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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke – Seite 1

Du hast ein Ileostoma und Fragen dazu? In diesem Forum findet ihr Antworten auf Fragen zum Dünndarm-Stoma (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Ileostoma, Alternativen wie dem ileoanalen Pouch oder Kock-Pouch usw).
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19 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von cherish » 09.08.2010, 13:15

Hallo Zusammen,

erstmal eine kleine Vorstellung, nachdem ich jetzt schon ein paar Wochen registriert bin.

Ich bin jetzt 35 Jahre alt und seit 20 Jahren MC-Patient mit einem Ileostoma.
Mein Crohn, der AP und ich haben 20 Jahre beschwerdefrei miteinander gelebt.
Doch vor 6 Wochen musste ich wegen einem Abzess an Eierstock und Dünndarm notoperiert werden.
Seitdem komme ich mir vor wie in einem Alptraum, aus dem es kein Erwachen gibt.

In der Not-OP wurde der Abzess erfolgreich entfernt - jedoch musste ein neuer AP angelegt werden.
Dieser wurde jedoch nicht prominent angelegt sondern saß in einer Vertiefung meines Bauches - außerdem konnte der Stuhl nicht einfach nach außen laufen, sondern die Darmöffnung lag unter der Haut, sodass sich der Stuhl einen schmerzhaften Weg nach außen suchen musste.

Ergebnis:
2. OP vor 14 Tagen wegen Korrektur des Stomas.

Und hier beginnt meine persönlich Hölle.

Der AP konnte wieder mal nicht prominent angelegt werden, weil so kurz nach der alten OP der Darm total vernarbt und verklebt war. Jetzt sitzt der AP direkt in der Narbe des 20 Jahre alten alten Stomas und heilt nicht richtig ein.
Wenn ich Glück habe hält die Platte ein paar Stunden - ansonsten wird alles unterwandert.
Aber ich bin recht zuversichtlich, dass ich mit Hilfe der Stomatherapeuten hier eine Lösung finde.

Was z.Z. viel schlimmer ist, ist, dass seit dieser 2. OP meine Narbe nicht heilt.
Sie verläuft senkrecht am Bauch - ca. 20 cm lag.
Nachdem sie extrem genässt hatte, wurde die Naht an 2 Stellen eröffnet und jeden Tag gespült.
Da diese 2 öffnungen aber nach ca. einer Woche miteinander kommuniziert haben, wurde die Naht jetzt komplett eröffnet und ist jetzt ca. 3-4 cm tief (wenn ich das von oben herab richtig schätze).
Die Ärzte können halt komplett bis zur Bauchnaht nach unten durchschauen.
Und hier kommt das nächste Problem.
An einer Stelle hat sich die Naht gelöst und die Bauchdecke ist nicht mehr richtig zusammen.
(sry- wenn ich das alles laienhaft erkläre)
Da meine Blutwerte und Vitalzeichen jedoch soweit OK sind, wird z.Z. nichts anderes gemacht, als tägliches Kontrollieren und Spülen der Wunde.

Aber das Alles geht mir extrem an mein Nervengerüst.
Die Ärzte warten jetzt von Tag zu Tag und wollen dann situationsbedingt entscheiden...
Wenn ich diesen "grand canyon" in meinem Bauch so sehe frage ich mich, wie soll das je heilen.
Und dann die Angst, was mit dieser Öffnung in der Bauchdecke passiert.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit sowas?

Vielleicht brauche ich auch einfach nur ein bisschen Zuspruch, weil ich wirklich ein nervliches Wrack bin.
Wenn ich dran denke, dass ich evtl. noch Wochen hier im KH lieben muss bekomme ich Weinkrämpfe.

Wenigstens hab ich mein Lappi hier und kann ab und zu ein wenig meine Gedanken ablenken. Wenn auch nur kurz und mit wenig Erfolg.

Danke euch schonmal vorab.
Auch wenns nur fürs Durchlesen ist.

LG
Cherish

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cherish

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von Linie 22 » 09.08.2010, 14:14

:winke: Cherish :troest: ,

Da diese 2 öffnungen aber nach ca. einer Woche miteinander kommuniziert haben, wurde die Naht jetzt komplett eröffnet und ist jetzt ca. 3-4 cm tief (wenn ich das von oben herab richtig schätze).


Ähnlich erging es mir damals, als ich per Kaiserschnitt entbunden habe. Allerdings öffnete sich meine Narbe, vom Nabel in Richtung Schambereich, wie ein Reißverschluss und war letztlich ca. 1 cm tief. Daraufhin wurde diese ebenfalls gespült als auch geäzt. Anfangs tgl., später vergrößerten sich die zeitlichen Abstände. Da die Tiefe der Narbenöffnung, im Gegensatz zu Dir, ca. "nur" 1 cm war, dauerte die Heilung, welche von Innen nach Außen verlaufen muss, etwa 3 - 4 Wochen. Mein Bauch ähnelte danach einem Feldweg, aber das war mir so was von egal, hauptsache zu und verheilt. :ballon:

Nach meiner Rektumamputation musste die Wundhöhle, welche sich im Nachhinein auf Grund einer Fistel gebildet hatte, beinahe so w. o. a. Therapie, außer Äzen, therapiert werden. Tgl. neues Aufreißen der fast kindskopfgroßen Wundhöhle, Spülen, Ausstopfen und Verbinden. Bis die Wundhöhle von Innen nach Außen ausgeheilt und somit endlich geschlossen war, gingen ca. 10 Monate in`s Land. :heul:

Na ja - keine sonderlich rosigen Aussichten. Lieber hätte ich Dir etwas schöneres geschrieben. Aber so war es nun mal bei mir und mit viel Geduld und kräftig Zähne zusammen beißen, um die Schmerzen zu ertragen, habe ich es geschafft un DU wirst das AUCH packen. :rose:

Tschüüüss. :rose: baldige Genesung :rose: , wünscht Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von cherish » 09.08.2010, 17:25

Bis die Wundhöhle von Innen nach Außen ausgeheilt und somit endlich geschlossen war, gingen ca. 10 Monate in`s Land. :heul:


wurde die Wunde dann später zuhause versorgt oder ging das nur im KH?

10 Monate Klinik übersteh ich nicht :heul:

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cherish

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von Linie 22 » 09.08.2010, 17:32

[quote="cherish"]

Bis die Wundhöhle von Innen nach Außen ausgeheilt und somit endlich geschlossen war, gingen ca. 10 Monate in`s Land. :heul:


wurde die Wunde dann später zuhause versorgt oder ging das nur im KH?

10 Monate Klinik übersteh ich nicht :heul: [/quote]

Empfohlen wurde mir ein stationärer Aufenthalt, aber ich konnte und wollte partout kein KH mehr von innen sehen.
Deshalb habe ich mich auf eigenen Wunsch ambulant in einer Chirurgie versorgen lassen.

:winke: :winke: :winke:

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Linie 22

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von doro » 09.08.2010, 18:31

Hallo cherish,

auch ich wurde mit einem offenen Bauch aus dem KH entlassen und täglich in einer hiesigen Wundambulanz , später vom Hausdoktor versorgt.Mein Gedanke war auch,das heilt in 10 Jahren nicht zu - Aber, nachdem sich mein geschundener Körper zu Hause und vorher AHB etwas erholt hatte, ging es verhältnismäßig schnell.Gesamt etwa 6 Monate :cool: Sehr geholfen hat mir bei der Heilung, daß ich täglich zusätzlich zur Nahrung,Proteine zu mir genommen habe.Mein Hausarzt schwärmte geradezu, daß die Wundheilung Fortschritte machte,die täglich zu sehen waren.Habe Geduld, so lang werden sie Dich nicht im KH behalten.Zuhause läuft dann alles Besser.

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von Butterblume » 09.08.2010, 20:24

Wenn ich diesen "grand canyon" in meinem Bauch so sehe frage ich mich, wie soll das je heilen.


Dieser Gedanke kommt mir sooooo bekannt vor :troest:

Ich hatte im Frühjahr einen sehr großen Abszess im Enddarm, der sich nach außen geöffnet hatte. Wenige Tage nach der OP kam die Schwester mit einem Spiegel und sagte: so, gucken.
Ich habe ehrlich Aplträume bekommen von dem, was ich da sah. Und ich hab genau das gedacht: wie um Himmels Willen soll das je wieder heilen? Mir klaffte wirklich die ganze Pobacke auf. Da wurde nix genähnt, Wundfläche so groß wie zwei Hände, zeigte der Doc, dazu noch eine Fistel und 4 Drainagen. Und mein Stoma gabs obendrauf, weil die Wunde nicht heilen wollte (MC, Durchfall, ständige Reizung der Wunde....)

Sociel zur Horrostory. Die OP war Mitte April, und es hat schon ein paar Wochen gedauert, bis ich wieder sitzen konnte, dann rumlaufen... und es heilte! Irgendwann sah ich, dass es am Rand zusammenwuchs, immermehr.... Mittleweile ist die Wunde nur noch so klein wie ein Eurostück. Es heilt! Auch wenn es wirklich lang gedauert hat, am Anfang sieht mans kaum und am Ende kann man von Woche zu Woche die heilung beobachten.


Halt die Ohren steif, es wird heilen! Ich kann Dich so verstehen. In dem Moment is es einfach nur ein Alptraum.
Ich denk an Dich, unbekannterweise! Alles Gute!
Butterblume

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von cherish » 10.08.2010, 10:03

Danke Euch für die Antworten :)

keine Ahnung, wie ich das die nächsten Wochen überstehen soll.
Klar - irgendwie wird diese Zeit auch vorbei gehen, aber heute morgen bin ich mal wieder total verzweifelt :(

Die OP ist heute 2 Wochen her und Samstag haben sie die Wunde komplett eröffnet nachdem ja zuerst nur 2 Stellen von der Wunde geöffnet waren.
Fortschritte sieht man keine - ist wahrscheinlich auch normal innerhalb der kurzen Zeit.
Geduld ist nicht meine Stärke :heul:

Die Zeit geht nicht rum und ich hab keine Ahnung, wie ich später zuhause damit klarkommen soll...

Jeden Morgen frage ich mich, wie ich den Tag überstehen soll.
Ablenken klappt irgendwie nicht.
Ich könnte nur heulen und teilweise mach' ich das auch.

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cherish

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von doro » 10.08.2010, 10:18

Ich könnte nur heulen und teilweise mach' ich das auch.
Erleichtert sicher im Moment ungemein,NUR es bringt Dich keinen Schritt weiter :troest: Da Deine OP erst 14 Tage her ist, erwarte bitte von Deinem Körper keine Wunder,denn auch er braucht Zeit um sich zu erholen.Das Gleiche solltest Du auch machen, Schonung, langsamer Aufbau und keine Höchstleistungen erwarten. ;) Bei aller Ungeduld, die ich sehr gut verstehen kann,auch ich stand kurz vor einem Krankenhauskoller,liegt auch bei Dir die Kraft in der Ruhe :cool: Uuuund wenn Dir dann besonders langweilig ist, magst Du Dein Profil eventuell ergänzen ? Bist Du männlich oder weiblich u.einiges mehr :lesen:

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doro

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von Sabine049 » 10.08.2010, 17:38

Zitat cherish: Doch vor 6 Wochen musste ich wegen einem Abzess an Eierstock und Dünndarm notoperiert werden.


somit ist
Herzlich Willkommen, liebe Cherish
weiblicher Natur - zwinker.

Hallo Cherish,

dass Du derzeitig am Boden zerstört bist, ist nachvollziehbar; zumal der MC, das Stoma und Du zwanzig Jahre eine friedliche Coexistenz geführt habt.

Sprich die Ärzte auf Deine momentane depressive Befindlichkeit an, vllt. hülfe Dir professionelle Hilfe o. der Kontakt zu Gleichgesinnten, und den findest Du, wie Du bereits feststellen konntest, hier.

Cherish, hast Du wenigstens Familie und gute Freunde vor Ort, die Dich mental wieder ein bisschen aufbauen können? Persönlicher Beistand ist in solchen Situationen immens wichtig!

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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MC, Abzess und jetzt eine nicht-heilende Bauchdecke

Beitrag von AnaAhabak82 » 10.08.2010, 22:17

Hallo Cherish :winke:

Mit demselben Problem kämpfe ich auch gerade.

Ich wurde am 11.07.wegen Perforation im Dickdarm not-operiert und habe ein temporäres,doppelläufiges Ileostoma bekommen.
Als am 9. Tag (Entlassungstag) nach der 2 OP (bei der "lediglich" der Bauchraum gespült wurde) die Klammern meiner Bauchnaht gezogen wurden, öffnete sich die untere Hälfte wieder (etwa 10 cm), weil sich Wundflüssigkeit gesammelt hat.
Der operierende Chirurg wollte mich nicht nach Hause lassen. Ich war nervlich am Ende, kam mit der ganzen Situation nicht klar (Stomaanlage war in einem kurzen Vorgespräch nicht erwähnt worden und dann wachste mit so einem Ding auf...) und dann auch noch die aufgegangene Narbe.... Die Stationsärztin nahm sich dann aber nochmal der Sache an und ließ mich schlussendlich doch nach Hause, weil ich jeden Tag zur Wundversorgung entweder ins KH bzw. zu meinem Hausarzt gehen konnte.
Das Ganze ist jetzt 4 Wochen her, werde super betreut bei meinem Hausarzt. Die Helferinnnen dort in der Praxis sind alle super nett und total vorsichtig. Behandelt wird die Wunde mit Iruxol (Salbe für schnellere Wundheilung) und Leukase-Kegeln. Reingelegt wird eine Alginate (unterstützt auch die schnellere Wundheilung) und eine sterile Kompresse. Dann kommt eine dicke Kompresse obendrauf und wird mit "Pflasterfolie" zugeklebt. Pflasterfolie, weil ich keine normalen Pflaster über so einen langen Zeitraum vertrage. Nachteil: es kommt kein Sauerstoff an die Wunde, Vorteil: Ich kann duschen gehen.
Zuerst sagte mein HA, das wird eeeewig dauern bis das dicht ist, kann so mit 6 Wochen Wundheilung rechnen :heul: Aber: Mittlerweile schwärmt er regelrecht, wie schön das (trotz Kortisoneinnahme) verheilt. So einen halben cm hätte es schon geschafft.
Morgen habe ich eine Audienz bei der zuständigen Oberärztin im KH (die, die mich auch letztendlich nach Hause hat gehen lassen) und dort wird nun entschieden, ob man die Wunde nochmal zunäht.
Einerseits würd ich das so gerne machen lassen, schließlich schränkt es ja total ein Auf der anderen Seite nässt sie seit dem Wochenende wieder "wie Sau" und das Erlebnis im KH sitzt noch voll in meinem Kopf, so dass ich denke, das würde nie richtig zuwachsen.

Also ich kann Dich vollstens verstehen, dass Du am Verzweifeln bist. Und gerade ich übe mich nicht unbedingt in Geduld :teufel: Aber es braucht seine Zeit. Meine Arzthelferin "hänselt" mich schon immer, ich hätte ja gar kein Fett auf den Rippen. Man kann ja so schön ins Fettgewebe gucken :abgedreht: Sie meints ja nicht böse....
Sie meinte aber auch,die erste Zeit denkt man, da tut sich ja gar nichts und dann - schwupp - gehts ganz schnell!


:troest: :troest: :troest: Auch Du wirst es schaffen, auch wenn der Weg nicht leicht und man schier am Verzweifeln ist!

Wie wird es denn bei Dir behandelt?

Ganz liebe Grüße von einer mitfühlenden Silke :kiss:

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AnaAhabak82

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