von Bienchen » 17.07.2011, 14:42
Hallo Ihr lieben Ilioträger,
ich hätte mal eine Frage:
Hat jemand von Euch Erfahrung mit Stoma und besonderen Ernährungsformen, wie z.B. Bruker-Kost oder Ernährung nach Dr.Schnitzer ?
Ich bin schon immer so ein Vollkorn - und Rohkosttyp und würde mich gerne mit anderen Stomaträgern über ihre Erfahrungen diesbezüglich austauschen .
Hoffe mal auf Antworten,
Grüßle Bienchen
von kochmax » 17.07.2011, 17:22
Moin,
ich war neulich ein Wochenende im Krankenhaus alldieweil das Stoma zu war. Aus Dummheit hatte ich 3 Kokosnussriegel gegessen.
Grünzeug esse ich täglich, allerdings achte ich drauf, das alles gut gekaut wird und bei festen Schalen, wie z.B. Tomaten, Obst und so, schäle ich.
Richtiges Vollkornbrot geht im Moment nicht, das wird im Beutel steinhart und im Darm ist das vermutlich auch so.
Ich würde es mal mit 1 oder 2 EL ausprobieren, aber kauen, kauen, kauen, kauen, kauen, kauen......
von doro » 17.07.2011, 17:29
Hallo Bienchen,
was der Eine verträgt,bringt dem Anderen Problem Teste Deine Rohkost-Lust in kleinen Portionen aus, dann hast Du für Dich Deine Erfahrung gemacht.Bei mir z,B, landet die Rohkostplatte wasserdünn und unverdaut wieder im Beutel.Vollwertiges Essen (auch Getreide,) bekommt ansonsten gut.
von sternchen » 17.07.2011, 19:21
Hallo Bienchen!
Wie doro schon sagt, probieren geht über studieren. Jeder is(s)t anders.
Aber auf jeden Fall: KAUEN!!!
So ein richtiger Vollwert- und Körner-Esser bin ich nicht, da ich mit meinem crohnverhunzten Darm und der Stenose ja immer ballaststoffarm gegessen habe. Jetzt mit dem Stoma esse ich auch gerne mal ein kleines Müsli, bekommt mir auch. Rohe Möhren und Mais kommen wie neu wieder raus; Salat, Tomaten, Gurke ist kein Problem, Obst geht auch in kleineren Mengen, 1 ganzer Apfel/Birne ist schon zuviel (kneift! ) Grundsätzlich brauchen Ballaststoffe bei mir unglaublich lange, manchmal über 24 Stunden durch den Dünni. Eine Blockade hatte ich GsD noch nie, obwohl immer Angst davor.
Das Thema wurde hier übrigens schon mehrfach diskutiert, zum Beispiel hier: http://www.stoma-forum.de/search.php?id ... SC&page=1&
Gruß Gabi
von sahnetörtchen » 18.07.2011, 02:13
Hallo Bienchen,
mir sagen Deine 2 Ernährungsformen zwar nix, aber Vollkorn geht bei mir wg. meinem Crohn GAR nicht und Gemüse und Obst habe ich keine Probleme ( na gut, Mais und Pilze kommen jetzt nicht ganz so gut).
Probier's einfach aus, wirst schon sehen, was Dir bekommt. Da reagiert leider jeder anders.
LG
Klaudia
von hoffnung » 18.07.2011, 08:22
hallo bienchen,
habe vor meiner ileostomazeit, habe MC, auch volkorn und rohkost gegessen.
das geht bei mir ggar nicht mehr .
salat, auch gut gekaut und alles fasrige muss ich weglassen. leide dann unter bauchschmerzen und mein sstoma gibt nichts mehr von sich. auch obst geht nur in gekochtem zustand und gemüse nur weich gekocht.
du musst es in kleinen mengen ausprobieren, wie doro, gabi und klaudii auch schreiben.
liebe grüsse
ute
von Bienchen » 18.07.2011, 11:57
Ja, okay, ich probiere!!
Kochmax, darf ich fragen, was dann im Krankenhaus gemacht wird? Steht dann eine OP an?
Gruß Bienchen
von kochmax » 18.07.2011, 13:00
@Bienchen
Mal ausführlich:
Der Arzt hat am Samstagmittag ein wenig im Stoma rum gepruckelt,ganz vorsichtig mit weichen Röhrchen, dann hat er da ein Abführmittel rein gedrückt und eine Ultraschalluntersuchung gemacht.
Der Propfen war deutlich sichtbar und der Darm schon ziemlich dick geworden (was für einen Dünndarm nicht gut ist).
Dann hat er mich auf ein Zimmer im Darmzentrum gelegt, da kennt man sowas. Nach ein paar Stunden kam etwas Flüssigkeit aus dem Stoma und der Bauch wurde etwas weicher. Dann habe ich Abführtropfen gekriegt, "Rohrfrei" nannte die Schwester das und das hat nach ein paar Stunden den Propfen aufgelöst.
5 Beutel habe ich in der Nacht geleert. Am Morgen kein Frühstück, erst nach dem der Arzt da war, mittags leichte Vollkost, abends 2 Scheiben Graubrot. Aber ich musste die Nacht noch da bleiben.
Am Montagmorgen durfte ich dann wieder gehen.
Es hätte auch anders ausgehen können.
Wann immer sowas längere Zeit auftritt, zum Arzt! Ein Dünndarm heisst Dünndarm, weil auch die Darmwand dünn ist.
Grüßle
max
von Bienchen » 18.07.2011, 21:21
Hallo Max,
klingt, als ob Du da haarscharf an was vorbei bist!
Danke fürs Erzählen, ich werde noch vorsichtiger probieren allerdings scheine ich echt viel zu vertragen- bis auf Mais oder Weintrauben...
Grüßle, Bienchen
von Häslein » 19.07.2011, 04:34
Hallo Bienchen,
ich kenne die Ernährung nach Dr. M. O. Bruker sehr gut; ich wuchs praktisch damit auf. Meine Eltern gaben mir schon frühzeitig die Bruker - Bibeln zu lesen...Unsere Nahrung - unser Schicksal, Zucker - Zucker usw.
Der Frischkornbrei war jahrelang mein Frühstück. Zucker gab es in keiner Form, ebenso keine Auszugsmehle oder tier. Eiweiß.
Als ich noch zu Hause wohnte, war diese Ernährung, die wirklich sehr konsequent von meinen Eltern sozusagen gelebt und zelebriert wurde, häufig die Ursache für recht heftige Schmerzen, wenn ich im dicksten Crohnschub steckte. Ich wurde von meinen Eltern extra in die Bruker - Klinik nach Lahnstein gebracht. Dort wurde meine Ernährung noch angepasster, es gab nur und ausschließlich Rohkost.
Dies brachte mir noch mehr blutige Stühle und noch mehr Schmerzen. Später befasste ich mich selbst damit und machte auch privat eine Art Fortbildung nach Dr. Bruker.
Heute sehe ich das Ganze etwas anders.
Ich kann aufgrund eines wirklich stark ausgeprägten Verwachsungsbauches, Kurzdarm und Crohn nicht mehr so essen. Und ich will es auch nicht. Ich habe für mich einen anderen Weg gefunden, mich vitalstoffreich zu ernähren:
Das Zauberwort heißt Urdinkel! Es muss Urdinkel sein, im normalen Dinkel findet man bereits bis 25 % Weizenanteil.
Aus Urdinkelmehl kann man sehr gut Weißmehl herstellen, dass aber trotzdem noch fast alle Vitamine und Spurenelemente enthält.( Ich erwerbe es käuflich ) Es ist dafür sehr ballaststoffarm, was mir sehr entgegenkommt, wenn der Darm wieder sehr entzündet ist.
Daraus kann man auch ganz feines Brot backen.
Weiter behelfe ich mir auch mit Fenchel, als Gemüse, als Tee mit richtigen Fenchelkörnern, die ich vorher in einem Topf anröste. Oft hilft es auch, einfach zwei Fenchelkörner sehr gut und lange zu kauen. Ggf. kann man den Rest ausspuken.
Wenn ich starke Bauchschmerzen habe, esse ich morgens zuerst Dinkelschmelzflocken, die mit Wasser angerührt werden. ( wie Haferfloken ) Auf Milch verzichte ich dann, da diese bei mir abführend wirkt.
Diesen Brei würze ich mit Zimt, vielleicht auch etwas Honig.
Das tut sehr gut.
Außerdem kann ich Quittenmarmelade oder Gelee empfehlen, da Quitten keine Säure bilden, sondern vielmehr noch Säure neutralisieren. Kastanienmus ( in Frankreich viel bekannter als hier ) ist auch sehr bekömmlich.
Obst esse ich entweder gekocht oder gut pürriert. Überhaupt bin ich ein Pürrier - Fan. Ich kann mich sehr gut und ausgewogen ernähren, wenn ich die Lebensmittel pürriere.
Verschiedene Kräuter kann man auch zielgerichtet als Gewürz-und gleichzeitig als Heilmittel einsetzen, z. B. wilder Thymian.
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Für Stomapat.mit Verwachungsbäuchen ist die Brukerernährung vielleicht nicht so ganz das Richtige. Es kommt aber wie immer auf jeden selbst an.
Inzwischen reagiere ich auf alle extremen Ernährungsregeln allergisch. Ich finde die gesunde Mischkost einfach am besten, mit guten Ölen, raffinierte Zucker und Mehle in Maßen, ebenso wie tierisch. Eiweiß.
Liebe Grüße,ist bissi lang geworden, passiert sonst niiiiieeeee
Häslein
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