von ICH75 » 30.11.2006, 10:24
[quote="Webkänguru"]Hallo Luise,
ich habe mit 13 meinen ersten richtig heftigen Cu-Schub bekommen ... der Dickdarm kam aber erst mit 18 raus. Vielleicht stellt sich der Körper wirklich besser darauf ein, wenn man jünger ist.
Ich versuche mal die Frage in Fachkreise weiter zu geben. Würde mich auch interessieren.
Viele Grüße,
euer Webkänguru[/quote]
Hallo!
Ich war auch jung, als ich mein Stoma erhalten habe.
Ich trinke sehr viel am Tag, aber ich verliere nicht soviel Flüssigkeit über den Beutel.
Außer ich liege faul herum und trinke viel, dann schon. Wenn ich Bewegung mache, dann verliere ich kaum was.
Ich trinke sicher 4 bis 5 L am Tag, vor allem Leitungswasser.
Wenn ich mal am WE mal unterwegs bin und Alk trinke, verliere ich auch relativ wenig, was natürlich super ist.
LG ICH75
von Katmanda » 02.01.2007, 13:37
Hallo ihr Lieben!
Bin ein lebenslanges Uro-Känguruh und nebenbei medizinstudiert, vielleicht kann ich euch ein bisschen helfen. Es stimmt tatsächlich, dass die getrunkene menge Flüssigkeit bei vielen "Darmpatienten" einfach nicht mehr resorbiert werden kann, sprich die läuft einfach durch ins Stoma... das ist bei all jenen, die trinken und trinken und im Endeffekt nur den Beutel leeren müssen.
Das liegt eben an dem kaputten Darm, der nicht mehr macht, was er soll.
Was kann helfen? Vielleicht wirklich kurzzeitig Infusionskuren - einmal täglich ambulant zum Hausarzt, eine normale Kochsalzlösung anhängen, damit die Niere gespült und mal richtig angekurbelt wird. Ich denke, das nimmt man sicher lieber in Kauf als die Koliken oder dass die Niere eingeht.
Was die Niere schützt, sind Präparate, die den Säure-basenhaushalt in Richtung sauer verschieben (Acimethin...) oder einfach viele saure Sachen essen (Zitronen, Orangen, Kiwi) - dann wird die Löslichkeit der Salze herabgesetzt und die Steinwahrscheinlichkeit ein wenig geringer.
Das mit dem Alkohol ist eine gar nicht so dumme Idee :feiern:- solange Leber und co damit klarkommen, ist Alkohol eine sehr gute Lösung, weil der sofort absorbiert wird, wenn er mit Schleimhaut in Berührung kommt (also bereits ab dem Mund) und zweitens über hormonelle Anregungen auch mehr Flüssigkeit zur Niere bringt.
N-Acetylcystein wie es in vielen schleimlösenden Medikamenten (für Husten etc.) drin ist, soll nach den neuesten Studien ein ganz wunderbares Nieren-Schutzmittel sein und bekommt bei uns im Spital fast ein jeder, der damit zu tun hat. Aus eigener Erfahrung kann ich dazu aber nichts sagen.
Wünsch euch alles alles Gute im neuen Jahr und ja keine Koliken mehr (kann auch ein Lied davon singen)
Katmanda
von puppi » 02.01.2007, 17:23
Wenn ich eure Beiträge hierzu lese, bekomme ich schon ein schlechtes Gewissen. Ich habe bisher noch nie meine abgehende Flüssigkeitsmenge gemessen:(:rolleyes: Weder die aus dem Beutel von meinem Ileo noch aus dem Beutel meines Harnkatherders. Bisher wurden bei mir auch keine Nierensteine gefunden, aber wenn man eure Geschichten liest, könnte das ja noch Bestandteil eines Kängerus werden, oder:confused:
Mein Harnkatheder wird alle 6 Wochen ambul. gewechselt. Sollten sich aber vorher Nierenschmerzen bemerkbar gemacht haben, dann habe ich schnell viel getrunken. In meinem Fall war das dann Kaffee, weil DER nämlich bei mir am schnellsten den Urinbeutel erreicht. Ansonsten trinke ich Cola, wegen der Kalorien. Trotzdem fällt es mir sehr schwer am Tag wenigstens 1 1/2 Ltr. Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Durch die zusätzliche Künstliche Nahrung über mein Port komme ich aber auf gute 2 1/2 Ltr. Den mehrfachen Toilettengang, zwecks Leerung des Beutels muss ich halt hinnehmen......ich kenne es ja nicht anders:rolleyes:
Gruss puppi:winke:
von Monsti » 02.01.2007, 20:06
Hallo puppi,
in den 2,5 Jahren, in denen ich auch noch zusätzlich über den Port ernährt wurde bzw. Flüssigkeit/Elektrolyte bekam (500-1500 ml tgl.), hatte ich das Ausscheidungsproblem überhaupt nicht. Wegen ständiger Infektionen habe ich seit Oktober nun keinen Port mehr, und prompt liefert meine Blase in 24 Std. nurmehr 600-670 ml hochkonzentrierter Suppe. Da ich außerdem kaum Obst und Gemüse essen bzw. verdauen kann und deshalb überwiegend tierische Produkte zu mir nehme, ist es leider ziemlich wahrscheinlich, dass sich mit der Zeit Nierensteine bilden (oder ich mir die Gicht hole ).
@Katmanda: Zitrusfrüchte und alle sauren Sachen gehen bei mir überhaupt nicht. Rohe Zitrusfrüchte sind bei den meisten Ileo-Kängurus schon mal wegen der Fasern nicht drin, bei mir zusätzlich auch noch aufgrund des Verwachsungsbauchs mit erheblichen Passagestörungen. Trinke ich nur den Saft (den ich mir schon mal gerne gönne), landet dieser ca. nach 1 Stunde 1 : 1 im Ileo-Sackerl. Nicht mal Wein entwässert bei mir - jedenfalls nicht dorthin, wo ich's gerne hätte. Hab's auch schon mit Bier versucht (obwohl mir Bier ein Greuel ist), aber da passiert leider das gleiche.
Ich denke, da besteht tatsächlich ein gravierender Unterschied zwischen einem Uro- oder Ileostoma. Immerhin resorbiert ein Dickdarm ca. 1500 ml an Flüssigkeit samt der Mineralien in 24 Stunden. Wenn der Dickdarm nicht mehr vorhanden ist, fehlen dem Körper diese 1500 ml natürlich. Viele Ileostoma-Träger schaffen den Ausgleich, indem sie ca. 1,5 l mehr trinken als vorher. Wer aber - wie ich - schon vor der Kolektomie/Ileostomie Probleme mit dem Wasser-/Elektrolythaushalt hatte, der tut sich echt schwer.
Liebe Grüße von
Angie
von eichbaum » 25.01.2007, 23:37
hallo an alle im forum!!!
ich bin neu hier denn ich habe mein stoma auch erst seit 6
wochen.also ich habe diese flüssigkeitsverluste nur moregens
und dann auch nicht viel ich nehem reichlich mukofalk (schalen von flohlosamen)und machmal noch eine imodim. mein stuhl ist super.und noch etwas viel trinken hat keine auswirkung auf die menge die ins stoma läuft, dass habe mir die ärzte in der chierugie in heidelberg so gesagt.und bei mir tifft das auch zu.
von Krümel » 28.01.2007, 19:00
Ein sehr interessantes Thema.
Habe mein Ileo bald 5 Jahre und erst im "Mittelalter" bekommen;)
Gemessen habe ich auch noch nie
Ich habe früher sehr wenig getrunken und bin jetzt bei ca. 3 Litern zuzüglich der Flüssigkeit in den Nahrungsmitteln.
Bei mir kommt es darauf an wie ich trinke, trinke ich schnell große Mengen ( oder kalte Getränke), dann läuft der Beutel voll. Trinke ich aber über den Tag verteilt kleine Schlucke (habe die Flasche immer mit oder neben mir) dann verteilt sich dies in Beutel und Blase.
Mein Problem sind auch Steine, nur leider in der Galle. Dazu verändert sich die Leber leider etwas.Dies ist aber ncht im Blut zu erkennen, nur beim ct aufgefallen. An den Nahrungsmitteln kann es nicht liegen, denn durch meine Arthrose esse ich eigentlich sehr leberfreundlich und dem Alkohol kann ich auch nicht so viel abgewinnen;)
Leider bekommen mir die "sauren Sachen" leider nicht so gut, da mein Magen dann rebelliert.
Ich nehme keinerlei Medikamente (außer Vitaminspritzen B6 B12 mit Folsäure) Habt Ihr da einen Tipp ?!
Sorry wenn ich jetzt von Nieren- zu Gallensteinen gesprungen bin... aber denke beides hat mit der Veränderung des Stoffwechsels zu tun.
Wünsche Euch ein schönes Restwochenende.
Es grüßt aus dem kalten, nassen und grauen Norden
Almuth
von Monsti » 29.01.2007, 00:47
Hallo Almuth,
stimmt, wie man trinkt, ist sehr, sehr wichtig. Trotz kontinuierlichen Trinkens über den Tag verteilt kommt es bei mir recht oft vor, dass ich plötzlich unstillbaren Durst habe, und dann saufe ich wirklich wie eine Kuh. Das Ergebnis landet dann innerhalb kürzester Zeit im Sackerl. Und ich frage mich immer wieder, wie es zu diesem maßlosen Durst überhaupt kommen kann, wo ich doch ständig Wasser oder Saft zu mir nehme ...
Leider (oder auch zum Glück) kann ich Dir zu Gallensteinen gar nichts sagen. Soweit ich weiß, kann man ihnen vor allem mit fettarmer Ernährung vorbeugen. Sicher spielt da auch die Anlage eine Rolle. Hatte denn ein Elternteil von Dir Probleme mit Gallensteinen?
Liebe Grüße von
Angie
von doro » 29.01.2007, 07:26
Hallo Krümel,
Möglichst „ Fettfreie Kost“ verhindert die legendären Koliken.
Bei mit hat man, noch im Krankenhaus nach Anlage des Stomas einige Gallensteine festgestellt. Bei der mit damaligen Kost war die Galle sehr lieb zu mir und hat keine Probleme bereitet. Während der Kur im Anschluss konnte ich mir ein sonntägliches essen beim Griechen nicht verkneifen... die darauffolgende Nacht war UNVERGEßLICH. Ich dummes Schaf habe die Schmerzen falsch eingeordnet ( Magenschmerzen) die kannte ich ja zur Genüge. Nun war am nächsten Morgen routinemäßig „ Labor“ angesagt. Oh weia, aufgrund der nach dieser Attacke dramatisch erhöhten Leberwerte wurde der Sache auf den Grund gegangen. Ich hatte die Nacht eine Gallenkolik !! Da auch in den späteren Monaten es trotz Schonkost immer wieder zu Beschwerden kam, habe ich mir vor 1 Jahr die Gallenblase entfernen lassen. 5 Tage KH und es war vergessen. Allerdings gibt es auch Fälle, wo die Gallensteine stets lieb zu ihrem Vermieter sind, bei mir leider nicht.
von Krümel » 29.01.2007, 15:08
Hi Monsti,
tja, da meine Eltern sehr früh gestorben sind kann ich das nicht beantworten Kenne den unmächtigen Durst ab und an auch;) vielleicht liegt es am essen?
Liebe Doro,
habe meine Gallensteine jetzt auch bereits ca 3 Jahre...und sie wachsen halt:( GLücklicherweise machen sie mir keine Probleme bis jetzt ! Aber habe ja schon einige erzählen gehört was für ne Quälerei das ist und würde dem gern vorbeugen.
Und operieren lassen will ich mich eigentlich nicht, da ich ein wenig Angst habe irgendwelche sch... Schläferzellen zu wecken. Bei welchem Arzt wäre ich denn am besten aufgehoben um die Viecher vielleicht sogar zum schrumpfen zu kriegen?
Liebe Grüße
Almuth
von Rosinante » 29.01.2007, 15:51
Hallo Krümel!
Soweit ich weiß können manche Gallensteine medikamentös behandelt werden, kommt auf die chemische Zusammensetzung an. Ist aber unsicher & langwierig. Internisten sollten da Bescheid wissen.
Das sagt der Netdoktor über Gallensteine
Sabine
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