von Mauli » 08.12.2007, 22:13
Hi,
ich habe nach meinen ersten vier Känguru-Wochen noch ein paar postoperative Fragen.
Also falls hier ein Doppelläufer vorbei schaut würde mich interessieren, wo genau dieser seinen stillgelegten Lauf hat? Meiner liegt zum Teil unter dem Dünndarm, was ich aus Gründen der Schwerkraft irgendwie nicht für sooo sinnvoll erachte. Bisher hat es sich aber auch noch nicht als Nachteil rausgestellt.
Dann wollte ich fragen wie sich Verwachsungsschmerzen eigentlich bemerkbar machen? Sind die permanent und/oder lageabhängig? Kann man so kurz nach der OP überhaupt schon Verwachsungen bekommen? Und sind die Risiken bei einer minimal invasiven OP nicht annährend null (wenn es vorher noch keine OP im Bauchraum gab...)?
Und zuletzt wollte ich noch fragen, ob man die Platte eigentlich auch "zu eng" ausschneiden kann? Kann man den Darm-Zipfel (jaja ...noch immer ungetauft) ausversehen abquetschen wenn man die Platte sehr knapp bemessen ausschneidet? Ist das schonmal jemand hier passiert? Ich meine der Dünndarm selbst ist ja recht weich und durchaus form- und quetschbar.
Ansonsten bin ich noch immer sehr glücklich mit meinem Stoma und merke es die meiste Zeit über gar nicht. Letzte Woche habe ich mich ausversehen mit dem Bauch auf mein Bett geschmissen, weil ich das Stoma einfach vergessen hatte. Das war dann kurzzeitig schon ziemlich "Aua" :abgedreht: Aber noch nicht so schlimm wie das was ich heute auf dem Wochenmarkt gesehen habe. Da stand doch bei einem Fleischer heute tatsächlich ein Schild: "NEU! Heute Känguru-Filet". :mad: Wo soll das noch hinführen, wenn die jetzt beginnen uns "abzuschlachten" *grins*? Zum Glück ist an mir nicht viel dran . Aber musste innerlich irgendwie schmunzeln, als ich das gelesen habe.
Liebe Grüße,
Mauli
Im übrigen, darf man eigentlich in diesem Forum offen über die Vor- und Nachteile der einzelnen Versorgungssysteme von Herstellern diskutieren? Oder fällt das unter Werbung? Wenn sich alle beteiligen bleibt eh' bei keinem Hersteller nur gutes dran ^^... Und man kann ja auch auch unauffällige Variablen vergeben wie z.B. D,H und C *lach* Naja, für C unfair.
von Monsti » 08.12.2007, 22:33
Hallo Mauli,
zum Doppellauf kann ich Dir nichts sagen, aber um so mehr zu Verwachungen. I.d.R. machen sich diese ca. 5-7 Monate nach einer OP erstmals bemerkbar. Die Schmerzen dabei sind meist bewegungs-, verdauungs- und wetterabhängig. Bei mir sind sie meistens diffus, krampfartig. Manche Verwachsungen merke ich bei bestimmten Bewegungen.
Selbstverständlich können auch nach minimalinvasiven Eingriffen Verwachsungen entstehen. Wenn sie blöde liegen, können sie auch Beschwerden machen.
Nahezu jeder Mensch, der schon mal einen viszeralen Eingriff hatte, hat auch Verwachsungen, was aber nicht heißt, dass diese auch Probleme machen müssen.
Zum Ausschneiden der Platte: Ja, das Stoma kann man auch abquetschen. Deshalb die Platte bitte immer exakt so zuschneiden, dass sie den Übergang von normaler Bauchhaut zur Darmschleimhaut abdeckt, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Da sich das Stoma während des Verdauungsprozesses bewegt, länger und kürzer, breiter und schmaler wird, schneide ich meine passend zugeschnittene Platte immer noch mit ein paar sonnenstrahlartigen Schnittchen (ca. 1 mm) ein, so dass das Stoma ein wenig Spielraum für's Ausdehnen hat.
Liebe Grüße
Angie
von BlackDog » 08.12.2007, 23:42
[quote="Mauli"]Dann wollte ich fragen wie sich Verwachsungsschmerzen eigentlich bemerkbar machen? Sind die permanent und/oder lageabhängig? Kann man so kurz nach der OP überhaupt schon Verwachsungen bekommen? Und sind die Risiken bei einer minimal invasiven OP nicht annährend null (wenn es vorher noch keine OP im Bauchraum gab...)?[/quote]
Je weniger geschnitten wurde, desto geringer ist das Risiko für Verwachsungen. Jedoch gibt es wohl einige Menschen bei denen schon ein kleiner Schnitt eine recht große Narbe verursachen kann. Andere haben aber auch nach großen Eingriffen keine Probleme. Ich wurde z.B. 1989 "groß" am Bauch operiert und hatte damit 18 Jahre Null Probleme, die knapp 15cm lange Narbe am Bauch war kaum noch sichtbar und drinnen habe ich auch nix gemerkt.
Ein Chirurg hat es mir kürzlich so erläutert, dass mit Einsetzen der Wundheilung die Verwachsungen (Adhäsionen, Verklebungen) beginnen. Etwa drei Monate nach der OP würde sich dieser Zustand jedoch wieder "verbessern" und sich einige dieser Verklebungen/Verwachsungen wieder lösen - Bedingung sei aber auch eine ausreichende Bewegung. Nach etwa sechs Monaten nach dem Eingriff sei dieser Prozess des Lösens abgeschlossen. Dies sei auch der Grund, warum nach einer Bauch OP mit Stomaanlage mindestens sechs Monate mit der Rückverlegung gewartet werden soll (das betrifft endständige Stomata, bei deren Rückverlegung wohl der Bauchraum wieder eröffnet werden muss).
Viele Grüße, BlackDog
von hexe69 » 09.12.2007, 00:54
hallo mauli,also mein stillgelegter teil liegt genau unterm dünni. ist nicht so praktisch wie ich finde,weil da immer alles rein läuft. weiß aber auch nicht ob es da andere möglichkeiten gibt. und die platte nicht zu klein ausschneiden,der dünni wird dann eingeengt. und natürlich auch nicht zu groß,weil dann die soße die haut kaputt macht. lg
von Mauli » 09.12.2007, 10:33
Hi,
danke schonmal für die Antworten. Dann brauche ich mir um Verwachsungsschmerzen ja noch keine Sorgen zu machen. Komischerweise habe ich nun nämlich öfters einen lageabhängigen, krampfartigen Schmerz auf der dem Stoma gegenüberliegenden Seite. Und mir ist die Ursache dafür eher unklar. Zuvor hatte ich solche Schmerzen jedenfalls nicht, oder wenn dann seltener.
Und gut zu wisssen, dass man sein Stoma auch abquetschen kann. Darüber hatte mich bisher noch niemand aufgeklärt. Aber noch ist ja auch nichts passiert.
@hexe69: Genauso sehe ich das ja auch. Also praktischer finde ich es eigentlich wenn der Lauf eher links oder rechts liegt und meinetwegen sogar noch leicht oberhalb. Aber wenn der Lauf unterhalb liegt, glaube ich auch immer, dass ein (sehr kleiner) Teil des Stuhls gleich weiter fließt...
Viele Grüße,
Mauli
von Frau Lachmann » 10.12.2007, 00:45
[quote="Mauli"]Also falls hier ein Doppelläufer vorbei schaut würde mich interessieren, wo genau dieser seinen stillgelegten Lauf hat? Meiner liegt zum Teil unter dem Dünndarm, was ich aus Gründen der Schwerkraft irgendwie nicht für sooo sinnvoll erachte. Bisher hat es sich aber auch noch nicht als Nachteil rausgestellt.[/quote]
Hallo,
habe auch ein doppelläufiges Stoma und der stillgelegte Lauf liegt beimir auch so halb schräg unter dem aktiven Darm.
Vor der OP wurde mir gesagt, daß der stillgelegte Teil ÜBER dem aktiven liegen wird, damit der Stuhlgang nicht in den stillgelegten Teil rutscht, aber es hat nicht so geklappt bei der OP und deswegen ist es bei mir auch so wie bei Dir.
Habe damit aber keine bzw. ganz selten Probleme, d.h. ab und zu bei zu voluminösem Stuhl und zu enger Hose rutscht der Stuhlgang nicht gleich in den Beutel und ganz wenig drückt sich u.U. etwas in den stillgelegten Darm - somit kommt ein wenig Stuhlgang dann auf "normalem Wege" hinten raus. Das war jetzt in über 2 Jahren viell. 2-3 mal der Fall.
LG Lachi
von hexe69 » 10.12.2007, 15:16
hallo lachi,das es an der etwas engen hose liegen kann,da bin ich noch nich drauf gekommen aber macht nix,so lern ich immer dazu. hast du glück das es bei dir selten vor kommt,bei mir ist das ganz oft der fall,wobei es ja eigentlich auch nicht weiter schlimm ist.
lg
von Cordu » 10.12.2007, 20:44
Hi,
ich hatte auch ein doppelläufiges Ileo, auch mit dem stillgelegten Teil unterhalb des aktiven Darmes. Bei mir kam es in 2 Monaten 2 mal vor, dass etwas in den stillgelegten teil rutschte und ich dann auf normalem Wege ein wenig Stuhlgang hatte. Zuerst war ich sehr erschrocken, mir hatte vorher keiner gesagt, dass das sein kann, aber auf mein entsetztes nachfragen hin meinte der Doc nur, dass sei völlig ok und überhaupt kein Problem.
Aber warum legt man es nicht genau andersrum Das würde mich schon mal interessieren!
Viele Grüße,
Cordu
von Frau Lachmann » 10.12.2007, 22:01
[quote="Cordu"]Hi,
Aber warum legt man es nicht genau andersrum Das würde mich schon mal interessieren!
[/quote]
Ich denke (mir wurde es so gesagt), daß es immer so geplant wird, aber dann op-techn. einfach nicht geht.
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