von Daniel4711 » 10.02.2013, 10:14
Hallo liebe Gleichgesinnten. Ich habe mal eine Frage. Am vergangenen Montag wurde mir nach 13Jahren Collitis Ulcerosa der gesamte Dickdarm entfernt. Parallel auch das Rektum - es war alles voller Abszesse. Also schonmal die richtige Entscheidung sich schon im Vorfeld dazu zu entscheiden, eine Rückverlegung auszuschließen. Es hätte eh nicht funktioniert. Kurz zum Ablauf: Montag OP, Dienstag und Mittwoch Intensivstation (mein Kreislauf war nicht sehr stabil). Donnerstag auf die normale Station. HB war auf 8,2 runter, CRP auf ~350 (ich wusste gar nicht, dass es so einen hohen Wert gibt, bisher immer was zwischen 2-12 oder so). Die Blutwerte werden besser.
Do+Fr habe ich schon normale Sachen gegessen,das Stoma funktioniert prima. Jedoch schaffe ich es bis heute (Sonntag) nicht weiter als mich auf die Bettkante zu setzten?Gestern hatte ich den totalen Zusammenbruch, habe nur Wolken am Himmel gesehen, Panik, Ängste, dass ich nie wieder auf die Beine komme, wie wird's weitergehen. wenn überhaupt kann ich immer nur 5 Minuten schlafen, heute Nacht habe ich hier das halbe Zimmer voll gekotzt... Lag sicherlich auch mit an den vielen Medikamenten. Heute ist wieder ein bisschen besser. Sicher ist der Verlauf von Mensch zu Mensch ganz individuell, aber wie war das bei euch??
Ist das normal?
Bin ich einfach nur zu ungeduldig?
Viele Grüße,
von bertreset » 10.02.2013, 11:15
Hallo,
Mensch Dennis, da hast Du ja einen anständigen Affenritt hinter Dir. Das war schon eine schwere OP, dank der ganzen Schmerzmittel und etc. verfällt man leicht in den Eindruck alles halb so wild. Wenn der Körper anderer Meinung ist, dann ist man vielleicht irritiert.
Schon mal gut, das das Stoma arbeitet, das erspart Dir die schmerzhaften Staus im Darm.
Es wird auch bald besser, die ersten Tage musst Du einfach durchstehen und kämpfen, der Körper braucht Zeit um sich der neuen Situation anzupassen, aber es wird jetzt alles besser , so aus meiner Erfahrung heraus, die ersetzt natürlich keinen ProfiDoc . Also halte durch
Bert
von Skyfire » 10.02.2013, 11:16
Hallo Dennis,
erst mal willkommen hier im Forum
Ich mach es kurz und bündig.
Ja du bist zu ungeduldig!!!
Nach einer Narkose kommt es öfter dazu, das der Mensch der gerade operiert wurde, übergeben muss, das sind die sogenannten Nachwehen einer Narkose (ich weiß leider den genauen Fachausdruck nicht) im Umgangsprachlichen ausgedrückt .
Kreislauf, das dauert auch eine Weile bis er wieder stabilisiert ist, je mehr du dich aber bewegst, je schneller wird er wieder in Gang kommen, trotzdem ist hier angeraten, immer schön langsam, Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut worden. Die Schwestern und Pfleger sollten dich am Anfang da noch ein wenig die Unterstützende Hand reichen (nicht das du noch umkippst, damit wärest du als auch das Pflegepersonal wohl nicht geholfen!)
Der CRP Wertkann man auf 2 Unterschiedliche Arten messen. Wenn du im Krankenhaus einen Wert von 350 etwa hattest, wird er Hochsensitiv, wie er meist von den Gastro´s rausgegeben wird, in etwa 35 sein. Dies ist aber nach einer solchen Operation nichts ungewöhnliches, meiner lag bei 67 Und heute nach 3 Monaten liegt er ohne Medi´s zwischen 3 und 6,5
So, und nun zweifelst du nicht mehr an Dir, das was du gerade erlebst, ist völlig normal. Beim einen Menschen gehts vielleicht einen oder 2 Tage früher, bei Dir halt etwas später, bei mir war es ganz spät, ich bin erst nach knapp 1 Woche wieder relativ alleine gehen können ohne das mir schlecht wurde und übergeben habe und/oder das mir der Kreislauf nicht weggesackt ist.
Alles im normalen Bereich, .. OK?
von Häslein » 10.02.2013, 13:01
Hi Dennis,
bei mir war es genauso wie bei Dir jetzt - eine Colektomie ist ein großer Eingriff - es fehlt ein großes Organ.
Es wird besser, manchmal gibt es Rückschritte und man ist mies drauf. Das kenne ich auch, trotzdem wird es langsam aufwärts gehen.
Es ist sehr normal, dass man das so nicht erwartet; man hat ja keine Erfahrung mit solch großen Ops am eigenen Leib und ist dann irritiert, wenn es eine Talsohle gibt.
Gute Besserung!
LG, Häslein
von Waltraud Mayer » 10.02.2013, 14:30
Hallo Dennis was erwartest du??? Diene OP ist noch nicht mal 1 Woche her. Da hätte ich noch nicht mal an den Laptop gedacht, geschweige den geschrieben...ich hab da nur geschlafen, meine Familie hab ich immer nach 15 Min. heimgeschickt, (was von mir eigentlich unverschämt war, weil sie ja über 40km einfach gefahren sind...)aber ich war einfach so müde... wurde dann aber täglich besser.
Also ruh dich aus, das wird schon
LG Waltraud
von doro » 10.02.2013, 14:32
Stimme meinen Vorschreiberinnen zu. Geduld ist nach so einer OP wirklich angesagt
von zwerg » 10.02.2013, 14:47
Hallo Dennis,
Gebeugt erst zeigt der Bogen seine Kraft.
Franz Grillparzer
In diesem Sinne...
Du schaffst DAS! ...nur ein wenig Geduld!
von Citröen-C1 » 10.02.2013, 16:15
Hallo! Bei mir ist die OP 4 Wochen her und mir kommt es vor wie gestern!Habe weit über ne Woche gebraucht bis ich laufen konnte und das nur in Begleitung und mit dem Gehwagen.Die Blutwerte gehen zurück..Hatte auch knapp 300 CRP.
Konnte auch nur an die Bettkante und weil es mir immeer schlecht wurde saß ich noch net mal 5 min dort und wurde gleich wieder ins Bett gelegt...Braucht alles nur Zeit...
Es ist eine große OP,die nicht so ist wie eine Blinddarmentfernung.Gute Besserung und baldie Genesung
von Hanna70 » 10.02.2013, 16:49
Hallo Dennis,
erst mal Herzlich Willkommen hier im Forum!
Dein Körper hat schon vor der OP sehr viel mitgemacht und die OP war nun auch nicht gerade ein Spaziergang. Nun sei mal schön lieb zu ihm und gib ihm etwas Zeit sich zu erholen.
Meist will der Kopf schon mehr als der Körper kann. Anders herum wäre es schlimmer! In ein paar Tagen sieht das schon viel besser aus.
Gute Besserung wünscht
Rosi
von Mücke » 10.02.2013, 16:55
Hallo Dennis,
herzlich willkommen hier.
Ich habe vor 8 Jahren auch den Dickdarm und Enddarm entfernt bekommen,war 5 Tage auf Intensiv und habe Wochen gebraucht bis ich wieder einigermaßen fit war.
Du brauchst Geduld ,Geduld und wieder Geduld.
Lass dir einfach Zeit bei allem.
LG Mücke
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