von angi3 » 22.09.2015, 15:22
Hallo Leute!
Ich habe mich redlich bemüht einiges an Gewicht zuzulegen. Leider ohne Erfolg. Derzeit wiege ich ca. 42-43 kg bei einer Größe von 1,62 m. Mein Chirurg, der mir meine RückOP für 4. November angekündigt hat meinte, daß ich für 1 Woche ins Krankenhaus kommen soll und er einen Aufbau mittels künstlicher Ernährung machen wird, da ansonsten keine OP möglich ist.
Nun meine Frage an euch - hat jemand damit schon Erfahrung bzw. wurde das schon gemacht und vor allem wie ?
Liebe Grüße an euch alle von
Angi 3
von crab » 23.09.2015, 12:46
Hallo Angie 3,
mit 43 kg bist Du stark untergewichtig. Ich bezweifle, dass hier für 1 Woche parenterale Ernährung
ausreicht, um an Gewicht zuzulegen.
Wenn Du dich dennoch dafür entscheidest, sollte für die parenterale Ernährung ein Port gelegt werden,
um die Venen im Arm zu schonen, besonders unter dem Aspekt, dass Du durch die neuerliche OP mit
einer weiteren Abnahme rechnen musst. Du solltest dies mit Deinem HA ausführlich besprechen.
Die parenterale Ernährung läuft in der Regel 12 Stunden, ist aber vom Gewicht anhängig, und
kann zu Hause durchgeführt werden.
LG Wolfgang
von Witch » 23.09.2015, 13:37
Hallo,
nur dafür ist ein Port nicht notwendig. Ich bekam diese Ernährung über einen Zentralen Venenzugang.
LG Witch
von Hanna70 » 23.09.2015, 18:18
Hallo Angi,
ich schließe mich crab unbedingt an. Eine Woche vor der OP mit der parenteralen Ernährung zu beginnen, finde ich viel zu kurz. Das wird Dir kaum etwas bringen.
Man kann die parenterale Ernährung auch über einen ZVK machen, aber m.W. geht das dann wirklich nur stationär. Mit einem Port wärest Du unabhängiger und könntest zu Hause sein. Mit Deinem Gewichtsproblem bist Du wahrscheinlich auch ein Kandidat für immer mal wieder eine parenterale Ernährung. Dann ist die Portanlage sehr sinnvoll.
Du solltest das möglichst schnell kären, wenn Du den 04. November für die RV anstrebst.
Ich werde immer mal wieder für einige Monate parenteral ernährt. Grundsätzlich ist das keine große Sache. Du musst nur konsequent darauf achten, dass dabei vollkommen sauber und steril gearbeitet wird, damit es nicht zu einer Portinfektion kommt.
LG Rosi
von angi3 » 24.09.2015, 10:05
Liebe Rosi!
Danke für die Info. Mein Arzt (Chirurg vom Krankenhaus) meinte mit einer Woche vor dem 4.November (ROP-Termin) müßte es zu schaffen sein, ich bin allerdings auch etwas skeptisch. Wo wurde denn dein Zugang gelegt, über die Armvenen oder am Hals ? und was mich noch beschäftigt ist, ob ich dann überhaupt nichts anderes zu essen bekomme als nur die künstliche Ernährung ? Wie war das bei dir ?
Liebe Grüße
Sylvia (Angi 3)
von crab » 24.09.2015, 12:29
Hallo Sylvia,
ob ein ZVK oder ein Zugang in einer Armvene bedeutet stationär. Ein Port wird ambulant meist rechts
unter dem Schlüsselbein implantiert.
An Deiner jetzigen Ernährung ändert sich nichts, Du kannst essen was Du willst.
Ich lasse die parenterale Ernährung in der Nacht laufen, so dass ich mich tagsüber frei bewegen kann.
Wenn Dein Chirurg der Meinung ist, diese eine Woche würde reichen, würde ich die zusätzliche Gabe
von hochcalorischer Zusatznahrung in Form von Energy-Drinks -z. B. Survimed OPD Drink oder
Fresenius Energy-Drink empfehlen. Diese gibt es in Flaschen zu 200 ml und haben 200 kcal. Davon
3 Flaschen pro Tag (verordnungsfähig in Deinem Fall).
LG Wolfgang
von Hanna70 » 24.09.2015, 15:16
Hallo Sylvia,
und wieder war crab schneller! Ich sehe es wieder wie er.
Ich habe mir einen Port legen lassen. Ich kann Dir aber nicht sagen, ob die Zeit dafür bis zu Deiner RV noch reicht. Der muss ja erst einheilen und sofort morgen wirst Du ihn auch nicht bekommen.
Also lass Dir jetzt schnell die Trinknahrung verordnen. Ich trinke seit über 7 Jahren täglich 3 bis 4 Flaschen. Das sind 1200 bis 1500 kcal zusätzlich zum normalen Essen. Zur Gewichtserhaltung brauche ich ca. 3500 kcal/Tag. Selbst während der parenteralen Ernährung habe ich die Trinknahrung genommen. Damit kam ich auf ca. 4500 kcal/Tag und konnte etwas an Gewicht zulegen. War allerdings nach Absetzen der Portnahrung auch schnell wieder runter.
Du musst sogar weiter normal essen! Manchmal fällt das allerdings etwas schwer, weil das Hungergefühl oft ausbleibt.
Ich trinke übrigens am liebsten Fortimel Schoko.
LG Rosi
von crab » 24.09.2015, 17:28
Hallo Sylvia,
@Hanna70, tschuldigung, dass ich mich vorgedrängt habe.
wenn Deinem Chirurgen viel an der parenteralen Ernährung liegt, dürfte das Implantieren kein
Problem sein. Dauert insgesamt etwa 45 Minuten. Eine Einheilungsphase ist nicht erforderlich,
er kann sofort in Betrieb genommen werden.
LG Wolfgang
von Hanna70 » 24.09.2015, 19:10
Hallo Wolfgang!
Danke!
Dass der Port sofort in Betrieb genommen werden kann, wusste ich nicht. Wieder was gelernt.
Rosi
von swen1212 » 04.11.2015, 19:55
Hallo angi3
auf die bisherigen Antworten gehe ich nicht weiter ein irgendwo sind alle richtig.
Mit 43 Kilo bist du zu mir (damals) "übergewichtig". Zur künstlichen Ernährung ein Fakt: (den sie dir erst erzählen, wenn alles gelaufen ist): die Flüssigkeiten über die Vene sind (logisch) extrem fetthaltig. Sie setzen sich folglich in den Adern ab. Künstliche (venöse) Ernährung hat IMMER Thrombosen zur Folge. Zu Deutsch: die Ernährungsflüssigkeit setzt langsam deine Adern zu. Ich weiß das so genau, weil ich ein Jahr auf die Weise am Leben erhalten wurde (Kurzdarmsyndrom).
Ich wog letztendlich 35 kg. Darauf musste (genau wie bei dir wegen einer neuen OP) aufgebaut werden. ZVK's (Venenkatheder) funktionierten bei mir wegen der schon bestehenden Thrombosen nicht mehr. Ports versagten wegen zu viele Infektionen in dem KH.
Ich half mir selbst: ich aß alles, was fett macht. Also richtig ungesund: Schokolade, Kekse, Würstchen, viel Butter, Cola, Zucker, - halt alles was ein gesunder Mensch vermeidet. -
Es hat funktioniert. Binnen Wochen waren genügend Kilo für eine OP drauf - es waren um die 50 kg oder mehr.
Was ich sagen will: esse lieber "ungesund" aber wie ein Mastschwein, ehe du dich auf venöse Ernährung einlässt. Ich weiß ja nicht, ob du normal essen kannst. (Ich konnte das eine Zeit lang nicht; war auf diese Kanüle angewiesen.) - Vermeide sie, wann immer du kannst und mäste dich selbst; im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist der bessere Weg.
Einen besseren und wirklich gut gemeinten Ratschlag kann ich dir nicht geben. Heute kämpfe ich mit Durchblutungsstörungen an Stellen, wo so was nicht vorkommen sollte. ....
Ich drücke dir die Daumen.
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