von Sternchen1960 » 17.10.2011, 08:50
Hallihallo,
ich bin neu hier, habe seit 3 Wochen ein Ileo, aber nur für ca ein viertel/halbes Jahr.
Erst einmal vielen Dank für dieses Forum. Ich habe die letzten Tage mit großem Interesse und Vergnügen hier gelesen. Euere muntere Art mit den Problemen umzugehen, die mit Stoma so auftreten, hat mir gut getan.
Andererseits hätte ich natürlich einen Sack voll Fragen............. vermutlich wie jede "Neue hier".
Ich stelle die Fragen hier mal rein und würde mich über euere Antworten freuen:
Wieviel könnt ihr essen? Ich hatte das Wochenende üble Magenkrämpfe- habe aber einmal enen ganzen Teller Gemüsesuppe(fein püriert) und ein Brot gevöllert. Post OP hatte ich fast keinen Hunger, aber so langsam setzt der Überlebenswille wieder ein, scheint mir. Und ich hoffe mal dass ich, wenn ich ein bischen aufpasse, die 10 kg (Ich war/bin stark übergewichtig), die ich abgenommen habe, nicht wieder sofort zunehme. Ich friere die ganze Zeit, d.h. mein Körper hat voll auf Notprogramm/ reduzierten Grundumsatz geschaltet*seufz* Wie erging es euch so?
Thema Rückverlegung: Wie schlimm und wie lange hatte ihr Durchfälle? Habt ihr da vorher Schließmuskeltraining gemacht? Eine Beckenbodenübung, die Blase und Puperze trainiert weiß ich- wisst ihr weitere gute Übungen? Ich würde das Duchfallproblem gerne schon vorab bearbeien. Grauenvoller Gedanke, dass was schiefgehn könnte, wenn ich dann wieder in der Arbeit bin - und da will ich schnelstmöglich wieder hin. Krankengeld ist nicht wirklich lustig.........
Noch habe ich allerdings ein großes Loch im Bauch, ca 7,5 x 3,5 x 9 cm tief ind ein kleines, dass 5 cm tief ist, die noch eitern und vom Pfegedienst versorgt werden müsen. Und um das Stoma rum sind auch noch 2 größere Stellen, die nicht verheilt sind. Wie lange hat die Heilung solcher Wundheilungsstörungen bei euch gedauert?
Wie lange hat das Gefühl der Schwäche bei euch angehalten?
Ich hatte Damrdivertikeldurchbruch mit allen Komplikationen.
Hat sich hier auch jemand in er Klinik den ESBL-Keim eingefangen? Wie lange hat das bei euch gedauert bis ihr den wieder los gewesen seid? Hatt in der Klinik Antibiotikainfuionen- man wird aber positiv entlassen und den Rest muss, laut Ärzten, das eigene Immunsystem schaffen.
Das waren jetzt ziemlich viele Fragen*zugeb*- ich hoffe, das ist für euch so ok.
Liebe Grüße
Sternchen
von Skyfire » 17.10.2011, 09:14
Hallo Sternchen,
erst mal recht herzlich Willkommen hier im Forum. Schön das du dich schon ein wenig eingelesen hast.
Zur Wunde kann ich nur sagen, das es auch auf jeden Menschen selber ankommt, wie die Wundheilung an sich aussieht bei einem selber. Das ist immer Unterschiedlich.
Aber bei der größe, gebe ich mal als Richtwert etwa 3 Monate an.
Genauso bis der Körper die Sparflamme wieder auf Normalflamme ansetzen wird, wird etwa 3 Monate dauern.
Aber das sind nur Circa-Werte. Bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen dauert es sogar noch länger als 3 Monate.
Nehme jeden Tag so mit, wie er nun mal ist. Erzwingen kann man da eh nicht. Und lieber einen Tag zu lang zu hause geblieben und Krankengeld empfangen, als einen Tag zu wenig und du musst wieder operiert werden. Sehe das bitte von dieser Warte aus, es gibt nichts über die Gesundheit.
Nach meiner OP hatte ich auch etwa 2 Monate keinen rechten Appetit. Ich musste mich regelrecht zwingen etwas zu futtern.
Dein Körper wird dir mitteilen wann er Hunger hat
Achte bitte unbedingt in der ersten Zeit darauf das du kaum Faserhaltige Sachen isst, das könnten Blockaden hervorrufen (muss nicht, aber kann!!). Essen darfst du in der Regel alles, aber bitte wirklich gut kauen, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Und bitte unbedingt sehr viel Trinken. Gerade bei einem Ileostoma ist es wichtig sehr viel zu Trinken.
Bei einer Rückverlegung kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Ich habe zwar eine Rückverlegung hinter mir, vom Ileostomaträger wurde ich allerdings zum Kolostomaträger umgebaut. Somit sind meine Ratschläge die ich Dir geben könnte, angelesen. Und die bringen dich auf lange Sicht sicherlich nicht weiter.
Zum Thema Rückverlegung wird sich sicherlich noch der ein oder andere melden was du im Vorfeld tun könntest.
Und glaube mir, jeden Tag wird es ein wenig Bergauf gehen. Deine OP ist erst 3 Wochen her. Der Körper braucht halt ein wenig Zeit. Lass alles was du tust im täglichen Leben, langsam angehen. Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut worden. Und dein Körper ist schließlich das wichtigste was du hast auf dieser Welt .
Ich hoffe das ich Dir mit den paar Antworten schon ein Stückchen weiterhelfen konnte.
von Creatina » 17.10.2011, 09:28
Guten morgen Sternchen
Erstmal Herzlich wilkommen bin auch noch nicht so lange dabei aber hier gibt es immer gute Tips und Hilfe.
Thema Frieren hat bei mir ca 4 Wochen angehalten obwohl es warm war, Schlapp hab ich mich auch gefühlt da mein Kreislauf immer in den Keller ging.
Hab langsam angefangen immer ein Stück weiter zu laufen( 1. Woche mit Begleitung) nach 2Wochen erste mal alleine in die Stadt im Schneckentempo zurück nach 4 Wochen fast wieder altes Tempo
Hab mir vom Arzt ein Rzept geben lassen für Beckenboden Training beim Pysiotheapeuten ist sehr hilfreich, nach ca. 8Wochen bin ich dann zum Rehasport gegangen verschreibt dir auch dein Doc.
Zu Rest kann ich dir nichts sagen( warte auch auf RV) aber da kommen bestimmt noch viele Antworten
Lieben Gruß Martina
von Nica85 » 17.10.2011, 10:20
Hi sternchen!
Hab mein stoma auch seit 3 wochen
Moechte dich herzlich willkommen heissen.
Das forum ist echt klasse. Hat mich schon vor dem ein oder anderen nervenzusammenbruch bewart
Da ich keine deiner genannten problems hatte kann ich leider keine deiner fragen beantworten.
Wollte aber trotzdem ein hallo von frischling zu frischling schicken !
Alles liebe
Annica
von Webkänguru » 17.10.2011, 10:39
Hallo Sternchen,
herzlich willkommen im Stoma-Forum
Wegen deiner Frage zur Rückverlegung möchte ich dir zuerst eine Gegenfrage stellen: weißt du wie viel Dickdarm dir entfernt wurde und ob davon auch das Rektum/Mastdarm und das Sigma betroffen sind? (zur Erläuterung der Darmabschnitte hier klicken)
Nach einer Divertikulitis hängt die Situation nach der Rückverlegung maßgeblich davon ab, welche Darmabschnitte entfernt werden mussten.
Viele Grüße,
euer Christian
von Nougattörtchen » 17.10.2011, 11:36
Hallo Sternchen
Herzlich Willkommen
Dein Körper brauch schon noch ne ganze Weile bis er den OP- und Krankenhaus-Stress verarbeitet hat.
Also nicht ungeduldig sein, es geht jeden Tag aufwärts.
Meine OP ist jetz 3 Monate her und ich stelle immer wieder fest, dass ich noch nicht ganz auf der Höhe bin, aber das wird schon.
Ich denke auch, das mit den Wundheilungsstörungen dauert bei jedem unterschiedlich lange. Nach Anlage meines vorübergehenden Stomas hatte ich auch so ein großes Loch im Bauch das täglich versorgt werden musste. Das hat fast ein viertel Jahr gedauert bis es zu war.
Auch nach meiner letzten OP bei der ich das endständige Stoma bekam hatte ich wieder so ein Loch. Das ist diesmal allerdings viel schneller zugeheilt.
Zur Vorbereitung der RV solltest du auf jeden Fall Beckenbodentraining machen. Das ist wirklich wichtig und es gibt dir auch ein Gefühl der Sicherheit.
Zur RV selbst kann ich nicht unbedingt viel sagen. Mir ging es nach 3 Tagen schon so gut, dass ich eigentlich nach Hause hätte dürfen. Allerdings gabs am 4. Tag Komplikationen die einfach mit meiner Grunderkrankung zusammen hingen und mir das Endständige Stoma bescherten.
Im Krankenhaus hatte ich auch lang keinen Appetit, aber der kommt wieder!!
Ich hab auch über 10 Kilo abgenommen (wenigstens ein angenehmer Nebenefekt). Aber jetzt, ein viertel Jahr später muss ich schon echt ganz schön aufpassen (essenstechnisch). Habe mittlerweile wieder fast 6 Kilo zugenommen -liegt aber einfach daran dass ich zu gerne esse!!
Liebe Grüße und alles Gute für dich
Bella
von sahnetörtchen » 17.10.2011, 13:12
Hallo Sternchen,
auch heiße Dich
herzlich willkommen bei uns |
von Hanna70 » 17.10.2011, 13:36
Hallo Sternchen,
von mir ein Herzliches Willkommen hier im Forum.
Zu Deinen Fragen kann ich nichts sagen, da meine Probleme woanders lagen. Aber Du hast ja schon Antworten bekommen und bestimmt kommen auch noch mehr.
Ich möchte Dir nur sagen: Lass Dir Zeit! Wenn Du jetzt etwas zu schnell angehst und zu viel auf einmal willst, dann kannst Du einen Rückschlag vielleicht nie wieder gutmachen. Du darfst jetzt ruhig auch mal ein bißchen egoistisch sein.
Liebe Grüße
Rosi
von Häslein » 17.10.2011, 14:11
Hallo Sternchen,
von mir auch ein Herzliches Willkommen hier!
Christian hat es bereits angemerkt: Um Deine Fragen zur RV zu beantworten, braucht es mehr Infos zu der OP und verbliebenem Restdarm.
Es wäre gut, wenn Du dazu noch Angaben machen könntest.
Liebe Grüße von Häslein
von Sternchen1960 » 17.10.2011, 14:54
Ihr seid hier ja echt lieb. Danke für den vielen Zuspruch - das tut echt gut.
Und ja- ich fürchte ihr habe alle Recht - ich will zuviel auf einmal, bin zu ungeduldig und die Aussicht monatelang krank zu sein erschreckt mich maßlos.
Deshalb versuche ich mich, ganz mäßig, wieder zu belasten. Bis zum Bäcker habe ich es am Wochenende schon geschafft zu gehen, und auch ein bisschen fahrradfahren in der Herbstsonne hat geklappt. Ab Freitag soll ich einen Gürtel bekommen, der die Wunde und das Stoma etwas zusammenhält. Dann geht es hoffentlich noch besser aufwärts.
Nur rumsitzten bzw liegen halte ich nicht mehr aus, auch wenn ich das noch viel mache. Aber ich habe jetzt schon das Gefühl ich habe statt Muskeln nur labbrige Gummibänder im Leib. Furchtbar.
Über die OP weiß ich nur ganz wenig- angeblich steht alles im abschließenden Arztbericht, den mein Arzt irgendwann mal bekommen wird.
Ich weiß nur, dass das eine Sigmadivertikulitis war und gehe mal davon aus dass da mindesten Teile, wenn nicht ganz, davon entfernt wurden. Und der Ilio ist zum Zurückverlegen vorgesehen.
Ich hoffe, das klappt, denn die Tütchen müffeln nach einem dreivierteltag schon ganz schön unangenehm. Trotz Kohlefilter.Bäh.
Libe Grüße
Helga
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