelt! Oh wie hab ich das gehaßt!
Es gab aber auch gute Tage, aber nachmittags und abends bin ich auch sehr ungerne aus dem Haus gegangen. Immer die Angst im Nacken, die Platte ploppt weg, was sie ja des öfteren
gemacht hat.
Es ist schon nicht leicht, aber was bleibt einem übrig, man muß sich irgendwie mit dem Gegebenen arrangieren und das Beste daraus machen.
Glaub mir , ich weiß wie Du Dich fühlst! Ich hab auch unzählige Tränen vergossen und geflucht und mit meinem Schicksal gehadert. Mein Halt war und ist mein Männe und meine Tochter, ohne die beiden hätte ich das nicht all die Jahre geschafft.
Und dieses Forum, der Austausch mit Leidensgenossen und einfach mal sich verbal ausheulen, hat mir oft mal aus einem Tief rausgeholfen!!!!
Ich wünsche Dir viel Kraft und frag ruhig und schäm Dich nicht für Deine Ängste und Gefühle!!!!
Wir sitzen alle mehr oder weniger im gleichen Boot!!!
Liebe Grüße von Börgi!!!
von Hanna70 » 08.07.2015, 14:50
Hallo Bea,
erst mal Herzlich Willkommen bei uns!
So wirklich breiig wird der Stuhl bei einem Ileostoma wohl kaum werden. Ich hab zwar ein Colostoma, musste am Anfang trotzdem den Beutel bis zu 30 x leeren. Ich nehme inzwischen Tinctura OPII, mit denen ich inzwischen auf ca. 12 Leerungen komme, aber das sollte bei Dir erst die allerletzte Option sein, wenn gar nichts anderes mehr hilft.
Den Tipp mit den Salzstangen hast Du ja nun schon bekommen. Im Prinzip solltest Du alles an trockenem Knabberzeug versuchen, was trocken ist und kein (zumindest möglichst wenig) Fett enthält.
Nur schluckweise trinken empfehle ich auch immer. Falls Du Säfte trinkst, rühre da einen Teelöffel Haferschmelzflocken ein. Das bindet die Säure.
Ansonsten hilft auch Kartoffelbrei bzw. überhaupt Kartoffeln, auch Nudeln.
Ratsam ist auch das Führen eines Ernährungstagebuches, um festzustellen, was Dir wie bekommt. Wenn Du bei einem Nahrungsmittel unsicher bist, dann probiere das immer erst mal in kleinen Mengen.
Viele Lebensmittel wirken sehr individuell bei jedem anders, deshalb gibt es keine grundsätzlichen Regeln. Mit der Zeit wirst Du herausbekommen, was gut oder weniger gut für Dich ist. Geduld ist hier im Forum das am meisten gebrauchte Wort.
Zur Versorgung solltest Du uns noch etwas ausführlicher etwas sagen.
Ist Dein Stoma prominent oder auf Hautniveau?
Welche Versorgung nutzt Du?
Konvexe oder plane Platten?
Einteiler oder Zweiteiler?
Je ausführlicher Du Deine Fragen stellst, desto besser können wir Dir antworten und helfen.
LG Rosi
von Pippa » 08.07.2015, 15:25
Hallo, Bea
auch von mir ein herzliches Willkommen
Ich habe meinen Dickdarm vor 12 Jahren verabschieden müssen, auch wegen CU. Mit der Nahrung kann ich schon ein wenig die Konsistenz beeinflussen. Esse ich zu wenig Kohlehydrate wirds recht flüssig im Beutel und auch die Gefahr, dass das Ganze nicht so hält, wie es soll. Mit der Zeit lernst Du, welche Nahrung sich wie auswirkt. Kartoffeln und Nudeln (wurde schon erwähnt) füllen bei mir und auch Brot, Kuchen , Bananen und alles aus Mehl dickt ein. Meine Erfahrung ist auch, je flüssiger desto häufiger leeren.
An Getränken flutscht alles durch, ausser Wasser und Tee. Trotzdem würde ich nie auf meinen Kaffee verzichten.
Hast Du jemand, der Dich betreut? Stomaschwester oder so?
Ich drück Dir die Daumen - damit Du bald ein wenig gelassener bist
von Börny » 08.07.2015, 16:51
Grüß Dich Bea....
Herzlich Willkommen.....Ich glaube das von uns vielen Betroffenen bei etlichen Mißgeschicken hätten durchdrehen können. April ist noch nicht allzulange her....Hat man Dir im Krankenhaus nicht gesagt was man zur Andickung nehmen soll...? Ich habe direkt Imudium flüßig nehmen müßen....später bin ich dann auf Immudium - Tabletten umgestiegen...die ich inzwischen nur noch bei Bedarf einnehme...
Morgens eine und dann noch abends eine...
Bei Dir muß sich auch noch einiges einstellen...Das Stoma muß Dich Deinem Körper anpassen..
Die Immudium Tabletten kannst du frei in der Apotheke zu 6 oder 10 Tabletten kaufen...Sind ziemlich teuer geworden und auf Dauer nicht Ratsam außer man hat das Geld über ...aber wer hat das schon.
Am einfachsten gehst du zu Deinem Hausarzt und läßt Dir eine 50 er Packung Immudium Lingual verschreiben....mit dem Vermerk Stomapatient..Dann sind sie nämlich wieder verschreibungspflichtig und kosten nur die Zuzahlung von 5 Euro. ( 6er kosten knapp 6,00 Euro und 10er knapp 10,00 Euro...)
Benutzt du Hautschutzringe als Dichtung um den Stoma? Einen 2 Teiler ...d.h. Basisplatte und Beutel extra..?
Das du bei einem Ileoausgang nicht nur 3 x am Tag zum Klo rennen brauchst ist halt nicht so....Auch ich renne mindestens genausoviel zum Pott wie Du....nur der Stuhlgang ist durch das Medikament breiriger....aber halt nicht immer...Das ist eine reine Einstellungssache sprich Ernährung und Immudium...
Wünsche Dir weiterhin alles Gute ....viel Glück....und gute Besserung....und vergess bei Flüßigkeitsverlust gerade bei diesem Wetter nicht das trinken....Du solltest doch schon bis zu 2 ltr. am Tag Wasser trin ken....Nur als tipp...
Gruß aus Hilden sendet Dir Bernhard nach Ludwigshafen....
von Börgi » 08.07.2015, 19:02
Hallo Ihr Lieben,
kleiner Tip von mir:
Da die" Immodium akut" ganz schön ins Geld gehen, bin ich umgestiegen auf "Loperamid akut"!
Ist der gleiche Wirkstoff, wie bei Immodium, kosten aber 10St.nur 2,36Euro!! Sind genauso wirksam!!
LG von Börgi!!!
von Melli » 08.07.2015, 20:51
Herzlich Willkommen, Bea!
Zwei Baustellen. Nummer 1: flüssiger Stuhlgang. Von April bis jetzt bist du definitiv noch in der Aufabu-/Gewöhn- und Lernphase. Fest bekommt man den Stuhl ohne Dickdarm sehr schwer, aber dennoch kann man einiges tun, wenn's zu flüssig ist. Den Tipp mit dem Tagebuch hat dir Rosi ja schon gegeben.
Was trinkst du? Es gibt einige, zu denen ich auch gehöre, bei denen Wasser wieder im Beutel landet.
Nummer 2: Versorgung hält nicht. Dies sollte NICHT sein. Hast du ein problematisches Stoma, also zB sehr tief angelegt oder in einer Hautfalte, oder ist dein Bauch vernarbt? Was genau benutzt du und was passiert? Im Optimalfall sollte man das Stoma nicht oder kaum bemerken, weil man alles damit machen kann und das Ganze im dichten Zustand.
Viele Grüße
Melli
von kochmax » 08.07.2015, 22:52
Moin,
da hast du ja schon einiges an Tipps bekommen.
Jetzt meine 2 Cents
Geduld - Das Wichtigste, es dauert bis du das Stoma beherrscht und es dich nicht
Ernährungstagebuch - Stichwörter reichen
Mucofalk (Flohsamen) ausprobieren
Die Stomagröße messen - nicht so ungefähr, sondern richtig, entweder mit einer Schablone oder einer Schieblehre. Hat die Stomatante eigentlich dabei (Hoffentlich).
Der Ausschnitt muss beim Ileostoma, nach meiner Meinung, ziemlich genau passen, vielleicht 1 mm grösser sein. Da das Stoma sich verändert, langfristig meist verkleinert, muss man das hinundwieder kontrollieren. Wenn auf der Klebefläche Falten oder Narben sind, Hautschutzring probieren.
Grüßle
max
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