von Fledi1986 » 17.07.2015, 09:49
Hallo,
ich wende mich an euch, da ich eine Frage habe bezüglich der Stomaversorgung.
Meine Oma hat im Mai während einer Notop einen künstlichen Darmausgang gelegt bekommen.
Sie hatte einen perforierten Dickdarm. Dieser wurde komplett entfernt.
Ich glaube die Art des Stomas nennt man dann Ileostoma? Hoffe ich habe das so richtig nachgelesen.
Eigentlich kommt meine Oma bis jetzt ganz gut mit dem Stoma zurecht. Sie hat ihn schnell akzeptiert.
Aber ich möchte versuchen, ihr den Umgang... ja, so einfach wie möglich zu machen.
Gestern ist ihr zum ersten mal die Versorgung abgefallen.
Ihr war das gestern schon sehr unangenehm.
Ich habe jetzt bedenken, dass sie sich nicht mehr raus traut aus Angst, dass es wieder passiert.
Derzeit bekommt sie von Coloplast eine einteilige Versorgung zum Austreifen.
Nun meine Fragen:
Kann ein Abfallen schonmal vorkommen?
Was haltet ihr von einteiligen Systemen?
Und kennt sich jemand mit den Artikeln der Seite "Stoma na und" aus?
Ich bin durch das Forum auf diesen Link gestoßen und finde die Artikel sehr interessant.
Können diese Artikel helfen, ein "Abfallen" des Stomas zu verhindern?
Ich hoffe ihr könnt mir bei meinen Fragen/Ängsten helfen.
Vielen Dank schonmal!
von doro » 17.07.2015, 12:49
Hallo Fledi,
erst einmal hilft "Stoma na und" um das Leben mit Stoma alltagstauglich zu machen UND zu zeigen das ein Leben mit Stoma sehr,sehr schön sein kann und durchaus lebenswert ist.Wenn ihr auf Tamaras Internetseite geht ( auch Stoma-na-und.de ) hoffentlich stimmts,findet ihr gute Tipps von ihr.Zum Beispiel ob die Versorgung den breiten Kleberand braucht.
Und, jaaaa es gehörte bei vielen und bis heute noch bei mir, zu den Anfangsproblemen, das die Platte unterläuft und damit fällig für den Müll ist.Man lernt mit der Zeit, welche Ursachen dazu beitragen.Ich habe bis heute leider nicht gelernt, das es nicht gut ist, nach 21:00 Uhr Abenbrot zu essen und sich dann im Schlaf auf den Bauch zu legen ich habe mein Ileostoma, mir fehlt auch der Dickdarm, " erst" seit 11 Jahren.
Toll finde ich, wie Du Dich um Deine Omi kümmerst.Wie alt ist die Omi?
von Fledi1986 » 17.07.2015, 14:02
Hallo Doro,
Danke für deine Antwort. Ich werde mich mal auf Stoma na und einlesen.
Meine Oma wird im September 79.
Aus einer normalen geplanten OP im Mai wurden insgesamt 3 OPs davon zwei Notops innerhalb von einer Woche. Die letzte OP war dann der Hugo (wir nennen den Stoma so, ihr auch?)
Ich hab durch meine Schwiegermutter schonmal mit dem Thema Kontakt gehabt. Grob kenne ich mich mit dem Thema schon aus.
Mit dem wechseln haben wir selber noch keinen Kontakt gehabt da Oma bis jetzt im Krankenhaus war. Jetzt muss sie kurzzeitig ins Pflegeheim damit wir daheim für sie umbauen können damit sie wieder heim kann.
von Trudi » 17.07.2015, 16:33
Haloo Fledi!
Also erstmal: Tolle Oma! Wenn sie den Hugo schnell akzeptiert hat, dann ist alles leichter!
Auch den Normalos kommt mal was aus, also sollte sie keine Angst haben, rauszugehen!
Wenn ich über "Freundti" (so heißt meiner) rede, sagt fast jeder: "Ach, ja, mein/e XYZ hat/te das auch!" Viele wissen, was das ist und kennen die alten Vorurteile, dass es stinkt, nich klebt usw. Was ja glücklicherweise Geschichte ist, bzw. aufgrund der neuen Materialien nicht sein muss!
Folglich wissen sie auch, dass es Pannen geben kann, haben Verständnis, lassen einen ins Klo, holen Tüten.... kurz, sie helfen, wo es geht!
Also bei Panne hilft nur Offenheit, dann gibts auch Hilfe!
Gegen das Unterlaufen gibts allerlei Hilfsmittelchen, Ringe, Pasten.....
ICH hab die Erfahrung gemacht, dass Platte pur am besten hält! Allerdings hat es ein Weilchen gedauert, bis ich die passende Versorgung für "pur" gefunden hatte!
Ergo: Hersteller anrufen, um Testmaterial bitten und testen, testen, testen!
Viel Erfolg dabei und dir und der tollen Oma alles Gute!
Abfallen des Beutels ist immer mal möglich
von ekna » 17.07.2015, 16:51
Hallo Fledi,
Ich hatte von Januar 2015 bis März 2015 auch ein Stoma und muss sagen er ist mir weder abgefallen noch nachts geplatzt. Ein Tipp von meiner Stomatherapeutin war, nach dem kleben 10 Minuten aufpassen Bett legen und die Platte mit der Hand gut warmhalten. Bei mir hat die Platte damit sehr gut gehalten. Es gab auch Zeiten, da musste ich die Platte erst nach 4-5 Tagen wechseln, so gut hat sie geklebt.
Am besten verschiedene Modelle ausprobieren und sich dann für das beste entscheiden. Es gibt ja auch von manchen Herstellern Muster zum probieren, einfach mal anrufen.
Gutes gelingen
bis bald
von doro » 17.07.2015, 19:00
Hallo Ekna,
noch nachts geplatzt.
von Fledi1986 » 17.07.2015, 20:18
Hallo ihr Lieben,
Vielen Dank für die vielen Antworten und netten Worte.
Also meine Oma versorgt sich zurzeit noch nicht selber. Ihr ging es durch die vielen ops körperlich so schlecht das sie das noch nicht machen konnte. Sie war seit Anfang Mai bis heute im Krankenhaus bzw zuletzt in einer geriatrischen Reha. Dort wurde der Beutel alle 4 bis 5 Tage geleert. Was ich persönlich sehr ekelig finde und von Hygiene mal ganz zu schweigen. Aber leider mussten wir feststellen das die Leute bzw die Patienten dort für dumm abgestempelt wurden.
Sie hat eine doch zweiteilige Versorgung von coloplast. Habe mir eben die Sachen mal angeschaut von ihr. Sie ist da zum Glück ganz offen. Ich muss echt sagen da ziehe ich meinen hut vor ihr.
Nach dem gestrigen Unfall will sie den Beutel aber öfters gewechselt haben und sie streift ihn jetzt auch alleine aus damit er nicht so schwer wird. Es war auch das erste mal das sowas passiert ist.
Am Montag kommt jetzt jemand ins Pflegeheim von coloplast und will sie beraten. Da bin ich echt mal gespannt. Vielleicht gehe ich da mal hin und höre mir zu wenn meine Arbeit es zu lässt. Ich finde meine Mama und ich müssen das auch können für den Fall das Oma mal krank wird und es nicht selber wechseln kann.
Wir haben uns auch schon nach einem Pflegedienst umherschaut der am Anfang dann helfen kommen will. Aber die Dame hält von den ausstreifbeuteln nix und will das auf normal Beutel umstellen. Hat sie schon gesagt das aussteifen wäre so unhygienisch.
Was haltet ihr von der Aussage? Ich denke das macht ja bestimmt jeder anders von euch oder? So ein normaler Beutel wird doch auch nicht jeden Tag gewechselt oder? So ganz blicke ich nicht durch wieviel Beutel einem zustehen im Monat. Da muss ich nochmal intensiv nachlesen.
Naja auf alle Fälle werden wir Oma eine stomabandage bestellen von Stoma na und. Ich denke das kann man mal testen und investieren. Schließlich soll sie sich sicher fühlen.
Ich denke auch da gehen die Meinungen ob man sowas brauch auseinander. Aber ich sehe es bei meiner Schwiegermutter der Beutel hält gar nicht und sie liegt nur. Naja anderes Thema.
Oh schwups ein riesen Text
Danke fürs zuhören und Tipps geben.
von Trudi » 17.07.2015, 20:41
Hallo!
Beutel wechseln alle 4 bis 5 Tage??? Bäääääääh!
Oder meinst du die Platte beim Zweiteiler??? DAS wär ja suuuuuuper, wenn die Platte so lange halten sollte!
Ich benutze alles, was mir an Verträglichem vor den Freundti kommt, mal Austeif-Einteiler, mal Zweiteiler mit geschlossenen, aber auch mit offenen Beuteln!
Bei mir kommt es auf Freundtis Laune an, mal gaaaaanz brav, mal aggressiver Plattenplopper! Und dann sind Zweiteiler einfach blöd, weil die meinst wie Sau kleben und wenn ich das Ding wegen Unterwandern nach 12 Stunden abrupfen muss, dann ist die Haut bald futsch!
Den Auslass der Ausstreifbeutel putze ich nach dem Ausleeren mit feuchten Babytücherln oder mit Sagrotan-Desinfi-Tücherln aus. Die sind auch für unterwegens sehr praktisch, denn im Notfall des Plattenwechsels putzen sie den Kleber weg ohne zu brennen und ohne rückfettende Sustanzen pappt dann auch die nächste Platte! (nur bei den Sagrotans funktioniert das!)
Dann is auch nix unhygienisch!
Ansonsten denke ich auch, dass die Oma den Plattenwechsel so schnell als möglich selber machen sollte! Das ist hochwichtig für die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen!
Alles Gute!
von ekna » 17.07.2015, 21:39
Hallo,
nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen,
Natürlich die Platte alle 4-5 Tage, die Beutel wurden jeden Tag gewechselt. Manchmal auch zwei mal am Tag . Leider bekommt man im Monat ja nur 30 Beutel und ca 12 Platten. Ich hatte aber eine sehr großzügige Stomatherapeutin, so daß sie mir etwas mehr verordnet hat. Leider sind unsere Krankenkassen sehr auf sparsame eingestellt, zum Leid der Patienten oder des Geldbeutels.
Es gibt aber ein Lösungsmittel um die Platten ganz leicht von der Haut zu lösen, schmerzt dann auch garniert.
Bis dann
von ekna » 17.07.2015, 22:13
doro hat geschrieben:Hallo Ekna,noch nachts geplatzt.
aaalso, geplatzt ist mir der Beutel auch noch nicht ( ich vermute Du hast Dich auf meinen Post berufen ) im normalen Umgang wird er wohl auch nie platzen.Dieses nur für neue Stomaträger, bevor sie in Panik geraten " Hülfe, der Beutel platzt . Er ist mir unterlaufen,denn irgendwo muss die Flüssigkeit hin.
@ Fledie, welche Versorgung nutzt Deine Omi und habt Ihr eine Stomaschwester? Wenn ja, durchs Homecare Unternehmen? Saß die Versorgung im Krankenhaus perfekt?
Schön wäre es,wenn Deine Großmutter lernt die Versorgung allein zu wechseln,denn so wie sie Pech mit ihrem Einteiler hatte, kann es auch passieren,wenn sie auf sich selber gestellt ist ?
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