von Lonie05 » 10.06.2011, 07:57
Hallo,ich freue mich mit dir.Kenne aber sehr gut das Gefühl,es nicht richtig glauben zu können.Bei mir waren auch alle Untersuchungen ok.Habe meine RV im Herbst.
GLG Diana
von Nougattörtchen » 10.06.2011, 18:27
@Ili
Pläne für danach? Na ich weiß nicht - ehrlich gesagt, ich trau mich nicht irgend welche Pläne zu schmieden, das hat mir die letzten paar Monate einfach kein Glück gebrach. Ich versuch´s jetzt so: ich genieße jeden Tag an dem es mir gut geht. Ich versuche nicht zurück zu blicken, denn das macht mir zu viel Angst. Aber ich mach auch keine Pläne für die Zukunft, das macht mir noch mehr Angst, hört sich das blöd an?
Jetzt bin ich erst mal happy, dass ich die Darmspiegelung gut hinter mich gebracht habe. Ich hoffe dass sich mein Chirurg bald bei mir meldet und dann machen wir gaaaanz gaaaanz vorsichtig neue Pläne.
Wünsch euch allen schöne Pfingsten
Nogattörtchen
....................
Warte nicht darauf dass das Leben dich glücklich macht, denk lieber ab und zu an dich selbst - dann wirst du sehen, was dich glücklich macht.
von Skyfire » 10.06.2011, 18:44
So ist dein Weg richtig,
gar nicht erst planen, meist bringt es nichts.
Träume solltest du allerdings schon haben, die du dann irgendwann mal umsetzen kannst.
Geht halt nur .. eine Baustelle nach der anderen .. siehe Ceule´s Thread..
So hab ich es jedenfalls auch gemacht. Wie ein kleines Kind was laufend lernen musste, einen Schritt vor dem nächsten und immer wieder daran gedacht das Rom auch nicht an einem Tag gebaut wurde.
Anders würde es auch beim Crohn gar nicht gehen.
Heute gehts mir gut, morgen kann es mir aber wieder sauschlecht gehen, somit, jeder Tag ist auf seine Art schön, und selbst schau ich auch mal zurück in die Vergangenheit und sehe dann, was ich mittlerweile schon so alles geschafft habe. Nicht nur gesundheitlich, und das gibt mir jeden Tag das Gefühl das ich irgendwann mal ankommen werde, vom Rohbau zum fast fertigen Häuschen, das immer mal wieder ein wenig Renovierung braucht
von Ili_S » 11.06.2011, 00:11
Ich habe zwar leicht reden, denn ich war noch nie schwer erkrankt, aber ich finde schon, dass man auch nach so einer Krankheitsgeschichte schöne Pläne haben darf. Ich habe schon einige deiner Einträge gelesen und ich glaube, dass du stark von deiner Angst beherrscht wirst und dass sie dich noch wesentlich mehr einschränkt als die Erkrankung an sich. Ich meinte ja keine Pläne wie eine Wanderung nach Spanien, oder das Besteigen eines Berges. Eher sowas wie ein schönes Picknick am See, oder ein Konzert, ne kleine Reise, oder nen Kinoabend mit deinem Liebsten. Sowas eben.
Ein wenig Optimismus ist denke ich okay. Ich glaube, dass auch die Psyche eine starke Auswirkung auf die physische Gesundheit hat.
Ich wünsche dir viel Mut und Kraft, damit du dein Leben genießen und ihm möglichst positiv begegnen kannst.
ALLES, ALLES Gute!!
Liebe Grüße und schöne Pfingsten
Ili
von Skyfire » 11.06.2011, 08:38
[quote="Ili_S"]
Ich glaube, dass auch die Psyche eine starke Auswirkung auf die physische Gesundheit hat.
[/quote]
Wie Recht du mit dieser Aussage hast, sieht man am Beispiel von mir.
Ich hatte von 02.07.2002 bis 14.03.2008 einen Partner der ein Teufel in Person war. In dieser Zeit wurde meine eigentliche Krankheit wieder so in den Vordergrund gestellt, das ich fast nicht überlebt hätte, hätte ich dieses Leben mit ihm weiter geführt. Denn die Krankheit verschlimmerte sich drastisch.
Erst als ich mich im März 2008 von ihm getrennt habe um diesen schweren Weg zu gehen mit zwischenstop ins Frauenhaus, die Truppe mir mit Leibskräfte Ratschläge gegeben haben, die ich auch befolgt habe, erst dann ging es mit kleinen Schritten vorwärts, meine Seele war trotzdem noch tief angeschlagen (was auch verständlich ist).
Bisher bin ich noch nicht den Weg gegangen eine Psychotherapie anzugehen, jedoch weiß ich, das ich da nicht dran vorbei kommen werde und habe mir als nächstes Ziel gesetzt, das ich sobald die Umschulung beendet ist (ich würde zu sehr unter Zeitdruck leiden, und dann schaffe ich womöglich die Umschulung nicht, und die ist nun mal Voraussetzung für ein angenehmeres finanzielleres dasein) das ich mich unmittelbar nach bestehen der Prüfung in eine Psychotherapie begeben werde.
Ich habe das Glück das mein Freund ein sehr ausgeglichener, gefühlsbetonter, aufrichtiger und ehrlicher Mensch ist. Mit dem ich (auch wenn es der Ex-Mann ist über den ich mit ihm rede und das in einer neuen Beziehung eigentlich nichts zu suchen hat!!) intensive und lange Gespräche führen kann, ohne von ihm schief angesehen zu werden. Er ist derjenige der mich auffangen kann, wenn mir doofe Rachegedanken meinem Ex-Mann gegenüber rüberkommen. Letztendlich weiß ich aber das mir Gespräche gut tun, und eine Psychotherapie ist nichts anderes als mit einem unabhängigen unvoreingenommenen Menschen der sein Handwerk versteht zu reden.
(Bin nun ein wenig abgeschweift, aber so kann man wenigstens die Situation ein wenig besser begreifen wenn man über die Situation ein wenig spricht)
Fakt ist jedenfalls, seitdem ich keinen Teufel in Person mehr an meiner Seite habe, und ich mein Leben so gestalten kann wie es mir gefällt, seitdem geht mir körperlich ein ganzes Stück besser!!!
von Ili_S » 11.06.2011, 13:44
@skyfire:
Was du da schilderst klingt wirklich nach einem langen und harten Weg. Ich freu mich, dass du nun einen verständnisvollen, lieben Mann gefunden hast, denn es ist nicht nur so dahergesagt "in guten wie in schlechten Tagen".
Aber nicht nur der Partner ist wichtig, sondern auch, wie man sich selbst, seine Zukunft und seine Umwelt beurteilt. Ich glaube, dass man sich häufig selbst der größte Feind ist.
Mir geht das zumindest oft so. Es ist eine Kunst sich von Angst und anderen negativen Gefühlen nicht beherrschen zu lassen, vor allem, wenn man in seinem Leben schon das Eine oder Andere durchgemacht hat. Es gibt da kein Patentrezept. Ich wache zum Beispiel manchmal aus Albträumen auf, bin verheult und fühl mich grauenhaft. Mir fällt es dann unglaublich schwer meine Gedanken anders auszurichten. Es ist mir jedoch aufgefallen, dass es wirklich funktionieren kann durch das eigene Denken das Leben entscheident zu beeinflussen. Ich meine damit nicht total unrealistisch positiv zu sein, sondern die Situation ganz rational zu bewerten. Oft haben Ängste finde ich wirklich völlig irrationalen Ursprung.
Man vergisst dann manchmal wie unglaublich kurz das Leben ohnehin schon ist. Ich möchte mich einfach nicht von Ängsten einsperren lassen, dafür sind die schönen Momente einfach zu kostbar.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich glaube du weißt sowieso was ich meine:)
LG
Ili
von Skyfire » 11.06.2011, 19:29
Jauw, so sieht es aus, versteh auch fast ohne Worte genau was du meinst
Lebe dein Leben, so wie du es für richtig hälst, scheiß egal was es Dir bringt .. so in etwa. Ich könnte es auch anders ausdrücken, habe ich gestern durch einen puren Zufall von jemanden den ich ganz besonders in mein Herzchen eingeschlossen habe bei Fratzebook gelesen
Hoffe das mir über diese Schreibweise so manche nicht an mein Bein pieseln, für mich ist es aber mehr als nur ein Satz der daher gesagt bzw. niedergeschrieben wurde und passt genau auf so manch einem hier in unserer Situation ..
Ich hätte gerne die Gelassenheit eines Stuhls....
...Der muss ja auch mit jedem Arsch klarkommen!
Vielleicht ein wenig provozierend ausgedrückt, aber entspricht doch der Realität .. und schön zweideutig :p :p
von biggen » 11.06.2011, 22:01
ha, ha skyfire,
jetzt hörst du dich fast wie terrorkrümel an...
von Skyfire » 11.06.2011, 23:10
Biggen,
ist ja auch von ihr, stand halt nur bei Facebook in ihrem Profil, aber dieser Satz war für mich sowas von faszinierend und traf doch völlig ins wahre. Und jemand der von unserer Geschichte mit Stoma nichts weiß, versteht den Sinn völlig anders als wir es tun .
Darum ist dieser Satz einfach nur toll.
Hat ja nicht direkt was mit beleidigen etc. zu tun, sondern ist ne eigentliche Tatsache
von Nougattörtchen » 13.06.2011, 00:00
@skifire und Ili
Klar, ihr habt recht, man darf sich nicht von seinen Ängsten unterkriegen lassen. Aber manchmal springt sie mich an wie ein wildes Tier, packt mich und nimmt mir die Luft zum atmen.
Ich hab das Glück dass ich eine super tolle Familie habe die mir zur Seite steht, Mut macht und mich, wenn ich mal wieder in Panik verfalle, auf den Boden der Tatsachen zurück holt. Ich war während der EeHa auch in psychologischer Behandlung und ich kann es wirklich jedem empfehlen. Es tut echt gut sich bei einem unvoreingenommenen Menschen auszusprechen und am besten fand ich, da gabs kein : ahh un ohhh du arme..." kein Mitleid, kein bedauert werden, das war das aller wichtigste für mich!!!! Ich will nicht bedauert werden. Ich hab so viel durchgemacht, bin dem Tod von der Schippe gesprungen, eigentlich sollte man mich doch bewundern, oder? Gehts euch auch so, diese mitleidigen blicke ( oh die Arme ist ja sooo krank) da fühlt man sich noch viel schlechter.
Nougattörtchen
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MC seit 1989, Colon-CA, Darmresektion, unzählige OP's, Perforatin des Darms, Koma, Ileostoma und jetzt wartend auf RV
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