von hema61 » 29.06.2011, 15:41
Es tut gut hier zu lesen, denn für mich /uns ist das alles totales "Neu"land.
Meine Mutti benötigt Ernährung über Port und außerdem Infusionen wegen Flüssigkeit, da man es im Krankenhaus nicht geschafft hat, dass sich der Kot etwas andickt bzw. breiig wird.
Teilweise muss alle 1/2 bis 1 Stunde der Beutel geleert werden. Erst hat der Port nicht funktioniert, dann wurde die falsche Platten bestellt etc.
Mein Vater ist selbst krank (76 Jahre - schweres Rheuma und Herzprobleme) und ich selbst wohne in 250 km Entfernung. Meine Mutter hat Probleme mit der Schulter und kann daher die Platten nicht alleine wechseln... habe heute mit Arzt gesprochen, dass er dies bestätigt - was er auch tun wird...
Ich glaube mit 70 Jahren ist dies alles noch einmal viel schwieriger, als wenn man jünger ist - oder sehe ich das falsch?
Meine Mutti weint sehr viel und vorhin meinte sie, sie habe das Gefühl, dass sie es nicht schaffen wird. Am Samstag werde ich wieder Vorort sein und ich werde sehen, dass ich dort Internet habe und werde sie dann bei euch lesen lassen.
Ich danke euch!!!
LG Hema
von Frank38 » 29.06.2011, 17:19
Huhu Hema61,
so ein Eingriff bei älteren Menschen ist natürlich das Risiko höher als bei jemand Jüngeren. Der Jüngere Mensch verkraftet sowas viel besser, wichtig ist halt bei älteren Menschen das sie sich nicht aufgeben.
gute besserung an deiner Mutter.
lg Frank
von doro » 29.06.2011, 17:32
Hallo Hema61,
der Berg scheint, wenn er vor Dir liegt, sehr sehr hoch, aber ich weiß es aus Erfahrung, der Körper hat einen unbändigen Willen den Heilungsprozess an zu schieben.Nur, er braucht seine Zeit.Vergesst nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt einen enormen Kraftakt zu bewältigen hat indem all das was zerschnibbelt wurde, wieder ins Gleichgewicht gebracht werden muss-.Denn zur Zeit brennt es doch bei Deiner Ma an allen Ecken und Kanten.
Beantragt, noch im Krankenhaus eine Pflegestufe damit die häusliche Versorgung im Zuhause geregelt ist.Sucht Euch einen kompetenten Pflegedienst.
von Rehlein51 » 29.06.2011, 18:19
Hallo doro,
braucht man tatsächlich eine Pflegestufe, damit die Versorgung zu Hause klappt? Ich hatte 3 Monate morgens und abends den Pflegedienst, da auch ich parenteral ernährt werden mußte. Das ging problemlos über die Krankenkasse.
Grüße
Silvia
von doro » 29.06.2011, 19:47
[quote="Rehlein51"]Hallo doro,
braucht man tatsächlich eine Pflegestufe, damit die Versorgung zu Hause klappt? Ich hatte 3 Monate morgens und abends den Pflegedienst, da auch ich parenteral ernährt werden mußte. Das ging problemlos über die Krankenkasse.
Grüße
Silvia
[/quote]
Nein,ich sehe, es klang aber so Für einen gewissen Zeitraum läuft es noch über die Krankenkasse. Nur nach der Vorgeschichte wollte ich gleichermaßen auf die Einstufung hinweisen.Da die Familien mit ihren eigenen Situationen oft überfordert sind, finde ich die Antragsstellung durch den Sozialdienst der Krankenhäuser immer sehr hilfreich.
von hema61 » 30.06.2011, 18:21
Pflegedienst ist täglich mehrmals Vorort - Pflegestufe wurde bereits beantragt. Wir tun was wir können, um meine Mutter zu unterstützen, ich und meine Familie tun es im Augenblick hauptsächlich auf der phsyischen Ebene (unter der Woche aus 250 km Entfernung)und am WE durch Unterstützung Vorort.
Kann mir vorstellen, dass man in dieser Zeit manchmal einfach keine Kraft mehr hat um zu kämpfen, dann müssen wir unser möglichstes tun, sie wieder zu ermutigen!
Danke euch - ihr seid total lieb!
von Bina411 » 30.07.2011, 02:45
Hallo!
Nach meiner OP Aug. 2010 bin ich nach Bad Hersfeld in die "Vitalisklinik" zu Reha gegangen. Es hat mir dort gut gefallen. Patienten sind gut gemischt (Alter). Essen war gut Aktivitäten und Anwendungen ware auch sehr gut und haben Spaß gemacht. Die Zimmer sind sehr modern mit Fernseher teilweise Balkon und sehr schönem Bad!! Stomaversorgung war auch gut wenn auch manchmal etwas kompliziert...lag aber eher an der Stomatherapeutin.
von Hanna70 » 30.07.2011, 03:41
Hallo Hema,
wenn ich es richtig verstanden habe, ist Deine Mutti jetzt zu Hause und soll jetzt in eine Reha. Bezüglich einer Rehaklinik kann ich Dir leider keinen Rat geben. Ich wohne ja zu weit weg von Euch.
Aber ich möchte Euch etwas Mut machen. Ich "feierte" meinen 67. Geburtstag auf der ITS, war also nur 3 Jahre jünger als Deine Mutter. Da ich allein lebe, kam ich 4 Tage nach dem KK-Aufenthalt sofort zur Anschlussheilbehandlung. Wegen anderer Erkrankungen war das nicht sonderlich hilfreich, aber ich war zumindest erst einmal versorgt, wenn sich auch um das Stoma nicht wirklich gekümmert wurde. Damit musste ich allein klarkommen. Wenn Deine Mutter das wegen der Schulter nicht kann, muss ihr aber jemand helfen und das tun sie ganz bestimmt auch. Ich saß während der AHB im Rollstuhl.
Ich war auch vollkommen am Boden und wäre am liebsten gestorben. Stoma, Blasendauerkatheter und allein. Dazu eine schwere Herzerkrankung, so dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte. Und alle sahen einen so furchtbar mitleidig an. Da habe ich auch viel geweint und hatte jeden Lebensmut verloren. Ich habe sogar die Ernährung über einen Port abgelehnt, weil ich nicht mehr wollte.
Aber langsam, sehr sehr langsam, beginnt der Körper, sich von den Strapazen zu erholen. Bei mir hat es ca. 4 Monate gedauert, das ich mit Begleitung meines Physiotherapeuten etwa 100 m weit in den nächsten Tante-Emma-Laden laufen konnte. Ab da wurden es jede Woche 100 m mehr. Bis es so etwa 1000 m wurden. Mehr geht auch z.Zt. nicht, aber ich arbeite weiter daran, nun schon seit 3 Jahren. Ich hab mir ganz bestimmte Ziele gesetzt, sehr langfristige Ziele in monatlichen Schritten. Sie müssen so gesetzt sein, dass sie erfüllbar sind, sonst wirkt die Enttäuschung, wenn es nicht klappt, wie ein Rückschlag.
Ich habe jetzt sehr weit ausgeholt, aber ich dachte, gerade, weil Deine Mutter so alt ist wie ich, kann ich ihr aus eigener Erfahrung etwas Mut machen. Ja, im Alter ist es schlimm, plötzlich mit einem Stoma konfrontiert zu sein. Und der Körper braucht wesentlich länger, bis er sich erholt. Das muss man einfach so hinnehmen.
Aber ich habe durch das Forum gelernt dankbar zu sein, dass ich so viele Jahre leben durfte, ohne mir darüber Gedanken machen zu müssen. Hier gibt es so viele junge Menschen, die schon so viel in ihrem Leben durchmachen mussten, da kann ich doch nur froh sein, kange Zeit eine, zumindest darmmäßig, unbeschwerte Zeit gehabt zu haben.
Ich wünsche Deiner Mutter alles Gute und Dir viel Kraft.
Es ist nicht leicht, aber es ist zu schaffen.
Herzliche Grüße von Rosi
von kängeruh » 30.07.2011, 13:50
Hallo Hema
Kann aus eigener Erfahrung die Falkensteinklinik in Sachsen Bad Schandau sehr empfehlen.
Super qualifizierte Stomaschwestern, die sich viel Mühe mit der Anleitung und Ausführung der Stomaversorgung gegeben haben. Ebenso fand ich die klasse Ernährungsberatung und physchische Betreuung super. Es gab viele Gespräche die mir wieder Mut gemacht haben. Einen hervorragenden Chefarzt, dem ich mein Leben verdanke.
Mein Stoma ( Ileo ) hat ohne Ende gefördert, egal was ich gegessen oder getrunken habe nichts hat mein Körper aufgenommen. Hatte unheimlich schnell an Gewicht verloren, war kraftlos und ohne Mut.
Seiner schnellen Entscheidung einen Port zu legen und mich parenteral zu ernähren, hat letztendlich mein Leben gerettet. Dafür bin ich Ihm sehr Dankbar!!!!
Da ich die ganze Zeit im Rolli saß und kaum etwas allein machen konnte, wurde die gesammte Therapie ausschließlich auf dem Zimmer gemacht.
Nach 5 Wochen bin ich auf meinen eigenen Beinen und wieder gut zu Kräften gekommen aus der Klink entlassen worden.
Wünsche Deiner Mutter alles Gute und euch viel Kraft
Lg
Vera
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