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hallo zusammen – Seite 1

Du hast ein Ileostoma und Fragen dazu? In diesem Forum findet ihr Antworten auf Fragen zum Dünndarm-Stoma (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Ileostoma, Alternativen wie dem ileoanalen Pouch oder Kock-Pouch usw).
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11 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

hallo zusammen

Beitrag von Lovelyn » 18.04.2013, 23:59

Hallo zusammen, ich möchte mich hier auf diesem wege kurz vorstellen ich bin Lovelyn 31 Jahre und nicht betroffen , aber mein Freund ist vor ein paar Tagen Notoperiert worden und liegt nun im KH mit einem Ileostoma!

Um einen kleinen Einblick zu gewähren erzähle ich in kurzform wie es dazu gekommen ist!

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ist im Dickdarm meines Freundes ein unerkannter Abzeß geplatzt der einen Teil des Dickdarms so geschädigt hat , das dieser Teil entfernt werden musste. Um jetzt den Heilungsprozess in Gang zu halten bekam er einen Ileosstoma.

Ich muss dazu sagen , die problematik spitzte sich zu weil er bis Samstag damit gewartet hat ins KH zu fahren, nur durch meine immer wieder nervige art hab ich ihn überredet ins KH mit mir zu fahren, dass war sein Glück denn eine nacht weiter hätte er nicht überlebt. Zu viel Eiter und Kot war bereits im Bauchraum das es sehr kritisch war!

Zurzeit scheint es so das es ihm nichts ausmacht das ich ihn versorge, sprich wasche und ihm helfe seine Beutel zu tragen wenn er mal aufsteht.

Ich habe aber angst das es sich ändert wenn wir wieder zuhause sind. Wie kann ich ihm helfen? Kann ich das überhaupt? Er ist auch erst anfang 30 also auch ein Alter wo man nicht mit rechnet das man einen künstlichen Darmausgang bekommt da auch keine Erkrankung vorher bekannt war!

Wir befinden uns in einer absoluten Ausnahmesituation die viel von uns abverlangt. Ich bin Stark und stehe zu ihm und gebe ihm auch Kraft das wir das alles schaffen !

Ich mach mir sorgen um seine psyche , angst vor depressionen :(

Meine Fragen sind wie kann ich ihm helfen , Kann man nach so einer Erfahrung noch nähe zulassen ??

Ntürlich weiß ich das jeder Mensch individuell betrachtet werden muss und auch sollte, aber vielleicht gibt es ja jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat , also einen Partner hat der ein Ileosstoma hat oder selbst einen hat und in einer Pertnerschaft lebt. Was wünscht man sich vom Partner was erwartet man?


Ich bin euch dankbar für jegliche Anteilnahme und antworten mittlerweile bin ich echt fertig und einfach sehr traurig aber ich beiss die Zähne zusammen dafür liebe ich diesen Mann einfach zu sehr !

Lg Lovelyn

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Lovelyn

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hallo zusammen

Beitrag von Häslein » 19.04.2013, 00:20

Hallo Lovelyn,

schön, dass Du hergefunden hast. :super:


Zunächst stellt sich die Frage, warum ein Abszess im Darm war... das hat eine Ursache und kommt nicht einfach mal so.

Hier gilt es, mögliche Darmerkrankungen auszuschließen.


Das wichtigste war, den Abszess zu behandeln und das wurde nun gemacht.

Die OP ist noch frisch und Dein Mann ist geschwächt. Zuhause und auch schon früher, noch in der Klinik, wird er sich alleine versorgen können... dann brauchst Du ihm den Beutel nicht zu tragen... Eigentlich auch jetzt nicht, oder hat er noch eine Verlängerung angebracht und es läuft über einen Schlauch in einen weiteren Beutel? :ratlos:

Man kann mit Stoma alles machen, was ohne auch geht. Man sieht es auch nicht, wenn man irgendwo auf der Straße ginge oder so.

Ich z. B. kleide mich ganz normal, heute gerade nicht, da ich gestern und auch heute eine kleine Op hatte, aber sonst schon.


Behandele ihn NORMAL, je selbstverständlicher Du damit umgehst, je besser für ihn. Er wird Dir zeigen, wann und wie er Hilfe braucht.

Vermutlich wird man das Stoma wieder zurückverlegen können... und die Zeit bis dahin musst Du ihn nicht in Watte packen, er wird sich erholen und es wird ihm wieder besser gehen.

Er kann dann alles selbst machen, ganz gewiss.

Ihr könnt zusammen auch saunieren, schwimmen, Urlaub machen und ja, auch Eurer Liebe in allen Varianten körperlich Ausdruck verleihen.

Es gibt niedliche Gürtel, die die Versorgung verschwinden lassen.

Erhole Dich mal von dem Schock jetzt... es wird sich alles finden.

LG, Häslein

Edit: Einen Buchstaben vergessen

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Häslein

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hallo zusammen

Beitrag von Melli » 19.04.2013, 00:32

Willkommen Lovelyn! :)

Ich habe mit 28 ein Ileostoma bekommen, allerdings (großer Unterschied!) geplant.

Um jetzt den Heilungsprozess in Gang zu halten bekam er einen Ileosstoma.


Heißt, es wird zurückverlegt, nehme ich an? Das ist doch schon mal ein Ziel. Das Stoma dient der Heilung. Es ist nichts Tolles, aber Notwendiges. Das müsst ihr euch sagen.
Und man kann damit dauerhaft sehr gut leben, auch zeitweise.

Zurzeit scheint es so das es ihm nichts ausmacht das ich ihn versorge, sprich wasche und ihm helfe seine Beutel zu tragen wenn er mal aufsteht.
Ich habe aber angst das es sich ändert wenn wir wieder zuhause sind. Wie kann ich ihm helfen? Kann ich das überhaupt? Er ist auch erst anfang 30 also auch ein Alter wo man nicht mit rechnet das man einen künstlichen Darmausgang bekommt da auch keine Erkrankung vorher bekannt war!


Wenn es ihm besser geht und er nach Hause darf, sollte er im Normalfall alleine wegen des Stomas (also wenn es ihm sonst wieder einigermaßen ok geht) keinerlei Hilfe brauchen.
Wenn er kräftig genug ist und die OP weggesteckt hat, kann er sich wieder alleine waschen etc. Mit "Beutel tragen" meinst du sicherlich die Beutel, die nun nach der OP mit Wundflüssigkeit etc herum hängen. Den Stomabeutel an sich muss niemand tragen, auch von einer Versorgung durch einen anderen raten wir hier alle immer vehement ab (wenn nicht gerade ein physischer Grund vorliegt, der einem die Versorgungsmöglichkeit nimmt). Der Grund ist einfach erklärt: selber versorgen = Selbstakzeptanz. Sobald man versorgt werden muss, Hilfe braucht, fühlt man sich schnell nutz- und wertlos, wird schneller depressiv, weil die Situation unangenehm ist.
Also ist wichtig, dass du deinen Freund normal behandelst. Das ist für Angehörige schwierig, weil sie ja mitleiden, möglichst alles abnehmen wollen und sie ja auch Mitleid haben. Für's Selbstbewusstsein eher kontraproduktiv.
Ermuntere deinen Freund, sobald er kann, dazu, dass er das Stoma selber versorgt. Wie die meisten Dinge im Leben braucht es etwas Geduld und Übung. Nur so kommt er aber zur Akzeptanz, so dass er die Stomazeit gut überstehen kann.

Ich mach mir sorgen um seine psyche , angst vor depressionen traurig


Es ist noch alles sehr frisch, lass ihm Zeit und schaue auch, ob er einfach auch Ruhe und Zeit braucht. Die OP war sicherlich ein großer Schock.

Meine Fragen sind wie kann ich ihm helfen , Kann man nach so einer Erfahrung noch nähe zulassen ??

Ntürlich weiß ich das jeder Mensch individuell betrachtet werden muss und auch sollte, aber vielleicht gibt es ja jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat , also einen Partner hat der ein Ileosstoma hat oder selbst einen hat und in einer Pertnerschaft lebt. Was wünscht man sich vom Partner was erwartet man?


Ich persönlich wünsche mir von einem Partner, meinen Freunden und meiner Familie nur eines: NORMAL behandelt zu werden.
Von meinem Stoma weiß fast niemand, für mich ist es kein Thema, mein Leben ist normal...nur eben mit Beutel.
Ich war schon als Kind krank und hatte mein erstes Stoma mit 13, ich hasse Aufmerksamkeit, die auf meiner Krankheit beruht.
Ich denke, du tust schon das, was genau richtig ist: für ihn da sein. Zusammen werdet ihr die neue Situation schon hinbekommen. Wie gesagt, betrachtet das Stoma als Hilfe, nicht als Feind.
Ein weiterer Tipp ist, lest euch (beide, er, sobald er Lust hat) hier durch's Forum. Mit Stoma lebt man ganz normal.

Liebe Grüße
Meli

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Melli

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hallo zusammen

Beitrag von Lovelyn » 19.04.2013, 00:34

Danke Häslein für die lieben Worte.
Zurzeit hängt noch eine Verlängerung an seinem Stoma, sowie die Magensonde und der Beutel mit dem Wundwasser also hat er sozusgen drei Beutel oder wie ich es scherzhaft nenne "täschchen " die er mit sich rumträgt wenn wir über den Flur gehen um den Darm in gaang zu bringen, dabei helfe ich ihm natürlich noch ... sind so viele Kabel/ Schläuche auch ds ZVK hängt ja noch an ihm dran.

Das Stoma soll in drei Monaten zurückverlegt werden, ich hoffe das er nächste Woche nach hause kann.

Dann werden wir sehen wie der Alltag gemeistert wird!

Zur der möglichen Vorerkrankung kann ich soviel sagen das er Drmfolikeln hatte wenn ich das jetzt richtig geschrieben habe!

lg lovelyn

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Lovelyn

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hallo zusammen

Beitrag von Lovelyn » 19.04.2013, 00:40

Danke Meli !

Ich hoffe ich bin normal :) Zumindest habe ich meinen Humor nicht verloren und das hat er auch schon bemerkt :)

Er ist noch sehr schlapp aber nach 5 Tagen nach der OP denke ich ist das normal , zumal es ja auch ein heftiger Eingriff war und er viele Medikmnete bekommt !

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Lovelyn

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hallo zusammen

Beitrag von Melli » 19.04.2013, 00:59

Zumindest habe ich meinen Humor nicht verloren


:gut:

Nach 5 Tagen, zumal es ja auch noch eine Notfall OP war, ist alles noch neben der Spur. Das gibt sich sehr schnell ;)

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Melli

Moderatorin

hallo zusammen

Beitrag von haida » 19.04.2013, 09:34

Hallo
dein Freund ist jung und falls keine Erkrankung festgestellt wurde, wird bestimmt alles wieder in Ordnung sein. Drei Monate zur RV gehen schnell vorbei. In unserem Bekanntenkries war ähnlicher Fall, dem geht's gut.Es wird schon.
lg haida

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haida

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hallo zusammen

Beitrag von lisa196110 » 19.04.2013, 10:48

Hallo Lovelyn

die geschichte deines freundes kommt mir sehr bekannt vor
meinem mann erging es vor fast 1 jahr genau so(aus dem nichts)
grade mal so den sennsemann besiegt
allerdings war er nach 5 tagen noch nicht in der lage aufzustehen
naja ist ja auch 20jahre älter mußte 2tage auf die intensiv
war dann insgesammt 15 tage im KH
er konnte sich mit dem stoma überhaupt nicht anfreunden
und hatte zwischendurch immer mal heftige depris
mal ließ er nähe zu im nähsten augenblick hat er mich weggestoßen
es war eine harte zeit mit vielen tränen aber wir haben sie überstanden
nach 9 wochen wurde zurückverlegt
und alles ist gut nach der RV gab es keine ernstaften probleme
selbst der wunde po blieb ihm erspart
und die stühlgänge haben sich sehr schnell normalisiert
also augen zu und durch alles wird gut

lg gaby

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lisa196110

Mitglied

hallo zusammen

Beitrag von snoopy66 » 19.04.2013, 12:18

Hallo Lovelyn,

Willkommen im Forum :willkommen:

ich hatte gleich mehrere Not OPs und anschließend ein Ileo und Colostoma.Aber ich habs überlebt.
Mittlerweile hab ich nur noch das Colostoma und genieße jeden Tag.
Wenn bei deinem Freund alles gut heilt, wird das mit der RV bestimmt gut gehen.
Ich finds toll das du so zu im stehst.Wenn ihr zusammenhaltet, ist vieles leichter.

Ich mach mir sorgen um seine psyche , angst vor depressionen traurig

Gib ihm Zeit.Das muß er erst mal verarbeiten.Wichtig ist das er sich jetzt erst mal gut von der OP erholt.
Es wird sicher auch mal den ein oder anderen Tag geben,wo er mit sich und dem Stoma hadert.Ich finde das gehört auch dazu.Solange er nicht in ein Tiefes Loch fällt (was auch passieren kann, jeder Mensch reagiert nun mal anders).
Dann kann man sich evt.auch psyschologische Hilfe holen.
Ansonsten geh einfach ganz normal mit ihm um.
Mir persönlich gehts da wie Meli schon geschrieben hat.Ich möchte normal behandelt werden.
Meine Freunde und Familie wissen von meinem Stoma, aber das soll dein Freund für sich entscheiden, wem er das erzält.

Ich wünsch deinem Freund gute Besserung und auch dir viel Kraft.Wenn du Fragen, hast meld dich .

LG snoopy :roseSchenken:

Dez.2011 Bridenileus mit Komplikationen(Darm löchrig wie ein Sieb), Sigmateilresektion, endständiges Ileo-und Colostoma, Kurzdarmsyndrom, Jan.2013 RV Ileostoma

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snoopy66

Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Dierdorf

hallo zusammen

Beitrag von Citröen-C1 » 19.04.2013, 17:43

Hallo!

erstmal respekt,dass Du so zu Deinem Freund/Mann stehst.

Nun kurz zu meiner Geschichte...ich bin 25 Jahre jung,also noch jünger und komme gut mit ein Ileostoma klar.
Für mich kam es auch völlig überraschend und habe mich ausführlich informiert...Habe eine Stomatherapeutin,die mir zur Seite steht,was auch sehr wichtig ist,aber viel wichtiger ist es,dass man jemanden hat,der zu einem hält...Gerade "Halt" ist da wichtig und das man genau weiß,man ist nicht alleine mit dieser Situation.
Am Anfang ist es schwer,damit klarzukommen,aber wenn Dein Freund lernt damit umzugehen und lernt es zu akzeptieren,dann geht es aufwärts! Es ist noch alles sehr frisch und er hat es sich ja net ausgesucht,sondern hatte eher Glück das er überlebt hat...Würde die ganze Situation als Geschenk sehen,auch wenn es komisch klingt,aber es hätte auch anders ausgehen können...und ein Ileostoma ist in der heutigen Zeit fast keine Ausnahme mehr...Es gibt viel mehr Menschen die es haben,als man denkt.Entsprechende Kleidung etc. verdecken ein Ileostoma und es kommt ja auch der Tag der Rückverlegung...Gerade in einer schwierigen Zeit merkt man,wer wirklich zu einem staht und wer nicht.Habe auch meine Bedenken wegen einer Partnerschaft...wie erkläre ich das mein Freund? Mache ich das gleich von Anfang an oder wann ist der beste Zeitpunkt es zu erklären,wie reagiert er dann?kommt er damit zurecht? sind alles fragen die ich mir auch Stelle,aber ich habe mich entschieden es gleich zu sagen wenn ich jemanden kennenlerne,entweder er nimmt mich so wie ich bin,oder er lässt es. Wünsche Deinem Freund/Mann baldige Genesung und Kopf hoch...immer positiv denken

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Citröen-C1

Ansprechpartnerin des Stoma-Treff Fulda

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