von tiffi62 » 23.08.2016, 19:43
Grüß Gott und einen schönen Abend
Mein Mann kam Ende letzten Monats (26.07.) mit einer perforierten Sigmadivertikulitis (Darmdurchbruch) mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Ihm wurde dann am nächsten Morgen in einer 6-stündigen Not-OP ein 22 cm langes Stück des Dickdarms (Sigma) entfernt, der Bauchraum "gesäubert" und ein doppelläufiges Ileostoma gelegt, das nach ca. 10 Wochen wieder zurückverlegt werden soll, wenn der Dickdarm ausgeheilt ist. Seit 04.08. ist er zum Glück wieder zu Hause. Die Versorgung des Stomas erfolgt durch mich (mit seinen Kommentaren und Fingern dazwischen ). Soweit klappt es eigentlich ganz gut. Nur hätte ich (wir) auch gerne eine Anlaufstelle neben Stomatherapeutin und HA, wo ich mir (wir uns) mal zwischendurch Rat holen kann/können, wenn ich mir (wir uns) bei bestimmten Sachen, die Versorgung des Stomas etc. betreffend, unsicher bin/sind. Ich hoffe, auch als "nur" Angehöriger hier für die Dauer, die mein Mann das Stoma trägt, hier teilnehmen zu können.
LG vom Bodensee
tiffi62
von Hanna70 » 23.08.2016, 20:53
Hallo tiffi,
natürlich seid Ihr beide hier Herzlich Willkommen!
Wir haben ja hier alle ein Loch im Bauch (oder manche auch gehabt). Ihr dürft gern noch ein paar Löcher dazu fragen. Je konkreter die Fragen sind, umso leichter die Antwort für uns und verständlicher für Euch.
Aber erst mal eine Frage von mir. Weshalb versorgt Dein Partner das Stoma nicht selbst?
LG Rosi
von Frederica » 23.08.2016, 20:57
Herzlich Willkommen Tiffi,
selbstverständlich seid Ihr mit Euren Fragen und Anliegen hier bei uns genau richtig. Wir helfen gerne, wenn wir es können. Wir freuen uns, wenn wir Euch auf dem Weg zur Rückverlegung begleiten dürfen und wer weiß, vielleicht gibt es auch darüber hinaus noch Fragen zu beantworten. Immer her damit
von tiffi62 » 25.08.2016, 18:25
Hallo und vielen lieben Dank für euer herzliches Willkommen
@Hanna70: Er ist sich zu unsicher und hat Angst etwas falsch zu machen z.B. dass die Platte unterläuft, er die Haut um das Stoma nicht gründlich genug gesäubert bekommt etc. Er hilft aber auf jeden Fall immer "tatkräftig" mit, z.B. schneidet er die Platte aus und gibt mir auch div. Anweisungen z.B. beim Reinigen oder wo noch etwas mehr Puder hin sollte auf die Wunde direkt ums Stoma. Vielleicht will er es auch bald mal selber versuchen, mal abwarten euch noch einen schönen Abend tiffi62
von Hanna70 » 25.08.2016, 19:00
tiffi62 hat geschrieben:Vielleicht will er es auch bald mal selber versuchen,
von tiffi62 » 25.08.2016, 19:41
Er könnte das sicherlich auch alleine, aber er leidet zusätzlich seit ca. 16 Jahren unter Panikattacken, und kann so gut wie gar nicht alleine sein - ch muss eigentlich immer in unmittelbarer Nähe sein. Verstärkt wurde das Ganze vor knapp 5 Jahren durch seinen Lymphdrüsenkrebs im vorletzten Stadium, den er Gott sei Dank mit viel Glück und perfektem Können seiner Onkologin in Konstanz wohl überstanden hat. Seit dem kann ich auch nicht alleine (ohne ihn) aus dem Haus. Ich hoffe nur, dass ich nicht selbst mal ins Krankenhaus muss, das wäre wohl sehr schwer für ihn Ich werde trotzdem zwischendurch mal unauffälig versuchen ihn zu motivieren! LG Steffi
von doro » 25.08.2016, 20:42
Es stärkt auch ein wenig das Selbstwertgefühl,wenn man sein Stoma,welches ja häufig ein ungebetener aber dauerhafter Gast ist, allein versorgen kann.
von Hanna70 » 25.08.2016, 22:31
Hallo Steffi,
da habt Ihr ja auch schon sehr schlimme Zeiten durchlebt. Toll, dass Du Deinem Mann so liebevoll und zuverlässig zur Seite stehst.
Habt Ihr psychologische Betreuung? Ich hatte mich anfangs sehr dagegen gewehrt. ICH brauche doch so etwas nicht! Aber mein HA bestand darauf und dann habe ich doch gemerkt, dass es mir über einige Zeit sehr gut getan hat.
LG Rosi
von tiffi62 » 26.08.2016, 17:50
Mein Männe ist alleine schon wegen seiner Panikattacken schon jahrelang in "Behandlung" beim Neurologen/Psychiater. Ich bin auch häufig mal mit dabei, wenn mein Mann das wünscht. Der Arzt ist sehr einfühlsam, verständnisvoll und ein ganz ruhiger Vertreter - mein Mann hat auch vollstes Vertrauen zu ihm. Im häuslichen Alltag kommt natürlich immer mal wieder ein Tiefpunkt , aber zum Glück schaffe ich es eigentlich auch immer -früher oder später- ihn da wieder rauszuholen
Liebe Grüße und einen schönen Abend, Steffi
von Maninana » 01.09.2016, 20:15
Oh je, da habt ihr ja schon einiges gemeinsam durchgestanden. Es ist schön, dass er mit dir so eine treue und verständnisvolle Begleitung hat.
Wenn er doch schon so gut mithilft beim Schneiden usw. (setzt ja auch voraus, dass die Feinmotorik intakt ist), dann sollte auch bald das eigenständige Anbringen der Versorgung kein Problem sein. Gut kann man das auch vor einem Spiegel üben.
Manchmal ist es ganz angenehm das Stoma unter der Dusche zu säubern. Zudem ist man dann sicher, dass die umliegende Haut sauber ist. Danach kann man es mit Kompressen trocknen und die Versorgung anbringen.
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