von Phil21 » 29.05.2015, 13:43
Hallo zusammen,
ich bin 21 Jahre alt und habe am 04.05 aufgrund Colitis Ulcerosa, die im Juli 2010 diagnostiziert wurde, ein Ileostoma bekommen. Die Medikamente schlugen nicht mehr an und ich habe mich letztendlich für die OP entschieden. Neben anderen immunsupressiven Medikamenten und Infusionen habe ich 5 Jahre lang immer wieder hoch dosiert Kortison genommen. Ich habe es langsam ausgeschlichen und bin jetzt noch ein paar Tage bei 5mg. Ich fühle mich nach jedem kleinen Spaziergang schnell schlapp und kurzatmig, bin immer müde, friere schnell und psychisch bin ich auch nicht so gut drauf. Mein Problem ist jetzt, dass ich nicht weiß, ob es noch Nachwirkungen der OP sind, oder die Entzugserscheinungen vom Ausschleichen des Kortisons. Es wird einfach nicht besser und ich will doch bald wieder arbeiten und in zur Berufsschule gehen. Ich bin in einer Ausbildung als Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Hat einer Erfahrungen, wie schnell man nach der OP wieder fit ist? Wäre um jede Antwort dankbar...
Liebe Grüße
Phil
von GilmoreGirl » 29.05.2015, 15:06
Hey Phil
Ich bin 24 Jahre alt und brauche nach einer OP auch immer total lange, bis ich wieder einigermassen auf dem Damm bin. Mit Cortison habe ich keine Erfahrung und an anderen Medikamenten konnte es bei mir jeweils auch nicht liegen. In den ersten vier Wochen nach der OP konnte ich beim letzten Mal ausser rumliegen nicht viel machen und als ich nach sechs Wochen wieder zur Uni ging war das noch eine ziemliche Anstrengung. Dein Körper hat ganz schön was mitgemacht und beim Rumliegen natürlich auch abgebaut. Abgesehen ist es ganz normal, dass man nach einem solchen Eingriff psychisch auch mal nicht so gut drauf ist.
Ich würde mir auf jeden Fall genug Zeit nehmen, um mich richtig zu erholen, damit du dann wieder voller Energie zurück in den Alltag starten kannst.
Ich hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen helfen. Ansonsten fragst du vielleicht am besten bei deinen Ärzten nach, ob deine Beschwerden allenfalls auch vom Ausschleichen des Kortisons kommen könnten.
Liebe Grüsse
GilmoreGirl
von Hanna70 » 29.05.2015, 15:19
Hallo Phil,
erst mal Herzlich Willkommen bei uns im Forum!
Lass doch mal ein großes Blutbild machen und vor allem den Vitamin-Status überprüfen, insbesondere Vitamin B 12! Gerade bei einem Ileostoma muss B 12 häufig in regelmäßigen Abständen gespritzt werden.
Setz Dich nicht zu sehr unter Druck. Geduld heißt das Wort, das Du hier am häufigsten lesen wirst.
LG Rosi
von Webkänguru » 29.05.2015, 15:41
Hallo Phil,
ich war nur wenig jünger als du, als ich mein Stoma bekam. Hatte fast die selbe Vorgeschichte, auch eine Cu.
Deine OP ist noch keine vier Wochen her. Das du dich noch so angeschlagen fühlst wundert mich nicht. Dein Körper brauch einige Zeit, um alles zu verdauen, was passiert ist. Aber es kommt dann ein Punkt, ab dem es jeden Tag spürbar bergauf geht und die Kraft wieder zurück kommt, so zumindest meine Erfahrung.
Bist du in einer Anschlußheilbehandlung (AHB)? Falls nicht lass regelmäßig dein Blutbild kontrollieren, damit schnell reagiert werden kann, falls du z.B. einen Eisenmangel entwickeltst (was nicht unegwöhnltich wäre, auch einen B12-Mangel haben wir uns in unserer Situation schnell eingefangen). Auch ein Eisenmangel verursacht die von dir beschriebenen Symptome.
Viele Grüße,
Christian
von Webkänguru » 29.05.2015, 15:42
Hallo Rosi,
jetzt haben sich unserer Beiträge überschnitten, hatte Phils Frage noch im Browser auf und gar nicht gesehen, dass du schon geantwortet hast. Aber doppelt hält besser
Viele Grüße,
Christian
von Börgi » 29.05.2015, 19:08
Grüß Dich Phil,
Herzlich Willkommen bei uns!!
Keine Angst alles im Normbereich, Dein Körper reagiert ganz normal auf den überstandenen Eingriff!!
Ich bin am 24.03. operiert worden und habe diesesmal über 6 Wochen gebraucht um mich zu normalisieren.Ich bin zwar jeden Tag an die frische Luft "geschlichen", die 4 Etagen runter ging so, aber wieder hoch war eine Katastrophe. Keine Luft, wacklige Knie , Herzrasen, ich war total am Ende.Aber jetzt geht mir das wieder gut, bekomme Vitamin B12-Spritzen, die helfen mir.Und ich futter sehr viel Obst und Gemüse, alledings muß Du diese leckeren Sachen mit Deinem neuen "Freund" erst vorsichtig austesten!
Sicherlich trägt der Entzug vom Kortison auch dazu bei, aber Darm-OP's sind nun mal nicht so schnell wegzustecken!! Aber keine Bange es wird wieder!!!
Gute Besserung und Alles Gute!!!
Schönes Wochenende wünscht Börgi!!
von doro » 29.05.2015, 20:07
Hallo Phil,
Ich würde Dir,ausser Schonung verbunden mit leichten Spaziergängen, klingt doof, hilft aber, auch zur Kontrolle des Blutbildes raten.Zum ausschleichen des Cortisons kann ich nichts sagen, aber Du hast in den letzten Jahren reichlich Medikamente nehmen müssen, gib Deinem Körper Zeit mit diesen Veränderungen einschließlich der Op, fertig zu werden.
von swen1212 » 30.05.2015, 09:42
Hallo Phil ,
auch ich möchte dich erst mal ganz herzlich bei uns begrüßen.
So detaillierte Tipps, wie hier schon stehen, könnte ich dir gar nicht geben. Aber, was auch schon gesagt wurde, möchte ich noch mal betonen. Lasse deinen Körper Zeit, sich zu regenerieren. Ich war in deinem Alter auch so ungeduldig (wohl jeder junge Mensch).
Dein Körper hat viel durch gemacht. Aber dein Körper ist auch der beste Doktor, den du haben kannst. Er ist leider nur nicht immer der Schnellste, dafür mit Sicherheit erfolgreich. Vertraue deinem Körper und höre auf ihn! Dann wird alles gut.
Herzliche Grüße, Swen .
von Häslein » 30.05.2015, 11:27
Hallo,
man muss untersuchen, ob die Nebennierenrinde noch selbst ausreichend arbeitet. Wenn man lange Cortison genommen hat, stellt sie die Eigenproduktion manchmal ein und das kann die von Dir beschriebenen Symptome auch auslösen.
Also einen ( sekundären ) Addision ausschließen.
Bitte kümmere Dich darum, es ist wichtig und wird gerne mal zunächst übersehen. ( "hatte erst OP" usw. )
Häslein
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