von Wönny » 25.05.2011, 23:47
Hallo liebe Leutz!
So, nu ist wieder so weit.
Uwe liegt abermals im KH.
Natrium viel zu hoch, Kalium viel zu niedrig,
Augetrocknet,
Nieren arbeiten nicht richtig.
Leukos bei 1000!
Heut kam der Prof und meinte, erst mal Elektrolyte in den Griff kriegen und dann gehts weiter.
Fistelgang unmittelbar neben dem Steißdekubitus.
Wahrscheinlich ein Gang zuwischen Dünndarm und Rücken.
Der Dünndarm ist abgeklemmt bis auf wenige cm.
Daher auch der andauernde Elektrolytemangel.
Seid 2/2011 150mg Aza, Cortison 7,5 mg.
Ein Port für künstl Ernährung soll gelegt werden sobald die Leukos wieder iO sind!
Geht das jetzt schon wieder los?
Ich hab echt schiß das er die OP nicht überlebt.
Ist runter von 90 auf 58 Kilo und hat 0 Kraft!
Einen Platzbauch von 5 cm haben wir auch.
Sowohl der Platzbauch als auch der Fistelgang tragen reichlich Sekret aus.
Brauch jetzt eure Aufmunterung
LG@all
Wönny
Worte habe ich dafür nicht so recht, aber ein Bild der Hoffnung/Zukunft.
LG und eine liebevolle Umarmung
von Häslein » 26.05.2011, 02:18
Hallo Wönny!
Zuerst hat es mir richtig weh getan, lesen zu müssen, dass es Deinem Mann wieder schlechter geht. :shock:
Ich hatte gehofft, dass es sich stabilisiert hat.
Aus Deinen Zeilen ist Deine Angst richtig zu spüren.
Akut ist einmal der Kaliummangel, wie Du berichtest. Da Dein Mann im Krankenhaus ist, nehme ich stark an, dass er Kalium substituiert bekommt, per Zentralem Venenkatheter hoffentlich. Damit ist die größte Gefahr schon einmal gebannt. Ein unbehandelter Kaliummangel kann sehr schnell lebensbedrohlich werden. Dies ist Gott sei Dank ja nicht gegeben, da er in der Klinik ist und man es dort gut messen und entsprechend "auffüllen" kann.
Aus dem Kaliummangel resultiert der hohe Natriumwert. Natrium ist ein Antagonist von Kalium, dies gilt auch umgekehrt. Wenn Natrium zu klein, dann meist Kalium zu hoch, was genauso verheerend sein kann...das nur am Rande.
Das Natrium wird sich wieder normalisieren, senken.
Da er auch ausgetrocknet ist, also eine Exikose hat, wird vermutlich auch gleichzeitig wieder Flüssigkeit aufgefüllt, sozusagen ordentlich bewässert...
Damit dürften die Nieren auch wieder besser arbeiten. Ein Volumenmangel führt meist auch zu einem viel zu niedrigen Blutdruck und die Nieren brauchen mindestens einen systolischen Druck von 70 mm Hg, also 70 zu nochwas, um überhaupt ihren Dienst verrichten zu können.
Leukos von 1000: hier wäre eine Umkehrisolation angebracht, sprich er müsste wie ein infektiöser Patient behandelt werden, nur, dass er keine Keime absondert, sondern dass er keine Keime von Anderen erhält. Also ein Einzelzimmer, Mundschutz, Kittel, Handschuhe für Besucher und Personal.
Das Ganze deshalb, weil er mit so wenig Leukos, einer Leukopenie, praktisch keine oder kaum eigene Abwehr mehr hat. Diese Maßnahmen müssten so lange gelten, bis die Leukos wieder angestiegen sind, mindestens auf 3000.
Du hattest geschrieben, dass er Azathiorpin erhält. Dies müsste bei Leukopenie sofort abgesetzt werden, weil es sowieso diese drücken kann und es müsste im Blut bzw. roten Knochenmark nach einer Knochenmarksdepression gefahndet werden, die Aza sehr gerne mal machen kann. Er muss dies nicht haben, es muss aber ausgeschlossen werden.
Wenn das Aza raus ist, muss Cortison höher gestellt werden, nicht sofort, das Aza wirkt bis zu drei Wochen nach der letzten Einnahme, weil es sich eben auf die Zellinformation setzt ( es die Geninformation verändert )
Das Cortison deshalb rauf, weil die Darmerkrankung sonst wieder Auftrieb erhält oder erhalten kann.
Du fragst, ob Fistel bei ausgeschlaltetem Dünndarm möglich ist? OOOh ja, sehr wohl. Die Theorie " kein Stuhl - keine Fisteln " trifft nicht immer zu.
Ich hatte schonmal geschrieben, vor einiger Zeit, dass ich den Eindruck hatte, dass der Darm bzw. die Entzündungsaktivität doch noch hoch ist. Den Eindruck habe ich immer noch... , die Fistel, wenn sie dem Dünndarm entspringt, ist ein sehr deutliches Zeichen, dass dort die Entzündung wütet.
Die beste Fisteltherapie ( außer OP ) ist bei CED, die Entzündung im Darm mit entsprechend gut ausgewählten Medikamenten und der korrekten Dosierung gering zu halten.
Ein Port ist eine gute Sache, zumindest auf kurz- und mittelfristige Sicht und sicher auch angebracht.
Bekommt er Antibiotika ( Metronidazol oder Cibro )
Antikörpertherapie fällt vielleicht wegen evtent. Abzesse weg?
Normalerweise ist die Anlage eines Ports keine sooo große Sache...ich habe nicht genau verstanden, ob die Fistel jetzt operativ behandelt werden soll oder nicht.
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Ich habe das alles aufgeschrieben, um Dich etwas zu beruhigen, auch wenn es nicht so rüber kommt.
Beruhigen soll es Dich, weil ich ganz fest daran glaube, dass Dein Mann sich deutlich besser fühlt, wenn der Flüssigkeits-und Mineralmangel behoben ist und die Nieren wieder arbeiten.
Er fühlt sich vermutlich ganz schlapp und kann ja auch so fast nichts machen.
Ich will mit dem Ganzen hier sagen, dass man schon noch sehr viel machen kann, um den Gesundheitszustand Deines Mannes zu verbessern.
Sollte eine Op anstehen, so hat der Prof doch auch selbst gesagt, dass erst einmal das Kalium und die Flüssigkeit ersetzt werden und dann weiter gesehen wird...er wird dann in einem viel besseren Zustand als jetzt sein.
Du brauchst Dich nicht so ganz arg fürchten, man kann doch noch viel machen...auch wenn er jetzt ganz schwach ist.
Stelle Dir doch einfach mal ein Samenkorn in der Wüste vor...alles öde und trist...kaum Leben sichtbar, dann kommt ein üppiger, wohltuende Regenguss...der Samen geht auf und heraus kommt das Leben, dass er beherbergt...eine stolze, wunderschöne, starke Blume...( ich meine damit die Infusionstherapie, die er jetzt bekommt...)
So ähnlich sehe ich die Situation jetzt bei Euch beiden. Wirst sehen, in ein paar Tagen geht es besser und dann ist er auch besser für eine OP gerüstet, wenn sie sein muss.
Ich drücke Euch beiden ganz fest die Daumen.
Danke fürs
Häslein
von Schiddi » 26.05.2011, 06:12
Hallo Wönny,
Sprüche GB Pics
ach Wönny ich verfolge immer deine Zeilen mir bleibt nur, Dir viel Kraft und Stärke zu schicken und weiterhin die Daumen zu drücken.
Schiddi
von sahnetörtchen » 26.05.2011, 19:15
Hallo Wönny,
auch ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Geduld, Kraft und Zuversicht.
Ihr zwei schafft das gemeinsam, auch wenn es im Momnt nicht so für Dich aussehen mag. Dein Mann ist ja jetzt in guten Händen.
Werde an euch denken und die Daumen drücken.
LG
sahnetörtchen
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