von Sandra1977 » 07.03.2023, 11:59
Hallo Zusammen,
Ich habe im Moment große Entleerungsstörungen an meinem Stoma. Das Essen flutscht nach der letzten OP nicht mehr richtig durch (hatte vor 2 Jahren eine Darmverschluss und da musste das Teil neu angelegt werden).
Seit einem halben Jahr ist es jetzt echt so, dass nach jedem Essen sich unterhalb des Stomas eine grosse Kugel bildet. Ich muss dann eine Stunde durch Drücken und hin und her schieben versuchen die Einzelteile rauszudrücken. Hole jetzt 2 mal täglich Lactulose und zwischendurch Macrogol und es geht trotzdem nicht ohne Probleme. Auch flüssige Sachen wie Suppe bleiben hängen. Wenn es läuft dann nur stoßweise und wie aus einem Kanonenrohr geschossen. Ich habe das Gefühl, dass irgendwas zu eng ist oder eventuell durch den Darm abgedrückt wird. Das ist ziemlich nervig ...tut weh...und vor allem hab ich vor einem Verschluss grosse Angst.
Da mich kein Gastro in meiner Umgebung betreuen will (hab schon mehrere gefragt) und mein Hausarzt überfragt ist, fahre ich nächste Woche in die Chirurgische Ambulanz nach Heidelberg damit sich das jemand mal anschaut. Meine Frage ....ich habe den Ausgang jetzt seit 30 Jahren auf der rechten Seite. Hier wurde immer das selbe Loch benutzt um den Ausgang zwischendurch zu korrigieren oder zu erneuern. Wäre es vielleicht sinnvoll auf die linke Seite überzugehen ? Geht das überhaupt ? Ich lese immer nur das Ileos rechts und colos links gesetzt werden.
Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen damit.
Viele Grüße
Sandra
von Else » 07.03.2023, 15:06
Hallo.
Grundsätzlich geht das. Bei mir ist mein Ileo 2016 nach Darmverschluss von rechts nach links gelegt worden.
Vorher 1 Jahr rechts.
Also ist es von der Meinung der Chirurgen abhängig.
Viel Erfolg.
Else
von Monsti » 09.03.2023, 21:05
Dem kann ich mich nur anschließen. Wichtig wäre aber, dass Du an einen erfahrenen Chirurgen gerätst. An meinen x-mal operierten Bauch gehen inzwischen tatsächlich nur noch Spezialisten.
von Webkänguru » 13.03.2023, 09:40
Hallo Sandra,
ich schließe mich an, grundsätzlich ist eine Verlegung auf die linke Seite möglich. Ob es für dich persönlich eine Option ist, sollte der Chirurg beurteilen.
Was du beschreibst erinnert mich aber tatsächlich sehr stark an einen Engstelle, vor der sich die Nahrung aufstaut. Auch das "schwallartige" Entleeren spricht dafür. Hast du Krämpfe die sich wieder entspannen, nachdem es raus ist?
Ich wünsche dir alles Gute für deinen Termin.
Viele Grüße,
Christian
von Sandra1977 » 13.03.2023, 10:13
Hallo Webkänguru,
vielen Dank für Deine Antwort.
Schmerzende Krämpfe habe ich an sich keine (es sei denn die Beule hängt vorne). Aber es gluckert hin und her ,wie wenn Wasser in einem Gartenschlauch hin und her läuft. Ich habe auch schonmal selbst versucht in den Ausgang zu fahren. Aber im vorderen Bereich vom Stoma (da wo ich hinkomme) ist meiner Ansicht nach genug Platz. Demnach müsste die Enge weiter hinten sitzen. Und obwohl wie gesagt vorne Platz ist kommt der Stuhl in Form eines etwas breiteren Schnürsenkels raus (und komische weise erst mega wässrig und anschließend total trocken.
LG Sandra
von Sandra1977 » 15.03.2023, 23:12
Hallo Zusammen,
Es war ein langer Tag, aber ich denke er war erfolgreich.
Wie bereits vermutet liegt eine Darmschlinge quer unterhalb von meinem Stoma und drückt alles ab (ich habs gewusst ). Diese hat sich anscheinend durch eine Bruchlücke durchgeschoben. Anfang Mai wird das operativ beseitigt. Der Arzt meinte es geht nicht anders, sonst bekomm ich da keine Ruhe.
Wenn die rechte Bauchseite instabil sein sollte wandert das Stoma auf die andere Seite. Und da ich zusätzlich noch eine Flüssigkeitsansammlung im kleinen Becken habe, wird diese gleich mit entfernt. Diese hat sich in ihrer Größe nämlich seit dem letzten mrt verdoppelt.
Mal sehen wie groß der Aufwand hierfür wird.
Er beschrieb mir ein Nice-to-have und ein Worst-Case Szenario. Aber warten wir mal ab.
Der Arzt hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und war einfach super. Gott sei dank.
LG Sandra
von Hauko » 16.03.2023, 14:21
Hallo Sandra, genau das kenne ich, ich bekomme wie Krämpfe der Därme, irgendwann beruhigt es sich, ist aber mittendrin sehr schmerzhaft. Wie eine Beule - die ich dann mit Hand massiere und dann erstmal ganz harter und manchmal bleistiftähnliche Form und dann schwallartig ganz dünn, so dass ich Bedenken bekomme, ob denn der Beutel alles fassen kann. Das ist ganz aufregend und ich bekomme dabei Schweißausbrüche und Panik. Panik deshalb, aus Angst das ganze Bad zu "beschmutzen". Mein Arzt muss jetzt von mir auch mal die Pistole auf die Brust bekommen, denn Verengungen hatte ich schon mehrfach. Habe mich gefreut, dass ich sowas auch mal von anderen lesen konnte, dachte immer das wäre ein Phänomen meinerseits.
von Sandra1977 » 16.03.2023, 15:04
Hallo Hauko,
Ja, das Problem bei mir war, dass mich ein halbes Jahr keiner für voll genommen hat. Aber eigentlich hätte man letztes Jahr das Problem auf dem MRT schon sehen müssen....aber gut kann man nicht mehr ändern.
Oh ja, wie oft mußte ich das Bad nach nem Plattenwechsel putzen. Weil sobald Druck auf eine der betroffenen Stellen kam das Zeug einfach nur rausschoss. Lustig war mal eine Erbse, die wie eine Kugel quer durch den Raum zischte .
Ich finde es ist mega anstrengend wenn einem keiner helfen will. Aber ich habe ja jetzt endlich meine Diagnose mit der ich arbeiten kann. Eigentlich kennt niemand seinen Körper besser als man selbst. Ich wusste genau das da was nicht passte. Also ja, bleib dran und verliere nicht den Mut.
Weil Essen dass durch ein Zimmer fliegt ist definitiv nicht normal .
LG Sandra
von Webkänguru » 21.03.2023, 07:58
Hallo Sandra,
Na das liest sich ja ganz gut und eine Lösung ist absehbar
Ich wünsche dir alles Gute für die bevorstehende OP. Lass gerne mal hören, wie es dir danach geht.
Viele Grüße,
Christian
von Sandra1977 » 16.04.2023, 22:52
Hallo Zusammen,
Jetzt sind es noch genau 2 Wochen bis zur OP und so langsam werde ich nervös.
Da die Klinik von mir etwas weiter weg ist (200 km) bin ich seit einer Woche am Planen was alles mit muss (ganz schön viel zeugs an was man da denken muss). Da ich die letzten 4 Wochen extreme Probleme mit dem Stoma habe und die Fistel unten mehr suppt als vorher (und schon 2x blutiger schleim dabei war) werde ich den Arzt bitten dass sie das Stoma definitiv auf die andere Seite legen sollen anstatt es nochmal in dem schon 5x benutzen loch zu montieren. Die Umsetzung stand ja schon als eventuell im Befund .
Und dann soll endlich der Rest vom Hartmannstumpf weg. Ich versteh gar nicht wieso die den drin gelassen haben. Ich habe immer gesagt dass eine Rückverlegung des Stomas nicht gewünscht ist. Und was helfen mir zwei äußere Schließmuskel die den Schleim eh nicht halten können.
Ich hoffe nur dass ich mir mit dem Ganzen nicht selbst ins Bein schieße.
LG Emma
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