von Merlina » 19.02.2014, 14:20
Liebe Leute,
jetzt brauche ich auch mal die Hilfe von Euch alten Stomahasen!
Ich habe mein Ileostoma seit Ende November 2013. Da ich aus meiner CU auch eine backwash-Ileitis hatte, war es wohl etwas schwierig, das Stoma zu basteln. Bislang kam ich aber ganz gut klar und es hat sich inzwischen von zuerst 40 mm auf 30 mal 32 mm (leicht oval) verkleinert.
Mein aktuelles Problem ist, dass sich an einer Stelle zum zweiten Mal ein durchsichtiger Faden aus der Tiefe, oder woher auch immer nach oben bewegt hat und da scheuert und nun auch eine 2x4 mm große (kleine) Wunde verursacht hat. Sie sah heute irgendwie fies aus, tiefer als gestern. Sonst haben sich solche Stellen innerhalb eines Tages unter der Platte (Einteiler von Coloplast) immer verbessert und dann geschlossen. Aber heute....
An derselben Stelle kam schon mal ein Faden (wie Angelschnur) raus und löste sich von allein. Außerdem sind dort unter der kleinen Wunde am Übergang Haut/Stomarand auch sehr feine Tackernadeln erkennbar, von denen eine neulich auch in der Kompresse hängenblieb.
Wenn ich beim Säubern um das Stoma herumfahre, hakt die Kompresse auch immer an kleinen Stoppeln hinter, dort scheinen auch noch Fäden zu enden oder in der Tiefe zu schlummern. Es gibt an diesen Stoppeln auch die eine oder andere leicht empfindliche gerötete Stelle.
Gerade bin ich ziemlich erkältet und möglicherweise hat mein ca. 60maliges Niesen nicht nur die leichte Hernie, sondern auch die Gesamtkonstruktion belastet?
Meine Fragen also:
1. ist das normal? Kommen die Fäden auch noch nach3 Monaten raus, bzw. so von unten hoch? Es sind ja wohl keine, die sich auflösen sollen, dafür sind die zu stabil. Wartet man bei solchen Fäden, bis die rauswachsen, oder müssen die noch gezogen werden?
2. wie kann ich das besser pflegen? Vielleicht ist das jetzt nur schlechter geworden, weil ich die Platte auf den Faden incl. Knoten geklebt hatte...heute hab ich die Platte darunter geschoben. Stimmt es, dass das Plattenmaterial sowas heilt? Ich hab nur Puder da, Adapt Stomapuder von Hollister. Damit war ich nur zurückhaltend, weil es wildes Fleisch fördern soll.
3. die Stomaschleimhaut ist immernoch ziemlich knorkelig und nicht schön glatt und dunkelrosa, sondern macht so einen fleckigen Eindruck mit z.T. leichtem Hang zu gelblich. D.h., mein Eindruck ist, dass die backwash ileitis sich noch nicht wirklich verbessert hat. Hat jemand von Euch damit Erfahrungen, wie man die Heilung unterstützen kann, bzw. habt Ihr auch keine Medikamente dagegen genommen? Erst wenn die Entzündung da raus ist, kann ja der Pouch gebastelt werden.
Meine Stomaschwester ist zu einer Fortbildung, darum kann ich sie gerade nicht draufgucken lassen. Darum wäre ich sehr dankbar, wenn Ihr einen beruhigenden Tip für mich hättet!
Vielen Dank, LG von Merlina
von doro » 19.02.2014, 15:59
Hallo Merlina,
normalerweise,wenn sich die Fäden nicht auflösen, werde sie gezogen.Meine Fäden wurden von meiner Stomaschwester, ex. Krankenschwester, entfernt.Wenn sich dort auch noch Tackernadeln zeigen, bzw. Du ahnst sie nur, finde ich es an der Zeit,im Krankenhaus vor zu sprechen, in dem operiert wurde.Nicht gezogene Fäden hatten wir im Forum schon öfter aber Tackerklammern habe ich noch nicht gelesen.
Kann man eine Fistel ausschließen?
von Hanna70 » 19.02.2014, 16:29
doro hat geschrieben: finde ich es an der Zeit,im Krankenhaus vor zu sprechen, in dem operiert wurde.
von Merlina » 20.02.2014, 23:06
Danke Doro und Rosi, für Eure Antworten, die haben mich ermutigt heute ins Krankenhaus zu gehen um die Wunde prüfen zu lassen. Bin nicht so gut im um-Hilfe-bitten.
Der kleine Assistenzarzt fragte dann erst den Oberarzt A, der schon im OP war und dann noch den größeren Assistenzarzt und der lustigerweise schließlich den Oberarzt B, und alle guckten nacheinander mal drauf. Den Bericht den der größere Assi-Doc dann schrieb, beschreibt eine 2x1mm große Dehiszenz (aufgegangene Naht soll das heißen).
Im Nachhinein ist mir das unangenehm, weil ich wegen so einer kleinen Wunde nicht hingegangen wäre. Tatsächlich ist der Schaden 5x7 mm und 3 mm tief. Natürlich ist das auch nicht viel, aber es wurde immer größer und ich will natürlich rechtzeitig was tun. Außerdem liegt das ja direkt am Stomarand und ich befürchte, dass durch die Tiefe das nicht durch die Platte abgedeckt werden kann und die Soße weiter rumätzt. Der durchsichtige Faden soll selbstauflösend sein und nur so einen harten Eindruck machen, weil er jetzt an der Luft ist...sagt der Oberarzt und hat ihn abgeschnitten, statt ihn zu ziehen. Der Rest ist jetzt noch drin. Zu den Stoppeln der hochkommenden Fäden, durch die auch kleinste Wunden entstehen, fiel ihnen nichts ein.
Ich soll auch nichts drauf machen, nur die Platte sehr eng ausschneiden.
Die Stomatherapeutin hat mir tel. zu Hydrokolloid-Puder geraten, aber der Waschzettel sagt, nur auf intakte Haut zur Absorbtion von Feuchtigkeit.
Alle sind ja sehr nett, aber ich bin verunsichert, auch weil jeder noch wieder einen anderen fragte. Ich hätte ja schon dem kleinen Assi-Doc vertraut, wenn er sich selbst vertraut hätte.
Was empfehlt Ihr, damit das heilt? Reicht die Heilwirkung der Platte, wenn ich das dicht kriege? Es benutzen ja so viele Paste. Darf die auch auf offene Stellen, und hat die auch heilende Fähigkeiten?
Sorry, vielleicht bin ich auch zu kompliziert, oder stelle mich an.... ich hab nur Angst, mir einen Abszeß oder eine Fistel anzuzüchten, oder dass sich die Wunde weiter vergrößert. Ich kann das einfach noch nicht einschätzen, wie leicht das kippen kann, bin ja noch ein "Stomawelpe".
danke für eure Hilfe! Merlina
von Hanna70 » 21.02.2014, 02:33
Hallo Merlina,
nur mal so - Du musst Dich nicht entschuldigen! Ist doch ganz logisch, dass Du beunruhigt bist, erst recht, wenn ein Doc Dich zum nächsten verweist. Ich finde es auch etwas eigenartig, dass sie den Faden nicht gezogen haben.
Vor Jahren eiterte bei mir mal so ein sich angeblich selbst auflösen sollender Faden nach 3 Monaten heraus. Und das war nicht sehr lustig.
Ich würde es jetzt wirklich nur mit der Platte probieren. Deine Stomaschwester wird ja sicher nicht ewig fortgebildet. Und wenn Du Glück hast, war vielleicht gerade das ein Thema der Fortbildung.
Liebe Grüße
Rosi
von Merlina » 22.02.2014, 11:16
Vielen Dank, Rosi! Heute ist die große Stelle etwas kleiner und die kleine etwas größer....dort bort sich der nächste Faden hoch. Dann vertraue ich mal auf die Platte, weniger ist mehr.
Mal sehen, ob der Lerninhalt meiner kompatibel ist. Sonst muss die Vertretung aktiviert werden.
LG, Merlina
von kleine leuchtende Blume » 24.02.2014, 10:11
Hallo Merlina,
Bei mir kam auch nach ein paar Monaten ein
Faden aus dem Stoma zum Vorschein.
Ich habe damals auch hier im Forum danach gefragt
und stelle dir den Link dazu hier rein.
Bis heute habe ich den Faden nicht mehr wieder gesehen.
Ich gehe davon aus, dass er irgendwann einfach mit rausgekommen ist.
Vielleicht hilft es etwas weiter:
https://www.stoma-forum.de/ileostoma/faden-im-stoma-t15212.html?hilit=angelsehne
Kleine leuchtende Blume
von Merlina » 27.02.2014, 00:55
Danke, leuchtende kleine Blume, ........(was für ein schöner Name!)
ich hab Deinen Thread gelesen, waren hilfreiche Infos dabei, allerdings kommen meine Fäden außerhalb des Stomas aus der umgebenden Haut heraus.
Also ein update: Heute war die Vertretung der Stomaschwester da, sie sagte, ich solle versuchen, den Beutel länger drauf zu lassen um die Stellen nicht so zu reizen. Und die Stellen mit Octenisept desinfizieren. Hab darum also nun endlich mal den Zweiteiler draufgeklebt, den ich die ganze Zeit schon testen wollte und unter die Platte auf ihren Rat hin auf die kaputten Stellen ein kleines, dünnes Stückchen von dem knetbaren Hautschutzring, den mir Coloplast geschickt hatte. Tolles Zeug! Mal sehen, wie es sich entwickelt. Immerhin waren die Wunden heute nicht mehr so tief , das hat mich beruhigt!
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Merlina
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