von derklausi » 23.08.2009, 19:29
Hallo,
ich betreue nun seit ca. 4 Monaten das Ileostoma meiner Mutter. Es ist bisher immer 2/3 Walnußgroß und ca. 1 - 1,5 cm über der Bauchhaut gewesen.
Ich arbeitete mit Konvex light und teils mit geraden Basisplatten.
Seit gestern jedoch bringt mich alles zur Verzweiflung. Während ich die Stomaregion reinigte und pflegte was das Stoma sehr aktiv. Dabei verkleinerte es sich um ca. 50 % und wanderte in das Körperinnere, so das es in einem "Krater" ca. 0,5 cm unter Bauchhautniveau war.
Ich konnte es nur mit viel Paste und meinen konvex light platten sehr dürftig behandeln, da das Stoma quasi nicht in die Basisplatte ragte. (Ich dachte das es keine 30 Minuten hält da Unterlaufen vorprogrammiert sein musste)
Heute Abend habe ich es neu machen wollen. Siehe da, es war wieder in ursprünglicher Größe. Mir viel ein Stein vom Herzen und ich glaubte es wieder mit meinen konvex light platten super versorgen zu können. Doch während der Pflege das gleiche Spiel, 50% kleiner und abgetaucht.
Ist das normal?
Meine Mutter klagt über gelegentlich Schmerzen im Bereich der OP-Naht. Der Hausarzt röntgte es, stellte eine Entzündung fest, und schickte sie wieder ins Krankenhaus zum ursprünglich operierenden Arzt. Der Hausarzt meinte er solle es wieder aufschneiden. Der operierende Arzt sagte "er würde es auf keinem Fall aufschneiden, die Gefahr einer Infektion sei viel zu groß" und verschrieb eine Salbe. Des weiteren sollte es viel gekühlt werden.
Meine Mutter meint, wenn das Stoma weit draussen ist, wäre ihr Bauch verhärtet. Wenn es weit rein wandert, sei er weicher.
(Die zwei letzten Absätze nur als Hinweis, vielleicht kann man daraus ja auf etwas schließen)
Meiner Mutter wurde ein Stück Dickdarm entfernt, das Stoma soll zurückverlegt werden. Ursprünglich war mal von 8 Wochen die Rede. Bekannte meinten jedoch man sollte es nicht vor 3 Monate zurücklegen lassen, unsere Stoma Therapeuthin rät mind. 6 Monate zu warten.
Vielleicht sollten wir es auch sobald möglich zurücklegen lassen? Wir sind am verzweifeln...
Grüsse, Klaus
von Monsti » 23.08.2009, 20:09
Hallo Klaus,
kann es sein, dass Deine Mutter liegt, wenn Du ihr Stoma versorgst? Im Liegen kann es nämlich tatsächlich passieren, dass das Stoma in der Bauchdecke verschwindet.
Mein Stoma ist im Stehen deutlich prominent, wobei es je nach Aktivität mehr oder weniger weit hervorsteht, i.d.R. 2-3 cm. In der Nacht, d.h. im Liegen verschwindet das Stoma aber nicht selten unter Bauchdeckenniveau, weshalb bei mir Plattenunterwanderungen leider relativ häufig vorkommen.
Zu den von Dir beschriebenen Schmerzen kann ich nichts sagen. Ab und an sticht und bohrt es auch bei mir unter dem Stoma, z.T. auch richtig heftig, doch hatte ich mir darüber noch nie besondere Gedanken gemacht. Solange mein Ileo-Spuckerle brav liefert, bin ich zufrieden. Bei mir sind die periodischen Schmerzen vielleicht nur wetterbedingt - keine Ahnung. Habt Ihr diesbezüglich schon Einflüsse bemerkt?
Liebe Grüße, unbekannterweise auch an Deine Mutter
Angie
von MiniBonsai » 24.08.2009, 07:00
Hallo und Willkommen hier imForum
Klasse, wenn Eltern von den Kindern Unterstützung bekommen, wenn es nötig ist
Nun zu deiner Mum und deren Stoma...
Der Darm ist immer sehr in Bewegung... und damit eben auch die Bacuhdecke an der der Darm angenäht wurde.
Bei mir ist es bspw so, dass sich während der Versorgung (im Sitzen) am linken Rand die Bauchdecke oft zurückzieht, aber das Stoma bleibt weiterhin insgesamt prominent erhalten. Lediglich ist dann neben dem Stoma eine Vertiefung und da kommt dann eben Paste rein *gg*
Einen verhärteten Bauch habe ich innerhalb ca 30 Minuten wenn ich laktosehaltige Produkte gegessen habe, da ich diese seit der Darm-OP im März nichtmehr vertrage. Ich gönne mir aber bspw trotzdem ab und an ein Eis
Vielleicht kann deine Mum mal drauf achten nach welchem Essen der bauch hart ist und wann er weich bleibt.
Übrigens haben bei mir damals die Chirurgen auch von einer Rückverlegung nach 8-10 Wochen gesprochen. Ich selber habe das aber abgelehnt aus psych. Gründen (muß alles erst verarbeitet werden...siehe meine Geschichte in der Signatur) und wurde da sehr von meiner Stomathera und Hausärztin unterstützt. Nun ist gedanklich die RV für Oktober geplant, also gut 6 Monate nach Anlage...
Deiner Mutter weiter alles Gute
von Webkänguru » 24.08.2009, 15:58
Hallo Klaus,
mein Stoma verändert sich auch, je nachdem was ich gegessen habe. Wenn etwas festes aus dem Stoma heraus will, dann zieht es sich bis auf das Niveau der Bachdecke zurück und kommt dann wieder heraus, sobald alles nach draußen befördert wurde. Ansonsten steht mein Stoma so 1,5 cm von der Bauchdecke ab.
Deshalb halte ich die zeitweise starke Bewegung für normal. Zu den Schmerzen kann ich wenig sagen, da müsste euer Arzt abklären ob sich hinter dem Stoma evtl. eine Stenose (Engstelle) gebildet hat.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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