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Schon wieder Krankenhaus – Seite 2

Du hast ein Ileostoma und Fragen dazu? In diesem Forum findet ihr Antworten auf Fragen zum Dünndarm-Stoma (Stoma-Operation, Stomaversorgung beim Ileostoma, Alternativen wie dem ileoanalen Pouch oder Kock-Pouch usw).
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Schon wieder Krankenhaus

Beitrag von Börgi » 06.03.2016, 12:52

Morgen, Morgen Ninchen,
ich kenn das, man wird unleidlich. Habe auch monatelang von Tee, Zwieback und Salzstangen gelebt und bin praktisch verhungert! Dann das Stoma, ich kam die erste Zeit mit meinem doppelläufigem Colonstoma überhaupt nicht zu recht. Essen wollt ich auch nicht, hab nur geweint und mich und die Welt verflucht. :cry:
Meine geliebten Erdbeeren und Weintrauben konnte ich auch vergessen, erst viel später, nachdem alles ausgeheilt war ging es so allmählich mit dem Obst, aber auch nur in Maaßen.
Irgendwann hab ich mir gesagt, hilft nichts ,da mußt Du durch und unsere Tochter und mein Mann brauchen mich noch. Meine Ärztin hat mir dann Antidepressiva verschrieben, die brauchte ich aber nicht lange.
Ich hab viele schlimme Tage in den fünf Jahren hinter mir , aber heute geht es mir gut!!
Ich hab zwar kein Speicher mehr, kann vieles nicht mehr essen, oder ich verbring die Nacht auf der Keramik, aber das ist nicht so schlimm. Essen wird überbewertet, es gibt auch andere schöne Sachen, wie Schuhe, Taschen usw.( Ersatzbefriedigung) ;) ;) :D --Spaß muß sein. :DD

Männer sind eigen, auf der einen Seite möchten sie nicht so dolle bemuttert werden, auf der anderen Seite leiden sie !! Was man macht, ist verkehrt, ich hab so ein Exemplar zu Hause, dabei will man nur ihr Bestes! :hmm: Ich weiß wie Du Dich fühlst und leide mit Dir. :troesten:
Aber es wird besser, wenn Dein Mann diesen Alptraum überstanden hat und sich arrangiert hat, dann geht es aufwärts!!! :gut:

Ich hab gelernt alles mit Humor und Selbstironie zu sehen, das macht es viel leichter!!! :gut:

Ich denk an Dich und drück die Daumen für Euch!!! :roseSchenken:

Liebe Sonntagsgrüße von Börgi!!! :winke: :winke:

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Börgi
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Schon wieder Krankenhaus

Beitrag von ninchen86 » 06.03.2016, 14:19

Vielen lieben Dank euch, Börgi, ebenso einen schönen Sonntag!
Eben wurde mittels katheter gespült.Sie bemerkte wieder diese enge Passage, es tat ihm sehr weh als sie mit dem Finger vorgetastet hat. Sie meinte sie spürt einen großen Druck und erwartete eine große Fontäne nach dem Anlegen des Beutels, aber nix.Es blubbert und er hat Schmerzen, aber es kommt einfach nichts durch.Erst morgen wollen sie mit so einem Ein/Ablaufdings nochmal ran, aber der Schlauch ist größer und das wird weh tun. Also nix mit unten Spülen, da hat der Doc mich wohl ganz falsch verstanden. Ich fühle mich so hilflos, er liegt nur da und windet sich. Ich verstehe nicht warum die das nicht rauszuppeln können, das sollte endoskopisch doch machbar sein?Sich übergeben musste er noch nicht, aber langsam Frage ich mich auf ob das nicht einfach nur besser wäre.Der Druck im Bauch ist groß.Das kann doch nicht einfach ausgestanden werden? Er tut mir so leid und man kann einfach nur zusehen.Streicheln mag er auch nicht und er ist total fertig von allem.Was verständlich ist..Grad gab es Krampflöser aber die helfen ja nun auch nicht wirklich.Ich finde es fast unerträglich nur so da zu sitzen und nichts tun zu können.

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ninchen86
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Beitrag von Börny » 06.03.2016, 16:43

Grüß Dich Ninchen....

Das hört sich Schitte an.....Du sprichst von Luft im Bauch ...die nicht weichen will....Sonde wird dann gelegt....um die Luft entweichen zu lassen.....So war es zumindest in meinem Fall....damals vor 15 Jahren...Kann mich noch genau dran erinnern ...weil man solche Schmerzen nie vergißt....da das damals mit der Sonde nicht geklappt hat......hat man mir ein Darmrohr verpaßt......Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber auch noch kein Stoma.....Wenn die Luft raus ist....wird der Druck deutlich geringer....

Drück Euch beide die Daumen......Man fühlt sich wirklich hilflos.... :troesten: :troesten:

HG aus Hilden....Bernhard...

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Börny
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Beitrag von ninchen86 » 06.03.2016, 19:12

Vielen Dank Bernhard. Ja, das Gefühl ist schitte.
Bisher ist immer noch nichts passiert. Ich bin heute mal eher gegangen, und habe gleich ein schlechtes Gewissen. Nur bleibt in der letzten Zeit immer alles im Haushalt liegen und ich war heute einfach fertig.. Aber ihn dann so früh zu verlassen fühlt sich ganz schlimm an.
Er hat immer noch Schmerzen, die Medis lassen immer nach recht kurzer Zeit nach. Ich mache mir Sorgen das es doch etwas ernstes sein könnte. Er meinte vorhin das sich der Bauch so geschwollen angefühlt hätte, als würde er platzen. Ich kann mir nicht vorstellen dass das normal sein soll. Man kann doch bei sowas nicht einfach abwarten. Abführmittel und Katheter- bringen beide nichts- warum holt man das da nicht raus? Das muss man doch in jeder Klinik machen können? Das sie ihn da so liegen lassen? Wenn der Arzt- der immer von der Notaufnahme zur Station pendeln muss- mal oben ist, kommt er nochmal zu ihm. Dann will er darum bitten das etwas getan wird, er will nicht mehr abwarten. Ich kann es kaum aushalten dort nichts zu sagen. Man pendelt zwischen- es ist eine Blockade die sich von allein löst, lösen muss; und mensch, das kann nicht normal sein!
Immerhin geht das jetzt seit 4 Tagen so- seine letzten Blockaden waren nach 2 Tagen vorbei, und das Stoma hat immer irgendwann wieder angefangen zu fördern.

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ninchen86
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Beitrag von Bücherwurm » 06.03.2016, 21:16

Hallo ninchen! So ein sch..... :cry: dein freund tut mir wahnsinnig leid und ich kann deine angst und hilflosigkeit gut verstehen!
Ich hoffe das ihm bald erfolgreich geholfen werden kann und er nicht mehr so schmerzen erleiden muss. Kenne das von mir : da heisst es immer heutzutage muss niemand mehr so grosse schmerzen aushalten müssen und dann liegst du doch wieder da und windest dich und keiner nimmt dich ernst. :schlecht:
Ich wuensche deinem freund alles gute und weiss aus eigener erfahrung wie gut es tut wenn man da nicht alleine durch muss! Schön dass du fuer ihn da bist
Alles liebe Bücherwurm

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Bücherwurm
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Beitrag von ninchen86 » 06.03.2016, 21:30

Ich danke euch ganz herzlich. Danke Bücherwurm. Es klingt blöd, aber es ist etwas erleichternd, dass so etwas vorkommt und auch andere das schon durchmachen mussten. Ich hoffe das ist bei dir nicht mehr so schlimm.
Ich weiß, vielleicht übertreibe ich auch. Aber ich versuche bei ihm immer stark zu sein und ihn aufzumuntern, aber mir geht es manchmal ganz anders. Schlimm wird es, wenn mir Ärzte nur unzureichend Infos zukommen lassen, das macht mich richtig fertig. Ich brauche es total mit jemandem dort reden zu können und zu erfragen was Sache ist und was gemacht werden kann. Seit vier Tagen liegt er nun schon so da, und die machen einfach nicht so viel. Man würde abwarten bei sowas. Aber schön und einfach anzusehen ist das nicht.
Vorhin war ein Arzt da. Er sagte man kann nichts machen. Wäre es gefährlich für ihn, würden sie sicher etwas tun, hoffe ich. Ich hoffe wir warten morgen nicht so lange auf die Spiegelung..Er bekommt Buscopan, auch wenn ich mich frage wie sinnig das ist, wenn es doch die Darmtätigkeit verlangsamt. Ich bin aber auch keine Ärztin. Immerhin geht es ihm so einigermaßen. Wenn eine OP ansteht, wissen wir das morgen auch. Ich hoffe mal die holen das auch raus bei der Spiegelung- heute sagte eine Schwester das müsste eigentlich sauber sein dafür.. Aber wenn die da morgen nochmal so rumwerkeln..man man.
Wenn er das überstanden hat, werden wir einen Diätplan machen, ein Essenstagebuch führen und ich werde immer meinen Senf dazu geben wenn er wieder ungesund essen will. Das geht so gar nicht. Ich dachte auch vorhin, das die OP erst 5 Wochen her ist- und danach kamen viele Spiegelungen und Krämpfe dazu. Der Darm konnte sich noch gar nicht richtig einstellen. Ich glaube er hätte von Anfang an leichter essen müssen, damit sich alles wieder einpendeln kann. Ich habe auch gesagt ich mache mit, egal wie der Diätplan aussieht. Dann machen wir das zusammen. Sein Stoma ist finde ich generell sehr träge, fördert mal Stunden nichts, und dann wieder etwas.. Und das bei einem Ileostoma, was nun andauernd fördern sollte. Vielleicht ist das auch nicht natürlich, aber jeder Mensch ist anders. Natürlich, für die enge Passage kann er nichts. Aber dagegen muss endlich was getan werden. Also wieder warten und hoffen, das es doch nichts ernstes ist.

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Beitrag von Dark » 07.03.2016, 00:31

Hallo Ninchen,
auch wenn die Ursache wohl woanders liegt (Verengung, Faszie, Darmlage), wollte ich sagen, dass ich bereits dasselbe Theater mit Magensonde und Co hinter mir habe, weil der Darm ewig nicht anlaufen wollte. Letztendlich kam es bei mir von den Schmerzmitteln des Krankenhaus. Die Doktoren sagten zwar immer wieder, dass diese die Darmträgheit fördern, jedoch hat es keiner abgesetzt. Letztendlich habe ich diese dann konsequent abgelehnt. Auch wenn die Schmerzen echt böse waren, aber nach 2 Tagen lief das Stoma dann schlagartig an, nachdem er zuvor fast 2 Wochen gar nicht fördern wollte. Vielleicht hilft es dir, weil dein Mann ja auch Schmerzmittel und Buscopan bekommt, wie du schreibst. Diese anfängliche Darmträgheit habe ich quasi nach jedem kleinsten Eingriff aufs neue, selbst als sie nur durch das Stoma endoskopiert hatten, ist mein Darm danach erstmal kurz am Streiken und braucht ein bisschen Zeit. Ich schiebe es jetzt einfach mal auf eine gewisse Geschwollenheit in Nähe des Ausgangs.

Wünsche euch beiden alles Gute und vor allem, dass sich bei den Ärzten endlich was tut. Diese Warterei und Leiderei ist das Schlimmste immer.

Gruß :winke:

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Beitrag von crab » 07.03.2016, 01:32

Hallo Ninchen,

es tut mir leid, was Dein Männchen zur Zeit durch machen muss.
Ich gehöre auch zur Sorte von Stomaträgern, die des öfteren von sibelius-ähnlichen Attacken heim-
gesucht werden. Zum Glück habe ich hier im KH -wurde auch hier operiert- ein gutes Ärzteteam,
das in solchen Fällen weiss, was zu tun ist.
Die Vorgehensweise läuft folgendermassen ab:
Fingerprobe: hierbei wird durch das Einführen eines Fingers in das Stoma geprüft, ob ein Knick in
den letzten Zentimetern des Stomas vorliegt, sollte dies der Fall sein, wird ein vorhandener Stau
mittels Finger ausgeräumt. Danach erfolgt ein Einlauf mit Kontrastmittel -Kontrastmittel ist das
beste Abführmittel- , und sollte evtl. mehrfach wiederholt werden.
Wenn diese Massnahme nicht zu Erfolg führt, rege ich an, dass man es einmal mit meiner Methode
versucht. Wenn ich mich z.B. verschlucke -größeres Teil von Fleisch oder ähnlich schwer verdau-
lichem- nehme ich 3 Kapseln Kreon - Bauchspeicheldrüsenenzym- 25.000. Kapseln öffnen, Inhalt
schlucken und mit 50 ml Wasser nachspülen. Die Wirkung setzt meist nach 3- 4 Stunden ein. Alle
festen Bestandteile der Speisen werden hierdurch zersetzt und das Stoma fördert wieder.
Diese Erfahrung habe jedenfalls ich gemacht.
Eine weitere Möglichkeit wäre, mit einem Baby/Kinderkoloskop den letzten Abschnitt vor dem
Stoma zu spiegeln, um evtl. Stenosen aufzuspüren.
Ich wünsche Dir, dass Deinem Männe schnellstmöglich geholfen werden kann.

LG Wolfgang

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Beitrag von ninchen86 » 07.03.2016, 10:20

Danke Wolfgang und Dark! Die Tipps sind super, ich gebe sie so weiter!
Heute morgen ging es ihm ganz schlecht.Heiß, schlimmer Druck im Bauch.Grade eben ein Krampf, und es lief.3 mal voll bisher.Der Druck wurde wohl einfach zu groß.Aber ich befürchte da steckt noch ordentlich was drin.Schauen wir mal ob das wieder nur von kurzer Dauer war.
Heute morgen bin ich fast bös geworden, er sagt die Vene ist kaputt, Schwester spült und meint kann nicht sein.Er sagt doch, es fühlt sich wässrig an.Ob deshalb kein Schmerzmittel helfen will? Ich hoffe mal unten bei der Endoskopie schauen sie sich die Flexüle nochmal an, bevor die Narkose nicht wirkt.Jetzt ist der schlimme Druck vorm Stoma erstmal weg. Bei den beiden letzten malen war es aber genauso, 2 Tage ca und dann kam was, danach aber wieder nichts.

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Beitrag von Börgi » 07.03.2016, 15:10

Hall Nadine,
oje, ich fühle mit Deinem Männe mit. Er tut mir so leid. :troesten: Mich hat man auch so gequält. :cry:
Ich hab vor zwei Jahren nach meiner ersten RV drei Tage mit Darmverschluß ( Spontanentzündung des gesamten Dünndarms) im KH gelegen. Die Ärzte haben versucht mit Medis den Verschluß zu lösen, ging nicht, auch nicht mit einer Spieglung. Ich kenne diese wahnsinnigen Schmerzen und das Druckgefühl. Ich habe dann auch Buscopan bekommen, da war ich wenigstes mal zwei Stunden schmerz-und brechfrei. Am vierten Tag dann Not-OP, Intensivstation und eine Woche stands auf der Kippe. Nach über vier Wochen durfte ich mit neuem Stoma, über 20Kilo leichter und auf sehr wackligen Beinen nach Hause.
Diese Schmerzen sind viehisch, da sind Wehen noch Pillepalle gegen. :cry: :krank: Man verzweifelt und will nur noch ,das das Alles bald ein Ende hat. Meine Zugänge waren auch laufend im "Eimer", habe dann einen ZVK am Hals bekommen. Meine Arme und Hände sahen aus, wie nach einer Schlägerei, alles voller riesiger blau/schwarzer Blutergüsse. :cry: Was ich da geheult habe!! :schlecht:

Das mit dem Diätplan ist eine gute Idee, sicherlich wird Dein Männe nach dieser Tortur sich auch dran halten. Wenn sich der Körper und der Darm an die neue Situation gewöhnt haben, kann man später auch mal was "normales" versuchen zu essen.

Ich hoffe das er bald Linderung erfährt und Du auch wieder beruhigt durch atmen kannst!!!! :roseSchenken:

Liebe Grüße von Börgi!!! :winke: :winke:

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